Ein Schleier aus Tränen

In ihrem Buch „Ein Schleier aus Tränen erzählt die junge Pakistanerin Sameem Ali eine zutiefst berührende Lebensgeschichte. Jetzt liegt der Bestseller als günstiges Weltbild-Taschenbuch vor.

Von ihrer Mutter wurde sie verachtet und misshandelt, von ihren älteren Geschwistern als Arbeitssklavin missbraucht, seit sie sieben Jahre alt war. Die Lebensgeschichte von Sameem Ali liest sich wie ein Katalog des Schreckens: Mit dreizehn Jahren wurde sie in Pakistan zwangsverheiratet, weil ein Onkel Spielschulden hatte.

Nach unzähligen Vergewaltigungen schwanger, kehrte sie nach England zurück, um den Familiennachzug für ihren Mann zu regeln. Mit vierzehn brachte sie - mutterseelenallein in einer tristen Vorstadtklinik - ihr erstes Kind zur Welt. Danach begann der Kreislauf von Misshandlung und Grauen erneut. Ein Freund der Familie, Osghar, wurde auf sie aufmerksam und half ihr, zu fliehen. Aber ihr ältester Bruder hatte geschworen, die Abtrünnige in die Familie zurückzubringen, „notfalls in einem Leichensack“ …

Erinnerungen wie ein Fluch

Sameem Ali schaffte es, die Hölle zu überleben. Doch bis heute lässt sie die Vergangenheit nicht los. „Meine Erinnerungen sind mir weder ein Trost noch ein Ort, an den ich mich zurückziehen kann“, schreibt sie, „sie lasten auf mir wie ein Fluch“. Allerdings könne Sie mittlerweile ohne Groll auf jene schreckliche Zeit zurückblicken. Vielleicht gelingt Sameem das auch, weil sie heute großen Halt in ihrer Familie findet: Zusammen mit ihre Mann Osghar und ihren beiden Söhnen Azmir und Asim lebt sie in Großbritannien.

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