Die Geburt ist nicht der Anfang
Die ersten Kapitel unseres Lebens, neu erzählt
Vom ersten Moment unseres embryonalen Daseins an stehen wir im Austausch mit unserer Umgebung. Wie entscheidend unser gesamtes Leben von unseren vorgeburtlichen und vorsprachlichen Erfahrungen geprägt wird, führt uns die Autorin eindrücklich vor Augen: Ein...
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Produktinformationen zu „Die Geburt ist nicht der Anfang “
Vom ersten Moment unseres embryonalen Daseins an stehen wir im Austausch mit unserer Umgebung. Wie entscheidend unser gesamtes Leben von unseren vorgeburtlichen und vorsprachlichen Erfahrungen geprägt wird, führt uns die Autorin eindrücklich vor Augen: Ein überzeugendes Plädoyer für eine bewusste Rückbesinnung auf unsere früheste Erlebniswelt.
Klappentext zu „Die Geburt ist nicht der Anfang “
Anschaulich beschreibt das Buch, wie unser vorgeburtliches Leben, die Geburt und die ersten nachgeburtlichen Monate die Grundlage für unseren Zugang zur Welt bilden.Es zeigt die faszinierenden Erkenntnisse auf, die durch moderne Forschungs- und Diagnostikmethoden (Ultraschalltechnik, prä- und perinatale Psychologie, Gehirnforschung) gewonnen werden können. Kritisch setzt sich Marianne Krüll mit den Entwicklungen der modernen High-Tech-Geburtshilfe und der künstlichen Befruchtung auseinander und bezieht Stellung zu ethischen Fragen wie Genmanipulation und Stammzellgewinnung. Das macht ihr Buch zu einem leidenschaftlichen Plädoyer für ein ganzheitliches Menschenbild, das Mensch-Werden von Anfang an als einen unablässigen Prozess des Austauschs zwischen inneren Zuständen und äusseren, gesellschaftlichen Bedingungen begreift.
Das Buch berücksichtigt die modernsten Medizin (Reproduktionsmedizin, künstliche Befruchtung, pränatale Diagnostik) und behandelt auch ethische Fragen der Gentechnologie (Klonen, Stammzellgewinnung, Abtreibung).
Lese-Probe zu „Die Geburt ist nicht der Anfang “
Einleitung
»Alles, was lebt, kann nie so bleiben wie es ist. Dies gilt für jede einzelne Zelle, das gilt für jeden von uns, und das gilt natürlich auch für jede Gesellschaft. Eine Zelle kann sich nur verändern, indem sie die Art des Zusammenwirkens ihrer Teile verändert. Wir können uns nur verändern, indem wir die Art des Zusammenwirkens derjenigen Zellen verändern, die unser Verhalten bestimmen. Und eine Gesellschaft kann sich nur verändern, wenn sich diejenigen verändern, die diese Gesellschaft so machen, wie sie ist.«
(Gerald Hüther: Biologie der Angst, S. 110)
Als ich im Jahre 1982 begann, Material für dieses Buch zusammenzutragen, ahnte ich nicht, wie sehr es für mich eine Art eigener Neugeburt sein würde. Es hat mich durch schwierige Jahre begleitet, musste viele Male umgeschrieben werden, weil ich immer wieder auf neues Material, auf neue Sichtweisen zum Thema stiess, aber auch, weil ich - nicht zuletzt durch die Beschäftigung mit dem Thema - ein anderes Verhältnis zu mir selbst bekam.
Das ist jetzt, nach mehr als 25 Jahren wieder geschehen: Wieder wurde ich aufgerüttelt durch das, was ich neu entdeckte. Einerseits fand ich mich bestätigt, denn in den letzten Jahren haben sehr viele Menschen erkannt, wie bedeutsam die ersten Jahre unseres Lebens vor und nach der Geburt für unser ganzes Leben sind. Ich fühle mich mit meinen Ideen nicht mehr in dem Masse als Aussenseiterin wie noch vor 25 Jahren.
Andererseits bin ich entsetzt über viele Entwicklungen, die ich zwar schon damals befürchtete oder sogar voraussah. Doch nun erleben zu müssen, wie das Geburtsgeschehen immer mehr zu einem Krankheitsbild deformiert wird, erschreckt mich sehr. Die medizinischtechnischen »Fortschritte« der chirurgischen und medikamentösen Geburtshilfe, der pränatalen Diagnostik, der künstlichen Befruchtung bis hin zur »therapeutischen« Stammzellengewinnung und Genmanipulation lassen ein Klima entstehen, in dem all das gefährdet ist, was ein neues Menschenwesen für sein Wachsen
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und Gedeihen im Mutterleib und danach braucht - nämlich Geborgenheit, Sicherheit und vor allem Liebe.
