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Die geheime Bibliothek von Daraya

Über die Macht der Bücher in Zeiten des Krieges
 
 
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Eine Bibliothek als Waffe gegen die Diktatur Daraya beherbergt einen aussergewöhnlichen Ort: eine unterirdische Bibliothek mit über 15 000 Büchern - die meisten vom herrschenden Regime verboten, von Menschen aus dem Schutt zerstörter Häuser geborgen....
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Kommentare zu "Die geheime Bibliothek von Daraya"
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    17 von 33 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jashrin, 03.10.2018

    "Silmiye, silmiye, friedlich, friedlich.“ (S.48) Diese Parole wiederholen Ahmad und ein Grossteil der Rebellen von Daraya bei jeder Versammlung. Friedlich soll der Widerstand gegen das Assad-Regime bleiben, auch wenn in Daraya die Lebensumstände immer schwieriger werden, seit die Stadt von der Aussenwelt abgeriegelt wurde. Wie Damaskus verlauten lässt, will man die Terroristen endgültig in die Knie zwingen. Doch sind die eingeschlossenen Bewohner wirklich Terroristen?

    Als die französische Journalistin Delphine Minoui von einer geheimen Bibliothek in der belagerten Statdt Daraya hört, wird sie neugierig, recherchiert und es gelingt ihr tatsächlich via Internet und WhatsApp mit den Gründern der Bibliothek Kontakt aufzunehmen. In den nächsten Monaten erhält sie durch Ahmad und anderen jungen Männern Einblicke in deren Leben, die widrigen Umstände unter denen sie ausharren und leben und natürlich erfährt sie, wie die Bibliothek entstand und welche Bedeutung die Bücher für die verbliebenen Bewohner von Daraya haben.

    „Bücher beherrschen nicht. Sie geben. Sie schränken nicht ein. Sie erweitern den Horizont.“ (S.27)

    Ich muss gestehen, dass ich bis zur Lektüre dieses Buches keine Ahnung hatte, wo Daraya liegt, geschweige denn, wie die Zustände in der Stadt sind. Das, was ich gelesen habe, hat mich erschreckt, bewegt, nachdenklich gemacht und teils tief bewegt. Zum Beispiel, dass in jedes Buch, welches die Gründer der Bibliothek aus zerstörten Häusern geborgen haben, fein säuberlich der Name des eigentlichen Besitzes notiert wurde, damit jeder nach Kriegsende sein Eigentum finden und zurückerhalten kann. Besonders angesichts der bedrohlichen Lebensumstände, war ich beeindruckt davon, dass es selbstverständlich war, an die anderen zu denken.

    Auch wenn es die Bibliothek inzwischen leider nicht mehr gibt, da sie nach der Zwangsräumung der Stadt 2017 geplündert wurde, lässt Delphine Minoui sie noch einmal auferstehen. Einige Fotos aus der Bibliothek, der Stadt und Aufnahmen von ihren Gesprächspartnern, ergeben ein zusätzliches Bild.

    Neben den vielen Informationen über Daraya, gab es auch ein paar Einblicke in das Leben der Autorin, die 1997 an der CELSA Paris promoviert hat und derzeit in Istanbul lebt. Sie arbeitet unter anderem für bekannte französische Zeitungen und wurde 2006 für ihre Reportagen mit dem wichtigsten französischen Journalistenpreis - Albert-Londres-Preis – ausgezeichnet. Mir hat besonders gefallen, dass ihr Buch kein nüchterner Bericht ist, sondern mit vielen Emotionen ein Bild zeichnet, das wir so aus den Medien eher nicht kennen. Man merkt beinahe jeder Zeile an, dass sie zu Ahmad, Hussam, Ustaz, dem Lehrer, zu Shadi, der nirgends ohne seine Kamera hingeht, und auch zu ihren anderen Kontakten eine teils tiefe Zuneigung aufgebaut hat. Sie leidet mit ihnen, macht sich Sorgen, wenn sie länger nichts hört.

