Die kalten Spuren im heissen Wüstensand

Hoffnungsvoll zieht eine Gruppe Menschen durch die afrikanische Wüste Richtung Meer. Das erklärt Ziel ist Europa. Mit der Hoffnung auf ein besseres Leben nehmen die Menschen diese gefährliche Reise auf sich.

Maxi Hill beleuchtet neben den Strapazen einer Flucht auch die Ängste und Sorgen der Menschen in Europa, vermutlich Lampedusa. Jene Insel, auf der wegen der Nähe zu Afrika viele Flüchtlinge landen. Die Einheimischen fühlen sich vom Rest Europas im Stich gelassen. Touristen bleiben aus und selbst der früher lukrative Fischfang wird zur Herausforderung. Wrack- und teilweise sogar Leichenteile verfangen sich in den Fischernetzen.

Maxi Hill schafft es, den Leser zu erreichen. Nachhaltig und tiefgründig schleicht sie sich in die Gedanken verschieden denkender Menschen. Das Thema ist aktueller denn je. Gerade wird wieder über die Schliessung der Mittelmeerroute gesprochen. Wie auch immer so eine Schliessung aussehen mag. Ein Gefühl der Machtlosigkeit und Hilflosigkeit stellt sich beim Lesen ein. Vielleicht, weil dieses Buch schonungslos auch das Verquere in der Denk- und Handlungsweise der Flüchtenden aufzeigt, wie kaum ein anderes.

Ein weiteres Mal besticht Maxi Hill mit ihrer eindringlichen, schonungslosen Erzählweise. »Die kalten Spuren im heissen Wüstensand« liest sich wie ein spannender Krimi, den man nicht gerne aus der Hand legt. Doch handelt es sich hier nicht um eine fiktive Geschichte sondern um authentische Schicksale, die niemanden kalt lassen sollten. Ein Buch, das ich jedem nur wärmsten empfehlen kann.

Ein Buch, das uns den Atem raubt
Maxi Hills Bücher gehen ja immer unter die Haut. Die Autorin hat ein Gespür für brisante Themen und genügend Rüstzeug, diese nicht nur unterhaltsam aufzuarbeiten, sondern auch mit Wissen anzureichern, das nicht alles Lesern zugänglich ist. Das trifft freilich auf viele ihrer zahlreichen Romane zu.
Nun hat sie ein atemberaubendes Buch geschrieben... Was es so packend macht, ist, dass es das Geschehen aus der Perspektive der Flüchtlinge verfolgt... Deren Erlebnisse sind harte Illustrationen zum Fluchtgeschehen. Maxi Hill zieht das ganze Register der verschiedenen Befindlichkeiten. Es bestechen Offenheit und Ehrlichkeit. Die Autorin verschweigt kein Problem, das die Europäer mit der Flüchtlingswelle haben.
Das Buch ist ...geradezu ein Kompendium über die Flüchtlingsfrage ... mit sprachlichen und stilistischen Schönheiten. Ein Buch, das spannend ist und volle Aufmerksamkeit verdient.
(Die Einschätzung ist entnommen vom Magazin Hermann, Autor kw.)