Die Narzissmusfalle
Anleitung zur Menschen- und Selbstkenntnis
Was treibt Menschen dazu an, andere zu manipulieren, sich gekränkt und beleidigt abzuwenden, unerbittlich zu schweigen, vor Wut zu rasen, ständig um Aufmerksamkeit zu buhlen? Ihr übersteigerter Narzissmus: Der Narzisst braucht die...
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Produktinformationen zu „Die Narzissmusfalle “
Was treibt Menschen dazu an, andere zu manipulieren, sich gekränkt und beleidigt abzuwenden, unerbittlich zu schweigen, vor Wut zu rasen, ständig um Aufmerksamkeit zu buhlen? Ihr übersteigerter Narzissmus: Der Narzisst braucht die Anerkennung anderer wie die Luft zum Atmen. Er ist der anstrengende Energiesauger, der stille Leider, im extremsten Fall der Psychopath. Doch was motiviert ihr Gebahren, wie erkennt man Narzissten, und wie schützt man sich vor ihnen?
Der renommierte Psychotherapeut und Bestsellerautor Reinhard Haller klärt auf.
Klappentext zu „Die Narzissmusfalle “
Überlebenstipps für den Umgang mit NarzisstenNarzissmus hat viele Gesichter. Prof. Dr. Reinhard Haller, Psychiater und Psychotherapeut mit über 30 Jahren klinischer Erfahrung, kennt die offensichtlichen und die verdeckten Symptome einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Er weiss: Wer sich umschaut, findet im eigenen Umfeld garantiert Menschen mit narzisstischen Merkmalen, die einem das Leben unnötig schwer machen.
Doch was ist Narzissmus? Inwiefern besitzen wir vielleicht sogar selbst narzisstische Züge? Und vor allem: Wie geht man mit Menschen um, deren übersteigerte Selbstachtung keinen Platz für die Gefühle und Befindlichkeiten anderer lässt?
- Gesunder Selbstwert oder Selbstüberhöhung? Narzissmus erkennen - bei sich und anderen
- Energiesauger, Manipulierer und stille Leider: Vom entspannten Umgang mit schwierigen Menschen
- Mit echten Fallbeispielen vom Experten für Sozialpsychologie, Prof. Dr. Reinhard Haller
- Aus der Feder des Bestsellerautors (u.a. "Die Macht der Kränkung")
Die Ära der Psychopathen? "Die Zeichen der Zeit stehen auf Narzissmus."
Ein gesundes Selbstbewusstsein hat noch niemandem geschadet. Ein zu hohes Selbstwertgefühl bringt jedoch unweigerlich psychische Probleme mit sich. Es ist die Basis von Kränkungen, Neurosen und Gier und führt zu Verhaltensstörungen.
Haller, der als renommierter Gutachter in spektakulären Kriminalfällen bekannt wurde, ist sich sicher: Der rücksichtslose Egoist begegnet uns immer häufiger. Mittlerweile ist die narzisstische Persönlichkeit salonfähig geworden und beeinflusst über Social Media und Casting Shows die gesellschaftliche Grundstimmung.
Mit seinem Buch zeigt er, wie wir jede Form von Narzissmus erkennen und ichbezogenen Zeitgenossen den Wind aus den Segeln nehmen können!