    Je länger ich beim Schreiben dieser Rezension über das Buch nachdenke, desto mehr Begebenheiten fallen mir ein, die ich gerne unterbringen würde, doch das würde wohl den Rahmen sprengen. Daher kann ich jedem, der auch nur das geringste Interesse am Thema verspürt, lest selbst, wie die Rebellen zwischen Fassbomben, zunehmendem Hunger, Napalm und Sarin immer noch das Bedürfnis haben, sich in der Bibliothek zu treffen, zu diskutieren und zu lesen - ihren Raum der Freiheit zu geniessen.

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  • 5 Sterne

    17 von 43 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid K., 02.12.2018 bei bewertet

    Bücher haben eine besondere Macht – auch während eines Krieges

    Die Autorin Delphine Minoui ist eine französisch-iranische Journalistin und gilt als Nahost-Expertin. Mit ihrem Buch „Die geheime Bibliothek von Daraya“ zeigt sie eine besondere Seite des Syrien-Krieges.

    „Es ist ein ungewöhnliches Bild. Eine rätselhafte Aufnahme aus der syrischen Hölle, ohne jede Spur von Blut oder Kugeln. Zwei Männer im Profil, umgeben von Wänden aus Büchern. Der eine beugt sich über einen in der Mitte aufgeschlagenen Band. Der andere blickt suchend in ein Regal. … Wie ein vorsichtiges Atemholen in den Zwischenräumen des Krieges.“

    Als die Autorin dieses Foto im Internet entdeckt, will sie die Hintergründe wissen, will erfahren was es mit den jungen Männern und diesen vielen Büchern auf sich hat. Was sie findet und wie sich die Situation danach entwickelt, erzählt sie in diesem Buch – eine unglaubliche Geschichte.

    Daraya ist ein Vorort von Damaskus, sämtliche Zufahrtswege sind seit 2012 versperrt, laufend werden Fassbomben auf die dortigen Bewohner abgeworfen. Jahrelang versuchen die verbliebenen Menschen in Daraya zu überleben. Der junge Ahmed und seine Freunde haben einen besonderen Weg gefunden, um dem Wahnsinn des Krieges zumindest immer für kleinere Atempausen zu entkommen: Sie retten aus den zerstörten Häusern sämtliche Bücher und errichten in einem Kellerversteck eine Bibliothek. Mühsam und oft unter Einsatz ihres Lebens sammeln die jungen Männer die oftmals zerstörten Bücher zwischen den Trümmern, reparieren diese, versehen alle mit dem Namen der Besitzer und sortieren die Bücher in Regale, die sie selbst herstellen. Für die Bewohner von Daraya ist es eine Besonderheit, viele nutzen die Bibliothek, können sich nun auch über Literatur unterhalten und nicht nur über den stets präsenten Krieg.

    „Der Krieg ist pervers, er verändert die Menschen, er tötet die Emotionen, die Ängste, die Furcht. Wenn man in den Krieg zieht, sieht man die Welt anders als zuvor. Das Lesen lenkt uns ab, es hält uns am Leben. Wenn wir lesen, dann vor allem, um Menschen zu bleiben.“

    Die Autorin hatte keine Chance direkt in Daraya zu recherchieren, so wurden sämtliche Interviews über Skype, Mails, SMS und dergleichen geführt. Und trotzdem baut sie eine sehr persönliche Beziehung zu diesen jungen Leuten auf, fühlt mit ihnen, sorgt sich, wenn mal wieder tagelang kein Lebenszeichen zu hören war. „Es [das Buch] wird das lebendige Gedächtnis von Daraya sein.“

    Ergänzend finden sich im Buch eine Karte Syriens und einige persönliche Fotos. Ein sehr berührendes und erstaunliches Projekt, das eine andere Seite des Krieges aufzeigt.
    Auf jeden Fall bekommt dieses Buch 5 Sterne und ich würde mir viele Leser dafür wünschen.

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