Wo Licht war / Eve & Caleb Bd.1

Spannend, fesselnd, süchtigmachend!
Diese drei Worte beschreiben wohl am besten das Lesegefühl bei diesem spannenden Roman. Sofort war ich Teil einer Handlung, die mir mehr als einmal gehörig Gänsehaut beschert hat, zumal sie gar nicht so weit in der Zukunft angesiedelt ist. Tiefgründige Charaktere und plastische Schauplätze liefern ein Lesevergnügen vom Allerfeinsten. Der Erzählstil ist wunderschön und berührend, das Schicksal der beiden Protagonisten lässt keinen Leser kalt.
Der Spannungsbogen erstereckt sich über die gesamte Handlung, ohne je langweilig zu werden und immer, wenn man denkt, sie hätten es geschafft, ergeben sich neue ungeahnte Wendungen und Gefahren.
Der Roman ist eine absolute Empfehlung und ein neuer Stern am Dystopienhimmel - Kopfkino und packende, atemberaubende Spannung: einfach grossartig! Den zweiten Teil kann ich kaum erwarten!

Inhalt:
Eve lebt in einem Mädcheninternat und freut sich darauf die Abschlussrede des Jahrgangs halten zu dürfen. Sie ist klug, fleissig und beliebt.
Am Tag vor dem Abschluss erzählt ihr ein Mädchen namens Arden, dass sie in Zukunft nicht wie gedacht ihre Ausbildung auf der anderen Seite des Sees machen werden, sondern nur dafür da sind Kinder zu bekommen.
Sie flieht und trifft unterwegs auf Caleb, der ihr zwar suspekt ist, aber auch sehr hilfsbereit.

Meine Meinung:
Da diese Trilogie schon eine Weile im Regal stand, habe ich sie als Urlaubslektüre mit an den Strand genommen.
Eve wirkt am Anfang noch ziemlich naiv und auch ein wenig wie ein Hinterwäldler, aber dafür kann sie nicht wirklich etwas. In Der Schule wurde den Mädchen vieles beigebracht, aber ihnen wurde auch Angst vor der Welt ausserhalb der Schulmauern eingetrichtert. Die Mädchen leben in dem Internat und sollen erst nach ihrer „Ausbildung“ das Gelände verlassen.
Noch schlimmer als die streunenden Hunde werden von den Lehrerinnen die Männer dar gestellt.
Nachdem Eve erfährt was ihr und den anderen bevorsteht, beschliesst sie aus dem Internat abzuhauen und erhält unerwartete Hilfe.
Doch das Leben ausserhalb der Mauern ist gefährlich, denn es gibt nur noch zerstörte Orte. Die Wege sind überwuchert, die Häuser zerfallen und die Lebensmittel die Eve mithat werden auch schnell knapp.
Es war interessant mitzuerleben wie sie dort erst auf ein vertrautes Gesicht und dann auf Caleb trifft.
Caleb scheint zwar erst mal einen wilden Eindruck zu machen, aber er war mir von Anfang an sympathisch.
Man erfährt auch vom Leid, das die Jungen in ihren „Schulen“ erleiden.
Die Flucht und der Weg in die Freiheit gestalten sich als sehr schwierig, denn Eve wird gesucht. Es gibt im Buch sehr viel Gewalt, Blut und Tod, aber diese Sachen waren nicht so grausig beschrieben wie es jetzt vielleicht klingt.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, aber das Ende fand ich unmöglich, denn man kann behaupten, dass es einen Cliffhanger gibt.

Fazit:
Eine traurige Vorstellung der Zukunft in einem interessanten Buch über eine Flucht, Freundschaft und erste Verliebtheit.

Dieses Buch habe ich in nur zwei Tagen regelrecht verschlungen. Die Geschichte ist packend erzählt und mit zahlreichen witzigen Elementen versehen. Dadurch ist eine gelungene Mischung aus Spannung und Humor entstanden, wobei erstere natürlich deutlich überwiegt. Die Autorin hat einen für mich neuen Ansatz der Zukunftswelt gewählt, wobei es natürlich Epidemien bereits gab und auch Bücher mit Verfeindungen der Geschlechter. Dennoch erinnert dieses Buch nicht im Entferntesten an eine andere Dystopie. Leider wird es im zweiten Drittel jedoch etwas alltäglich im Fluchtgedanken, sodass ich nur 4 Sterne gebe. Insgesamt ist es aber ein geniales Buch, dass man als Dystopie-Fan unbedingt lesen muss :)