Lese-Probe zu „Die Narzissmusfalle “
Die Narzissmusfalle von Reinhard HallerDer Duft des Narziss
Mein Chef ist ein unglaublicher Narzisst, meine Kollegin reagiert bei jeder Kleinigkeit narzisstisch, mein Konkurrent trägt seinen Narzissmus wie eine Fahne vor sich her. Partnerschaften mit Narzissten sind die reinste Hölle und der Narzissmus gehört zur Standardausstattung jeder Führungsetage. Den Hypernarzissten, dem ich kürzlich begegnet bin, halte ich kein weiteres Mal mehr aus und selbst auf Facebook ärgern mich die Cybernarzissten. In der Geschäftswelt wimmelt es nur so von Karrierenarzissten und im Beruf muss ich mich dauernd mit deren Komplementärnarzissten herumärgern. Und soeben weinte in der Psychotherapiestunde eine Frau bitterlich über „Narziss den Großen“ – ihren Ehemann. Im Narzissmus liegen die wahren Ursachen der psychischen Störungen und die Motive der Verbrecher muss man im Narzisstischen suchen. Jetzt wird sogar gestritten, welches die narzisstischste Zunft sei: Künstler oder deren Kritiker, Ärzte oder Anwälte, Manager oder Broker oder gar die üblichen Verdächtigen – Politiker und Journalisten. Jedenfalls sind alle Machthaber pure Narzissten. Die Narzissten sind die Feinde an unserer krSeite und Alltagsnarzissten unterminieren unser Ego. Narzissten sind verbissene Streber und selbstunsichere Blender, unsensible Sensibelchen und lästige Mimöschen. Warum spricht Herr X nur von sich, das ist narzisstisch, und weshalb ist Frau Y ständig angerührt, auch das ist narzisstisch – und erst recht die Arroganz beider zusammen. Die Welt ist voller Narzissten, überall begegnen wir narzisstischen Persönlichkeiten und Narzissmus ist zum Kult geworden. Furchtbarer als der weibliche Narzissmus ist nur noch jener des Mannes. Wir werden von narzisstischer Wut erfasst, geraten in das innere Gefängnis des Narzissmus,
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schwe12 ben im narzisstischen Höhenrausch und stürzen in tiefe narzisstische Krisen.
Narzissmus ruiniert das Leben. Narzissmus bringt den Wahnsinn in unseren Alltag und führt alle auf den Egotrip. Narzissmus vergiftet jede Beziehung und zerstört jede Gemeinschaft. Die ganze Welt wird immer narzisstischer, die narzisstische Epidemie ist aus- und das Zeitalter des Narzissmus angebrochen. Um alle Formen des Narzissmus zu erfassen und ja keine narzisstische Störung zu übersehen, wurde jüngst sogar ein „Narzissmus-Inventar“ herausgegeben.
Narzissmus, wohin man schaut. Narzisstisch, was man auch immer beschreibt, Narzissten an allen Ecken und Enden. Die Begriffe „Narzisst“, „Narzissmus“ und „narzisstisch“ haben unzweifelhaft Hochkonjunktur und finden sich immer häufiger in der Alltagssprache. Wenn sich ein früher nur den Kulturbeflissenen und Psychoexperten vorbehaltener, etwas verstaubt wirkender Fachausdruck plötzlich als ein selbstverständlicher Bestandteil des Volksmundes etabliert, wenn Narzissten nicht mehr mit Nazis verwechselt werden, hat dies einiges zu bedeuten. Entweder nehmen Einstellungen und Verhaltensweisen, die mit dem Begriff gemeint sind, drastisch zu oder wir nehmen diese heute viel eher wahr, sind also sensibler dafür geworden. Wir geben ihnen auf jeden Fall viel mehr Gewicht, sie werden uns immer wichtiger.
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Der Narzissmus mit all seinem Gefolge gewinnt an individueller und gesellschaftlicher Bedeutung. Er spielt in unserer Wahrnehmung, unserer Beurteilung, unserer Einstellung und unserer persönlichen Ausrichtung eine immer wichtigere – wenn man so möchte, eine narzisstischere – Rolle. Die Zeichen stehen auf Narzissmus.