Ich hatte damals gehofft, dass sich die in unseren Gesellschaften dominierende Geburts-»Un«-Kultur, wie ich die High-Technology in der Geburtshilfe nannte, allmählich zurückbilden würde, weil immer mehr Frauen ihre Würde als Gebärende einfordern würden. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Gynäkologie und Geburtshilfe sind fest in Männerhand. 98 Prozent aller Entbindungen in Deutschland finden in Kliniken statt, die Kaiserschnittrate beträgt über 30 Prozent, mit steigender Tendenz. Auch durch die Vorsorgeuntersuchungen wurden Schwangerschaft und Geburt zu einer gefährlichen Krankheit gemacht, die klinischärztlich kontrolliert werden muss. Angst ist die treibende Kraft, die Schwangere motiviert, sich in die vermeintlich sichere Obhut der Klinikärzte und ihrer Apparatemedizin zu begeben, ohne zu bemerken, dass Angst auch die Ärzte treibt. Sie befürchten, Fehler zu machen und ihre Kontrolle zu verlieren. Doch Angst ist die denkbar schlechteste Geburtshelferin! Die Angst vor möglichen Problemsituationen und Komplikationen kann diese als selbsterfüllende Prophezeiung hervorrufen, und angsterfüllte Ärzte greifen schneller zum Skalpell als nötig.
Ich bedaure auch sehr, dass wir zwar im Ultraschall die erstaunlichen Lebensäusserungen von Föten bewundern können und uns die wachen, grossen Augen von Neugeborenen auf den Hochglanzfotos in den Schwangeren-Ratgebern begeistern, dass aber in der breiten Öffentlichkeit wenig Bewusstsein darüber besteht, was diese Kinder im Mutterleib und in der neuen Welt brauchen, um die begonnene Entwicklung ihrer Sinne im Positiven fortzuführen. Ein buntes Mobile, regelmässige Mahlzeiten und frische Luft sind auf keinen Fall genug. Menschenkinder brauchen vielfältigste Anregungen für alle ihre Sinne, damit sich ihr Gehirn strukturieren und aufbauen kann. Werden bestimmt
Ich hatte damals gehofft, dass sich die in unseren Gesellschaften dominierende Geburts-»Un«-Kultur, wie ich die High-Technology in der Geburtshilfe nannte, allmählich zurückbilden würde, weil immer mehr Frauen ihre Würde als Gebärende einfordern würden. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Gynäkologie und Geburtshilfe sind fest in Männerhand. 98 Prozent aller Entbindungen in Deutschland finden in Kliniken statt, die Kaiserschnittrate beträgt über 30 Prozent, mit steigender Tendenz. Auch durch die Vorsorgeuntersuchungen wurden Schwangerschaft und Geburt zu einer gefährlichen Krankheit gemacht, die klinischärztlich kontrolliert werden muss. Angst ist die treibende Kraft, die Schwangere motiviert, sich in die vermeintlich sichere Obhut der Klinikärzte und ihrer Apparatemedizin zu begeben, ohne zu bemerken, dass Angst auch die Ärzte treibt. Sie befürchten, Fehler zu machen und ihre Kontrolle zu verlieren. Doch Angst ist die denkbar schlechteste Geburtshelferin! Die Angst vor möglichen Problemsituationen und Komplikationen kann diese als selbsterfüllende Prophezeiung hervorrufen, und angsterfüllte Ärzte greifen schneller zum Skalpell als nötig.
Ich bedaure auch sehr, dass wir zwar im Ultraschall die erstaunlichen Lebensäusserungen von Föten bewundern können und uns die wachen, grossen Augen von Neugeborenen auf den Hochglanzfotos in den Schwangeren-Ratgebern begeistern, dass aber in der breiten Öffentlichkeit wenig Bewusstsein darüber besteht, was diese Kinder im Mutterleib und in der neuen Welt brauchen, um die begonnene Entwicklung ihrer Sinne im Positiven fortzuführen. Ein buntes Mobile, regelmässige Mahlzeiten und frische Luft sind auf keinen Fall genug. Menschenkinder brauchen vielfältigste Anregungen für alle ihre Sinne, damit sich ihr Gehirn strukturieren und aufbauen kann. Werden bestimmt
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Inhaltsverzeichnis zu „Die Geburt ist nicht der Anfang “
Einleitung
Dank
KAPITEL 1
Vom Anfang bis zum Embryo - die ersten acht Lebenswochen
Die ersten sensomotorischen Verbindungen
Das »Urgehirn« und die übrigen Teile des embryonalen Zentralnervensystems
Schlussfolgerungen: Die Welt des Embryos
DIALOG I Die Gentechnologie und wir
KAPITEL 2
MenschSein als Fötus - von der achten Woche bis zur Geburt
Die motorischen und sensorischen Fähigkeiten des Fötus
Das Zentralnervensystem des Fötus - Die Kortex-Entwicklung
»Tiefenkommunikation« zwischen Mutter und Fötus - das vorgeburtliche Bonding
Schlussfolgerungen: Die Welt des Fötus
DIALOG II Was ist »Vererbung«?
