Die erregte Republik
Wutbürger und die Macht der Medien. Vorw. v. Gesine Schwan
Hamburger Volksentscheid oder Stuttgart 21: In diesem engagierten Plädoyer zur Verteidigung der repräsentativen Demokratie warnt Thymian Bussemer eindringlich davor, die Axt an unser politisches System zu legen. Mit einem Vorwort von Gesine Schwan
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Produktinformationen zu „Die erregte Republik “
Hamburger Volksentscheid oder Stuttgart 21: In diesem engagierten Plädoyer zur Verteidigung der repräsentativen Demokratie warnt Thymian Bussemer eindringlich davor, die Axt an unser politisches System zu legen. Mit einem Vorwort von Gesine Schwan
Klappentext zu „Die erregte Republik “
Die Bürger trauen ihren demokratischen Institutionen nicht mehr. Sie proben den Aufstand, initiieren Volksbegehren, fordern Bürgerbeteiligung und Formen
direkter Demokratie. Auch die Gewichte zwischen Politik und Medien haben sich in
den vergangenen Jahren deutlich verschoben.
Die traditionelle Parteipolitik ist
auf dem Rückzug, die Medien und allerlei Stimmungspolitiker versuchen, dieses
Vakuum zu füllen. Doch die Logik der Medien ist eine andere als die Logik der
Politik. Hier zählt Quote, nicht Problemlösungskompetenz.
Der Autor zeichnet
das Bild einer erregten Republik, die mehr und mehr zum Spielball von Stimmungen
und Kampagnen wird. Und er zeigt, wer daran ein Interesse hat und wohin es
führen kann, wenn um der Erregung willen die auf Konsensbildung, Abstimmung und
das Aushandeln von Kompromissen angelegte repräsentative Demokratie beschädigt
wird. Wie Politik auf Wirklichkeit trifft.
Die Bürger trauen ihren demokratischen Institutionen nicht mehr. Sie proben den Aufstand, initiieren Volksbegehren, fordern Bürgerbeteiligung und Formen direkter Demokratie. Auch die Gewichte zwischen Politik und Medien haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verschoben.
Die traditionelle Parteipolitik ist auf dem Rückzug, die Medien und allerlei Stimmungspolitiker versuchen, dieses Vakuum zu füllen. Doch die Logik der Medien ist eine andere als die Logik der Politik. Hier zählt Quote, nicht Problemlösungskompetenz.
Der Autor zeichnet das Bild einer erregten Republik, die mehr und mehr zum Spielball von Stimmungen und Kampagnen wird. Und er zeigt, wer daran ein Interesse hat und wohin es führen kann, wenn um der Erregung willen die auf Konsensbildung, Abstimmung und das Aushandeln von Kompromissen angelegte repräsentative Demokratie beschädigt wird. Wie Politik auf Wirklichkeit trifft.
Die traditionelle Parteipolitik ist auf dem Rückzug, die Medien und allerlei Stimmungspolitiker versuchen, dieses Vakuum zu füllen. Doch die Logik der Medien ist eine andere als die Logik der Politik. Hier zählt Quote, nicht Problemlösungskompetenz.
Der Autor zeichnet das Bild einer erregten Republik, die mehr und mehr zum Spielball von Stimmungen und Kampagnen wird. Und er zeigt, wer daran ein Interesse hat und wohin es führen kann, wenn um der Erregung willen die auf Konsensbildung, Abstimmung und das Aushandeln von Kompromissen angelegte repräsentative Demokratie beschädigt wird. Wie Politik auf Wirklichkeit trifft.
Lese-Probe zu „Die erregte Republik “
1. Die zerbrechliche DemokratieJahrzehntelang galt die (west)deutsche Demokratie als ein Stabilitätswunder. Ausgerechnet die Deutschen hatten es geschafft, in ihrem Land eine vorbildliche Form der Volksherrschaft zu errichten. Weder die APO noch die Ölkrise vermochten die Republik ernsthaft zu erschüttern. Demokratie in Deutschland nach 1945 - das war nicht nur eine bestimmte, stark von der alten deutschen Kleinstaaterei bestimmte Ausprägung der repräsentativen Demokratie. Untrennbar verbunden waren damit auch eine bestimmte Haltung zum Westen, die soziale Marktwirtschaft, ein gut ausgebauter Wohlfahrtsstaat, eine spezifische Form der Konfliktpartnerschaft in den Betrieben und ein gesellschaftlicher Konsens über die Aufgaben und die zu ihrer Erfüllung benötigten Ressourcen des Staates.