Womit hängt dies zusammen? Werden wir alle tatsächlich immer ichbezogener und selbstverliebter? Hat – wie von vielen behauptet – jetzt wirklich das Zeitalter des Narzissmus begonnen? Wird unser Zeitgeist von narzisstischen Elementen wie Selbstdarstellung, Egozentrizität, Größengefühl, Überheblichkeit, Ruhm13 sucht oder Machogehabe bestimmt? Spiegeln sich in Selbstdarstellung und Gefühl der eigenen Grandiosität gesellschaftliche Grundstimmungen wider? Werden Eigenidealisierung und Entwertung anderer tatsächlich zu modernen Lebensprinzipien? Ist der rationale Egoist, der Ökonarzisst, tatsächlich schuld an der Wirtschaftskrise? Und ist es wirklich möglich, aus den im Internet zu findenden Spuren den virtuellen Narzissten zu synthetisieren? Narzissmus liegt jedenfalls in der Luft: individuell, zwischenmenschlich, gesellschaftlich. Es lohnt sich deshalb, sich mit diesem Begriff, dieser psychologischen Grundeinstellung, dieser Psychomacht ersten Ranges auseinanderzusetzen.
Was man mit Narzissmus meint, ist aber keinesfalls neu, sondern gehört zum Wesen des Menschen. Narzisstisches Verhalten ist viel älter als der Mythos von Narziss, dem selbstverliebten schönen Jüngling. Er ist ein zeitloses Phänomen, dessen Bedeutung für Individuum und Gesellschaft, für Kultur und Therapie allerdings immer besser erkannt wird. Narzissmus ist der unstillbare Wunsch nach Anerkennung und Bewunderung und die übertriebene Einschätzung der eigenen Wichtigkeit. Er stellt eine gewaltige Kraft und einen psychischen Motor, ein Bollwerk des Selbstvertrauens, ja einen Wesenszug und eine Geisteshaltung dar. Er ist zum Verhaltensmuster einzelner Individuen und ganzer Gesellschaften geworden. Überraschend müssen wir aber feststellen, dass hinter glanzvollem Äußeren und selbstzentrierter Eigennützigkeit meist ein fragiles Selbstwertgefühl lauert und die emotionale Intelligenz weitgehend verkümmert ist.
Der Narzissmus ist aber mehr als eine Störung. Er ist eine psychische Urkraft, welche positiv und negativ gestalten kann. Der Mensch braucht zur Entwicklung gesunden Selbstvertrauens ein gewisses Maß an Narzissmus, welcher erst dann zum Problem wird, wenn jemand darunter leidet. Sei es die durch ihre rücksichtslose Egozentrizität in Isolation geratende, von allen gemiedene narzisstische Person. Oder seien es die Mitmenschen, welche die Rücksichtslosigkeit und ständige Entwertung des 14 Narzissten nicht mehr ertragen. Narzissmus ist jedenfalls eine psychologische Supermacht, welche Individuum und Gesellschaft durchdringt – heute mehr denn je.
Viele Zeichen sprechen für eine ungesunde individuelle und gesellschaftliche Entwicklung, nämlich eine Zunahme von Egoismus, Eigenbezogenheit, Gier und übersteigertem Selbstwert. Nach Meinungen der Psycho- und Sozioexperten, aber auch nach unser aller Empfinden hat sich der Selbstwert in den letzten Jahren aus der rechten Bahn bewegt. Vom ausgewogenen Maß habe er sich, so belegen auch die Ergebnisse vieler wissenschaftlicher Untersuchungen, mehr und mehr Richtung Egozentrizität und Eigennutz, Überschätzung der eigenen Person und kritikloser Überzeugung von der eigenen Großartigkeit verschoben. Bewunderung und Einfluss sind gefragt, nicht mehr Demut und Bescheidenheit. Und hier lauert die Gefahr: Wenn das moderne Lebensprinzip darin besteht, nur sich selbst im Blick zu haben, wird dies unweigerlich zur Entsolidarisierung und letztlich zur Ausgrenzung und Vereinsamung des narzisstischen Egoisten führen.
