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Die rote Tänzerin

Die Nacht ist ihre Bühne, ihre Kunst unbezähmbar
 
 
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»Machen Sie mich unsterblich, Herr Dix!«
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Kommentare zu "Die rote Tänzerin"
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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin B., 16.09.2022

    Sehr aufschlussreich und interessant wird hier über das skandalumwitterte, verrückte und sehr kurze Leben der berühmten Tänzerin Anita Berber berichtet. Sie erreichte eine vor allem tragische, durchaus traurige Bekanntheit, denn zeitweise war sie eher Skandalnudel als Künstlerin.

    Ihre Bühnenauftritte und privaten Exzesse waren in den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts legendär. Alkohol-und Drogenmissbrauch sowie ein immenser Frauen- wie Männerverschleiss trugen nicht unerheblich zu diesem oft zweifelhaften Ruhm bei.

    In diesem gut recherchierten Buch erfährt der geneigte Leser aber mehr über die Person Anita, ihre Wünsche, Träume, privaten wie beruflichen Höhenflüge und Niederlagen. Auch ihre wahrscheinlich eher platonische, aber tiefe Freundschaft zu dem ebenfalls berühmten Maler Otto Dix wird näher beleuchtet.

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  • 5 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 30.08.2022

    Genie und Wahnsinn

    „Immer wollte Otto alles sehen, alles erleben, notfalls ersterben. Die Berber, dieses Eitergeschwür Berlins, dieser Dämon, dieser Nachtalp jedes sittsamen Bürgers – die, nein das, musste er sehen.“ (S.14)
    1923 besucht Otto Dix eine Vorführung von Anita Berber, weil er sie malen will. Doch was er sieht, erschüttert ihn bis ins Mark. Das abgewrackte Etablissement mit seinen überschminkten und überreizten Gästen und Angestellten, die aufgeheizte Stimmung – das ist zu viel. Und dann „DIE Berber“ mit ihrem grossen Auftritt. Männer geifern und johlen, bewundern und verachten sie. „Das dort, diese Frau, das war kein Motiv! Das war Gefahr.“ (S. 17)
    Als er sie zwei Jahre später dann doch bittet, für ein Portrait Modell zu sitzen, überrascht sie ihn. Statt dem verlebten Vamp kommt ein braves, knabenhaftes, ungeschminktes, junges Mädchen. Im Laufe ihrer Zusammenarbeit lässt sie ihn noch weiter hinter ihre Fassade blicken, teilt ihre intimsten Momente, Sorgen und Ängste mit ihm. Und erweckt damit Beschützerinstinkte. „Er würde sie nicht nackt malen. … Er wollte sie nicht blossstellen, obwohl sie selbst ihre Seele und ihren Körper Abend für Abend, Nacht für Nacht, preisgab.“ (S. 169)

    „Die rote Tänzerin“ ist ein sehr fein gezeichnetes, beeindruckendes Portrait zweier Ausnahmekünstler, wobei Anita natürlich einen deutlich grösseren Raum einnimmt als Otto. Gleichzeitig ist es auch eine Charakter-und Gesellschaftsstudie.
    Während der Inflation führt die Boheme ein Leben im Rausch, immer ganz nah am Abgrund. Keiner weiss, was das Geld, Leben oder die eigene Leistung am nächsten Tag noch wert ist.
    Danach schafft Anita den Absprung nicht und lebt weiter so weiter, als gäbe es kein Morgen mehr. Nicht nur ihr Tanz, ihr ganzes Leben ist eine Provokation gegen die bürgerliche Moral. Sie schläft scheinbar wahllos mit Männern und Frauen. Es ist ihr augenscheinlich egal, was Andere von ihr denken. Doch tief drinnen ist sie eine gebrochene Frau, die im Krieg ihre grosse Liebe und damit den Halt verloren hat, die den Tod herbeisehnt und das Leben nur noch mit harten Drogen, Zigaretten und Alkohol erträgt. Und das zeigt sie auch auf der Bühne. „Wenn kein Wunder passierte, ging es mit Anita zu Ende. Alle sahen es, und alle sahen weg.“ (S. 59)

    Ich habe selten so viel Mitleid mit einer Anti-Heldin gehabt wie mit Anita, einer herzensguten und mitfühlenden Frau, die am eigenen Schicksal zerbricht. Die nur tanzen will und dabei keine Kleidung mag, weil die sie behindert. Joan Wenig zeigt eine Tänzerin, die ihre Nacktheit als Ausdrucksform benutzt und keine Nackte, die tanzt, um sich zu prostituieren. Sie lässt eine Künstlerin wieder lebendig werden, die extrem wandlungsfähig ist und das Verruchte genauso gut beherrscht wie die zartherbe Unschuld oder perfekte Hausfrau, die morgens nicht weiss, wer der Mann neben ihr im Bett ist und auf dem Gaskocher in Ottos Atelier Kaiserschmarrn kocht. Eine langsam sterbende Überlebende, die sich in verschiedene Realitäten flüchtet, um noch ein bisschen durchzuhalten.

