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Bianchi, S: Versuch zu: Hitler - Wie es war und wie es dazu

 
 
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Silvio Bianchi wurde als Sohn italienischer Gastwirte 1925 in Basel geboren, wo er als schweizerisch-italienischer Doppelbürger 1949 bei Edgar Salin zum Dr. rer. pol. promovierte. Von 1952 bis 2001 als freiberuflicher Berater tätig, spezialisierte er sich...
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Kommentar zu "Bianchi, S: Versuch zu: Hitler - Wie es war und wie es dazu"
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    6 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hugo M., 02.02.2016

    Ein Versuch, das unfassbare zu erklären

    Wie konnte der Holocaust ausgerechnet in dem "Land der Dichter und Denker", in Deutschland, stattfinden? Dieser Frage geht der Autor Silvio Bianchi, der als Sohn italienischer Einwanderer in der Schweiz lebt, in seinem Essay "Ein Versuch zu: Hitler" nach.

    Dabei erweist er sich als äusserst feinfühlig, wenn es um die Frage geht, inwiefern das deutsche Volk sich mitschuldig gemacht hat. Der Essay stellt nachvollziehbar heraus, dass diese Frage nicht als Ganzes, sondern immer nur individuell beantwortet werden kann und zieht damit den Begriff der "Kollektivschuld" stark in Zweifel: "Dieser Begriff war schon bezüglich der damaligen Erwachsenen problematisch; für die Generation, die zu dieser Zeit Kind war, und für die folgende Generation kann es überhaupt nicht zutreffen." (83) Neben der Frage nach der allgemeinen Schuld derer, die von den Deportationen gewusst haben, geht es auch um die konkrete Rolle derjenigen, die aktiv am Geschehen beteiligt waren. Sehr deutlich wird in dieser Hinsicht das Wesen des Holocaust als bürokratischer Akt, der es überhaupt möglich machte, dass so viele einzelne an den Gräueltaten beteiligt waren. Denn die Abläufe waren derartig organisiert, dass "niemand [war], sondern erledigte nur eine Teilaufgabe in einem industriellen Ablauf – er konnte also vor sich selber und später in Auseinandersetzungen um schuldhaftes Verhalten von sich glauben, dass er nur ein unwesentliches Rädchen in der Maschinerie war" (45).

    Ein weiterer zentraler Punkt des Essays ist die Frage nach der Singularität des Holocaust in historischen Zusammenhängen, der im 13. Kapitel "Exkurs zur Singularitätsthese" ein eigener Raum gewährt wird. Dabei gilt für den Autor die Prämisse: "In solcher Dimension ist das Böse nicht mehr messbar." (57) Dadurch gelingt es Bianchi, die Gräueltaten des NS-Regimes in einen Kontext u.a. mit der Herrschaft Stalins in Russland, den italienischen Faschisten und dem Völkermord an den Armeniern zu stellen und dabei einerseits die Schrecklichkeit des Holocaust in ihrer Einzigartigkeit darzustellen, ohne andere Ereignisse und deren Opfer abzuwerten.

    Durch den persönlichen Hintergrund des Autors bedingt widmet sich der Essay schliesslich auch der Frage, welche Rolle die Schweiz in Bezug auf die Vernichtung der Juden gespielt hat und kommt zu dem Schluss: "Das Entgegenkommen der neutralen Schweiz, das gegenüber Nazideutschland in mancher Hinsicht leider weit über das hinausging, was für das eigene Überleben notwendig war, ist unentschuldbar." (76)

    Der Autor erhebt keinen Anspruch auf die Vollständigkeit seiner Überlegungen und stellt selbst die Frage, inwiefern ein weiterer Beitrag zu diesem Thema, das bereits so umfassend besprochen wurde, notwendig ist. Die Lektüre dieses Essays ist dennoch uneingeschränkt zu empfehlen, denn gerade die persönlichen Gedanken des Autors ermöglichen dem Leser einen neuen Blick auf die Geschehnisse und regen zum Weiterdenken an. Eine umfassende Lektüreliste am Ende des Buches gibt darüber hinaus Anstoss zur weiteren Beschäftigung mit dem Thema. Nicht zuletzt das Geleitwort des 2014 verstorbenen Politikwissenschaftlers Iring Fetscher bestätigt die Bedeutung dieses Essays, der zu Recht in der goldgeprägten Jubiläumsedition des August von Goethe Verlags erschienen ist.

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