Erfolgreicher Bürgerhaushalt?
Evaluation und Benchmarking von Bürgerhaushaltsverfahren
Ziel dieses Buches ist es, herauszufinden, welche Wirkungen von Bürgerhaushaltsverfahren ausgehen und welche Erfolgsfaktoren dabei eine wichtige Rolle spielen. Zur Beantwortung dieser Fragen wird auf der Grundlage des bisherigen Forschungsstandes und...
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Produktinformationen zu „Erfolgreicher Bürgerhaushalt? “
Klappentext zu „Erfolgreicher Bürgerhaushalt? “
Ziel dieses Buches ist es, herauszufinden, welche Wirkungen von Bürgerhaushaltsverfahren ausgehen und welche Erfolgsfaktoren dabei eine wichtige Rolle spielen. Zur Beantwortung dieser Fragen wird auf der Grundlage des bisherigen Forschungsstandes und moderner Demokratietheorien ein Evaluationsraster entwickelt, mit dessen Hilfe zehn Bürgerhaushaltsprojekte analysiert und von insgesamt acht ausgewählten Experten bewertet werden. Anschliessend werden die Untersuchungsergebnisse dargestellt, die Erfolgsfaktoren identifiziert und aufgezeigt, inwieweit diese einen Einfluss auf die Wirkungen von Bürgerhaushaltsverfahren haben.Im Rahmen der empirischen Untersuchung konnte belegt werden, dass Bürgerhaushaltsverfahren dazu beitragen können, den Bürgern direkte und indirekte Einflussmöglichkeiten auf die politische Entscheidungsfindung einzuräumen, die Effektivität und Effizienz des Verwaltungshandelns durch die Einbeziehung gesellschaftlichen Wissens in die Entscheidungsprozesse zu erhöhen und die Transparenz des kommunalpolitischen Systems zu steigern. Als allgemeine Erfolgsfaktoren zur Erreichung dieser Ziele wurden die Beteiligung der Bürger bei bedeutsamen Themen, ein hohes Mass an Professionalisierung sowie eine hohe Verbindlichkeit des Verfahrens identifiziert. Weiterhin wurden zielspezifische Erfolgsfaktoren ermittelt, deren Bedeutung in Bezug auf die Zielerreichung jeweils variiert.
Im Rahmen der Untersuchung wurde zudem aufgezeigt, wie einzelfallorientierte Evaluationsberichte zum Vergleich von Bürgerhaushaltsverfahren genutzt werden können. Mit Hilfe des entwickelten Evaluationsrasters ist es künftig möglich, Bürgerhaushaltsverfahren systematisch zu analysieren und zu erörtern, ob die gewünschten Effekte tatsächlich eingetreten sind und welche Faktoren hierfür ausschlaggebend waren. Das Evaluationsraster stellt zudem eine einheitliche und fundierte Basis für weitere Evaluationen dar. Es hilft den Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung mögliche
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Verfahrensfehler zu identifizieren und darauf aufbauend die Verfahren entsprechend weiterzuentwickeln.
Von den Untersuchungsergebnissen konnten verschiedene Praxisempfehlungen abgeleitet und Wege aufgezeigt werden, wie Bürgerhaushaltsverfahren ausgestaltet und in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden können. Im Anschluss konnten Schlussfolgerungen für die weitere empirische Partizipationsforschung gezogen werden. Das vorliegende Buch dient somit politischen Entscheidungsträgern als Praxishilfe und leistet einen Beitrag dazu, die Forschung auf diesem Gebiet weiter voran zu bringen.
Von den Untersuchungsergebnissen konnten verschiedene Praxisempfehlungen abgeleitet und Wege aufgezeigt werden, wie Bürgerhaushaltsverfahren ausgestaltet und in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden können. Im Anschluss konnten Schlussfolgerungen für die weitere empirische Partizipationsforschung gezogen werden. Das vorliegende Buch dient somit politischen Entscheidungsträgern als Praxishilfe und leistet einen Beitrag dazu, die Forschung auf diesem Gebiet weiter voran zu bringen.
