Die Chagall-Bibel für Kinder

Beatrix Moos, geb. 1930, Theologin und Religionspädagogin, freie Mitarbeiterin im Katholischen Bibelwerk Stuttgart, Autorin zahlreicher biblischer Kinderbücher. Köninger, IlsetraudIlsetraud Köninger, geb. 1941, Studium der Romanistik und Germanistik für das Lehramt an Gymnasien, Psychotherapeutin für konzentrative Bewegungstherapie und Supervisorin, tätig in der Erwachsenenbildung und in eigener ambulanter Praxis.

Gabriele Hoffmann, Harry & Pooh 2007/2008"Chagall wollte mit seinen Bildern Türen öffnen. Diese Selbstauskunft macht sich diese Kinderbibel zum Motto. Es sind Türen zum genauen Hinsehen auch zu den inneren Sinngehalten der biblischen Botschaft, die diese Bilder zum Ausdruck bringen wollen. Diese tiefe Symbolsprache seiner Bilder ist gerade auch für Kinder geeignet, allerdings nicht auf der Schiene kognitiven Verstehens, sondern auf der Ebene ästhetisch-affektiver Einbindung in existentielle Aussagen. Die Autorin schafft es, zentrale biblische Geschichten kindgemäß nachzuerzählen, ohne ihre sprachliche Tiefe zu banalisieren. Im Gegenteil, sensibel gelingt es ihr, die Faszination der Original-Sprache zu erhalten und zugleich für junge Hörer lebendig zu machen, oft unmittelbar einleuchtend, wenn z.B. das ""magna"", das Gott tut, nicht wörtlich als ""Großes"", sondern sinnvoll als ""Wunderbares"" verstanden wird, oder wenn zur Veranschaulichung des göttlichen Lebenswillens in der Noah-Geschichte das schlichte, aber entscheidende Wort ""Habt keine Angst!"" ergänzt wird, zuweilen auch gewagt wie z.B. in der Übertragung von ""selig"" in ""hoffnungsfroh"" bei den Seligpreisungen. Alle Übertragungen werden immer überzeugend aus dem Kontext begründet und vor allem aus den sorgsam dazu gewählten Chagall-Bildern: Ihre genaue ikonografische wie sinnlich-ästhetische Erläuterung dient stets als Ausgangspunkt für eine biblische Tradition. Und so dürfen einige Bilder mit gutem Grund in einen anderen Kontext gestellt werden, wie z.B. Ausschnitte aus den großen Paradies-Bildern zur Erschließung der Heilsbotschaft, mit der Jesus Menschen seiner Zeit, insbesondere Kranke, in den Bann gezogen hat: Hier können schon Kinder direkt sehen und ein-sehen, was Heil meint, auch im Unterschied zu Heilung. So ist ein wörtlich wunderbarer Weg gewonnen, um