Das Siegel des Todes / Die Schattenkämpferin Bd.2
Roman
Unheil droht der Aufgetauchten Welt: Die Gilde der Assassinen will die Herrschaft übernehmen. Dubhe, die mutige junge Schattenkämpferin, macht sich auf die Suche nach Verbündeten. Eine Reise voll düsterer Gefahren beginnt.
lieferbar
versandkostenfrei
Taschenbuch
Fr. 11.90
inkl. MwSt.
- Kreditkarte, Paypal, Rechnungskauf
- 30 Tage Widerrufsrecht
Produktdetails
Produktinformationen zu „Das Siegel des Todes / Die Schattenkämpferin Bd.2 “
Unheil droht der Aufgetauchten Welt: Die Gilde der Assassinen will die Herrschaft übernehmen. Dubhe, die mutige junge Schattenkämpferin, macht sich auf die Suche nach Verbündeten. Eine Reise voll düsterer Gefahren beginnt.
Klappentext zu „Das Siegel des Todes / Die Schattenkämpferin Bd.2 “
Unheil droht der Aufgetauchten Welt: Die Gilde der Assassinen steht vor den Toren und will die Herrschaft übernehmen. Allein Dubhe, die mutige junge Schattenkämpferin, vermag sie aufzuhalten. Gemeinsam mit dem Magier Lonerin macht sie sich auf die Suche nach Verbündeten: Eine Reise voll düsterer Gefahr beginnt.
Unheil droht der Aufgetauchten Welt: Die Gilde der Assassinen steht vor den Toren und will die Herrschaft übernehmen. Allein Dubhe, die mutige junge Schattenkämpferin, vermag sie aufzuhalten. Gemeinsam mit dem Magier Lonerin macht sie sich auf die Suche nach Verbündeten: Eine Reise voll düsterer Gefahr beginnt.
Lese-Probe zu „Das Siegel des Todes / Die Schattenkämpferin Bd.2 “
Die Schattenkämpferin von Licia TroisiProlog
Es war schon spät, als sich der letzte Gast verabschiedete. Er war betrunken und musste sich von einem Diener begleiten lassen. Sulana beobachtete, wie die beiden durch den dunklen Garten wankten, wobei ihr Gast noch etwas grölte, was sie nicht verstand. Vielleicht ein anstößiges Lied.
Sie war erschöpft. Der Zwang, sich jeden Augenblick unter Kontrolle zu haben, stets zu lächeln, wenn es verlangt war, ging irgendwann über ihre Kräfte. Bei Dohor, der seit diesem Morgen ihr Gemahl war, war das anders. Solche Auftritte schienen ihm im Blut zu liegen. Mit größter Anmut hatte er vor dem Priester ihre Hand ergriffen und sie dann durch den ganzen Tag geleitet. Nie ein unangemessenes Wort, nicht das geringste Anzeichen von Schwäche. Und Sulana hatte sich gewundert. Wie stellte er das bloß an, bei jedem Gast genau zu wissen, was er zu sagen hatte? Es war eine Kunst, die sie nicht erlernt hatte. Aber andernfalls hätten sie vielleicht gar nicht geheiratet.
Ihre Ratgeber hatten sie immer wieder bedrängt:
»Es wird Zeit, noch seid Ihr im passenden Alter.« »Das Volk tuschelt bereits.«
»Wir brauchen einen König.«
Sieben Jahre lang hatte sie widerstanden, hatte es geschafft, ihr Reich, das Land der Sonne, allein durch Kriegsund Friedenszeiten zu führen, hatte sich gegen Minister und Höflinge durchgesetzt. Schließlich jedoch wurde ihr klar, dass sie nicht länger konnte. Obwohl kaum älter als zwanzig Jahre, fühlte sie sich bereits alt, ihrer Kindheit beraubt. So konnte es nicht weitergehen. Entschlossenheit und Kraft waren aufgebraucht, und so hatte sie irgendwann eingewilligt. Ja, sie würde heiraten.
Dabei machte sie sich keine großen Gedanken, wer denn nun ihr künftiger Gemahl werden sollte. Sie sehnte sich bloß nach Ruhe,
... mehr
nach Erholung, und wenn dies nur dadurch zu erreichen war, dass ein Fremder sie umarmte, so sollte es geschehen.
Ein junger Mann, nur unbedeutend älter als sie selbst, mit strohblonden, fast weißen Haaren und strahlend blauen Augen, war es, der sie schließlich eroberte.
