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Die leuchtenden Tage am Bosporus

Roman
 
 
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Istanbul, 1921: Die ehemals schillernde Metropole des Osmanischen Reiches ist durch Krieg und Besatzung durch die Alliierten nur noch ein Schatten ihrer selbst. Viele der Bewohner haben ihr Zuhause verloren, unter ihnen eine junge Frau namens Nur, die einst...
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Kommentare zu "Die leuchtenden Tage am Bosporus"
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    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S.R., 01.05.2019

    Istanbul, die Nahtstelle zwischen der Türkei und Europa, getrennt durch den Bosporus.

    "Seit tausenden von Jahren liegt sie da, in völliger Gelassenheit, nähert sich zufrieden von der Quelle der Zeit - selbst als plündernde Horden vor ihren Toren standen, um Zerstörung zu bringen und sie zu erobern, selbst als es Feuer vom Himmel regnete. Vielleicht ist das schon immer die unausgesprochene Abmachung zwischen der Stadt und ihren Bewohnern gewesen. Sie sind wie Vögel, die auf einem uralten Ast sitzen. Wenn der Wind zu stark ist, um sich auf ihm zu halten...nun, dem Baum kann schliesslich niemand einen Vorwurf machen, nicht wahr?" S. 164

    Also, wahr ist in jedem Falle, die nichts erschütternde Kraft dieser Stadt und eine Stadt lebt ja allein durch seine Bewohner. Istanbul hatte im Laufe seiner Geschichte eine Vielzahl an Menschen unterschiedlichen kulturellen Backgrounds zu gast. Als Schnittstelle des europäischen und des asiatischen Kontinents diente die Stadt schon immer Kaufleuten als Handelsplatz.

    Doch trotz dessen war Istanbuls Geschichte auch immer eine Geschichte von Kriegen. Im 7. Jahrhundert vor Christus unter dem Namen Byzanz gegründet, fast 700 Jahre später von dem römischen Kaiser Constantin dem Grossen zur Hauptstadt erklärt, nach wiederholten Angriffen im 15. Jahrhundert von den Osmanen erobert, infolge des Balkankriegs und der Teilnahme am ersten Weltkrieg zum Teil stark zerstört, wurde „die Stadt“ am 13. November 1918 von britischen, französischen und italienischen Soldaten besetzt.
    Hier setzt nun der Grossteil der Handlung des Romans ein. Nach einem –wirklich sehr kurzen- Einstieg durch zwei Quasi-Zeitungartikeln aus unterschiedlichen Perspektiven wird der Roman in einen kurzen ersten und einen ewiglangen zweiten Teil gegliedert.

    Uns führen fünf Personen durch das Buch: „Nur“, ihr Adoptivsohn, der nie namentlich erwähnt wird und zu dem immer nur „der Junge“ gesagt wird, „George“, der britische Soldatenarzt; „Karem“, Nurs Bruder, der 1918 im 2. Weltkrieg kämpfe; und schliesslich der ominöse "Reisende" aus den 60er Jahren, schnell erklärt sich, wer er ist.

    Hauptsächlich spielt die Handlung 1921, wir lernen unsere Hauptprotagonistin Nur kennen und wie sie mit ihrer Mutter, ihrer Grossmutter und dem Jungen wohnt. Sie soll eine starke Frau darstellen, was auch grösstenteils gelingt. Dann kommt der mitleidig anmutende Arzt dazu – George, der sich um jeden kümmert und die Menschen im besetzten Konstantinopel ja total versteht. Nur und George freunden sich an indem sie ihn die ganze Zeit beschimpft und er ihr beteuert, wie gut er sie verstehen kann. Auf mich wirkte das sehr unrealistisch.

    Ich hatte so meine Schwierigkeiten beim Lesen und auch beim Schreiben dieser Rezension: Es wird so gut wie keine Spannung aufgebaut, die Protagonisten sind rein schwarz-weiss (gut-böse) gehalten, die meisten Kapitel gehen nicht mal über zwei Seiten und das mehrmals hintereinander weg. Der bildhafte, sinneseindrucksvolle Schreibstil konnte leider nicht helfen. Immer wieder spickt die Autorin Lucy Foley ihre Geschichte mit Darstellungen von Essensgerüchen, bildlichen Erscheinungen vom Sonnenuntergang auf dem Bosporus und dem Geschmack von Granatäpfeln. Durchaus schöne Formulierungen, aber sie reiben sich an der Handlung auf. Der gewollte Kontrast wirkt auf mich deplatziert und konstruiert. Im Laufe der Geschichte werden immer wieder türkische Vokabeln mit eingefügt. Diese werden nicht übersetzt, sondern erklären sich durch den Kontext. So ruft der Matrose „Kahve! Kahve!“, den er zusammen mit den sesambestreuten simit zum Kauf anbietet. Da bekommt man gleich ein Gefühl für die Sprache und die Traditionen.

    Lucy Foley zwängt viele Themen in ihren 434 Seiten kurzen Roman. Es geht um die Besatzung, empfunden von Besatzern und Besetzten; um Kriegsempfindungen, dargestellt von Karem, der einen Hass auf die Alliierten entwickelt; um Mutterliebe; ums Kochen; um eine völlig unnachvollziehbare Liebesgeschichte, die laut Klappentext den grössten Anteil einnehmen sollte, dies aber keinesfalls tut; am Rande auch um den Massenmord an den Armeniern, wobei eine Erläuterung sinnvoll gewesen wäre.

    Der Roman reicht mir nicht als historischer Roman und nicht als Liebesroman. Er verspricht mehr, als er halten kann.

    Mein Fazit: Eine sprachliche Sinnesreise ins Istanbul der frühen 20er Jahre - doch zu viele Sichtweisen in zu kurzen Kapiteln ruinieren den Lesefluss. Kaum Spannungsaufbau, eine unrealistische Liebesgeschichte und ohne Fokus auf eine Haupthandlung – der Roman taugt höchstens als ganz netter Vokabeltrainer, in Vorbereitung eines Urlaubsausfluges nach Istanbul. Wahrscheinlich wäre ein Sprachkurs mit Babbel noch um einiges spannender.

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