Entrepreneurship. Ausgewählte Fragestellungen und Perspektiven
Unser heutiges Verständnis von Entrepreneurship hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark weiterentwickelt. Eine stark leistungs- und wirtschaftlichkeitszentrierte Betrachtung weicht dabei mehr und mehr einer differenzierten Sichtweise, die die Rolle...
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Produktinformationen zu „Entrepreneurship. Ausgewählte Fragestellungen und Perspektiven “
Klappentext zu „Entrepreneurship. Ausgewählte Fragestellungen und Perspektiven “
Unser heutiges Verständnis von Entrepreneurship hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark weiterentwickelt. Eine stark leistungs- und wirtschaftlichkeitszentrierte Betrachtung weicht dabei mehr und mehr einer differenzierten Sichtweise, die die Rolle der Akteure und Kontextfaktoren vermehrt in das Zentrum der Aufmerksamkeit rückt. Entrepreneurship als kumulativer Begriff wird ausdifferenziert, u.a. in Social, Corporate oder Cultural Entrepreneurship. Im Spannungsfeld zwischen der gesellschaftlichen Forderung nach mehr Gründungen, um den Standort Deutschland wettbewerbsfähig zu halten, und der Sensibilisierung für das Thema kommt Hochschulen eine besondere Bedeutung zu. Um Studierende an dieses wichtige und multidisziplinäre Thema heranzuführen, haben wir das vorliegende Buch im Rahmen eines Seminars zum wissenschaftlichen Arbeiten und Publizieren gemeinsam erarbeitet. Die behandelten Fragestellungen geben nicht nur selektiv Einblick in aktuelle Trends und Entwicklungen, sondern belegen auch die Fähigkeiten und das Engagement der Studierenden zur eigenständigen Bearbeitung eines für sie neuen Themenfelds.
Lese-Probe zu „Entrepreneurship. Ausgewählte Fragestellungen und Perspektiven “
Textprobe: Kapitel 2.2.3 Corporate Social Entrepreneurship: Corporate Social Entrepreneurship basiert auf den Konzepten des Corporate Entrepreneurships und des Social Entrepreneurships (Austin et al., 2006) und kann somit als Hybrid der beiden Konzepte gesehen werden. Austin et al. (2009, [2006], S. 3) definieren Corporate Social Entrepreneurship als "the process of extending the firm's domain of competence and corresponding opportunity set through innovative leveraging of resources, both within and outside its direct control, aimed at the simultaneous creation of economic and social value". Dieser Definition zufolge spielt das Schaffen von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Mehrwert eine entscheidende Rolle beim Corporate-Social-Entrepreneurship-Ansatz. Dabei ist das Ziel von Corporate Social Entrepreneurship eine Synergie zwischen diesen beiden Mehrwerten zu schaffen (Paine, 2003). In der Definition des Corporate Social Entrepreneurship spiegeln sich definitorische Ansätze vom Corporate und vom Social Entrepreneurship wider. "Extending the firm's domain of competence and corresponding opportunity set" ist auch Teil von Covin und Slevins (1991) sowie von Burgelmans (1983a) Definitionen von Corporate Entrepreneurship. Zusätzlich ist das Schaffen eines (ökonomischen) Wertes sowohl in Zahras (1991) und Churchhills (1992) Definitionen von Corporate Entrepreneurship als auch in Austin et al. (2009, [2006], S. 3) Definition von Corporate Social Entrepreneurship aufgegriffen und auch Innovation spielt sowohl im Corporate Entrepreneurship als auch im Corporate Social Entrepreneurship eine fundamentale Rolle. Vergleicht man die Definition von Dees (2013 [1998], S. 97) mit der Definition von Corporate Social Entrepreneurship nach Austin et al. (2009, [2006], S. 3), überschneidet sich auch hier der Lernprozess, das Entdecken von Gelegenheiten und der Innovationscharakter. Zusätzlich wird in beiden Definitionen das Schaffen von gesellschaftlichem Wert als bedeutend
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gesehen. Nach Feraru (2018, S. 198 f.) wird Corporate Social Entrepreneurship als die neue Version des Corporate Social Responsibility gesehen. Dementsprechend basiert Corporate Social Entrepreneurship zusätzlich auf dem Konzept Corporate Social Responsibility (Tasavori, 2011). Die beiden Konzepte Corporate Social Entrepreneurship und Corporate Social Responsibility lassen sich dennoch voneinander abgrenzen. Corporate Social Responsibility zeichnet sich dadurch aus, negative Auswirkungen zu minimieren, wohingegen Corporate Social Entrepreneurship intendiert positive Auswirkungen zu maximieren (Nikolov & Westerg, 2017, S. 34). Ausserdem ist Corporate Social Entrepreneurship im Gegensatz zu Corporate Social Responsibility Teil des Kerngeschäftes und proaktiv statt reaktiv (ebd.). Die Zahl der Unternehmen, die nach den Prinzipien des Corporate Social Entrepreneurships wirtschaften, steigt (Vallejo-Fiallos, 2019, S. 306). Grossunternehmen wie Danone und Unilever sind Beispiele für Corporate Social Enterprises (The Guardian, 2013). Danone entwickelt zum Beispiel Lebensmittelprodukte für die ärmere Bevölkerung in Bangladesch und Unilever Hygieneprodukte für Menschen, die in indischen Slums ohne Sanitäranlagen leben (ebd.). Dabei arbeiten beide Unternehmen mit gemeinnützigen NGOs zusammen (ebd.). Die Kernelemente des Corporate Social Entrepreneurship sind nach Austin und Reficco (2009, S. 4-7): Das Schaffen eines förderlichen Umfelds Es muss eine unternehmerische Denkweise sowie ein unternehmerisches Umfeld im Unternehmen geschaffen werden, um eine grundlegende, organisatorische Umgestaltung sicherstellen zu können (ebd.). Die Unternehmensführung muss sich für Veränderungen einsetzen und eine unternehmerische Denkweise vertreten (ebd.). Hierfür wird eine Vision benötigt, die verdeutlicht, warum das soziale Handeln für den Unternehmenserfolg existenziell ist (ebd.). Der Corporate Social Intrapreneur Um Corporate Social Entrepreneurship erfolgreich durchzuführen, müssen die Indiv
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Autoren-Porträt
Prof. Dr. Brigitte Halbfas, Professorin für Entrepreneurship Education am Institut für Berufsbildung, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften und leitende Direktorin des Forschungs- und Lehrzentrums für unternehmerisches Denken und Handeln (Fludh), beides an der Universität Kassel. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich u. a. mit gründungsförderlichen Strukturen, Entscheidungsprozessen im Gründungskontext, Diversity- und Genderforschung im Unternehmensgründungskontext, Unternehmensgründungsberatung sowie Aspekten der Gründungskultur. Alexander Hartmann, Management-Berater und Dozent. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Entrepreneurship Education forscht und lehrt er mit dem Fokus auf digitaler Gründer*innenausbildung an der Universität Kassel. Praktische Erfahrung im Entrepreneurship sammelte er mit der Gründung einer Unternehmensberatung für Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Mittelstand, bei der er im Schwerpunkt die Themen nachhaltige Organisationsentwicklung, digital work und CSR-Reporting betreute. Zurzeit promoviert er am Fachgebiet Personalwirtschafts- und Organisationslehre im Bereich Organisationale Identität.
Bibliographische Angaben
- 2021, 164 Seiten, 16 Abbildungen, Masse: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Alexander Hartmann, Brigitte Halbfas
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3961468273
- ISBN-13: 9783961468270
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