Die Dinge fassbar machen

Zählen und Messen sind zwei historisch recht alte kognitive Leistungen des Menschen. Ausdruck finden sie in Zahlen und Massen. Während nun die materiellen Realisationen von Massen wie Scheffel, Morgen oder Klafter und von Zahlmassen wie Dutzend, Schock oder Mandel durch die historische Hilfswissenschaft der Metrologie in vielen Bereich gut untersucht sind, fehlte bislang eine genauere sprachhistorische Betrachtung ihrer Bezeichnungen im Deutschen.Der vorliegende Band widmet sich diesem Desiderat der Forschung. Nach ausführlicher Erörterung der kognitiven und historischen Grundlagen werden die Benennungen von Zahlmassen und historischen Massen hinsichtlich ihrer Entwicklung und sprachlichen Produktivität detailliert untersucht. Vor diesem Hintergrund kann der Verfasser motivieren, warum bestimmte Zahlmass- und Massbegriffe sich bis heute erhalten haben, obgleich Zählen und Messen bereits seit dem 19. Jahrhundert auf dezimal-metrischem System beruhen. Abschliessend wird exemplarisch für die Übernahme von Zahlmass- und Massbezeichnungen deren Entlehnung aus dem Deutschen ins Tschechische beschrieben. Bisherige Forschungsschwerpunkte des Autors: Sprachgeschichte, Sondersprachen, Wissenschaftsgeschichte