Die Jagd
Roman. Deutsche Erstausgabe
Jody ist ziemlich clever für eine Sechzehnjährige. Nur deshalb ist sie noch am Leben - bis jetzt. Sie war zu Besuch im Haus ihrer Freundin Evelyn, als eine Bande junger Killer sie überfiel. Sie sah ihre Freundin aufgespießt auf einem...
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Taschenbuch
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Produktinformationen zu „Die Jagd “
Jody ist ziemlich clever für eine Sechzehnjährige. Nur deshalb ist sie noch am Leben - bis jetzt. Sie war zu Besuch im Haus ihrer Freundin Evelyn, als eine Bande junger Killer sie überfiel. Sie sah ihre Freundin aufgespießt auf einem Speer, aber es gelang ihr zu fliehen, zusammen mit Evelyns jüngerem Bruder Andy. Doch einer der Mörder hat sie gesehen und ist jetzt auf der Jagd nach ihr.
Klappentext zu „Die Jagd “
Jody ist ziemlich clever für eine Sechzehnjährige. Nur deshalb ist sie noch am Leben - bis jetzt. Sie war zu Besuch im Haus ihrer Freundin Evelyn, als eine Bande junger Killer sie überfiel. Sie sah ihre Freundin aufgespiesst auf einem Speer, aber es gelang ihr zu fliehen, zusammen mit Evelyns jüngerem Bruder Andy. Doch einer der Mörder hat sie gesehen und ist jetzt auf der Jagd nach ihr.
Lese-Probe zu „Die Jagd “
Die Jagd von Richard Laymon1
Jody wurde aus dem Schlaf gerissen.
»Wach auf«, ertönte ein dringliches Flüstern. »Wach auf, Jody! Bitte!«
Die Stimme gehörte Evelyn – wie höchstwahrscheinlich auch die Hand, die an Jodys Schulter rüttelte.
Ach ja, fiel ihr ein, ich bin über Nacht bei Evelyn. Und versuche zu schlafen. Erfolglos, wie es aussieht.
Sie öffnete die Augen, rieb sich über das Gesicht und gähnte. Das Zimmer war dunkel, aber sie konnte trotzdem Evelyn erkennen, die vom Bett auf sie heruntersah. Das Gesicht des Mädchens war nicht mehr als ein fahler, von Schatten verwischter Schemen. Der Arm, den sie nach Jodys Schlafsack ausgestreckt hatte, war etwas dunkler als die weißen Bettlaken. Ihre Hand hielt Jodys Schulter fest umklammert.
Jody stöhnte auf. »Was ist denn jetzt wieder?« »Ich hab was gehört.«
»Jetzt mach mal einen Punkt«, murmelte sie. »Ich hab gerade so schön geträumt. Und das würde ich jetzt gern wieder tun, wenn es dir nichts ausmacht. Mann.« Sie gähnte, und Evelyn schüttelte wieder ihre Schulter.
»Das ist mein Ernst Ich mach keine Witze Ich habe wirklich etwas gehört«
»Und?«
»Ich hab Angst«
Das wäre ja nichts Neues, dachte Jody, hielt aber den Mund. Evelyn hatte die Angewohnheit, sich ständig und über alles aufzuregen – trotzdem war sie seit Kindergartenzeiten Ladys beste Freundin. Jody hatte also über zehn Jahre Erfahrung im Umgang mit ihrer übertriebenen Vorsicht.
»Da ist bestimmt nichts. Schlaf weiter.«
»Jemand hat unten ein Fenster eingeschlagen.«
»Aha.« Jody gähnte noch einmal, jetzt war sie endgültig wach. Im Schlafsack war es viel zu heiß. Hatte Evelyns Vater vor dem Zubettgehen die Klimaanlage
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ausgeschaltet? »Ein Klirren?«, fragte sie, »Vielleicht ist deine Mutter oder dein Vater aufgestanden und hat was fallen lassen. Wie spät ist es eigentlich?«
»Viertel nach eins.«
»Himmel.« Sie tastete nach dem Reißverschluss des Schlafsacks und fand ihn neben ihrer linken Schulter. Die Hand auf ihrer Schulter zuckte, als Jody den Reißverschluss öffnete. »Das bin nur ich«, sagte sie.