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Lese-Probe zu „Erfolgreicher Bürgerhaushalt? “
Textprobe:Kapitel 2.3, Entstehungsgründe:
In Deutschland kann die Entstehung von Bürgerhaushalten auf unterschiedliche Ent-wicklungen zurückgeführt werden. Einerseits ist der Bürgerhaushalt ein Resultat der seit Jahren zunehmenden Bestrebungen partizipative Demokratieelemente auf kommunaler Ebene zu etablieren, um den Bürgern mehr Beteiligungsmöglichkeiten einzuräumen. Mit der Einführung der Direktwahl des Bürgermeisters und der Verankerung von Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden in den Kommunalverfassungen wurde hierfür in den 1990er Jahren ein erster Grundstein gelegt. Andererseits begünstigten verschiedene Reformen zur Modernisierung der öffentlichen Verwaltung die Einführung von Bürgerhaushalten in Deutschland. Hierbei stellte das Neue Steuerungsmodell (NSM), das Anfang der 1990er Jahre von der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) entwickelt wurde, einen wichtigen Reformansatz dar. Ziel des NSM ist es, durch die Übertragung betriebswirtschaftlicher Kriterien auf das Verwaltungshandeln die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Die Kernelemente des NSMs sind die Stärkung der Kundenorientierung, die dezentrale Fach- und Ressourcenverantwortung sowie eine outputorientierte Steuerung. Bei der Implementierung des NSM ergaben sich in der Praxis jedoch erhebliche Defizite. Es stellte sich heraus, dass die ökonomische Betrachtungsweise dem politischen Charakter der kommunalen Selbstverwaltung und den unterschiedlichen Rollen des Bürgers nicht genügend Rechnung trägt .
Diese Erkenntnis berücksichtigt das neue Modell der Bürgerkommune, indem es die Verwaltungsmodernisierung mit einer verstärkten bürgerschaftlichen Partizipation bei Planungs- und Entscheidungsprozessen verknüpft. In der Bürgerkommune kommt dem Bürger nicht nur eine Kundenrolle, sondern auch eine Mitgestalter- und Auftrag-geberrolle zu. Das Reformmodell der Bürgerkommune strebt damit eine Neugestaltung des Kräftedreiecks zwischen Bürgern, Politik und Verwaltung an. Der
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Bürger-haushalt stellt hierzu ein mögliches Instrument dar.
2.4, Christchurch statt Porto Alegre als Vorbild:
Der Bürgerhaushalt findet seinen Ursprung in der brasilianischen Stadt Porto Alegre. Dort haben die Bürger seit 1989 die Möglichkeit, sich an der Aufstellung des Haushalts zu beteiligen. Ausschlaggebend für die Entstehung des Bürgerhaushalts in Porto Alegre war ein window of opportunity , das sich durch den Wahlsieg eines Bündnisses linker Parteien unter Führung der Arbeiterpartei ( Partido dos Trabalhadores ) im Jahr 1988 eröffnete. Zwei zentrale Wahlkampfversprechen dieses Bündnisses stellten die Armutsbekämpfung und eine stärkere Bürgerbeteiligung dar. Darüber hinaus hatte sich das Bündnis die Übertragung seines basisdemokratischen Selbstverständnisses auf die Stadtpolitik zum Ziel gesetzt. Hinzu kamen die Forderungen aus der Zivilgesellschaft, die sich insbesondere über Stadtteilinitiativen Gehör verschafften, nach mehr Mitspracherechten und einer gerechten Verteilung der öffentlichen Mittel. Auch die sozialräumliche Spaltung und die gesamtgesellschaftliche Entwicklung in Porto Alegre Ende der 1970er Jahre bildeten einen guten Nährboden für die Entstehung und den Erfolg des Bürgerhaushalts. Der Bürgerhaushalt von Porto Alegre steht somit symbolisch für ein Verfahren, das bislang vom politischen Entscheidungsprozess ausgeschlossene soziale Gruppen einbezieht und durch einen Grossteil der Bevölkerung unterstützt wird. Die weltweite Aufmerksamkeit für dieses Verfahren hat in Porto Alegre schliesslich dazu geführt, dass die Regierung ihr ursprünglich eigennütziges Verhalten abgelegt hat und zur Übernahme gesamtgesellschaftlicher Verantwortung bereit war.
