Blut / Die Phoenix-Chroniken Bd.3
Roman
Elizabeth Phoenix reist nach Los Angeles, um ein Nest von halbmenschlichen Drachengeschöpfen aufzuspüren, die Sonne und Mond zerstören wollen. Ein gefährlicher Kampf steht ihr bevor. Ehe sie sich in die Schlacht stürzen kann, muss sich Liz jedoch über ihre...
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Produktinformationen zu „Blut / Die Phoenix-Chroniken Bd.3 “
Klappentext zu „Blut / Die Phoenix-Chroniken Bd.3 “
Elizabeth Phoenix reist nach Los Angeles, um ein Nest von halbmenschlichen Drachengeschöpfen aufzuspüren, die Sonne und Mond zerstören wollen. Ein gefährlicher Kampf steht ihr bevor. Ehe sie sich in die Schlacht stürzen kann, muss sich Liz jedoch über ihre Gefühle für ihren Ex-Geliebten Jimmy Sanducci klar werden. Und dann ist da noch ihr Mentor, der Navajo-Schamane Sawyer, der ihr Rätsel aufgibt. Ist er auf ihrer Seite? Kann sie im Kampf auf ihn zählen?
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Die Phoenix Chroniken - Blut von Lori HandelandI
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Alles, um das Ende der Welt zu verhindern - aber nichts funktioniert. Und an diesem Punkt komme ich ins Spiel. Elizabeth Phoenix, für meine Freunde Liz. Man nennt mich die Anführerin des Lichts. Ich bin mitten in diesem ganzen Höllenchaos um das Jüngste Gericht gelandet - und habe nun alle Hände voll damit zu tun, wieder herauszukommen.Aus Gründen, die meine und unser aller Vorstellungskraft übersteigen, hat sich der Tartarus aufgetan. Die Grigori haben sich befreien können, und jetzt ist hier buchstäblich die Hölle los. »Verdammt, Lizzy! Duck dich!«
Ich duckte mich. Rasiermesserscharfe Klauen rauschten durch die Luft, genau dort, wo gerade noch mein Gesicht gewesen war. Ich duckte mich nicht nur, sondern rollte auch zur Seite weg. Und das war mein Glück, denn Sekunden später zerschnitt direkt neben mir irgendetwas die Erde. Ich bin zusammen mit Jimmy Sanducci, der Anführer der Dämonenjäger und mein Stellvertreter ist, nach Los Angeles gekommen, um ein Nest von Varcolacs aufzuspüren - das sind Dämonen der Sonnen- und Mondfinsternisse. Bei uns sind sie ziemlich selten, denn sie kommen aus Rumänien, aber ich habe auch schon weit Merkwürdigeres gesehen. Man hätte natürlich den Smog in L. A. für die dunklen Flecken verantwortlich machen können, die immer wieder auf dem Mond und der Sonne auftauchten. Das war jedenfalls die Version, die hier jeder glaubte. Doch ich wusste es natürlich besser. Der Varcolac schüttelte seinen Arm und versuchte, die nadelartigen Auswüchse, die ihm als Finger dienten, vom Wüstenstaub zu befreien. Varcolacs sind halb Mensch, halb Drache, und man sagt ihnen nach, dass sie die Sonne und den Mond essen und so die besagten Finsternisse verursachen. Und wenn es ihnen jemals gelänge, diese Himmelskörper ganz zu verschlingen, dann sei das Ende der Welt nah. Da ich aber genau das verhindern wollte, hatte ich Jimmy nach L. A. geschleppt, und die Jagd hatte begonnen.
Bevor der Varcolac seinen anderen Arm dazu benutzen konnte, mich zu töten, schnitt ihm Sanducci die Kehle durch. Im Kampf gegen Nephilim ist das Abschlagen des Kopfes in der Regel ziemlich wirkungsvoll. Zumindest büßt ohne Kopf selbst der entschlossenste Dämon einiges an Geschwindigkeit ein. Jimmys düsterer Blick traf meinen. »Steh auf!«, befahl er, bevor er sich daranmachte, noch mehr von diesen Biestern zu erledigen.
Ich versuchte die Kälte in seinem Blick zu ignorieren. Sanducci würde niemals zulassen, dass mir etwas zustieß. Er hatte mich früher mal geliebt. Jetzt allerdings war die Liebe zwischen uns kein Thema mehr - und nur ich allein war daran schuld. Ich sprang mit einer einzigen flinken Bewegung aus der Rückenlage auf die Füße - diese sportliche Begabung, die mir damals auf der Highschool eine hübsche Medaille für die Landesmeisterschaft im Schulturnen eingebracht hatte, war in letzter Zeit ziemlich nützlich geworden -, und dann griff ich nach meinem Schwert und machte mich wieder ans Zerstückeln. Als Jimmy und ich in L. A. angekommen waren, hatten wir eine ganze Weile gebraucht, um die Varcolacs in der Wüste aufzuspüren. An den meisten Tagen sahen sie wie Menschen aus. Sie lebten ihr Leben, passten sich hervorragend an und verwandelten sich nur kurz vor einer Sonnen- oder Mondfinsternis in Drachen.
Was war zuerst da, die Henne oder das Ei? Der Drache, der den Mond fraß, oder der Mond, der sich verdunkelte und den Drachen hervorbrachte? Schwer zu sagen. Sicher scheint jedoch, dass die Nephilim ihr Versteckspiel sofort nach der Befreiung der Grigori aufgegeben hatten. Ihre Zeit war gekommen. Und für mich und meinesgleichen wurde die Lage etwas brenzlig. Bis vor Kurzem noch hatte jeder Dämonenjäger mit einem Seher zusammengearbeitet, also mit jemandem, der die übersinnliche Gabe besaß, den Dämon hinter der menschlichen Verkleidung der Nephilim zu erkennen. Früher bin ich selbst eine Seherin gewesen, aber inzwischen haben sich die Dinge geändert. Oh, ich verfüge immer noch über übersinnliche Kräfte, die hatte ich seit eh und je. Seit ich sprechen konnte, vielleicht sogar schon früher, konnte ich belebte und unbelebte Objekte berühren und wusste plötzlich solche seltsamen Dinge wie zum Beispiel: was Menschen getan hatten, wohin sie verschwunden waren, was sie dachten.
Später jedoch, als ich zur Anführerin des Lichts wurde, erbte ich die Fähigkeiten der Frau, die mich aufgezogen hatte. Als nämlich Ruthie Kane in meinen Armen starb, gingen all ihre Kräfte auf mich über. Nicht nur meine psychometrischen Fähigkeiten nahmen zu, sondern ... plötzlich war ich auch ein Medium. Ruthie mochte zwar tot sein, doch das hieß noch lange nicht, dass ich sie nicht hören oder mich nicht mit ihr unterhalten konnte. Manchmal war ich sogar imstande, sie zu sehen. Sie wurde zu meiner spirituellen Verbindung. Immer wenn ein Nephilim in der Nähe war, erfuhr ich durch Ruthies Flüstern im Wind davon. Und wenn sie etwas Größeres planten - was eigentlich immer der Fall war -, hatte ich eine Vision, in der alles darüber zu sehen war. Das war jedenfalls bis vor kurzer Zeit so gewesen. »Zu viele«, murmelte Jimmy. Wir waren in Varcolac-Blut getränkt. Ein Dutzend von ihnen hatten wir schon zerstückelt, doch dann war noch ein weiteres Dutzend aufgetaucht. Wir brauchten Hilfe, aber es war ja niemand mehr übrig. Die Föderation - also die Gruppe von Dämonenjägern und Sehern, die den Auftrag hatte, in diesem übersinnlichen Krieg zu kämpfen - war nach Ruthies Tod ziemlich zusammengeschrumpft. Wir konnten uns aber nicht einfach ein paar neue Dämonenjäger suchen. Schließlich mussten sie erst ausgebildet werden. Neue Seher mussten entdeckt werden. Ich hatte nicht viel Zeit, mich um den Nachwuchs zu kümmern, auch schon damals nicht, vor dieser leidigen Geschichte mit der Öffnung des Tartarus und den entflohenen Grigori. Und jetzt ...
