Die freundliche Sonne und der mürrische Mond. Wie Genus und Sexus die Wahrnehmung beeinflussen
Der Zusammenhang zwischen Sprache und dem Denken beschäftigt ForscherInnen schon seit geraumer Zeit, doch eine klare Antwort lässt weiterhin auf sich warten und die Diskussion ist noch lange nicht beendet. Die vorliegende Studie reiht sich in diesen Korpus...
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Produktinformationen zu „Die freundliche Sonne und der mürrische Mond. Wie Genus und Sexus die Wahrnehmung beeinflussen “
Klappentext zu „Die freundliche Sonne und der mürrische Mond. Wie Genus und Sexus die Wahrnehmung beeinflussen “
Der Zusammenhang zwischen Sprache und dem Denken beschäftigt ForscherInnen schon seit geraumer Zeit, doch eine klare Antwort lässt weiterhin auf sich warten und die Diskussion ist noch lange nicht beendet. Die vorliegende Studie reiht sich in diesen Korpus ein und befasst sich mit dem Genus als Quelle des Einflusses auf die SprecherInnen. Dazu werden Stimuli herangezogen, die in den untersuchten Sprachen zu unterschiedlichen Genera gehören und anhand einer Vielzahl von Methoden untersucht. Dabei reicht das Spektrum von einer Kinderbuchanalyse, die es ermöglicht, Wahrnehmungsveränderungen im Verlauf der Zeit abzubilden, bis hin zum aussergewöhnlichen Bubble-Task. Als einer der ersten Vergleiche der Rolle des Genus im Spanischen und im Deutschen eröffnet diese Studie ein neues Themenfeld und bietet erste Einblicke in die Wahrnehmung und Denkweise der SprecherInnen.
Lese-Probe zu „Die freundliche Sonne und der mürrische Mond. Wie Genus und Sexus die Wahrnehmung beeinflussen “
Textprobe: Kapitel 2.2, Arbitrarität, Motivation und Remotivation: Wie auch immer die korrekte Frage in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Sprache und Denken sein mag, im Rahmen dieser Untersuchung werde ich die Haltung von Sapir einnehmen und die Theorie der linguistischen Relativität akzeptieren und meine weitere Vorgehensweise darauf stützen. Auf diese Weise, in Übereinstimmung mit diesem Ansatz, kann Sprache den Einfluss und die Erinnerung über vergangene Ereignisse durch ihre strukturellen Aspekte beeinflussen (vgl. Ervin 1962: 249). Eine Quelle des Einflusses wäre die (sprachliche) Motivation. Dementsprechend widmet sich das folgende Kapitel der Natur des linguistischen Zeichens und seinem arbiträren, von Saussure geprägten, Charakter, der im Gegensatz zur Motivation steht. Ungeachtet dessen ist es auch Saussure selbst, der zugibt, dass Worte nicht immer in seine Klassifikation passen und ihr Charakter nicht ausschliesslich arbiträr wäre (vgl. Saussure 2001: 81). Dementsprechend folgt auch eine kurze Einführung in das Gebiet der Motivation in Verbindung mit der Onomatopoesie und der Lautsymbolik, zwei Formen, in der sich uns die Motivation präsentiert. 2.2.1, Arbitrarität: Tatsächlich geht die Frage nach dem arbiträren oder motivierten Charakter des linguistischen Zeichens schon bis zum Ursprung der Sprache zurück. Zu Beginn sind es die griechischen Stoiker, besonders die Gruppe der Anomalisten, die sich weigern, die Verbindung zwischen dem, was später als fra.: signifiant und fra.: signifié (vgl. Saussure 2016: 29; vgl.: Lyons 1995: 12) bekannt wird, zu akzeptieren. Selbst grosse Philosophen wie Aristoteles und Platon befassen sich mit diesem Zusammenhang, aber die Frage gilt noch bis zum 19. Jahrhundert als unbeantwortet, bis die Studien und Forschungen der historisch-komparativen Sprachwissenschaft auftauchen und in der These von Saussure gipfeln (vgl. Burdiel 1978: 1). So geht das Konzept der linguistischen Arbitrarität, wie man es heute kennt, aus dem
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Cours de Linguistique Générale (vgl. Saussure 2016: 29) von Ferdinand de Saussure hervor. Er weist darauf hin, dass die Form des Zeichens (fr.: signifiant, dt.: Signifikant) keinerlei natürliche Verbindung mit dem Inhalt des Zeichens (fr.: signifié, dt.: Signifikat) hat, was bedeutet, dass es keinen rationalen Grund dafür gibt, die Pflanze, die aus einem Stamm, Ästen und Blättern besteht, Baum zu nennen und nicht Haus (vgl. Saussure 2001: 79). Diese spezielle Form des Symbolismus wird auch referentieller Symbolismus genannt (vgl. Sapir 1929: 226). Dennoch funktioniert Kommunikation nur dank eines gewissen Grades an gesellschaftlicher Konvention, was bedeutet, dass jeder die zuvor beschriebene Entität dt. Baum nennt (vgl. Kessel/Reimann 2017: 151; vgl. Saussure 2001: 80). Dies soll aber keinesfalls bedeuten, dass Sprachen ausschliesslich arbiträr sind (vgl. Saussure 2016: 97; vgl. Cuskley/Kirby/Simner 2010: 389) da ein System, welches über keinerlei Ordnung oder Logik verfügt, ein ausgesprochen kompliziertes System wäre (vgl. Saussure 2016: 97). Saussure ergänzt: "[n]icht alle Zeichen sind völlig beliebig; [...] es gibt Abstufungen der Arbitrarität, was freilich nichts gegen das Prinzip insgesamt besagt; das Zeichen kann relativ motiviert sein" (Saussure 2016: 94). Dies zeigt sich beispielsweise in der Onomatopoesie (vgl. Saussure 2001: 81; vgl. Hundt 2000: 190) und dem verwandten Konzept der Lautsymbolik (vgl. Ertel/Dorst 1965: 557-569; vgl. Elsen 2014: 186, 190; vgl. Sapir 1929: 226). Diese Formen bilden eine Ausnahme zu Saussures Aussage, da es hier sehr wohl jene Verbindung gibt, die er im grössten Teil unseres Wortschatzes vermisst. So folgt eine kurze Erklärung des von ihm relative Arbitrarität genannten Konzeptes (vgl. Saussure 2016: 94). 2.2.2, Motivation: Nachdem ich auf die durch Saussure geprägte Arbitrarität des Zeichens verwiesen habe, werde ich nun ein dazu gegensätzliches Konzept vorstellen - die Motivation oder relative Arbitrarität. Motivation bedeutet [..
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Autoren-Porträt von Thomas Unterstetter
Thomas Unterstetter, M.A., BSc (WU) wurde 1992 in Eisenstadt geboren. Schon früh war er von der spanischen Kultur und Sprache begeistert, weshalb er sich für ein Studium der Romanistik zusammen mit Internationaler Betriebswirtschaft entschied. Das besondere Interesse an der Wirkung der Sprache, auch im Bereich der Werbung, motivierten ihn zum Verfassen des vorliegenden Buches.
Bibliographische Angaben
- Autor: Thomas Unterstetter
- 2021, 92 Seiten, 40 Abbildungen, Masse: 15,5 x 22,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3961468214
- ISBN-13: 9783961468218
- Erscheinungsdatum: 09.03.2021
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