Um die Verschiebung der individuellen und gesellschaftlichen Koordinaten hin zu einem selbstsüchtigen, rücksichtslosen und kalten Lebensstil geht es in diesem Buch. Wie es sich bei einer Abhandlung über die krankhafte Selbstbespiegelung gehört, will auch dieses Buch ein Spiegel sein. Nicht ein realer, sondern ein Psychospiegel, konkret ein „Narzisstenspiegel“. In den zahlreichen Beispielen über narzisstische Situationen und Personen soll der Leser sich und seine Mitmenschen erkennen können, ganz wie beim Blick in den Spiegel: wirklich, nicht verzerrend, nicht beschönigend und nichts entstellend, sondern klar, nichts verschleiernd. Er soll als neutraler Beobachter und unbestechlicher Beschreiber, als wertfrei agierender Analytiker, als Weg zur unverfälschten Erkenntnis dienen. Die Techniken des Spiegelns, welche die goldene Methode der Psychoanalyse darstellen und bei Selbsterfahrungsseminaren, gruppendynamischen Übungen oder Fami15 lienaufstellungen so bewährt sind, sollen auch in dieser Schrift der besseren Eigen- und Menschenkenntnis dienen.
Blicken Sie, verehrte Leserinnen und Leser, hinein in den Spiegel des Narziss. Erkennen Sie darin die Lieblosigkeit Ihrer Mitmenschen, das rücksichtslose Agieren Ihrer Vorgesetzten und den Egoismus der Welt. Sie werden die Kränkbarkeit des Nächsten und die Arroganz der Machthabenden, die Vordergründigkeit der Bluff-Gesellschaft, den Sadismus der Casting-Shows und die Kälte des Geschäftslebens sehen können. Im Narzisstenspiegel finden Sie den stets angerührten Mitarbeiter, den überempfindlichen Freund und den beleidigten Ehepartner. Sie erkennen die Gefühlsverarmung des kaltherzigen Verbrechers und die narzisstische Wut des Amokläufers. Der Narzisstenspiegel weist Sie aber auch auf die positive Kraft von Ich-Stärke und Selbstliebe hin. Er spiegelt Ihnen die unangebrachten Zweifel und Minderwertigkeitsgefühle, Ihre unnötigen Komplexe, die Ängste und Depressionen. Wie im Spiegel des Narren geht es um die nackte Wahrheit, um nichts sonst. Blicken Sie hinein in diesen Psychospiegel, erblicken Sie das Gesicht der modernen Gesellschaft, sehen Sie unsere Welt. Erkennen Sie das Wesen der Menschen, erkennen Sie sich selbst.
© by Ecowin Verlag
Narzissmus ruiniert das Leben. Narzissmus bringt den Wahnsinn in unseren Alltag und führt alle auf den Egotrip. Narzissmus vergiftet jede Beziehung und zerstört jede Gemeinschaft. Die ganze Welt wird immer narzisstischer, die narzisstische Epidemie ist aus- und das Zeitalter des Narzissmus angebrochen. Um alle Formen des Narzissmus zu erfassen und ja keine narzisstische Störung zu übersehen, wurde jüngst sogar ein „Narzissmus-Inventar“ herausgegeben.
Narzissmus, wohin man schaut. Narzisstisch, was man auch immer beschreibt, Narzissten an allen Ecken und Enden. Die Begriffe „Narzisst“, „Narzissmus“ und „narzisstisch“ haben unzweifelhaft Hochkonjunktur und finden sich immer häufiger in der Alltagssprache. Wenn sich ein früher nur den Kulturbeflissenen und Psychoexperten vorbehaltener, etwas verstaubt wirkender Fachausdruck plötzlich als ein selbstverständlicher Bestandteil des Volksmundes etabliert, wenn Narzissten nicht mehr mit Nazis verwechselt werden, hat dies einiges zu bedeuten. Entweder nehmen Einstellungen und Verhaltensweisen, die mit dem Begriff gemeint sind, drastisch zu oder wir nehmen diese heute viel eher wahr, sind also sensibler dafür geworden. Wir geben ihnen auf jeden Fall viel mehr Gewicht, sie werden uns immer wichtiger.