»Ja«, raunte Sulana leise, als er um ihre Hand anhielt. Und nur für einen kurzen Augenblick schämte sie sich ihrer Schwäche.
Man kann nicht bis in alle Ewigkeit stark sein, hatte sie sich gesagt und auf die Lippen gebissen, während ein triumphierendes Lächeln über das Gesicht ihres Bräutigams huschte.
Die Hochzeitsvorbereitungen wollten kein Ende nehmen. Bankett, Zeremonien, Anproben für ihr Brautkleid - unzählige Entscheidungen waren zu treffen, und Sulana beobachtete sich selbst, wie sie all das erledigte. Irgendwann schien es nicht mehr ihre eigene Stimme zu sein, die erschöpft Anweisungen gab und Befehle erteilte. »Ja, die Lilien in die Mitte der langen Tafel.« - »Gewiss, ich werde dem Minister baldmöglichst für sein reizendes Geschenk persönlich danken.«
Dohor war nicht bei ihr, hielt sich von ihr fern. Seit er um ihre Hand angehalten hatte, hatten sie kaum noch ein Wort miteinander gewechselt.
Wie wird er Z14 mir sein? Wird er liebevoll sein? Werde ich ihn lieben können?
Gewiss, es war eine Vernunftehe und nicht mehr. Dohor würde König werden und sie endlich den Frieden finden, den sie sich wünschte. Allerdings hatte sie als kleines Mädchen immer davon geträumt, mit jemandem zusammenzuleben, den sie liebte. Und so betrachtete sie doch voller Hoffnungen ihren künftigen Ehemann, der ebenfalls mit Vorbereitungen beschäftigt war. Verborgen hinter einem Brunnen in dem großen Palastgarten beobachtete sie ihn heimlich. Entschlossen und selbstsicher erschien er ihr, auch schön mit seinem schlanken, muskulösen Körper. Allerdings strahlte er auch etwas Beunruhigendes aus. Vielleicht war es sein Lächeln oder auch bestimmte Gesten, jedenfalls erschrak sie darüber und fühlte sich gleichzeitig davon angezogen. Ein Geheimnis umgab ihn, die Tatsache, dass sie füreinander Fremde waren.
Sie begann zu glauben, dass sie ihn liebte. Und wenn sie ihn liebte, würde Dohor vielleicht ihre Gefühle erwidern können.
Die Zeremonie wollte kein Ende nehmen. Höflinge, Könige, Prinzen, Krieger, Minister, die üblichen Speichellecker ... Einer nach dem anderen beugte das Knie vor dem königlichen Brautpaar. Lächelnd saß Sulana auf dem Thron, ließ eine Hand sanft auf der ihres Gatten ruhen. Doch niemand schien sie wirklich anzuschauen. Die Blicke der Gäste durchdrangen sie, und sie fühlte sich unsichtbar, auch für Dohor, der ganz von seiner Rolle als König eingenommen war.
Nur Ido schien sie wirklich zu sehen. Er trat vor sie hin mit Soana am Arm, der Frau, die er liebte und mit der er zusammenlebte. Die Zauberin, vor langer Zeit schon einmal Mitglied im Rat der Magier, hatte diese Stellung wieder eingenommen, nachdem ihr Nachfolger Sennar die Aufgetauchte Welt verlassen hatte. Ido schenkte der Braut eine Blume und ein Lächeln, in dem viel Verständnis lag. Die Königin erwiderte es von Herzen, und dies zum ersten Mal, seit dieser nicht enden wollende Tag begonnen hatte.
Von ganz anderer Art war der Blick, den der Gnom ihrem Gatten zuwandte. Nicht offen feindselig, aber äußerst kühl. Zunächst schien Dohor es nicht zu bemerken.
»Unser verehrter Oberster General!«, rief er. »Erhebt Euch, erhebt Euch!«
»Danke, Nlajestät«, grummelte Ido.
»Ist es nicht eigenartig, dass Ihr nun vor mir niederkniet? Bis gestern war es noch umgekehrt.«
Sulana fand die Bemerkung unpassend, schrieb sie jedoch dem Wein und der Erregung anlässlich des großen Ereignisses zu.
»Tja, so schnell kann sich das Schicksal ändern«, fuhr der König fort.
Soana versteifte sich, was Sulana sofort bemerkte.