Jetzt blieb mir nichts anderes übrig, als im Geisterzug in den Weltuntergang zu rasen. Genau genommen waren wir ziemlich am Arsch. Aber deshalb gaben wir noch lange nicht auf. Im Übrigen hatte ich auch noch eine Geheimwaffe. Etwas, das ich gern als Vampir-Überraschung bezeichne. Ich hob meinen Arm und strich mit den Fingern über das magische, edelsteinbesetzte Hundehalsband, das meinen Hals umschloss. Solange ich dieses Accessoire trug, war ich einfach nur ich. Doch wenn ich es ablegte ...
»Nicht, Lizzy!« Ich starrte Jimmy an. Er hatte gesehen, dass ich an meinem Halsband herumgespielt hatte. Selbst wenn man mich nicht so gut kannte wie er, brauchte man kein Genie zu sein, um zu ahnen, was ich vorhatte. Einer der Varcolacs griff unter kräftigen Schlägen seiner Drachenschwingen und mit ausgestreckten Krallen an. Jimmy schlug ihm den Kopf ab, ohne auch nur richtig hinzusehen. Jimmy war wirklich gut. Mir selbst ging das Töten noch immer nicht ganz so leicht von der Hand. Ich ließ das Halsband los und stellte mich dem nächsten Varcolac, hielt mein Schwert mit beiden Händen umfasst und tat, was eben getan werden musste. Ich verlor Jimmy für einen Moment aus den Augen. Diese verfluchten Dämonen schienen sich zu vermehren. Für jeden, den wir töteten, kamen zwei weitere aus der Dunkelheit hervor. Ihre Schwingen flimmerten im silbrigen Licht des fast vollen Mondes und weckten die Erinnerung an jene Nacht, in der die Grigori ausgebrochen waren und ihre Schatten die vollkommene Rundung des Mondes verdunkelt hatten.
Jimmy schrie auf. Dieses Geräusch ließ mein Herz für einen Moment aussetzen. Einer der Varcolacs hatte seine Kralle durch Jimmys Schulter gebohrt und hob ihn daran vom Boden hoch. Blut rann in den Sand und färbte die vom Mondlicht bleichen Körner schwarz. Jimmys Schwert lag zu seinen Füßen.
Hinter ihnen schien eine ganze Armee von Drachenmenschen bereitzustehen. Ihre geschuppten Flügel schlugen synkopisch und füllten den Himmel in ihrem morbiden Takt. Sie hatten den Kopf und die Arme eines Drachen, aber ihre Beine waren menschlich, ebenso wie die Oberkörper, aus denen Drachenflügel wuchsen. »Gib auf, Seherin.« Der Varcolac blies Flammen aus seinen Nüstern. Jimmy zog scharf die Luft ein, als seine Hose Feuer fing.
»Nein.« Ich schlug dem nächstbesten Varcolac den Kopf ab. Mit einem dumpfen Geräusch kam er auf dem Boden auf, kullerte ein paar Meter weiter und zerfiel dann gleichzeitig mit dem immer noch aufrecht stehenden Körper zu Asche. Man musste einen Nephilim nur auf die richtige Weise töten, dann war das Saubermachen hinterher überhaupt kein Problem.»Du hast keine Chance«, sagte der Varcolac. »Wir sind Heerscharen.« Vermutlich hatte er recht. Aber aufgeben ...? Das war einfach nicht mein Stil.
2
Gute Arbeit«, murmelte Jimmy. Wir waren mit goldenen Ketten an den Wüstenboden gefesselt - nackt. Oh Mann, wie ich es hasste, wenn das geschah. »Ist das hier etwa meine Schuld?« Ich drehte den Kopf zur Seite. Der Mond glitzerte in Jimmys dunklen Augen, ließ sein Haar erstrahlen und zog silberne Fäden durch die schwarzen Strähnen. Das Licht funkelte auf seiner geschmeidigen, sonnengebräunten Brust. Sanducci war einfach zu schön für diese Welt - und vor allem für mich. »Wir mussten ja auch unbedingt nach L. A. kommen«, fuhr er fort. »Wir mussten natürlich herausfinden, was hier in der Wüste sein Unwesen treibt.« »Ist das nicht unser Job?« Er seufzte. »Doch. Aber ich glaube nicht, dass es diesmal so einfach werden wird wie sonst.« Er hatte sicher recht. Hatte die Föderation bisher gegen eine Flut von Dämonen ankämpfen müssen, so war jetzt eine Sturmflut daraus geworden, und der beschissene Damm war auch noch völlig durchlöchert. »Bist du okay?«, fragte ich. »Sieht es etwa so aus?«
Meine Beziehung zu Jimmy war schon immer recht temperamentvoll gewesen. Bei unserer ersten Begegnung hatte er mir eine Schlange ins Bett gesteckt - und ich hatte ihm dafür fast ein paar Zähne ausgeschlagen. Damals waren wir zwölf. Mit siebzehn befreite er mich von meiner Unschuld, ein Jahr später brach er mir dann das Herz. Das gleiche alte Lied, das wir alle schon tausendmal gehört haben. Nur dass Jimmy und ich nicht wie tausend andere Paare waren. Ich war ein Medium, und er ...
Jimmy war ein Dhampir.
Mein Blick wanderte von seinem Gesicht zu seiner durchbohrten Schulter, die nun nicht mehr durchbohrt war. Die klaffende Wunde war fast schon verheilt. Die meisten Dämonenjäger waren Kreuzungen - gezeugt von einem Nephilim und einem Menschen. Wegen des geringeren Dämonenanteils konnten sie sich entscheiden, für die Mächte des Guten zu kämpfen, und da in ihren Adern Dämonenblut floss, hatten die Kreuzungen auch übermenschliche Kräfte. Im Kampf gegen Wesen von biblischen Ausmaßen waren die allerdings auch bitter nötig. Jimmys Vater war ein Vampir, seine Mutter ein Mensch. Er war verdammt geschickt darin, Blutsauger jeder Art aufzuspüren und zu töten. Als Dhampir verfügte Jimmy über eine sagenhafte Stärke und Schnelligkeit, und er konnte so ziemlich jede Wunde heilen - allerdings heilten Wunden, die mit einer Waffe aus purem Gold verursacht wurden, langsamer. Und sie brannten höllisch. Mein Blick fiel auf die Varcolacs, die sich gerade näherten. Sie alle trugen nun Waffen, die im Mondlicht golden glänzten. Scheiße. »Was wollt ihr?«, fragte ich.