    Anita Berber hat sich im Tanz und im Leben immer ganz hingegeben, hat fast alles von sich gezeigt, nur eines nicht „Der Tanz der Nadel, der schönste und von ihr doch nie auf der Bühne gezeigte Tanz.“ (S. 33)

    Joan Weng hat mich von der ersten Zeile an mitgerissen und bis zum Ende gefesselt. „Die rote Tänzerin“ ist ein Buch, das man nicht so schnell vergisst.

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  • 5 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jeanette Lube, 30.10.2022

    Dieses Buch erschien 2022 im Aufbau Taschenbuch Verlag und beinhaltet 251 Seiten.
    „Machen Sie mich unsterblich, Herr Dix!“
    Anita Berber ist im Sommer 1925 das Phänomen ihrer Zeit. Sie tanzt nackt auf den Bühnen Berlins und betört damit die Massen mit ihrer Schönheit und Extravaganz. Doch nach einer Reihe von Eskapaden und Skandalen ist sie in den Varietés, in denen sie einst Erfolge feierte, nicht mehr willkommen. Sie ist von schwindendem Ruhm und Jahren des Exzesses gezeichnet. In dieser Zeit begegnet sie Otto Dix, dem grössten Porträtmaler der Weimarer Republik. Sie wird ihm drei Tage Model stehen, das sind drei Tage, die das Leben beider von Grund auf verändern werden.
    Hier handelt es sich um einen eindringlichen Roman über eine Ikone der Goldenen Zwanziger und die Geschichte hinter Otto Dix´ legendärem „Bildnis der Tänzerin Anita Dix“.
    Ich liebe die Bücher der Autorin Joan Weng sehr. Und Geschichten aus den Goldenen Zwanzigern finde ich immer sehr interessant, Toll, dass sich die Autorin hier mit dem Leben der berühmten Diva Anita Berber und dem Maler Otto Dix auseinandergesetzt hat. Da waren viele Recherchen nötig. Anita Berber wird uns als schillernder Star dargestellt, die etwas Besonderes in der damaligen Zeit war und von vielen gefeiert wurde. Doch genauso wie sie ihren Ruhm feierte, musste sie von einem Tag zum anderen ihren tiefen Fall verkraften, denn plötzlich wollte keiner sie mehr auf den Bühnen haben. Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt - so erleben wir diese Frau, die tief in ihrem Inneren so verletzlich war. Als sie dann dem berühmten Porträtmaler Otto Dix begegnet, verändert sich alles. Aber nicht nur in ihrem Leben. Drei Tage erleben die beiden und wir erfahren hier die Gedanken, die beide umtreiben. Mich hat diese Geschichte zutiefst berührt. Wir sehen immer nur das, was wir sehen wollen. Wenn ein Star auf der Bühne steht, wissen wir nicht, wie es in ihm aussieht, wenn er die Bühne verlässt. Hier hat die Autorin Joan Wenig eine tolle Hommage sowohl an Anita Berber als auch für Otto Dix herausgearbeitet. Ich habe diese Geschichte an einem Tag verschlungen und habe mit Anita getanzt, gefeiert, gelacht, geliebt und gelitten. Es handelt sich um eine Geschichte, die mich zu Tränen gerührt hat und mir an die Nieren ging. Ich mag diese Geschichte sehr und habe mir nach dem Lesen erst einmal das Porträt des Malers angesehen, einfach toll, schön und doch traurig! Die Autorin Joan Weng hat mir hier wunderschöne Lesemomente beschert, die mich sehr nachdenklich machten. Man sollte immer auch die andere Seite der Geschichte kennen. Mich hat die Autorin Joan Wenig mit diesem Buch begeistert, fasziniert und komplett überzeugt. Daher empfehle ich es gern weiter!

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