Ein feuriger Verehrer / Eve Dallas Bd.9
Es gibt nicht viel, wovor sich Lieutenant Eve Dallas von der New Yorker Mordkommission wirklich fürchtet. Jetzt aber verfolgt sie ein unbekannter Verehrer mit Briefen - und mit einer Serie entsetzlicher Morde und Anschläge. Eve schlägt nach allen Regeln...
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Es gibt nicht viel, wovor sich Lieutenant Eve Dallas von der New Yorker Mordkommission wirklich fürchtet. Jetzt aber verfolgt sie ein unbekannter Verehrer mit Briefen - und mit einer Serie entsetzlicher Morde und Anschläge. Eve schlägt nach allen Regeln der Kunst zurück. Aber ausgerechnet ihre heisseste Spur führt sie bis vor ihre eigene Haustür.
Ein feurigerVerehrer von J. D. Robb
LESEPROBE
In dieser besonderen Nacht starb unbemerkt ein Bettlerunter einer Bank im Greenpeace Park. Einem Geschichtsprofessor wurde wegen derKreditchips im Wert von zwölf Dollar, die er in der Tasche hatte, einen Metervor seiner Haustür die Kehle durchgeschnitten. Eine Frau stiess einen letztenerstickten Schrei aus, ehe sie unter den trommelnden Fäusten ihres Liebhabersendgültig in sich zusammensank.
Und, als wäre das nicht genug, streckte der Tod seinenknochigen Finger noch einmal aus und stach ihn heiter einem gewissen J.Clarence Branson, dem fünfzigjährigen Mitinhaber der Branson-Werkzeug-undSpielwaren-GmbH,mitten zwischen die Augen.
Er war ein wohlhabender Mann gewesen, ledig und erfolgreich,der als Miteigentümer eines grossen interplanetarisch tätigen Unternehmens mitgutem Grund vergnügt durchs Leben gegangen war. Gemeinsam mit seinem älterenBruder hatte er bereits in der dritten Generation die Welt und ihre Satellitenmit Branson'schem Handwerkszeug und elektronischen Spielsachen versorgt unddank der erzielten Gewinne im grossen Stil gelebt.
Und so war er auch gestorben.
J. Clarences Geliebte hatte ihn mit einer seiner eigenentragbaren Kombi-Schraub- und Bohrmaschinen an die Wand gedübelt, die Tat derPolizei gemeldet und hatte, ein Glas teuren Rotwein in den Händen, bewegungslosim Sessel sitzend abgewartet, bis die Besatzung eines Streifenwagens am Ortdes Geschehens eingetroffen war.
Auch während Lieutenant Eve Dallas die Leiche untersuchte,sass sie gelassen in dem hochlehnigen Sessel vor einem künstlichen Kaminfeuerund nippte an ihrem Getränk.
»Er ist mausetot«, informierte sie Eve kühl. Ihr Name warLisbeth Cooke, und sie war in der PR-Abteilung des Unternehmens ihresverstorbenen Geliebten angestellt. Sie war vierzig Jahre alt, elegant und attraktivund eindeutig gut in ihrem Job. »Der Branson 8000 ist ein hervorragendesProdukt - das kombinierte Gerät wurde so entworfen, dass es sowohl den Ansprüchendes Profis als auch denen des Hobbyhandwerkers genügt. Es bohrt und versenktdie Schrauben gleichzeitig, ist sehr leistungsstark und äusserst akkurat.«
»Aha.« Eve spähte in das Gesicht des Opfers. Es wirktegepflegt und attraktiv, wenn auch ein verletzter, traurig überraschterAusdruck darin eingemeisselt war. Blut tränkte die Brust seines blauen Samthausmantelsund bildete eine rot schimmernde Pfütze auf dem Boden. »Auf alle Fälle hat dieMaschine ihre Stärke eindeutig bewiesen. Klären Sie Ms Cooke über ihre Rechteauf, Peabody.«
Während ihre Assistentin ihrer Anordnung Folge leistete,sprach Eve den Todeszeitpunkt und die Todesursache auf Band. Trotz des freiwilligenGeständnisses der Täterin wurde die Waffe routinemässig als Beweisstückeinbehalten, die Leiche untersucht und der Tatort vorschriftsmässig gesichert.
Eve bedeutete den Leuten von der Spurensicherung, dass siesich an die Arbeit machen könnten, überquerte den dunkelroten Teppich und nahmLisbeth gegenüber vor dem anheimelnden Feuer Platz. Statt sofort etwas zufragen, wartete sie auf die Reaktion der modisch gekleideten brünetten Frau,deren gelber Seidenoverall mit beinahe fröhlich leuchtend roten Blutflecken besprenkeltwar.
Ausser eines höflich fragenden Blickes jedoch sagte siekeinen Ton.
»Tja ... Wollen Sie mir vielleicht erzählen, wie es dazukam? «
»Er hat mich betrogen«, erklärte Lisbeth tonlos. »Und dafürhabe ich ihn getötet.«
Eve blickte in die grauen Augen ihres Gegenübers und nahmdarin Verärgerung, nicht aber Schock oder Gewissensbisse wahr. »Haben Siegestritten?«
»Wir haben noch kurz miteinander geredet. « Lisbeth hob ihrWeinglas an ihren dunkelrot geschminkten Mund. »Das heisst, vor allem habe ichgeredet. J.C. war ein schwacher Mensch. « Sie zuckte mit den Schultern, und dieSeide ihres Anzugs raschelte dabei leise. »Das habe ich nicht nur akzeptiert,sondern fand es in gewisser Weise sogar rührend. Aber wir hatten eine Übereinkunft.Ich habe ihm drei Jahre meines Lebens geschenkt.« (...)
© Verlagsgruppe Random House GmbH
Übersetzung: Uta Hege
- Autor: J. D. Robb
- 2005, Deutsche Erstausgabe, 560 Seiten, Masse: 11,4 x 11,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Uta Hege
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442360285
- ISBN-13: 9783442360284
- Erscheinungsdatum: 16.09.2005
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