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Der Narzissmus mit all seinem Gefolge gewinnt an individueller und gesellschaftlicher Bedeutung. Er spielt in unserer Wahrnehmung, unserer Beurteilung, unserer Einstellung und unserer persönlichen Ausrichtung eine immer wichtigere – wenn man so möchte, eine narzisstischere – Rolle. Die Zeichen stehen auf Narzissmus.
Womit hängt dies zusammen? Werden wir alle tatsächlich immer ichbezogener und selbstverliebter? Hat – wie von vielen behauptet – jetzt wirklich das Zeitalter des Narzissmus begonnen? Wird unser Zeitgeist von narzisstischen Elementen wie Selbstdarstellung, Egozentrizität, Größengefühl, Überheblichkeit, Ruhm13 sucht oder Machogehabe bestimmt? Spiegeln sich in Selbstdarstellung und Gefühl der eigenen Grandiosität gesellschaftliche Grundstimmungen wider? Werden Eigenidealisierung und Entwertung anderer tatsächlich zu modernen Lebensprinzipien? Ist der rationale Egoist, der Ökonarzisst, tatsächlich schuld an der Wirtschaftskrise? Und ist es wirklich möglich, aus den im Internet zu findenden Spuren den virtuellen Narzissten zu synthetisieren? Narzissmus liegt jedenfalls in der Luft: individuell, zwischenmenschlich, gesellschaftlich. Es lohnt sich deshalb, sich mit diesem Begriff, dieser psychologischen Grundeinstellung, dieser Psychomacht ersten Ranges auseinanderzusetzen.
Was man mit Narzissmus meint, ist aber keinesfalls neu, sondern gehört zum Wesen des Menschen. Narzisstisches Verhalten ist viel älter als der Mythos von Narziss, dem selbstverliebten schönen Jüngling. Er ist ein zeitloses Phänomen, dessen Bedeutung für Individuum und Gesellschaft, für Kultur und Therapie allerdings immer besser erkannt wird. Narzissmus ist der unstillbare Wunsch nach Anerkennung und Bewunderung und die übertriebene Einschätzung der eigenen Wichtigkeit. Er stellt eine gewaltige Kraft und einen psychischen Motor, ein Bollwerk des Selbstvertrauens, ja einen Wesenszug und eine Geisteshaltung dar. Er ist zum Verhaltensmuster einzelner Individuen und ganzer Gesellschaften geworden. Überraschend müssen wir aber feststellen, dass hinter glanzvollem Äußeren und selbstzentrierter Eigennützigkeit meist ein fragiles Selbstwertgefühl lauert und die emotionale Intelligenz weitgehend verkümmert ist.
Der Narzissmus ist aber mehr als eine Störung. Er ist eine psychische Urkraft, welche positiv und negativ gestalten kann. Der Mensch braucht zur Entwicklung gesunden Selbstvertrauens ein gewisses Maß an Narzissmus, welcher erst dann zum Problem wird, wenn jemand darunter leidet. Sei es die durch ihre rücksichtslose Egozentrizität in Isolation geratende, von allen gemiedene narzisstische Person. Oder seien es die Mitmenschen, welche die Rücksichtslosigkeit und ständige Entwertung des 14 Narzissten nicht mehr ertragen. Narzissmus ist jedenfalls eine psychologische Supermacht, welche Individuum und Gesellschaft durchdringt – heute mehr denn je.
Viele Zeichen sprechen für eine ungesunde individuelle und gesellschaftliche Entwicklung, nämlich eine Zunahme von Egoismus, Eigenbezogenheit, Gier und übersteigertem Selbstwert. Nach Meinungen der Psycho- und Sozioexperten, aber auch nach unser aller Empfinden hat sich der Selbstwert in den letzten Jahren aus der rechten Bahn bewegt. Vom ausgewogenen Maß habe er sich, so belegen auch die Ergebnisse vieler wissenschaftlicher Untersuchungen, mehr und mehr Richtung Egozentrizität und Eigennutz, Überschätzung der eigenen Person und kritikloser Überzeugung von der eigenen Großartigkeit verschoben. Bewunderung und Einfluss sind gefragt, nicht mehr Demut und Bescheidenheit. Und hier lauert die Gefahr: Wenn das moderne Lebensprinzip darin besteht, nur sich selbst im Blick zu haben, wird dies unweigerlich zur Entsolidarisierung und letztlich zur Ausgrenzung und Vereinsamung des narzisstischen Egoisten führen.