»Was machst du denn da?«
»Ich sterbe vor Hitze.«
»Wir müssen doch irgendwas unternehmen.«
»Stimmt. Nämlich weiterschlafen.« Sie schlug den unangenehm dicken Schlafsack zurück, bis er nur noch ihre Knie bedeckte. Dann strampelte sie sich frei und streckte sich. Das war viel besser. Nur ihr Nachthemd umhüllte sie noch und hielt die angenehm kühle Luft ab. Zu Hause hätte sie es einfach ausziehen können. Hier ging das nicht. »Schaltet dein Dad eigentlich nachts die Klimaanlage aus?«
»Oh Mann, Jody.«
»Können wir nicht das Fenster aufmachen oder so?«
»Die kann man nicht aufmachen.«
Das hat man nun von diesen hochmodernen Häusern, dachte sie, »Deshalb haben sie es wahrscheinlich eingeschlagen.«
»Ich finde das überhaupt nicht witzig.«
Jody spürte, wie das Nachthemd ihren Körper hinaufglitt, als sie die Arme hob und hinter dem Kopf verschränkte, Jetzt konnte sie die kühle Luft auf ihren Schenkeln spüren, Sie ließ ein Bein zur Seite fallen.
Viel besser.
Ich muss nur vor morgen .früh wieder in den Schlafsack schlüpfen. Evelyns Vater und ihr Bruder dürfen mich auf keinen Fall so sehen. Mann, das wäre peinlich. Ich könnte ja Mr Clark – Charles – nie wieder in die Augen sehen. Und bei Andy wäre es noch schlimmer. Sehr viel schlimmer. Er ist sowieso schon bis über beide Ohren in mich verschossen. Der kleine Rotzlöffel würde bestimmt einen Herzinfarkt bekommen –der erste Zwölfjährige in der Menschheitsgeschichte, der vor Aufregung einen Herzanfall bekommt.
»Sollten wir nicht mal nachsehen?«, fragte Evelyn.
»Du hast nur ein leises Klirren gehört? Glas?«
»Ja.«
»Das kann doch alles Mögliche gewesen sein. Viel- leicht kam es von draußen Jemand hat eine Flasche fallen lassen.«
»Und wenn es ein Einbrecher ist?«
»Wenn es ein Einbrecher ist, dann wäre er bestimmt nicht besonders begeistert, wenn wir ihn bei der Arbeit stören.«
»Haha.«
»Außerdem wäre dann doch die Alarmanlage losgegangen.«
»Und wenn nicht?«
»Dein Dad schaltet sie doch immer ein, bevor er ins Bett geht«
»Keine Ahnung.«
»Mein Gott, Ev. Jedes Mal, wenn deine Eltern vor uns ins Bett gehen, warnt mich dein Dad, ja nicht die Haustür anzufassen. Oder traut er mir nicht? Vielleicht glaubt er, ich übe einen schlechten Einfluss auf dich aus und will dich dazu überreden, aus dem Haus zu schleichen und wilde Partys zu feiern.«
»Nein. Er findet dich toll.«
»Der Mann hat eine ausgezeichnete Menschenkenntnis.«
»Aber die Alarmanlage muss doch nicht unbedingt losgehen. Nicht mal dann, wenn sie eingeschaltet ist, Diese Kriminellen haben Mittel und Wege, um ...«
»Stimmt. Echte Profis schon, Aber Profis brechen nicht in Häuser ein, solange jemand daheim ist. Sie schlagen zu, wenn niemand da ist, um unnötige Scherereien zu vermeiden. Außerdem fällt die Strafe dann viel geringer aus, wenn man sie doch erwischen sollte. Wenn niemand zu Hause ist, ist es nur ein einfacher Einbruch. Und das ist was ganz anderes als ein Raubüberfall. Es könnte sogar ein bewaffneter Raubüberfall sein – wenn die Bösewichte Waffen dabeihaben. Das sagt jedenfalls mein Dad.«
»Er trägt immer eine Waffe, stimmt's?«
»Meistens, ja.«
»Ich wünschte, er wäre hier.«
»Verdammt noch mal, Ev. Wenn du dir wirklich solche Sorgen machst, dann sollten wir uns wohl doch mal umsehen. Oder wir rufen sofort die Polizei an.«
»Keine schlechte Idee.«
»Deinen Eltern würde das wahrscheinlich nicht so gut gefallen. Hör mal, wieso wecken wir nicht einfach deinen Dad?«
»Klar, Der würde mich umbringen.«
»Nicht, wenn ein Einbrecher im Haus ist.«
»Und wenn nicht? Was, wenn ich ihn aufwecke, und alles war nur falscher Alarm?«
»Du hast mich aufgeweckt.«
»Das ist was anderes.«
»Verstehe. Mich aufzuwecken ist also in Ordnung.« Evelyn schwieg für einen Augenblick. »Vielleicht sollte ich es doch tun,«
»Was?«
»Dad aufwecken.«
Jetzt überkam Jody zum ersten Mal ein Anflug von Besorgnis. Obwohl Evelyns Vater ein echt netter Kerl war, hatte das arme Mädchen immer große Angst davor, ihn zu stören. Wenn sie jetzt bereit war, ihn sogar aufzuwecken, musste sie dieses Geräusch wirklich zutiefst erschreckt haben.