»Lizzy!«, fuhr Jimmy mich an. Er war der Einzige, der es wagte, mich so zu nennen. »Fragen kostet doch nichts«, sagte ich, aber ich hielt die Varcolacs nur hin. Ich hatte nicht vor, ihnen etwas zu verraten. Und Jimmy ebenso wenig. Er hatte zwar die Fähigkeit, seine Wunden zu heilen, doch hieß das nicht, dass er keine Schmerzen empfand. Wenn ich Sanducci in den letzten Jahren auch aus tiefstem Herzen gehasst hatte, mich in langen, einsamen Nächten mit der Vorstellung in den Schlaf gewiegt hatte, ihn zum Weinen und zum Schreien zu bringen, ihn betteln und bluten zu lassen - so haben sich die Zeiten geändert. Jetzt wünschte ich mir nur noch, dass er mir verzieh, aber ich glaubte nicht daran, dass er es tun würde. »Sanducci und Phoenix. Da haben wir ja einen tollen Fang gemacht.« Die Varcolacs hatten wieder ihre menschliche Gestalt angenommen. Das war sicherlich eine schwierige und schmerzhafte Prozedur, da sie doch Klauen anstelle von Händen hatten.
»Ihr wisst ja, dass es nichts ändert, wenn ihr uns umbringt«, sagte ich. »Es wird alles ändern, wenn wir dich umbringen. Du bist die Anführerin des Lichts. Wenn du stirbst, ohne deine Kräfte weiterzugeben, sind sie für immer verloren.« Na ja, da hatten sie recht. Was sie aber nicht wussten, war, dass ich noch schwerer zu töten war als Jimmy. Der Anführer der Varcolacs - ein Typ, der mich an irgendeinen unscheinbaren Schönling aus einer dieser hirnlosen Seifenopern erinnerte - ging neben mir in die Hocke. Ein weiterer - ein großer Kerl mit breiten Schultern, dessen Zähne wie die von Arnold Schwarzenegger aussahen, bevor er sie sich hatte richten lassen - beugte sich über Jimmy. Beide trugen scharfe, goldene Waffen und sahen aus, als wüssten sie auch mit ihnen umzugehen. Andererseits, wie schwer konnte das schon sein? Das spitze Ende ins Fleisch rammen und dann daran rütteln und reißen. Schwierig war es nur dann, wenn es einem etwas ausmachte, jemanden zu töten. Aber das hier waren Dämonen, die kümmerte so was nicht. »Ich werde dir eine Chance geben, Seherin. Wenn du meine Frage beantwortest, töte ich dich ...« - dabei strich er mit der flachen Seite der Klinge über meine Hüfte; jede Berührung brannte -» ... schnell.«
In den Tiefen seiner Augen flackerten gelbe Flammen. Er würde mich nicht schnell töten, ganz egal, was er mir auch versprechen mochte. Ich war überhaupt nicht in der Lage, schnell zu sterben.
Er drückte die Spitze seines Messers, das so groß war, dass man sich damit leicht einen Weg durch den Urwald hätte bahnen können, gegen die pochende Vene an meinem Hals. »Wo ist der Schlüssel?« »Welcher Schlüssel?« Er ritzte meine Haut, Blut rann heraus. »Was glaubst du wohl, du dämliche Schlampe? Zu deinem Haus? Deinem Auto? Zu deinem Herzen?« Seine Augen leuchteten wieder gelblich, als er das Messer diesmal tiefer ansetzte. »Ach ja, dein Herz. Ich wollte schon immer mal sehen, wie so was aussieht.« Er schnitt mir über die linke Brust. Die Klinge kratzte auf dem Knochen, und ich biss die Zähne zusammen, um keine Reaktion zu zeigen - weder auf den Schmerz noch auf das widerwärtige Geräusch. Das würde ohnehin wenig nützen. »Sie weiß nichts von dem Schlüssel«, sagte Jimmy. Ich blinzelte. Das klang, als ob er sehr wohl etwas darüber wüsste. Die Varcolacs wechselten einen Blick. Der Schönling hob sein Kinn und gab damit dem anderen ein Signal. Jimmy ächzte. Es roch nach frischem Blut. »Lasst ihn in Ruhe!« Der Varcolac neben mir schnaubte. »Von dir nehme ich keine Befehle entgegen.« »Von wem denn dann?« Vor ein paar Wochen hatte ich ihre Anführerin buchstäblich in der Luft zerrissen, sodass die Mächte der Dunkelheit nun eigentlich vollständig desorganisiert sein müssten. Dass dies nicht der Fall war, irritierte mich mehr, als ich zugeben wollte. Wenn sich nämlich die Hölle aufgetan hatte und nun alle gefallenen Engel aus der Hölle frei waren, dann musste ja auch derjenige, der die Rebellion ursprünglich angezettelt hatte, ebenfalls frei sein. Und wir alle wissen doch, um wen es sich da handelt.
»Samyaza«, sagte ich. Das war ein anderer Name für Satan. Davon gab es eine ganze Reihe. »Beelzebub ist euer Drahtzieher?« Seine Augen flackerten. Er war aus irgendeinem Grund wütend, aber aus welchem? Ich bewegte mich. Meine Fesseln waren ziemlich eng, bei jeder Bewegung zerkratzten die goldenen Ketten meine Haut. Es brannte zwar furchtbar, doch ich schaffte es, mit meinem Finger über sein Knie zu streichen, und plötzlich verstand ich es. »Wer im Besitz des Schlüssels ist, hat die Befehlsgewalt über die Dämonen. Und genau das möchtest du gerne.« Streitigkeiten um die Rangfolge. Großartig. Der Varcolac zuckte die Schultern. »Ich führe nicht gern Befehle aus.« Das traf auf die meisten Nephilim zu. Deshalb fragte ich mich, wie Satan es anstellen wollte, diese harten Brocken unter Kontrolle zu bringen. Die einfache Antwort lautete: Auch er brauchte den Schlüssel.
Die Rede ist vom Schlüssel Salonios, einem Zauberbuch, das angeblich von König Salomo selbst verfasst wurde. Es enthält Beschwörungsformeln, mit denen man Dämonen herbeirufen, ihnen Befehle erteilen und sie wieder entlassen kann - aber das ist nur der Anfang. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Übersetzungen angefertigt, doch keine von ihnen war vollständig. Wir suchten also nach der Originalausgabe, die alles enthielt. Leider wusste niemand, wo sie sich befand. Die letzte Person, die sie gesehen hatte, war ein Rabbi namens Turnblat. Er wurde von wilden Hunden - ein Codewort für Gestaltwandler - getötet. Doch der Schlüssel wurde unter seinen Habseligkeiten nicht gefunden. Ich hatte immer angenommen, dass ihn die Nephilim haben mussten. Wie sonst hätten die verfluchten Dämonen entfliehen können? Aber wenn sie jetzt uns fragten, wo der Schlüssel war ... Das warf ein ganz neues Licht auf die Dinge.
