Eine Elsässerin blickt zurück
Die Geschichte einer Grenzlandfamilie
"Marthe Schauber-Lefèbvres Memoiren sind ein wertvolles zeithistorisches Dokument. Sie vermitteln nicht nur die Befindlichkeit einer jungen elsässischen Frau, die mit neunzehn Jahren zum Kriegshilfsdienst einberufen wird. Ihre Biographie und die Geschichte...
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Produktinformationen zu „Eine Elsässerin blickt zurück “
"Marthe Schauber-Lefèbvres Memoiren sind ein wertvolles zeithistorisches Dokument. Sie vermitteln nicht nur die Befindlichkeit einer jungen elsässischen Frau, die mit neunzehn Jahren zum Kriegshilfsdienst einberufen wird. Ihre Biographie und die Geschichte ihrer Familie sind zugleich Spiegel der politisch-bewegten Geschichte des Elsass in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts." (Otmar Gotterbarm)
Klappentext zu „Eine Elsässerin blickt zurück “
Marthe Schauber-Lefèbvre schildert in ihren Erinnerungen das Leben eines Mädchens in der kleinbäuerlichen Welt eines elsässischen Dorfes, einer Idylle, die mit dem Ausbruch des Krieges ein jähes Ende findet: die Flucht vor dem deutschen Angriff ins Innere Frankreichs, die Rückkehr in ein verwüstetes Heim nach dem Waffenstillstand. Es folgt die Zeit beim Reichsarbeitsdienst im Böhmerwald, der Kriegshilfsdienst mit den traumatisch erlebten Bombenangriffen in Augsburg, der Verlust ihres Bruders an der Ostfront, die Ankunft der Amerikaner in ihrem Heimatdorf.Marthe Schauber-Lefèbvres Memoiren sind ein wertvolles zeithistorisches Dokument. Sie vermitteln nicht nur die Befindlichkeit einer jungen elsässischen Frau, die mit neunzehn Jahren zum Kriegshilfsdienst einberufen wird. Ihre Biographie und die Geschichte ihrer Familie sind zugleich Spiegel der politisch-bewegten Geschichte des Elsass in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Lese-Probe zu „Eine Elsässerin blickt zurück “
Vorwort des HerausgebersGeradezu beiläufig bin ich auf Marthe Schauber-Lefèbvres Erinnerungen gestossen, einer teils französischen, teils deutschen, aber ganz und gar elsässischen Geschichte. Ich befand mich im Elsass auf der Suche nach ehemaligen Mitgliedern des Reichsarbeitsdienstes (RAD), die während des Krieges als junge Frauen in der Funkmess-Stellung Altbierlingen bei Ehingen/Donau ihren Kriegshilfsdienst (KHD) abgeleistet hatten. Sie sollen sich geweigert haben, die Hakenkreuzfahne zu grüssen. Trotz vielfältiger Unterstützung blieb meine Suche erfolglos. Selbst eine Notiz der "Dernières Nouvelles d'Alsace", der grössten Tageszeitung des Elsass, führte nicht zum Ziel. Doch je mehr ich mit den Menschen vor Ort in Berührung kam, desto mehr wurde mir klar: Ich befand mich in einem Thema, das - in Deutschland so gut wie vergessen - im Elsass und in Lothringen sehr präsent ist: das Schicksal der Malgré elles, der jungen Frauen, die während des Krieges in das Räderwerk des Naziregimes gerieten. Französische Bild- und Druckmedien berichteten darüber, im Fernsehen wurde wiederholt ein Dokumentarfilm zu diesem Thema gezeigt, eine Dokumentation erschien in Buchform. Im Jahre 2013 präsentierte das Mémorial de l'Alsace Moselle, die Gedenkstätte für die Geschichte Elsass-Lothringens in Schirmeck, eine vielbeachtete Ausstellung zum gleichen Thema.
Wie erging es den jungen Frauen im Alter von siebzehn bis zweiundzwanzig, die völlig unvorbereitet zum Reichsarbeitsdienst und Kriegshilfsdienst gehen mussten, in das Land, das sie schon vor dem Krieg nur als eine hässliche Diktatur kennengelernt hatten? Ihre deutschen Kameradinnen waren während ihrer Schulzeit im nationalsozialistischen Sinn erzogen worden oder hatten durch ihre Mitgliedschaft im Bund Deutscher Mädel (BDM) eine "spielerische Integration" in den Nationalsozialismus erfahren. Viele von ihnen rückten begeistert in die Lager des RAD ein. Nicht so die Elsässerinnen. Ihren Widerwillen musste das Naziregime durch die
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Androhung von Sippenhaft und Deportation brechen.
Für die deutschen Geschichtslehrbücher ist die Frage, was die Menschen in Elsass-Lothringen während der Naziherrschaft erlebten, kein Thema. Sie beschränken sich meist darauf, die Annexion von Elsass-Lothringen zu erwähnen, vielleicht auch noch das Internierungslager Schirmeck und das KZ Struthof. Wie sich die Naziherrschaft auf die dortige Bevölkerung auswirkte, vermitteln sie nicht. So ist in Deutschland, ausser bei Historikern, beispielsweise recht wenig über die SS-Umsiedlungslager bekannt, die auch der zwangsweisen Eindeutschung unwilliger Elsässer dienten. Eines davon befand sich in Schelklingen, ein anderes in Untermarchtal - beide also in meinem damaligen Heimatkreis Ehingen. Kaum jemand hat davon gehört.