Evelyn schwang ihre Beine aus dem Bett, stand auf und stieg mit einem großen Schritt über Jody hinweg.
»Du willst ihn wirklich wecken?«„ fragte Jody. »Ich komme mit«, fügte sie hinzu, ohne eine Antwort abzuwarten. Sobald ihr Evelyn nicht mehr im Weg war, richtete sie sich auf Evelyn ging weiter. »Warte doch Mann.«
Sie blieb stehen.
Jody stand auf. »Hast du einen Morgenmantel für mich«
»Ich dachte, dir ist so warm?«
© Heyne Verlag
Übersetzung: Kristof Kurz
»Viertel nach eins.«
»Himmel.« Sie tastete nach dem Reißverschluss des Schlafsacks und fand ihn neben ihrer linken Schulter. Die Hand auf ihrer Schulter zuckte, als Jody den Reißverschluss öffnete. »Das bin nur ich«, sagte sie.
»Was machst du denn da?«
»Ich sterbe vor Hitze.«
»Wir müssen doch irgendwas unternehmen.«
»Stimmt. Nämlich weiterschlafen.« Sie schlug den unangenehm dicken Schlafsack zurück, bis er nur noch ihre Knie bedeckte. Dann strampelte sie sich frei und streckte sich. Das war viel besser. Nur ihr Nachthemd umhüllte sie noch und hielt die angenehm kühle Luft ab. Zu Hause hätte sie es einfach ausziehen können. Hier ging das nicht. »Schaltet dein Dad eigentlich nachts die Klimaanlage aus?«
»Oh Mann, Jody.«
»Können wir nicht das Fenster aufmachen oder so?«
»Die kann man nicht aufmachen.«
Das hat man nun von diesen hochmodernen Häusern, dachte sie, »Deshalb haben sie es wahrscheinlich eingeschlagen.«
»Ich finde das überhaupt nicht witzig.«
Jody spürte, wie das Nachthemd ihren Körper hinaufglitt, als sie die Arme hob und hinter dem Kopf verschränkte, Jetzt konnte sie die kühle Luft auf ihren Schenkeln spüren, Sie ließ ein Bein zur Seite fallen.
Viel besser.
Ich muss nur vor morgen .früh wieder in den Schlafsack schlüpfen. Evelyns Vater und ihr Bruder dürfen mich auf keinen Fall so sehen. Mann, das wäre peinlich. Ich könnte ja Mr Clark – Charles – nie wieder in die Augen sehen. Und bei Andy wäre es noch schlimmer. Sehr viel schlimmer. Er ist sowieso schon bis über beide Ohren in mich verschossen. Der kleine Rotzlöffel würde bestimmt einen Herzinfarkt bekommen –der erste Zwölfjährige in der Menschheitsgeschichte, der vor Aufregung einen Herzanfall bekommt.
»Sollten wir nicht mal nachsehen?«, fragte Evelyn.