»Wo ist der Schlüssel?«, fragte der Varcolac noch einmal. »Ehrlich, Kumpel, wir dachten, ihr hättet ihn.« »Lizzy!« Mein Name ging in einen Fluch über, als der andere Varcolac Jimmy einen weiteren Schnitt zufügte. Er würde seine Wunde heilen, genau wie ich. Doch ich hoffte, sie würden es nicht merken. Bis jetzt kannten die Nephilim noch nicht alle meine Fähigkeiten, und mir war sehr daran gelegen, dass das auch so blieb. »Wie kommst du darauf, dass wir ihn haben?«, fragte der Varcolac. »Ihr habt doch Rabbi Turnblat umgebracht.« Er grinste. »Also, ich war es nicht.«
»Und dann habt ihr den Schlüssel an euch genommen.« Er schüttelte den Kopf. Ich schaffte es, die Schultern zu zucken, ohne die Ketten zu bewegen. »Irgendjemand hat es jedenfalls getan. Du solltest dir lieber mal deine liebreizenden Freunde vorknöpfen.« Für einen kurzen Moment lag Zweifel in den gelben Flammen, die in den Augen des Varcolacs loderten. Dann sah er mich finster an. »Wir wissen, dass du ihn hast. Der Schlüssel ist dort, wo der Phönix ist. Das hat der Rabbi gesagt.«
Ich konnte mir vorstellen, dass der Rabbi so ziemlich alles erzählt hätte, als er dem Nephilim gegenüberstand, der ihn töten sollte. Möglicherweise sogar die Wahrheit, aber - »Ich habe ihn nicht. Ich schwöre bei Gott.« Der Varcolac zischte, ich verdrehte die Augen. Der Name Gottes tat ihnen nicht weh. Wenn dem so wäre, würde ich den ganzen Tag Kirchenlieder singen. »Du wirst es uns sagen. Dafür werde ich schon sorgen.« Er hob das goldene Messer und versuchte, meinen Hals aufzuschlitzen. Doch das Hundehalsband hinderte ihn daran. Mit einem ärgerlichen Laut griff er nach dem Verschluss. »Das würde ich an deiner Stelle lieber nicht tun«, murmelte ich. Er ignorierte es.
»Nicht!«, schrie Jimmy. »Sie muss dieses Halsband tragen. Scheiße!« Ich sah zu ihm hinüber. Der muskelbepackte Varcolac hatte nun ernsthaft damit begonnen, auf Jimmy einzustechen. »Hört auf damit!«, befahl ich. Der Varcolac neben mir grinste. »Und warum sollten wir das tun?« »Ich könnte euch dazu zwingen.« Er beugte sich näher zu mir, sein Gesicht befand sich unmittelbar vor meinem. »Du bist gefesselt, Seherin. Du wirst nie wieder frei sein. Du wirst uns alles sagen, was wir wissen wollen. Und dann wirst du zusehen, wie wir deinen liebreizenden Freund hier umbringen.«
Er bleckte die Zähne und fauchte. »Und dann werden wir unsere Gelüste an deinem Körper stillen - jeder von uns. Und wir sind Heerscharen. Wenn du danach immer noch am Leben bist, was ich bezweifle, dann sorgen wir dafür, dass du darum bettelst, sterben zu dürfen.« Er fuhr mit der Zunge über meinen Hals, sein Atem roch nach Fäulnis. »Wo also ist der Schlüssel?« »Leck mich!« Er versuchte wieder, mir den Hals aufzuschlitzen. Genau das hatte ich aber gewollt. Als das Messer erneut an meinem edelsteinbesetzten Halsband hängen blieb, nahm er sich den Verschluss vor, pfriemelte ungeschickt daran herum und schaffte es endlich, ihn zu lösen. Der Wind legte sich. Jimmy flüsterte: »Oh-oh.« Die Veränderung kam wie eine Flutwelle über mich, ein Waldbrand oder ein Tornado - zwar natürlich, aber tödlich. Das Halsband hielt das Wesen in meinem Inneren unter Verschluss. Wenn ich es nicht trug, kam mein anderes, neues und verbessertes Ich zum Vorschein. Das war weiter kein Problem, wenn ich gerade dabei war, Dämonen zu töten. Im Gegenteil. Schwierig wurde es erst, wenn es an der Zeit war, den Vampir wieder in seine Kiste zu sperren. Es gab nur wenige Wesen auf der Welt, die dazu in der Lage waren. Und in diesem Augenblick war eines von ihnen neben mir an den Boden gekettet. Bei Jimmys »Oh-oh« hatte der Varcolac zu ihm hinübergesehen. Jetzt richtete er seinen Blick wieder auf mich, seine Augen weiteten sich. Meine waren jetzt vermutlich leuchtend rot. Er versuchte sich aufzurappeln. Bevor ihm das gelang, biss ich ihm jedoch die Nase ab. Er würde sie nicht mehr brauchen. Dann senkte ich meine Zähne in seinen Hals und trank. Nephilim-Blut ist herrlich süß, und dieser schnelle Puls ... einfach köstlich! Mit einer knappen Kopfbewegung schleuderte ich den Varcolac beiseite. Er war zwar nicht tot, aber er bewegte sich auch nicht mehr. Ich riss meine Arme und Beine in die Höhe. Die Pfähle glitten mit einer sanften, sandigen Bewegung aus dem Boden, und ich war frei. Frei - was für ein fantastisches Wort.
Die Ketten baumelten an mir herab und streiften immer wieder meinen Körper, wobei sie mich verbrannten. Ich schob die Finger zwischen meine Haut und die Handschellen, brach die Fesseln auseinander und warf sie fort. Sicher, das tat ein bisschen weh, aber der Schmerz hielt nicht lange genug an, um mich zu stören. Der Anführer der Varcolacs war zwar noch nicht tot, aber das ließ sich schnell ändern. Ich hob ihn hoch und riss seinen Kopf mit einem Ruck vom Rest des Körpers ab. Er war zu Asche zerfallen, bevor die beiden Teile auf dem Boden aufkamen. »Wer möchte als Nächstes?«, fragte ich.
»D-d-d-d-du bist ein Vampir«, stotterte der Varcolac, der Jimmy gefangen hielt. »Woran hast du das denn gemerkt?« Ich atmete ein und genoss seine Angst und Unsicherheit. In diesem Zustand nahm ich Farben leuchtender und Gerüche intensiver wahr. Geräusche in kilometerweiter Entfernung konnte ich hören, als wären sie direkt neben mir. Ich hörte das Blut in den Venen rauschen, das schneller werdende Pulsieren, das die Angst verriet. Ich stellte mir vor, wie es schmeckte, und fuhr mir schon mit der Zunge über die Lippen.
Ich war so stark, dass ich alles hätte tun können. Ich hätte jeden töten können. Ich hatte kein Gewissen, keine Moral, es gab nichts in dieser oder einer anderen Welt, das mir Angst machen konnte.
»I-i-i-ich bringe ihn um.« Der Varcolac hielt Jimmy das Messer an die Kehle. Ich streckte mich und packte den Trottel an seinem Adamsapfel - in diesem Zustand war ich so schnell, dass meine Bewegungen verschwammen - und riss ihn mit einem kräftigen Ruck heraus. Blut ergoss sich wie ein warmer Frühlingsregen über Jimmy. »Verdammt, Lizzy!« Ich leckte mir die Finger. »Gern geschehen.« Als ich mich umdrehte, zerfiel das, was von dem Varcolac noch übrig war, zu Asche. Die Überreste klebten auf Jimmys glänzender Haut wie Federn an Teer. Zur Ehrenrettung der Varcolacs muss ich allerdings sagen, dass sie nicht davonliefen, sondern wie eine Armee über mich herfielen. Aber sie hatten keine Chance.