Obwohl dieses ökonomische Gründungsfundament der Bundesrepublik schon ab Mitte der 1970er-Jahre in die Krise geriet, weil die wirtschaftlichen Wachstumsraten nicht mehr ausreichten, um den voranschreitenden Ausbau des Sozialstaats zu finanzieren, und weil infolge eines neuen Globalisierungsschubs mit jeder Rezession die Sockelarbeitslosigkeit stieg, fand der politische Überbau unverändert Akzeptanz. Nach 1989 konnten die Institutionen der bundesdeutschen parlamentarischen Demokratie unverändert auf das Beitrittsgebiet der ehemaligen DDR ausgedehnt werden. Repräsentative Umfragen begannen zwar schon bald nach der deutschen Einheit eine bedenkliche Unzufriedenheit der Ostdeutschen mit der parlamentarischen Demokratie zu zeigen, doch wurde dies allgemein auf die ökonomische Misere der Ostdeutschen geschoben, was mit der impliziten Erwartung verbunden war, dass eine Steigerung des Wohlstands auch zu einer Versöhnung mit der parlamentarischen Demokratie führen würde.
An der Milleniumswende im Jahr 2000, 55 Jahre nach dem Ende des Dritten Reiches, hätte niemand im In- oder Ausland Zweifel daran gehabt, dass die deutsche Demokratie eine der stabilsten der Welt ist.
Elf
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Jahre später hat sich dieses Bild verändert. Natürlich haben die demokratischen Institutionen des Landes nach wie vor Bestand. Doch die Zweifel an ihrer Verlässlichkeit bei der Bearbeitung der anstehenden Probleme, an ihrer Legitimität angesichts stetig schwindender Wahlbeteiligungen und an ihrem Einfluss angesichts eines globalisierten Kapitalismus sind nicht mehr zu überhören. Das beginnt mit der schwindenden Akzeptanz der Parteien. Die einst allmächtige CSU in Bayern ist zu einer Regionalpartei geschrumpft, die von Wahl zu Wahl um ihre Mehrheiten fürchten muss. Die SPD, einst die stolzeste Partei des Landes, wurde bei den Bundestagswahlen im September 2009 auf bislang unvorstellbare 23 Prozent reduziert und musste im Frühjahr 2011 in Baden-Württemberg eine Koalition mit den Grünen eingehen - als Juniorpartner. Der Ansehensverlust der Demokratie betrifft aber nicht nur die politischen Parteien. Auch die Wahlbeteiligung hat ein historisches Tief erreicht. 2006 nahmen an der Landtagswahl in SachsenAnhalt nur noch 44,4 Prozent der Wähler teil. Bei der Bundestagswahl 2009 gingen rund 30 Prozent der Wahlberechtigten, etwa 18 Millionen Menschen, nicht mehr zur Stimmabgabe. Noch 2005 hatten nur 22,3 Prozent der Wähler den Gang zur Wahlurne verweigert. Und bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen im Mai 2010 betrug die Wahlbeteiligung nur 59,3 Prozent - obwohl der Ausgang als offen galt, es also alle Gründe gab, die eigene Stimme in die Waagschale zu werfen. Immer unklarer ist im Vorfeld von Wahlen, wohin sich die Waage neigen wird. Noch in den 1970er-Jahren gab es bei Bundestagswahlen eine stabile Beteiligung von 90 Prozent und von den abgegebenen Stimmen entfielen wiederum 90 Prozent auf die Volksparteien CDU/CSU und SPD. Solche Ergebnisse sind heute undenkbar. Die Wähler - wenn sie überhaupt noch zur Wahl gehen - werden unberechenbar, entscheiden erst in letzter Minute und wenden sich
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Inhaltsverzeichnis zu „Die erregte Republik “
InhaltVorwort von Gesine Schwan 7
1. Die zerbrechliche Demokratie 17
2. Die Bürger proben den Aufstand 26
3. Von der Medien- zur Stimmungsdemokratie 45
4. Die Bonner und die Berliner Republik 84
5. Die entfaltete Medienrepublik 115
6. Die entfesselte Politik 168
7. Am Ende? 209
Dank 241
Anmerkungen 242
Literatur 252
Autoren-Porträt von Thymian Bussemer
Thymian Bussemer, geb. 1972, war Büroleiter, Berater und Redenschreiber verschiedener Spitzenpolitiker. Seit 2007 ist er Manager in einem grossen Industrieunternehmen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Thymian Bussemer
- 2011, 1. Aufl. 2011, 253 Seiten, Masse: 13,5 x 19 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 3608946209
- ISBN-13: 9783608946208
- Erscheinungsdatum: 27.09.2011
Rezension zu „Die erregte Republik “
" Die erregte Republik hält für Laien und Fachleute gleichermassen interessante Einsichten bereit und ist auch noch packend geschrieben. Auch in den Details ist das Buch unterhaltsam. So ergeben sich am Rande etwa eine sehr originelle Einschätzung Helmut Kohls und eine ebenso scharfsinnige wie vernichtende Kritik an Karl-Theodor zu Guttenberg." Felix Ekard, Süddeutsche Zeitung, 24.10.2011 "Ein kluges Buch." Anne Gramm, Kieler Nachrichten, 05.11.2011
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