Einer meiner Kontakte führte mich 2007 schliesslich zu Marthe Schauber-Lefèbvre, einer der 15 000 Elsässerinnen und Lothringerinnen, die während des Krieges zum Reichsarbeitsdienst und Kriegshilfsdienst eingezogen worden waren. Die dreiundachtzigjährige Frau wohnte in Herbitzheim, im sogenannten Krummen Elsass. Schon beim ersten telefonischen Kontakt, als ich sie darum bat, sie zu ihrer Zeit im RAD und KHD befragen zu dürfen, antwortete sie: Wenn Sie das alles wissen wollen, dann müssen Sie sich beeilen, ich hab' schon zwei Schlaganfälle gehabt. Und: Das kann ich Ihnen gar nicht alles erzählen. Ich habe ein Buch darüber geschrieben, auf Deutsch und auf Französisch. Das können Sie haben, ich schenk's Ihnen.
Über Wochen und Monate folgten weitere Telefonate mit ihr. Irgendwann schickte sie mir das deutsche Manuskript ihrer Erinnerungen, Die Geschichte einer Grenzlandfamilie, handgeschrieben, auf losen Blättern. Es sei ihr letztes Exemplar, sie brauche es nicht mehr. In anschaulichen Worten schildert sie darin das Leben eines Mädchens in der kleinbäuerlichen Welt eines elsässischen Dorfes, einer Idylle, die mit dem Ausbruch des Krieges ein jähes Ende fi
Für die deutschen Geschichtslehrbücher ist die Frage, was die Menschen in Elsass-Lothringen während der Naziherrschaft erlebten, kein Thema. Sie beschränken sich meist darauf, die Annexion von Elsass-Lothringen zu erwähnen, vielleicht auch noch das Internierungslager Schirmeck und das KZ Struthof. Wie sich die Naziherrschaft auf die dortige Bevölkerung auswirkte, vermitteln sie nicht. So ist in Deutschland, ausser bei Historikern, beispielsweise recht wenig über die SS-Umsiedlungslager bekannt, die auch der zwangsweisen Eindeutschung unwilliger Elsässer dienten. Eines davon befand sich in Schelklingen, ein anderes in Untermarchtal - beide also in meinem damaligen Heimatkreis Ehingen. Kaum jemand hat davon gehört.
Einer meiner Kontakte führte mich 2007 schliesslich zu Marthe Schauber-Lefèbvre, einer der 15 000 Elsässerinnen und Lothringerinnen, die während des Krieges zum Reichsarbeitsdienst und Kriegshilfsdienst eingezogen worden waren. Die dreiundachtzigjährige Frau wohnte in Herbitzheim, im sogenannten Krummen Elsass. Schon beim ersten telefonischen Kontakt, als ich sie darum bat, sie zu ihrer Zeit im RAD und KHD befragen zu dürfen, antwortete sie: Wenn Sie das alles wissen wollen, dann müssen Sie sich beeilen, ich hab' schon zwei Schlaganfälle gehabt. Und: Das kann ich Ihnen gar nicht alles erzählen. Ich habe ein Buch darüber geschrieben, auf Deutsch und auf Französisch. Das können Sie haben, ich schenk's Ihnen.
Über Wochen und Monate folgten weitere Telefonate mit ihr. Irgendwann schickte sie mir das deutsche Manuskript ihrer Erinnerungen, Die Geschichte einer Grenzlandfamilie, handgeschrieben, auf losen Blättern. Es sei ihr letztes Exemplar, sie brauche es nicht mehr. In anschaulichen Worten schildert sie darin das Leben eines Mädchens in der kleinbäuerlichen Welt eines elsässischen Dorfes, einer Idylle, die mit dem Ausbruch des Krieges ein jähes Ende fi
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Autoren-Porträt von Marthe Schauber-Lefèbvre
Gotterbarm, OtmarOtmar Gotterbarm, geboren 1941, war Lehrer an baden-württembergischen Schulen, Sprachenlehrer in Paris, London und Brüssel sowie Volkshochschulleiter in Backnang und Münsingen. Seine Suche nach Zeitzeugen im Rahmen der Erforschung regionaler Geschichte führte ihn ins Elsass zu Marthe Schauber-Lefèbvre. Buchveröffentlichungen: Als die Feinde vom Himmel fielen (2003), Die Abgestürzten (2013).
Bibliographische Angaben
- Autor: Marthe Schauber-Lefèbvre
- 2016, 168 Seiten, mit Schwarz-Weiss-Abbildungen, mit Abbildungen, Masse: 13,7 x 20,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Otmar Gotterbarm
- Verlag: Hess Uhingen
- ISBN-10: 3873365618
- ISBN-13: 9783873365612
- Erscheinungsdatum: 10.06.2016
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