DIALOG III Zur Abtreibung
KAPITEL 3 Die Geburt
»Tiefenkommunikation« - Das Bonding
Das Zentralnervensystem während und kurz nach der Geburt
Geburt auf Bali
Schlussfolgerungen: Die neue Welt nach der Geburt - Die Bedeutung der Geburtskultur für das Individuum und die Gesellschaft
DIALOG IV Ein Brief an meine Kinder
KAPITEL 4 Mensch-Sein vor der Sprache
Das erste Lebensjahr in unserer Kultur
Die frühe Säuglingszeit
Die Anfänge der selbständigen Erkundung der Welt
Die selbständige Fortbewegung
Neurophysiologische Veränderungen in der vorsprachlichen Phase
Misshandlung und Vernachlässigung
Das erste Lebensjahr auf Bali
Schlussfolgerungen: Sozialisation in der vorsprachlichen Zeit und ihre Bedeutung für das Individuum und die Gesellschaft
DIALOG V Über den Trieb-Begriff
KAPITEL 5 Mensch-Sein in der Sprache
Anatomische und neurophysiologische Voraussetzungen der Sprachfähigkeit
Der Spracherwerb
Die durch Sprache entstehenden Welten
Gehörlosigkeit 302
Schlussfolgerungen:
Sozialisation durch Sprache und ihre Bedeutung für das Individuum und die Gesellschaft
DIALOG VI Von Müttermythen und Männermacht
KAPITEL 6 Schluss: Ein neues Menschenbild
DIALOG VII Gibt es Hoffnung?
Anmerkungen
Glossar
Nachweis der Abbildungen
Literatur
Autoren-Porträt von Marianne Krüll
Dr. Marianne Krüll ist Mutter von zwei Töchtern und Grossmutter, engagierte Feministin, Schriftstellerin, Soziologin. Sie war Akademische Rätin am Seminar für Soziologie der Universität Bonn, wo sie heute lebt. Zahlreiche Buchpublikationen, darunter: »Käthe, meine Mutter«, »Im Netz der Zauberer - Eine andere Geschichte der Familie Mann«, »Freud und sein Vater«, »Schizophrenie und Gesellschaft«.
Bibliographische Angaben
- Autor: Marianne Krüll
- 2009, 1. Aufl. 2009, 394 Seiten, 45 Abbildungen, Masse: 14,5 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 3608945563
- ISBN-13: 9783608945560
Rezension zu „Die Geburt ist nicht der Anfang “
"Marianne Krüll erzählt ihre Geschichte des Menschwerdens in der Wir- oder Ich-Form, und sie erzählt sorgfältig und liebevoll. Selbst komplizierte physiologische oder neurologische Zusammenhänge werden für den Laien verstehbar ... Ihr Bericht kann als eine spannende Reise durch die menschliche Vor- und Frühzeit charakterisiert werden."(Neue Zürcher Zeitung)"Bereits im Mutterleib ist der Mensch mehr Mensch, als wir im allgemeinen annehmen. So ist der Embryo, also der sich entwickelnde Organismus, in den ersten acht Wochen nach der Empfängnis bereits Körper, wogegen der Fötus, also das Ungeborene bis zur Geburt, seinen Körper schon fühlt ... Nach allem, was wir heute wissen, wird das Gehirn nicht von Genen strukturiert, sondern ist eine Art Bio-Computer, der neben der Datenspeicherung noch sein Programm selbst zu programmieren weiss, und zwar anhand der Erfahrungen, die er macht, sei es im Mutterleib oder in der äusseren Umwelt. Die Erfahrungen im Mutterleib werden für das Ungeborene zu einer Art Orientierungskarte von der Welt, eine Vorstellung, die zeigt, wie entscheidend die vorgeburtliche Entwicklung ist ..."(Frankfurter Allgemeine Zeitung)
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