Essais
Revid. Fass. d. v. Johann J. Bode übertr. Auswahl
Montaigne hat seine Essais nicht thematisch geordnet; sie stehen vielmehr unverbunden hintereinander. Auch die Argumentation ist oft sprunghaft, da es Montaigne weniger auf Systematik als vielmehr auf eine universale Schau seiner Sicht auf die Welt und ihre...
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Produktinformationen zu „Essais “
Montaigne hat seine Essais nicht thematisch geordnet; sie stehen vielmehr unverbunden hintereinander. Auch die Argumentation ist oft sprunghaft, da es Montaigne weniger auf Systematik als vielmehr auf eine universale Schau seiner Sicht auf die Welt und ihre Zusammenhänge ankommt. Montaigne schildert einen ganzen Kosmos von sittlichen Betrachtungen. Für die Beantwortung seiner oft moralischen Fragen kann er sich auf seine hervorragenden Kenntnisse literarischer und philosophischer Schriften stützen. Gleichzeitig finden sich zahlreiche Alltagsbeobachtungen und Skurrilitäten, die stets in übergeordnete Zusammenhänge seiner dem Skeptizismus nahe stehenden Weltanschauung eingebunden werden.
Die Überschriften seiner Essais spiegeln bereits inhaltliche Programmpunkte: Von der Eitelkeit, Über das Gewissen oder Von der Eitelkeit der Worte. Nichts bleibt von seinen Beobachtungen ausgeschlossen; die Trunksucht wird ebenso erörtert wie die Möglichkeiten der Kindererziehung.
Für Montaigne steht der ganze Mensch im Vordergrund. Erst durch die Betrachtung seines Inneren und die dafür nötige Aufnahmebereitschaft kann er sich von allen äusseren Widrigkeiten erholen und zu sich selbst finden. Gerade indem Montaigne auf moralische Belehrungen verzichtet und an ihre Stelle seine persönlichen Erfahrungen setzt, gewinnen seine Aussagen Überzeugungskraft und eine gleich bleibende Aktualität. Indem er etwa seinen unzureichenden Stil, seine fehlende Anmut der Darstellung beklagt, weist er auf die grundsätzliche Relativität von Aussagen hin. Zu seinem selbst gewählten und oft zitierten Wahlspruch wurde daher die Frage: "Was weiss ich?"
Die Überschriften seiner Essais spiegeln bereits inhaltliche Programmpunkte: Von der Eitelkeit, Über das Gewissen oder Von der Eitelkeit der Worte. Nichts bleibt von seinen Beobachtungen ausgeschlossen; die Trunksucht wird ebenso erörtert wie die Möglichkeiten der Kindererziehung.
Für Montaigne steht der ganze Mensch im Vordergrund. Erst durch die Betrachtung seines Inneren und die dafür nötige Aufnahmebereitschaft kann er sich von allen äusseren Widrigkeiten erholen und zu sich selbst finden. Gerade indem Montaigne auf moralische Belehrungen verzichtet und an ihre Stelle seine persönlichen Erfahrungen setzt, gewinnen seine Aussagen Überzeugungskraft und eine gleich bleibende Aktualität. Indem er etwa seinen unzureichenden Stil, seine fehlende Anmut der Darstellung beklagt, weist er auf die grundsätzliche Relativität von Aussagen hin. Zu seinem selbst gewählten und oft zitierten Wahlspruch wurde daher die Frage: "Was weiss ich?"
Klappentext zu „Essais “
Die Essais des Montaigne sind ein Buch ganz eigener Art. Seit ihrem Erscheinen 1580 haben sie nicht aufgehört, Generationen von Lesern zu beschäftigen, teils Widerspruch, teils Enthusiasmus hervorrufend.Montaigne erscheint bis in die eingestandenen Eitelkeiten hinein als vollkommen menschlich und vor allem ehrlich: er scheint nichts zu verbergen, er will sich nicht gelehrt geben, kein Philosoph sein, kein bedeutender Politiker. Er will sein eigenes, anspruchsloses Porträt vorlegen, und - und das ist eben das Neue an diesem Unternehmen - er tut dies nicht in der Form der Memoiren, des erinnerten Lebenslaufs, sondern in der Beschäftigung mit zahllosen, scheinbar willkürlich ausgewählten Gegenständen.
Autoren-Porträt von Michel de Montaigne
Ralph-Rainer Wuthenow, geb. 1928, Studium der Germanistik, Romanistik, Philosophie und Kunstgeschichte, em. Professor für Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft.Michel de Montaigne, geb. am 28. Februar 1533 auf Schloss Montaigne im Périgord, stammte aus einer reichen Kaufmannsfamilie und genoss eine humanistische Erziehung. Nach dem Studium der Rechte fungierte er von 1557-70 als Parlamentsrat, zog sich aber nach dem Tod seines Freundes La Boétie in das Turmzimmer seines Schlosses zurück, um zu schreiben. Es folgten Reisen durch Italien, die Schweiz und Deutschland. Von 1582-85 war er Bürgermeister von Bordeaux. Der grosse Gelehrte, der sich bewusst von der Schulphilosophie fernhielt, starb am 13. September 1592.
Bibliographische Angaben
- Autor: Michel de Montaigne
- 2017, 5. Aufl., 306 Seiten, Masse: 11,5 x 18 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Herausgegeben: Ralph-Rainer Wuthenow
- Verlag: INSEL VERLAG
- ISBN-10: 3458345140
- ISBN-13: 9783458345145
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