»Du hast nur ein leises Klirren gehört? Glas?«
»Ja.«
»Das kann doch alles Mögliche gewesen sein. Viel- leicht kam es von draußen Jemand hat eine Flasche fallen lassen.«
»Und wenn es ein Einbrecher ist?«
»Wenn es ein Einbrecher ist, dann wäre er bestimmt nicht besonders begeistert, wenn wir ihn bei der Arbeit stören.«
»Haha.«
»Außerdem wäre dann doch die Alarmanlage losgegangen.«
»Und wenn nicht?«
»Dein Dad schaltet sie doch immer ein, bevor er ins Bett geht«
»Keine Ahnung.«
»Mein Gott, Ev. Jedes Mal, wenn deine Eltern vor uns ins Bett gehen, warnt mich dein Dad, ja nicht die Haustür anzufassen. Oder traut er mir nicht? Vielleicht glaubt er, ich übe einen schlechten Einfluss auf dich aus und will dich dazu überreden, aus dem Haus zu schleichen und wilde Partys zu feiern.«
»Nein. Er findet dich toll.«
»Der Mann hat eine ausgezeichnete Menschenkenntnis.«
»Aber die Alarmanlage muss doch nicht unbedingt losgehen. Nicht mal dann, wenn sie eingeschaltet ist, Diese Kriminellen haben Mittel und Wege, um ...«
»Stimmt. Echte Profis schon, Aber Profis brechen nicht in Häuser ein, solange jemand daheim ist. Sie schlagen zu, wenn niemand da ist, um unnötige Scherereien zu vermeiden. Außerdem fällt die Strafe dann viel geringer aus, wenn man sie doch erwischen sollte. Wenn niemand zu Hause ist, ist es nur ein einfacher Einbruch. Und das ist was ganz anderes als ein Raubüberfall. Es könnte sogar ein bewaffneter Raubüberfall sein – wenn die Bösewichte Waffen dabeihaben. Das sagt jedenfalls mein Dad.«
»Er trägt immer eine Waffe, stimmt's?«
»Meistens, ja.«
»Ich wünschte, er wäre hier.«
»Verdammt noch mal, Ev. Wenn du dir wirklich solche Sorgen machst, dann sollten wir uns wohl doch mal umsehen. Oder wir rufen sofort die Polizei an.«
»Keine schlechte Idee.«
»Deinen Eltern würde das wahrscheinlich nicht so gut gefallen. Hör mal, wieso wecken wir nicht einfach deinen Dad?«
»Klar, Der würde mich umbringen.«
»Nicht, wenn ein Einbrecher im Haus ist.«
»Und wenn nicht? Was, wenn ich ihn aufwecke, und alles war nur falscher Alarm?«
»Du hast mich aufgeweckt.«
»Das ist was anderes.«
»Verstehe. Mich aufzuwecken ist also in Ordnung.« Evelyn schwieg für einen Augenblick. »Vielleicht sollte ich es doch tun,«
»Was?«
»Dad aufwecken.«
Jetzt überkam Jody zum ersten Mal ein Anflug von Besorgnis. Obwohl Evelyns Vater ein echt netter Kerl war, hatte das arme Mädchen immer große Angst davor, ihn zu stören. Wenn sie jetzt bereit war, ihn sogar aufzuwecken, musste sie dieses Geräusch wirklich zutiefst erschreckt haben.
Evelyn schwang ihre Beine aus dem Bett, stand auf und stieg mit einem großen Schritt über Jody hinweg.
»Du willst ihn wirklich wecken?«„ fragte Jody. »Ich komme mit«, fügte sie hinzu, ohne eine Antwort abzuwarten. Sobald ihr Evelyn nicht mehr im Weg war, richtete sie sich auf Evelyn ging weiter. »Warte doch Mann.«
Sie blieb stehen.
Jody stand auf. »Hast du einen Morgenmantel für mich«
»Ich dachte, dir ist so warm?«
© Heyne Verlag
Übersetzung: Kristof Kurz
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Autoren-Porträt von Richard Laymon
Richard Laymon wurde 1947 in Chicago geboren und studierte in Kalifornien englische Literatur. Er arbeitete als Lehrer, Bibliothekar und Zeitschriftenredakteur, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete und zu einem der bestverkauften Spannungsautoren aller Zeiten wurde. 2001 gestorben, gilt Laymon heute in den USA und Grossbritannien als Horror-Kultautor, der von Schriftstellerkollegen wie Stephen King und Dean Koontz hoch geschätzt wird.
Bibliographische Angaben
- Autor: Richard Laymon
- 2009, Deutsche Erstausgabe, 527 Seiten, Masse: 12 x 18,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Kristof Kurz
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453675428
- ISBN-13: 9783453675421
- Erscheinungsdatum: 06.02.2009
Rezension zu „Die Jagd “
»Richard Laymon geht an die Grenzen - und darüberhinaus!«
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