»Die besten Wünsche für Euch und Eure Gemahlin, auf eine lange, friedliche Herrschaft«, sagte die Magierin mit einem Lächeln.
»Danke, danke«, entgegnete Dohor knapp, ein wenig pikiert, und wandte sich wieder Ido zu. »Jedenfalls werde ich nicht vergessen, dass ich in erster Linie ein Drachenritter bin, der seine soldatischen Pflichten nie vernachlässigt. Ist es nicht ein großes Glück für dieses Land, nun einen kriegserfahrenen König zu haben?«
»Lebten wir in Zeiten des Krieges, wäre es dies zweifellos.« »Eben, und niemand kann vorhersehen, wann es wieder zum Krieg kommen wird ...«
»Ich danke Euch nochmals für die Ehre dieser Einladung. Lang lebe das Herrscherpaar«, erklärte Soana hastig und verneigte sich noch einmal. Mit verwirrter Miene tat Ido es ihr nach.
Während sich die beiden entfernten, spürte Sulana, dass die Hand ihres Gemahls leicht zitterte. Sie blickte ihn an, doch er reagierte nicht. Kalt und gefasst hatte er bereits wieder ein Lächeln für den nächsten Gast parat.
Sulana zog sich so hastig aus, dass die Magd, die ihr dabei half, fast ungeduldig wurde.
»So ruiniert Ihr noch Euer Brautkleid!«, stöhnte sie.
Das war Sulana gleich. Sie würde es ohnehin nie mehr tragen. Nun stand die Hochzeitsnacht bevor, und sie wusste nicht, ob sie sich freuen oder Angst haben sollte.
Mit blassem Gesicht betrat sie das Schlafgemach, das nur vom Schein einer einzigen Kerze und vom strahlenden Mond der Sommernacht erhellt wurde. Es war leer.
Sulana verharrte auf der Stelle, wandte sich um und blickte den Flur hinunter, aber auch dort war niemand. Sie rief nach der Magd. »Wo ist der König?«
»Ich weiß es nicht, Herrin, ich habe ihn nicht hinausgehen sehen.«
Wo war Dohor? Was konnte ihm wichtiger sein als seine Braut?
Stocksteif saß Sulana auf der Bettkante in der törichten Sorge, das Bettlaken zu verknittern. So wartete sie.
Es war tiefste Nacht, und von Dohor keine Spur. Was war geschehen? Sulana hielt das Warten nicht länger aus. Barfuß lief sie durch den dunklen Garten. Sie mochte das angenehme Kitzeln der Grashalme unter den Fußsohlen.
Sie seufzte und dachte an die Träume ihrer Jugend zurück, von denen nun nichts mehr übrig zu sein schien.
Da hörte sie ein Flüstern. Sie fuhr herum und verharrte. Dann ging sie ihm nach, versuchte, keinen Laut zu machen.
Wer konnte das sein? Zu dieser späten Stunde hatte im Garten niemand mehr etwas zu suchen. Einen Augenblick lang machte sie sich vor, Dohor warte hier auf sie, um sie zu überraschen. Gewiss, ein dummer Einfall, aber vielleicht lieb gemeint.
Als sie bei der Buchsbaumhecke unter der Weide einen Schatten erblickte, begann ihr Herz schneller zu schlagen. Gemurmel. Zwei Stimmen. Und zwei Gestalten.
Sie versteckte sich hinter dem Baumstamm.
»Und wieso seid Ihr nicht zur Zeremonie gekommen?«
»Menschen wie ich betreten Paläste nur zu bestimmten Anlässen, und die sind längst nicht so fröhlich wie eine Hochzeit. Wo wir auftauchen, ist der Tod nicht weit.«
Übersetzung: Bruno Genzler
© Heyne Verlag
Ein junger Mann, nur unbedeutend älter als sie selbst, mit strohblonden, fast weißen Haaren und strahlend blauen Augen, war es, der sie schließlich eroberte.
»Ja«, raunte Sulana leise, als er um ihre Hand anhielt. Und nur für einen kurzen Augenblick schämte sie sich ihrer Schwäche.
Man kann nicht bis in alle Ewigkeit stark sein, hatte sie sich gesagt und auf die Lippen gebissen, während ein triumphierendes Lächeln über das Gesicht ihres Bräutigams huschte.