© 2012 LYX verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
Alles, um das Ende der Welt zu verhindern - aber nichts funktioniert. Und an diesem Punkt komme ich ins Spiel. Elizabeth Phoenix, für meine Freunde Liz. Man nennt mich die Anführerin des Lichts. Ich bin mitten in diesem ganzen Höllenchaos um das Jüngste Gericht gelandet - und habe nun alle Hände voll damit zu tun, wieder herauszukommen.Aus Gründen, die meine und unser aller Vorstellungskraft übersteigen, hat sich der Tartarus aufgetan. Die Grigori haben sich befreien können, und jetzt ist hier buchstäblich die Hölle los. »Verdammt, Lizzy! Duck dich!«
Ich duckte mich. Rasiermesserscharfe Klauen rauschten durch die Luft, genau dort, wo gerade noch mein Gesicht gewesen war. Ich duckte mich nicht nur, sondern rollte auch zur Seite weg. Und das war mein Glück, denn Sekunden später zerschnitt direkt neben mir irgendetwas die Erde. Ich bin zusammen mit Jimmy Sanducci, der Anführer der Dämonenjäger und mein Stellvertreter ist, nach Los Angeles gekommen, um ein Nest von Varcolacs aufzuspüren - das sind Dämonen der Sonnen- und Mondfinsternisse. Bei uns sind sie ziemlich selten, denn sie kommen aus Rumänien, aber ich habe auch schon weit Merkwürdigeres gesehen. Man hätte natürlich den Smog in L. A. für die dunklen Flecken verantwortlich machen können, die immer wieder auf dem Mond und der Sonne auftauchten. Das war jedenfalls die Version, die hier jeder glaubte. Doch ich wusste es natürlich besser. Der Varcolac schüttelte seinen Arm und versuchte, die nadelartigen Auswüchse, die ihm als Finger dienten, vom Wüstenstaub zu befreien. Varcolacs sind halb Mensch, halb Drache, und man sagt ihnen nach, dass sie die Sonne und den Mond essen und so die besagten Finsternisse verursachen. Und wenn es ihnen jemals gelänge, diese Himmelskörper ganz zu verschlingen, dann sei das Ende der Welt nah. Da ich aber genau das verhindern wollte, hatte ich Jimmy nach L. A. geschleppt, und die Jagd hatte begonnen.
Bevor der Varcolac seinen anderen Arm dazu benutzen konnte, mich zu töten, schnitt ihm Sanducci die Kehle durch. Im Kampf gegen Nephilim ist das Abschlagen des Kopfes in der Regel ziemlich wirkungsvoll. Zumindest büßt ohne Kopf selbst der entschlossenste Dämon einiges an Geschwindigkeit ein. Jimmys düsterer Blick traf meinen. »Steh auf!«, befahl er, bevor er sich daranmachte, noch mehr von diesen Biestern zu erledigen.
Ich versuchte die Kälte in seinem Blick zu ignorieren. Sanducci würde niemals zulassen, dass mir etwas zustieß. Er hatte mich früher mal geliebt. Jetzt allerdings war die Liebe zwischen uns kein Thema mehr - und nur ich allein war daran schuld. Ich sprang mit einer einzigen flinken Bewegung aus der Rückenlage auf die Füße - diese sportliche Begabung, die mir damals auf der Highschool eine hübsche Medaille für die Landesmeisterschaft im Schulturnen eingebracht hatte, war in letzter Zeit ziemlich nützlich geworden -, und dann griff ich nach meinem Schwert und machte mich wieder ans Zerstückeln. Als Jimmy und ich in L. A. angekommen waren, hatten wir eine ganze Weile gebraucht, um die Varcolacs in der Wüste aufzuspüren. An den meisten Tagen sahen sie wie Menschen aus. Sie lebten ihr Leben, passten sich hervorragend an und verwandelten sich nur kurz vor einer Sonnen- oder Mondfinsternis in Drachen.
Was war zuerst da, die Henne oder das Ei? Der Drache, der den Mond fraß, oder der Mond, der sich verdunkelte und den Drachen hervorbrachte? Schwer zu sagen. Sicher scheint jedoch, dass die Nephilim ihr Versteckspiel sofort nach der Befreiung der Grigori aufgegeben hatten. Ihre Zeit war gekommen. Und für mich und meinesgleichen wurde die Lage etwas brenzlig. Bis vor Kurzem noch hatte jeder Dämonenjäger mit einem Seher zusammengearbeitet, also mit jemandem, der die übersinnliche Gabe besaß, den Dämon hinter der menschlichen Verkleidung der Nephilim zu erkennen. Früher bin ich selbst eine Seherin gewesen, aber inzwischen haben sich die Dinge geändert. Oh, ich verfüge immer noch über übersinnliche Kräfte, die hatte ich seit eh und je. Seit ich sprechen konnte, vielleicht sogar schon früher, konnte ich belebte und unbelebte Objekte berühren und wusste plötzlich solche seltsamen Dinge wie zum Beispiel: was Menschen getan hatten, wohin sie verschwunden waren, was sie dachten.
Später jedoch, als ich zur Anführerin des Lichts wurde, erbte ich die Fähigkeiten der Frau, die mich aufgezogen hatte. Als nämlich Ruthie Kane in meinen Armen starb, gingen all ihre Kräfte auf mich über. Nicht nur meine psychometrischen Fähigkeiten nahmen zu, sondern ... plötzlich war ich auch ein Medium. Ruthie mochte zwar tot sein, doch das hieß noch lange nicht, dass ich sie nicht hören oder mich nicht mit ihr unterhalten konnte. Manchmal war ich sogar imstande, sie zu sehen. Sie wurde zu meiner spirituellen Verbindung. Immer wenn ein Nephilim in der Nähe war, erfuhr ich durch Ruthies Flüstern im Wind davon. Und wenn sie etwas Größeres planten - was eigentlich immer der Fall war -, hatte ich eine Vision, in der alles darüber zu sehen war. Das war jedenfalls bis vor kurzer Zeit so gewesen. »Zu viele«, murmelte Jimmy. Wir waren in Varcolac-Blut getränkt. Ein Dutzend von ihnen hatten wir schon zerstückelt, doch dann war noch ein weiteres Dutzend aufgetaucht. Wir brauchten Hilfe, aber es war ja niemand mehr übrig. Die Föderation - also die Gruppe von Dämonenjägern und Sehern, die den Auftrag hatte, in diesem übersinnlichen Krieg zu kämpfen - war nach Ruthies Tod ziemlich zusammengeschrumpft. Wir konnten uns aber nicht einfach ein paar neue Dämonenjäger suchen. Schließlich mussten sie erst ausgebildet werden. Neue Seher mussten entdeckt werden. Ich hatte nicht viel Zeit, mich um den Nachwuchs zu kümmern, auch schon damals nicht, vor dieser leidigen Geschichte mit der Öffnung des Tartarus und den entflohenen Grigori. Und jetzt ...