Für die Einführung der Bürgerhaushalte in Deutschland war jedoch nicht der Ansatz von Porto Alegre, sondern vielmehr das Modell aus der neuseeländischen Stadt Christchurch massgeblich. Die dortige Verwaltung zeichnet sich insbesondere durch ein
2.4, Christchurch statt Porto Alegre als Vorbild:
Der Bürgerhaushalt findet seinen Ursprung in der brasilianischen Stadt Porto Alegre. Dort haben die Bürger seit 1989 die Möglichkeit, sich an der Aufstellung des Haushalts zu beteiligen. Ausschlaggebend für die Entstehung des Bürgerhaushalts in Porto Alegre war ein window of opportunity , das sich durch den Wahlsieg eines Bündnisses linker Parteien unter Führung der Arbeiterpartei ( Partido dos Trabalhadores ) im Jahr 1988 eröffnete. Zwei zentrale Wahlkampfversprechen dieses Bündnisses stellten die Armutsbekämpfung und eine stärkere Bürgerbeteiligung dar. Darüber hinaus hatte sich das Bündnis die Übertragung seines basisdemokratischen Selbstverständnisses auf die Stadtpolitik zum Ziel gesetzt. Hinzu kamen die Forderungen aus der Zivilgesellschaft, die sich insbesondere über Stadtteilinitiativen Gehör verschafften, nach mehr Mitspracherechten und einer gerechten Verteilung der öffentlichen Mittel. Auch die sozialräumliche Spaltung und die gesamtgesellschaftliche Entwicklung in Porto Alegre Ende der 1970er Jahre bildeten einen guten Nährboden für die Entstehung und den Erfolg des Bürgerhaushalts. Der Bürgerhaushalt von Porto Alegre steht somit symbolisch für ein Verfahren, das bislang vom politischen Entscheidungsprozess ausgeschlossene soziale Gruppen einbezieht und durch einen Grossteil der Bevölkerung unterstützt wird. Die weltweite Aufmerksamkeit für dieses Verfahren hat in Porto Alegre schliesslich dazu geführt, dass die Regierung ihr ursprünglich eigennütziges Verhalten abgelegt hat und zur Übernahme gesamtgesellschaftlicher Verantwortung bereit war.
Für die Einführung der Bürgerhaushalte in Deutschland war jedoch nicht der Ansatz von Porto Alegre, sondern vielmehr das Modell aus der neuseeländischen Stadt Christchurch massgeblich. Die dortige Verwaltung zeichnet sich insbesondere durch ein
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Autoren-Porträt von Sabine Wagner
Sabine Gebhart wurde 1987 in Karlsruhe geboren. Ihr verwaltungswissenschaftliches Studium an der Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl schloss die Autorin im Jahr 2010 mit dem akademischen Grad der Diplom Verwaltungswirtin erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte die Autorin umfassende praktische Erfahrungen im Verwaltungsbereich. Im Rahmen eines berufsbegleitenden Fernstudiums an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin erwarb die Autorin im Jahr 2014 den akademischen Grad "Master of Public Administration".
Bibliographische Angaben
- Autor: Sabine Wagner
- 2014, 248 Seiten, 55 Abbildungen, Masse: 19 x 27 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3958505503
- ISBN-13: 9783958505506
- Erscheinungsdatum: 30.10.2014
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