Die Hochzeitsvorbereitungen wollten kein Ende nehmen. Bankett, Zeremonien, Anproben für ihr Brautkleid - unzählige Entscheidungen waren zu treffen, und Sulana beobachtete sich selbst, wie sie all das erledigte. Irgendwann schien es nicht mehr ihre eigene Stimme zu sein, die erschöpft Anweisungen gab und Befehle erteilte. »Ja, die Lilien in die Mitte der langen Tafel.« - »Gewiss, ich werde dem Minister baldmöglichst für sein reizendes Geschenk persönlich danken.«
Dohor war nicht bei ihr, hielt sich von ihr fern. Seit er um ihre Hand angehalten hatte, hatten sie kaum noch ein Wort miteinander gewechselt.
Wie wird er Z14 mir sein? Wird er liebevoll sein? Werde ich ihn lieben können?
Gewiss, es war eine Vernunftehe und nicht mehr. Dohor würde König werden und sie endlich den Frieden finden, den sie sich wünschte. Allerdings hatte sie als kleines Mädchen immer davon geträumt, mit jemandem zusammenzuleben, den sie liebte. Und so betrachtete sie doch voller Hoffnungen ihren künftigen Ehemann, der ebenfalls mit Vorbereitungen beschäftigt war. Verborgen hinter einem Brunnen in dem großen Palastgarten beobachtete sie ihn heimlich. Entschlossen und selbstsicher erschien er ihr, auch schön mit seinem schlanken, muskulösen Körper. Allerdings strahlte er auch etwas Beunruhigendes aus. Vielleicht war es sein Lächeln oder auch bestimmte Gesten, jedenfalls erschrak sie darüber und fühlte sich gleichzeitig davon angezogen. Ein Geheimnis umgab ihn, die Tatsache, dass sie füreinander Fremde waren.
Sie begann zu glauben, dass sie ihn liebte. Und wenn sie ihn liebte, würde Dohor vielleicht ihre Gefühle erwidern können.
Die Zeremonie wollte kein Ende nehmen. Höflinge, Könige, Prinzen, Krieger, Minister, die üblichen Speichellecker ... Einer nach dem anderen beugte das Knie vor dem königlichen Brautpaar. Lächelnd saß Sulana auf dem Thron, ließ eine Hand sanft auf der ihres Gatten ruhen. Doch niemand schien sie wirklich anzuschauen. Die Blicke der Gäste durchdrangen sie, und sie fühlte sich unsichtbar, auch für Dohor, der ganz von seiner Rolle als König eingenommen war.
Nur Ido schien sie wirklich zu sehen. Er trat vor sie hin mit Soana am Arm, der Frau, die er liebte und mit der er zusammenlebte. Die Zauberin, vor langer Zeit schon einmal Mitglied im Rat der Magier, hatte diese Stellung wieder eingenommen, nachdem ihr Nachfolger Sennar die Aufgetauchte Welt verlassen hatte. Ido schenkte der Braut eine Blume und ein Lächeln, in dem viel Verständnis lag. Die Königin erwiderte es von Herzen, und dies zum ersten Mal, seit dieser nicht enden wollende Tag begonnen hatte.
Von ganz anderer Art war der Blick, den der Gnom ihrem Gatten zuwandte. Nicht offen feindselig, aber äußerst kühl. Zunächst schien Dohor es nicht zu bemerken.
»Unser verehrter Oberster General!«, rief er. »Erhebt Euch, erhebt Euch!«
»Danke, Nlajestät«, grummelte Ido.
»Ist es nicht eigenartig, dass Ihr nun vor mir niederkniet? Bis gestern war es noch umgekehrt.«
Sulana fand die Bemerkung unpassend, schrieb sie jedoch dem Wein und der Erregung anlässlich des großen Ereignisses zu.
»Tja, so schnell kann sich das Schicksal ändern«, fuhr der König fort.
Soana versteifte sich, was Sulana sofort bemerkte.
»Die besten Wünsche für Euch und Eure Gemahlin, auf eine lange, friedliche Herrschaft«, sagte die Magierin mit einem Lächeln.
»Danke, danke«, entgegnete Dohor knapp, ein wenig pikiert, und wandte sich wieder Ido zu. »Jedenfalls werde ich nicht vergessen, dass ich in erster Linie ein Drachenritter bin, der seine soldatischen Pflichten nie vernachlässigt. Ist es nicht ein großes Glück für dieses Land, nun einen kriegserfahrenen König zu haben?«
»Lebten wir in Zeiten des Krieges, wäre es dies zweifellos.« »Eben, und niemand kann vorhersehen, wann es wieder zum Krieg kommen wird ...«
»Ich danke Euch nochmals für die Ehre dieser Einladung. Lang lebe das Herrscherpaar«, erklärte Soana hastig und verneigte sich noch einmal. Mit verwirrter Miene tat Ido es ihr nach.