Jetzt blieb mir nichts anderes übrig, als im Geisterzug in den Weltuntergang zu rasen. Genau genommen waren wir ziemlich am Arsch. Aber deshalb gaben wir noch lange nicht auf. Im Übrigen hatte ich auch noch eine Geheimwaffe. Etwas, das ich gern als Vampir-Überraschung bezeichne. Ich hob meinen Arm und strich mit den Fingern über das magische, edelsteinbesetzte Hundehalsband, das meinen Hals umschloss. Solange ich dieses Accessoire trug, war ich einfach nur ich. Doch wenn ich es ablegte ...
»Nicht, Lizzy!« Ich starrte Jimmy an. Er hatte gesehen, dass ich an meinem Halsband herumgespielt hatte. Selbst wenn man mich nicht so gut kannte wie er, brauchte man kein Genie zu sein, um zu ahnen, was ich vorhatte. Einer der Varcolacs griff unter kräftigen Schlägen seiner Drachenschwingen und mit ausgestreckten Krallen an. Jimmy schlug ihm den Kopf ab, ohne auch nur richtig hinzusehen. Jimmy war wirklich gut. Mir selbst ging das Töten noch immer nicht ganz so leicht von der Hand. Ich ließ das Halsband los und stellte mich dem nächsten Varcolac, hielt mein Schwert mit beiden Händen umfasst und tat, was eben getan werden musste. Ich verlor Jimmy für einen Moment aus den Augen. Diese verfluchten Dämonen schienen sich zu vermehren. Für jeden, den wir töteten, kamen zwei weitere aus der Dunkelheit hervor. Ihre Schwingen flimmerten im silbrigen Licht des fast vollen Mondes und weckten die Erinnerung an jene Nacht, in der die Grigori ausgebrochen waren und ihre Schatten die vollkommene Rundung des Mondes verdunkelt hatten.
Jimmy schrie auf. Dieses Geräusch ließ mein Herz für einen Moment aussetzen. Einer der Varcolacs hatte seine Kralle durch Jimmys Schulter gebohrt und hob ihn daran vom Boden hoch. Blut rann in den Sand und färbte die vom Mondlicht bleichen Körner schwarz. Jimmys Schwert lag zu seinen Füßen.
Hinter ihnen schien eine ganze Armee von Drachenmenschen bereitzustehen. Ihre geschuppten Flügel schlugen synkopisch und füllten den Himmel in ihrem morbiden Takt. Sie hatten den Kopf und die Arme eines Drachen, aber ihre Beine waren menschlich, ebenso wie die Oberkörper, aus denen Drachenflügel wuchsen. »Gib auf, Seherin.« Der Varcolac blies Flammen aus seinen Nüstern. Jimmy zog scharf die Luft ein, als seine Hose Feuer fing.
»Nein.« Ich schlug dem nächstbesten Varcolac den Kopf ab. Mit einem dumpfen Geräusch kam er auf dem Boden auf, kullerte ein paar Meter weiter und zerfiel dann gleichzeitig mit dem immer noch aufrecht stehenden Körper zu Asche. Man musste einen Nephilim nur auf die richtige Weise töten, dann war das Saubermachen hinterher überhaupt kein Problem.»Du hast keine Chance«, sagte der Varcolac. »Wir sind Heerscharen.« Vermutlich hatte er recht. Aber aufgeben ...? Das war einfach nicht mein Stil.
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Gute Arbeit«, murmelte Jimmy. Wir waren mit goldenen Ketten an den Wüstenboden gefesselt - nackt. Oh Mann, wie ich es hasste, wenn das geschah. »Ist das hier etwa meine Schuld?« Ich drehte den Kopf zur Seite. Der Mond glitzerte in Jimmys dunklen Augen, ließ sein Haar erstrahlen und zog silberne Fäden durch die schwarzen Strähnen. Das Licht funkelte auf seiner geschmeidigen, sonnengebräunten Brust. Sanducci war einfach zu schön für diese Welt - und vor allem für mich. »Wir mussten ja auch unbedingt nach L. A. kommen«, fuhr er fort. »Wir mussten natürlich herausfinden, was hier in der Wüste sein Unwesen treibt.« »Ist das nicht unser Job?« Er seufzte. »Doch. Aber ich glaube nicht, dass es diesmal so einfach werden wird wie sonst.« Er hatte sicher recht. Hatte die Föderation bisher gegen eine Flut von Dämonen ankämpfen müssen, so war jetzt eine Sturmflut daraus geworden, und der beschissene Damm war auch noch völlig durchlöchert. »Bist du okay?«, fragte ich. »Sieht es etwa so aus?«
Meine Beziehung zu Jimmy war schon immer recht temperamentvoll gewesen. Bei unserer ersten Begegnung hatte er mir eine Schlange ins Bett gesteckt - und ich hatte ihm dafür fast ein paar Zähne ausgeschlagen. Damals waren wir zwölf. Mit siebzehn befreite er mich von meiner Unschuld, ein Jahr später brach er mir dann das Herz. Das gleiche alte Lied, das wir alle schon tausendmal gehört haben. Nur dass Jimmy und ich nicht wie tausend andere Paare waren. Ich war ein Medium, und er ...
Jimmy war ein Dhampir.
Mein Blick wanderte von seinem Gesicht zu seiner durchbohrten Schulter, die nun nicht mehr durchbohrt war. Die klaffende Wunde war fast schon verheilt. Die meisten Dämonenjäger waren Kreuzungen - gezeugt von einem Nephilim und einem Menschen. Wegen des geringeren Dämonenanteils konnten sie sich entscheiden, für die Mächte des Guten zu kämpfen, und da in ihren Adern Dämonenblut floss, hatten die Kreuzungen auch übermenschliche Kräfte. Im Kampf gegen Wesen von biblischen Ausmaßen waren die allerdings auch bitter nötig. Jimmys Vater war ein Vampir, seine Mutter ein Mensch. Er war verdammt geschickt darin, Blutsauger jeder Art aufzuspüren und zu töten. Als Dhampir verfügte Jimmy über eine sagenhafte Stärke und Schnelligkeit, und er konnte so ziemlich jede Wunde heilen - allerdings heilten Wunden, die mit einer Waffe aus purem Gold verursacht wurden, langsamer. Und sie brannten höllisch. Mein Blick fiel auf die Varcolacs, die sich gerade näherten. Sie alle trugen nun Waffen, die im Mondlicht golden glänzten. Scheiße. »Was wollt ihr?«, fragte ich.
»Lizzy!«, fuhr Jimmy mich an. Er war der Einzige, der es wagte, mich so zu nennen. »Fragen kostet doch nichts«, sagte ich, aber ich hielt die Varcolacs nur hin. Ich hatte nicht vor, ihnen etwas zu verraten. Und Jimmy ebenso wenig. Er hatte zwar die Fähigkeit, seine Wunden zu heilen, doch hieß das nicht, dass er keine Schmerzen empfand. Wenn ich Sanducci in den letzten Jahren auch aus tiefstem Herzen gehasst hatte, mich in langen, einsamen Nächten mit der Vorstellung in den Schlaf gewiegt hatte, ihn zum Weinen und zum Schreien zu bringen, ihn betteln und bluten zu lassen - so haben sich die Zeiten geändert. Jetzt wünschte ich mir nur noch, dass er mir verzieh, aber ich glaubte nicht daran, dass er es tun würde. »Sanducci und Phoenix. Da haben wir ja einen tollen Fang gemacht.« Die Varcolacs hatten wieder ihre menschliche Gestalt angenommen. Das war sicherlich eine schwierige und schmerzhafte Prozedur, da sie doch Klauen anstelle von Händen hatten.
