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Ein simpler Eingriff

Roman
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Ein neuartiger Eingriff soll Frauen von ihren psychischen Leiden befreien. Doch ist das menschenwürdig? Eine Geschichte von Emanzipation, Liebe und Empathie.

Meret ist Krankenschwester. Die Klinik ist ihr Zuhause, ihre Uniform trägt sie mit Stolz,...
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Kommentare zu "Ein simpler Eingriff"
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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 10.09.2022

    Ein intensives Buch! Und für meine Begriffe steht es völlig nachvollziehbar auf der Longlist des diesjährigen Deutschen Buchpreises. Dieses Buch stand schon vorher auf meiner Wunschliste, sein Erscheinen in der Longlist brachte es dann schneller zu mir. Und fast ebenso schnell ging die Lektüre. Eine wirklich spannende Geschichte. Und für mich auch eine besondere Geschichte, da ich ja ebenso in der Medizin, in der Psychiatrie tätig bin und von daher auf Merets Gedanken mit einem eigenen Hintergrund schaue. Ein neuartiger Eingriff soll besonders Frauen von ihren psychischen Leiden befreien. Und Meret soll dabei helfen, denn sie ist ein besonderer Mensch, sagt der behandelnde Arzt, sagt der Gott in Weiss, sagt der Mann. Und Meret ist stolz. Obwohl ihr Zweifel aufkommen, verdrängt sie sie erfolgreich. Denn im Krankenhaus geschieht ja ihrer Meinung nach das Gute. Auch Zweifel ihrer Kolleginnen verdrängt sie, ja, sie fühlt sich sogar persönlich angegriffen. Denn das Geschehen trifft ja die Anderen und diesen Anderen wird ja zu einem besseren Leben verholfen. Und sie und der Doktor tun ja das Gute. Erst als sie merkt, wie schnell man selbst zu den Anderen gehören kann, verändert sich ihr Denken und sie bemerkt die Manipulation, die an ihr vorgenommen wurde. Ein nachdenklich machendes Buch, ein Buch, in dem Wahrheiten stecken und ein Buch, welches ein dunkles und bedrohliches, ja fast ein irgendwie dystopisches Gefühl vermittelt.
    Ein Buch, welches weder örtlich noch zeitlich verbunden ist und damit Verbindungen ins Gestern und ins Heute ermöglicht und nach verschiedenen Örtlichkeiten auslöst, ja auch ins Jetzt hervorruft. Gut, diese hier erwähnten psychochirurgische Eingriffe werden momentan bei uns nicht mehr an Menschen durchgeführt, die nicht der Norm entsprechen. Doch wer garantiert, dass dies so bleibt? Nur eine offene und tolerante Gesellschaft! Und diese wird immer wieder von rückwärtsorientierten Kräften torpediert. Dies sollte uns klar sein und unsere Wachsamkeit verstärken. Denn dass diese Eingriffe bei uns nicht mehr durchgeführt werden, heisst ja nicht, dass es sie an anderen Orten in unserer Welt nicht mehr gibt und auch bei uns nie mehr geben wird. Denn eine Andersartigkeit, ein Hervorstechen aus der Masse wird nicht von jedem Zeitgenossen positiv bewertet. Und wenn die richtigen, oder eher die falschen Leute an die Macht kommen, kann es schnell heissen, dass Frauen wieder an den Herd gehören und zu Gebärmaschinen umfunktioniert werden. Auch dies sollte jedem klar sein. Denn dieses Denken gibt es ja leider und nur weil man oder frau etwas erfolgreich ignoriert, heisst es ja nicht, dass es diese Gedanken nicht gibt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 03.09.2022

    Marianne ist die neue Patientin, die die Krankenschwester Meret vor der innovativen Behandlung betreut. Es ist ein simpler, aber wirkungsvoller Eingriff, der Mariannes Wut, die sie schon ihr Leben lang begleitet, endlich für immer eindämmen soll, so dass Marianne ein normales Leben führen kann. Unzählige Mal schon hat der Arzt die Operation erfolgreich durchgeführt, auch wenn die Nebenwirkungen bisweilen erheblich sind, aber das Leiden, das die Frauen zu ihm führten, konnte behoben werden. Meret mag ihre Arbeit und vertraut dem Arzt, doch dieses Mal geht etwas schief und die Zweifel, die sie bis dato in ihrem Inneren versteckt hatte, kriechen jetzt langsam hervor. Sie fühlt sich mitschuldig daran, das Verfahren lange Zeit unterstützt zu haben, und muss sich nun in ihrem Leben neu justieren.

    Yael Inokai hat mich vor einigen Jahren mit ihrem Roman „Mahlstrom“, für den sie mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet wurde, bereits beeindrucken können. Auch „Ein simpler Eingriff“ spielt wieder in einem sehr kleinen und engen Setting, das die Handlung auf das Wesentliche konzentriert und doch die grossen Fragen aufreisst. Vieles bleibt schleierhaft und vage, man weiss weder genau wann, noch wo die Geschichte spielt, aber die Protagonistin, die man als Leser begleitet, durchlebt stellvertretend grosse Emotionswogen, die einem gleichermassen mitreissen.

    Der Roman bietet ein grosses Spektrum an Sinnfragen an, denen man nachhängen kann. Zentral natürlich die ethisch-moralische Frage danach, was Medizin darf und was die Mehrheitsgesellschaft als „normal“ oder „akzeptabel“ definiert. Die psychische Erkrankung der meist jungen Frauen scheint hierbei etwas aus der Zeit gefallen, verbindet man dies doch eher mit dem ausgehenden 19. Jahrhundert, als die typisch weibliche Hysterie die Mediziner faszinierte.

    Auch Meretes erste Erfahrungen der Liebe, so natürlich und unschuldig sie entstehen, erscheinen bald für die anderen Figuren als fragwürdig. Gleichermassen angerissen das Verhältnis zur Schwester, die ausbrach aus dem starren vorgefertigten Rahmen und nach eigenen Massstäben lebt. Machtverhältnisse von Männern als Chef und Frauen als Untergebenen, aber genauso von älteren Frauen, die qua Erfahrung den Freibrief zur Tyrannei glauben erhalten zu haben – viele Facetten des Lebens werden von Inokai als Angebot zum Nachdenken gemacht. Sie beantwortet diese nicht, gibt keine Lösungen vor oder wertet. Die Sprache, die ich oft nüchtern und sachlich empfand, unterstützt die Distanz, die durch den Erzähler geschaffen wird und so Raum für den Leser und seine Gedanken eröffnet.

    Eine Einladung zum Dialog mit sich selbst. Eine Geschichte, die mir erst durch die Nominierung auf der Longlist des Deutschen Buchpreis aufgefallen ist, wo sie ihren Platz mehr als verdient hat.

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