Während sich die beiden entfernten, spürte Sulana, dass die Hand ihres Gemahls leicht zitterte. Sie blickte ihn an, doch er reagierte nicht. Kalt und gefasst hatte er bereits wieder ein Lächeln für den nächsten Gast parat.
Sulana zog sich so hastig aus, dass die Magd, die ihr dabei half, fast ungeduldig wurde.
»So ruiniert Ihr noch Euer Brautkleid!«, stöhnte sie.
Das war Sulana gleich. Sie würde es ohnehin nie mehr tragen. Nun stand die Hochzeitsnacht bevor, und sie wusste nicht, ob sie sich freuen oder Angst haben sollte.
Mit blassem Gesicht betrat sie das Schlafgemach, das nur vom Schein einer einzigen Kerze und vom strahlenden Mond der Sommernacht erhellt wurde. Es war leer.
Sulana verharrte auf der Stelle, wandte sich um und blickte den Flur hinunter, aber auch dort war niemand. Sie rief nach der Magd. »Wo ist der König?«
»Ich weiß es nicht, Herrin, ich habe ihn nicht hinausgehen sehen.«
Wo war Dohor? Was konnte ihm wichtiger sein als seine Braut?
Stocksteif saß Sulana auf der Bettkante in der törichten Sorge, das Bettlaken zu verknittern. So wartete sie.
Es war tiefste Nacht, und von Dohor keine Spur. Was war geschehen? Sulana hielt das Warten nicht länger aus. Barfuß lief sie durch den dunklen Garten. Sie mochte das angenehme Kitzeln der Grashalme unter den Fußsohlen.
Sie seufzte und dachte an die Träume ihrer Jugend zurück, von denen nun nichts mehr übrig zu sein schien.
Da hörte sie ein Flüstern. Sie fuhr herum und verharrte. Dann ging sie ihm nach, versuchte, keinen Laut zu machen.
Wer konnte das sein? Zu dieser späten Stunde hatte im Garten niemand mehr etwas zu suchen. Einen Augenblick lang machte sie sich vor, Dohor warte hier auf sie, um sie zu überraschen. Gewiss, ein dummer Einfall, aber vielleicht lieb gemeint.
Als sie bei der Buchsbaumhecke unter der Weide einen Schatten erblickte, begann ihr Herz schneller zu schlagen. Gemurmel. Zwei Stimmen. Und zwei Gestalten.
Sie versteckte sich hinter dem Baumstamm.
»Und wieso seid Ihr nicht zur Zeremonie gekommen?«
»Menschen wie ich betreten Paläste nur zu bestimmten Anlässen, und die sind längst nicht so fröhlich wie eine Hochzeit. Wo wir auftauchen, ist der Tod nicht weit.«
Übersetzung: Bruno Genzler
© Heyne Verlag
... weniger
Autoren-Porträt von Licia Troisi
Licia Troisi, 1980 in Rom geboren, ist Astrophysikerin und arbeitet bei der italienischen Raumfahrtagentur in Frascati. An der "Drachenkämpferin"-Saga arbeitete sie knapp zwei Jahre, bevor sie das Manuskript einem der grössten italienischen Verlage vorlegte. Mittlerweile sind mehrere Hunderttausend Exemplare verkauft.
Bibliographische Angaben
- Autor: Licia Troisi
- 2010, Erstmals im TB, 464 Seiten, Masse: 11,8 x 18,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Bruno Genzler
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453533429
- ISBN-13: 9783453533424
- Erscheinungsdatum: 06.08.2010
Rezension zu „Das Siegel des Todes / Die Schattenkämpferin Bd.2 “
»Licia Troisi ist der Star der neuen Fantasy.« Vanity Fair
Kommentare zu "Das Siegel des Todes / Die Schattenkämpferin Bd.2"
0 Gebrauchte Artikel zu „Das Siegel des Todes / Die Schattenkämpferin Bd.2“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
5 von 5 Sternen
5 Sterne 3Schreiben Sie einen Kommentar zu "Das Siegel des Todes / Die Schattenkämpferin Bd.2".
Kommentar verfassen