»Ihr wisst ja, dass es nichts ändert, wenn ihr uns umbringt«, sagte ich. »Es wird alles ändern, wenn wir dich umbringen. Du bist die Anführerin des Lichts. Wenn du stirbst, ohne deine Kräfte weiterzugeben, sind sie für immer verloren.« Na ja, da hatten sie recht. Was sie aber nicht wussten, war, dass ich noch schwerer zu töten war als Jimmy. Der Anführer der Varcolacs - ein Typ, der mich an irgendeinen unscheinbaren Schönling aus einer dieser hirnlosen Seifenopern erinnerte - ging neben mir in die Hocke. Ein weiterer - ein großer Kerl mit breiten Schultern, dessen Zähne wie die von Arnold Schwarzenegger aussahen, bevor er sie sich hatte richten lassen - beugte sich über Jimmy. Beide trugen scharfe, goldene Waffen und sahen aus, als wüssten sie auch mit ihnen umzugehen. Andererseits, wie schwer konnte das schon sein? Das spitze Ende ins Fleisch rammen und dann daran rütteln und reißen. Schwierig war es nur dann, wenn es einem etwas ausmachte, jemanden zu töten. Aber das hier waren Dämonen, die kümmerte so was nicht. »Ich werde dir eine Chance geben, Seherin. Wenn du meine Frage beantwortest, töte ich dich ...« - dabei strich er mit der flachen Seite der Klinge über meine Hüfte; jede Berührung brannte -» ... schnell.«
In den Tiefen seiner Augen flackerten gelbe Flammen. Er würde mich nicht schnell töten, ganz egal, was er mir auch versprechen mochte. Ich war überhaupt nicht in der Lage, schnell zu sterben.
Er drückte die Spitze seines Messers, das so groß war, dass man sich damit leicht einen Weg durch den Urwald hätte bahnen können, gegen die pochende Vene an meinem Hals. »Wo ist der Schlüssel?« »Welcher Schlüssel?« Er ritzte meine Haut, Blut rann heraus. »Was glaubst du wohl, du dämliche Schlampe? Zu deinem Haus? Deinem Auto? Zu deinem Herzen?« Seine Augen leuchteten wieder gelblich, als er das Messer diesmal tiefer ansetzte. »Ach ja, dein Herz. Ich wollte schon immer mal sehen, wie so was aussieht.« Er schnitt mir über die linke Brust. Die Klinge kratzte auf dem Knochen, und ich biss die Zähne zusammen, um keine Reaktion zu zeigen - weder auf den Schmerz noch auf das widerwärtige Geräusch. Das würde ohnehin wenig nützen. »Sie weiß nichts von dem Schlüssel«, sagte Jimmy. Ich blinzelte. Das klang, als ob er sehr wohl etwas darüber wüsste. Die Varcolacs wechselten einen Blick. Der Schönling hob sein Kinn und gab damit dem anderen ein Signal. Jimmy ächzte. Es roch nach frischem Blut. »Lasst ihn in Ruhe!« Der Varcolac neben mir schnaubte. »Von dir nehme ich keine Befehle entgegen.« »Von wem denn dann?« Vor ein paar Wochen hatte ich ihre Anführerin buchstäblich in der Luft zerrissen, sodass die Mächte der Dunkelheit nun eigentlich vollständig desorganisiert sein müssten. Dass dies nicht der Fall war, irritierte mich mehr, als ich zugeben wollte. Wenn sich nämlich die Hölle aufgetan hatte und nun alle gefallenen Engel aus der Hölle frei waren, dann musste ja auch derjenige, der die Rebellion ursprünglich angezettelt hatte, ebenfalls frei sein. Und wir alle wissen doch, um wen es sich da handelt.
»Samyaza«, sagte ich. Das war ein anderer Name für Satan. Davon gab es eine ganze Reihe. »Beelzebub ist euer Drahtzieher?« Seine Augen flackerten. Er war aus irgendeinem Grund wütend, aber aus welchem? Ich bewegte mich. Meine Fesseln waren ziemlich eng, bei jeder Bewegung zerkratzten die goldenen Ketten meine Haut. Es brannte zwar furchtbar, doch ich schaffte es, mit meinem Finger über sein Knie zu streichen, und plötzlich verstand ich es. »Wer im Besitz des Schlüssels ist, hat die Befehlsgewalt über die Dämonen. Und genau das möchtest du gerne.« Streitigkeiten um die Rangfolge. Großartig. Der Varcolac zuckte die Schultern. »Ich führe nicht gern Befehle aus.« Das traf auf die meisten Nephilim zu. Deshalb fragte ich mich, wie Satan es anstellen wollte, diese harten Brocken unter Kontrolle zu bringen. Die einfache Antwort lautete: Auch er brauchte den Schlüssel.
Die Rede ist vom Schlüssel Salonios, einem Zauberbuch, das angeblich von König Salomo selbst verfasst wurde. Es enthält Beschwörungsformeln, mit denen man Dämonen herbeirufen, ihnen Befehle erteilen und sie wieder entlassen kann - aber das ist nur der Anfang. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Übersetzungen angefertigt, doch keine von ihnen war vollständig. Wir suchten also nach der Originalausgabe, die alles enthielt. Leider wusste niemand, wo sie sich befand. Die letzte Person, die sie gesehen hatte, war ein Rabbi namens Turnblat. Er wurde von wilden Hunden - ein Codewort für Gestaltwandler - getötet. Doch der Schlüssel wurde unter seinen Habseligkeiten nicht gefunden. Ich hatte immer angenommen, dass ihn die Nephilim haben mussten. Wie sonst hätten die verfluchten Dämonen entfliehen können? Aber wenn sie jetzt uns fragten, wo der Schlüssel war ... Das warf ein ganz neues Licht auf die Dinge.
»Wo ist der Schlüssel?«, fragte der Varcolac noch einmal. »Ehrlich, Kumpel, wir dachten, ihr hättet ihn.« »Lizzy!« Mein Name ging in einen Fluch über, als der andere Varcolac Jimmy einen weiteren Schnitt zufügte. Er würde seine Wunde heilen, genau wie ich. Doch ich hoffte, sie würden es nicht merken. Bis jetzt kannten die Nephilim noch nicht alle meine Fähigkeiten, und mir war sehr daran gelegen, dass das auch so blieb. »Wie kommst du darauf, dass wir ihn haben?«, fragte der Varcolac. »Ihr habt doch Rabbi Turnblat umgebracht.« Er grinste. »Also, ich war es nicht.«
»Und dann habt ihr den Schlüssel an euch genommen.« Er schüttelte den Kopf. Ich schaffte es, die Schultern zu zucken, ohne die Ketten zu bewegen. »Irgendjemand hat es jedenfalls getan. Du solltest dir lieber mal deine liebreizenden Freunde vorknöpfen.« Für einen kurzen Moment lag Zweifel in den gelben Flammen, die in den Augen des Varcolacs loderten. Dann sah er mich finster an. »Wir wissen, dass du ihn hast. Der Schlüssel ist dort, wo der Phönix ist. Das hat der Rabbi gesagt.«
Ich konnte mir vorstellen, dass der Rabbi so ziemlich alles erzählt hätte, als er dem Nephilim gegenüberstand, der ihn töten sollte. Möglicherweise sogar die Wahrheit, aber - »Ich habe ihn nicht. Ich schwöre bei Gott.« Der Varcolac zischte, ich verdrehte die Augen. Der Name Gottes tat ihnen nicht weh. Wenn dem so wäre, würde ich den ganzen Tag Kirchenlieder singen. »Du wirst es uns sagen. Dafür werde ich schon sorgen.« Er hob das goldene Messer und versuchte, meinen Hals aufzuschlitzen. Doch das Hundehalsband hinderte ihn daran. Mit einem ärgerlichen Laut griff er nach dem Verschluss. »Das würde ich an deiner Stelle lieber nicht tun«, murmelte ich. Er ignorierte es.