Um die Verschiebung der individuellen und gesellschaftlichen Koordinaten hin zu einem selbstsüchtigen, rücksichtslosen und kalten Lebensstil geht es in diesem Buch. Wie es sich bei einer Abhandlung über die krankhafte Selbstbespiegelung gehört, will auch dieses Buch ein Spiegel sein. Nicht ein realer, sondern ein Psychospiegel, konkret ein „Narzisstenspiegel“. In den zahlreichen Beispielen über narzisstische Situationen und Personen soll der Leser sich und seine Mitmenschen erkennen können, ganz wie beim Blick in den Spiegel: wirklich, nicht verzerrend, nicht beschönigend und nichts entstellend, sondern klar, nichts verschleiernd. Er soll als neutraler Beobachter und unbestechlicher Beschreiber, als wertfrei agierender Analytiker, als Weg zur unverfälschten Erkenntnis dienen. Die Techniken des Spiegelns, welche die goldene Methode der Psychoanalyse darstellen und bei Selbsterfahrungsseminaren, gruppendynamischen Übungen oder Fami15 lienaufstellungen so bewährt sind, sollen auch in dieser Schrift der besseren Eigen- und Menschenkenntnis dienen.
Blicken Sie, verehrte Leserinnen und Leser, hinein in den Spiegel des Narziss. Erkennen Sie darin die Lieblosigkeit Ihrer Mitmenschen, das rücksichtslose Agieren Ihrer Vorgesetzten und den Egoismus der Welt. Sie werden die Kränkbarkeit des Nächsten und die Arroganz der Machthabenden, die Vordergründigkeit der Bluff-Gesellschaft, den Sadismus der Casting-Shows und die Kälte des Geschäftslebens sehen können. Im Narzisstenspiegel finden Sie den stets angerührten Mitarbeiter, den überempfindlichen Freund und den beleidigten Ehepartner. Sie erkennen die Gefühlsverarmung des kaltherzigen Verbrechers und die narzisstische Wut des Amokläufers. Der Narzisstenspiegel weist Sie aber auch auf die positive Kraft von Ich-Stärke und Selbstliebe hin. Er spiegelt Ihnen die unangebrachten Zweifel und Minderwertigkeitsgefühle, Ihre unnötigen Komplexe, die Ängste und Depressionen. Wie im Spiegel des Narren geht es um die nackte Wahrheit, um nichts sonst. Blicken Sie hinein in diesen Psychospiegel, erblicken Sie das Gesicht der modernen Gesellschaft, sehen Sie unsere Welt. Erkennen Sie das Wesen der Menschen, erkennen Sie sich selbst.
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Autoren-Porträt von Reinhard Haller
Reinhard Haller ist Psychiater und Psychotherapeut. Der Vorarlberger ist gefragter Experte und forensischer Gutachter. In dieser Rolle begegnete er einigen der bekanntesten Schwerverbrechern wie dem mehrfachen Prostituiertenmörder Jack Unterweger und dem Bombenleger Franz Fuchs. Der ehemalige langjährige Leiter der Klinik Maria Ebene liebt das Wandern und die Berge.
Bibliographische Angaben
- Autor: Reinhard Haller
- 2024, 14. Aufl., 208 Seiten, Masse: 15 x 21,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: ecoWing
- ISBN-10: 3711000371
- ISBN-13: 9783711000378
- Erscheinungsdatum: 16.04.2013
Rezension zu „Die Narzissmusfalle “
"Dieses Buch hätte ich gerne schon früher gelesen." Dr. Thomas Müller, Kriminalpsychologe
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