»Nicht!«, schrie Jimmy. »Sie muss dieses Halsband tragen. Scheiße!« Ich sah zu ihm hinüber. Der muskelbepackte Varcolac hatte nun ernsthaft damit begonnen, auf Jimmy einzustechen. »Hört auf damit!«, befahl ich. Der Varcolac neben mir grinste. »Und warum sollten wir das tun?« »Ich könnte euch dazu zwingen.« Er beugte sich näher zu mir, sein Gesicht befand sich unmittelbar vor meinem. »Du bist gefesselt, Seherin. Du wirst nie wieder frei sein. Du wirst uns alles sagen, was wir wissen wollen. Und dann wirst du zusehen, wie wir deinen liebreizenden Freund hier umbringen.«
Er bleckte die Zähne und fauchte. »Und dann werden wir unsere Gelüste an deinem Körper stillen - jeder von uns. Und wir sind Heerscharen. Wenn du danach immer noch am Leben bist, was ich bezweifle, dann sorgen wir dafür, dass du darum bettelst, sterben zu dürfen.« Er fuhr mit der Zunge über meinen Hals, sein Atem roch nach Fäulnis. »Wo also ist der Schlüssel?« »Leck mich!« Er versuchte wieder, mir den Hals aufzuschlitzen. Genau das hatte ich aber gewollt. Als das Messer erneut an meinem edelsteinbesetzten Halsband hängen blieb, nahm er sich den Verschluss vor, pfriemelte ungeschickt daran herum und schaffte es endlich, ihn zu lösen. Der Wind legte sich. Jimmy flüsterte: »Oh-oh.« Die Veränderung kam wie eine Flutwelle über mich, ein Waldbrand oder ein Tornado - zwar natürlich, aber tödlich. Das Halsband hielt das Wesen in meinem Inneren unter Verschluss. Wenn ich es nicht trug, kam mein anderes, neues und verbessertes Ich zum Vorschein. Das war weiter kein Problem, wenn ich gerade dabei war, Dämonen zu töten. Im Gegenteil. Schwierig wurde es erst, wenn es an der Zeit war, den Vampir wieder in seine Kiste zu sperren. Es gab nur wenige Wesen auf der Welt, die dazu in der Lage waren. Und in diesem Augenblick war eines von ihnen neben mir an den Boden gekettet. Bei Jimmys »Oh-oh« hatte der Varcolac zu ihm hinübergesehen. Jetzt richtete er seinen Blick wieder auf mich, seine Augen weiteten sich. Meine waren jetzt vermutlich leuchtend rot. Er versuchte sich aufzurappeln. Bevor ihm das gelang, biss ich ihm jedoch die Nase ab. Er würde sie nicht mehr brauchen. Dann senkte ich meine Zähne in seinen Hals und trank. Nephilim-Blut ist herrlich süß, und dieser schnelle Puls ... einfach köstlich! Mit einer knappen Kopfbewegung schleuderte ich den Varcolac beiseite. Er war zwar nicht tot, aber er bewegte sich auch nicht mehr. Ich riss meine Arme und Beine in die Höhe. Die Pfähle glitten mit einer sanften, sandigen Bewegung aus dem Boden, und ich war frei. Frei - was für ein fantastisches Wort.
Die Ketten baumelten an mir herab und streiften immer wieder meinen Körper, wobei sie mich verbrannten. Ich schob die Finger zwischen meine Haut und die Handschellen, brach die Fesseln auseinander und warf sie fort. Sicher, das tat ein bisschen weh, aber der Schmerz hielt nicht lange genug an, um mich zu stören. Der Anführer der Varcolacs war zwar noch nicht tot, aber das ließ sich schnell ändern. Ich hob ihn hoch und riss seinen Kopf mit einem Ruck vom Rest des Körpers ab. Er war zu Asche zerfallen, bevor die beiden Teile auf dem Boden aufkamen. »Wer möchte als Nächstes?«, fragte ich.
»D-d-d-d-du bist ein Vampir«, stotterte der Varcolac, der Jimmy gefangen hielt. »Woran hast du das denn gemerkt?« Ich atmete ein und genoss seine Angst und Unsicherheit. In diesem Zustand nahm ich Farben leuchtender und Gerüche intensiver wahr. Geräusche in kilometerweiter Entfernung konnte ich hören, als wären sie direkt neben mir. Ich hörte das Blut in den Venen rauschen, das schneller werdende Pulsieren, das die Angst verriet. Ich stellte mir vor, wie es schmeckte, und fuhr mir schon mit der Zunge über die Lippen.
Ich war so stark, dass ich alles hätte tun können. Ich hätte jeden töten können. Ich hatte kein Gewissen, keine Moral, es gab nichts in dieser oder einer anderen Welt, das mir Angst machen konnte.
»I-i-i-ich bringe ihn um.« Der Varcolac hielt Jimmy das Messer an die Kehle. Ich streckte mich und packte den Trottel an seinem Adamsapfel - in diesem Zustand war ich so schnell, dass meine Bewegungen verschwammen - und riss ihn mit einem kräftigen Ruck heraus. Blut ergoss sich wie ein warmer Frühlingsregen über Jimmy. »Verdammt, Lizzy!« Ich leckte mir die Finger. »Gern geschehen.« Als ich mich umdrehte, zerfiel das, was von dem Varcolac noch übrig war, zu Asche. Die Überreste klebten auf Jimmys glänzender Haut wie Federn an Teer. Zur Ehrenrettung der Varcolacs muss ich allerdings sagen, dass sie nicht davonliefen, sondern wie eine Armee über mich herfielen. Aber sie hatten keine Chance.
© 2012 LYX verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
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Autoren-Porträt von Lori Handeland
Lori Handeland schreibt mit grossem Erfolg historische und zeitgenössische Liebesromane. Ihre Gestaltwandlerserie (Wolfskuss) wurde mit Begeisterung aufgenommen und mit dem RITA Award ausgezeichnet. Die Phoenix Chroniken sind ihr erster Ausflug in die Urban Fantasy. Lori Handeland lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Southern Wisconsin.
Bibliographische Angaben
- Autor: Lori Handeland
- 2012, 1. Aufl., 384 Seiten, Masse: 12,3 x 18,2 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Cornelia Röser
- Verlag: LYX
- ISBN-10: 380258810X
- ISBN-13: 9783802588105
- Erscheinungsdatum: 03.04.2012
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