Thor / Die Asgard Saga Bd.1
Roman
Ein Mann ohne Namen. Ein Hammer in seiner Faust. Ein Blitz, der die Wolken zerreißt, und ein Grollen von Donner in der Ferne. Wer ist dieser Mann? Ist er wirklich Thor, der Gott des Donners? Und ist er gekommen, die Menschheit zu retten - oder sie zu vernichten?
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Produktinformationen zu „Thor / Die Asgard Saga Bd.1 “
Ein Mann ohne Namen. Ein Hammer in seiner Faust. Ein Blitz, der die Wolken zerreißt, und ein Grollen von Donner in der Ferne. Wer ist dieser Mann? Ist er wirklich Thor, der Gott des Donners? Und ist er gekommen, die Menschheit zu retten - oder sie zu vernichten?
Klappentext zu „Thor / Die Asgard Saga Bd.1 “
Ein Mann ohne Namen. Ein Hammer in seiner Faust. Ein Rudel geifernder Wölfe im peitschenden Schnee. Ein Blitz, der die Wolken zerreisst, und ein Grollen von Donner in der Ferne.Wer ist dieser Mann? Ist er, wie manche glauben, wirklich Thor, der Gott des Donners? Und ist er gekommen, die Menschheit zu retten - oder sie zu vernichten?Irgendwo zwischen schneebedeckten Bergen gibt es ein verborgenes Tal, Midgard genannt. Hierhin bringt man den geheimnisvollen Fremden, der sein Gedächtnis verloren hat. Keiner traut ihm. Doch noch weniger traut man denen, die ihn verfolgen - riesenhafte Krieger, die Tod und Verderben bringen.Nur einer ist ihnen gewachsen. Thor. Oder ist er gar selber einer von ihnen?
Lese-Probe zu „Thor / Die Asgard Saga Bd.1 “
Thor von Wolfgang Hohlbein1. KAPITEL
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Wenn er jemals einen Namen gehabt hatte, so hatte er ihn vergessen. Wenn er jemals Eltern gehabt hatte, so erinnerte er sich nicht an sie.
Wenn er jemals geboren worden war, so wusste er nicht mehr, wann.
Weiß.
Seine Welt war weiß und kalt, von einem grausamen, alles verzehrenden Weiß, das seine Augen blendete und alles auslöschte, was seine Hände nicht ergreifen konnten, und einer noch grausameren Kälte, die wie mit gläsernen Fängen in seine Glieder biss, jeden Schritt zu einer Qual machte und seine Lungen mit Messerklingen füllte.
Da waren Sturm und Lärm und eine vage, tanzende Bewegung überall und das vollkommen sichere Wissen, dass er sterben würde, wenn er seinen geschundenen Körper auch nur noch zu einigen wenigen weiteren Schritten zwang. Aber auch das noch viel sicherere Wissen, zu sterben, wenn er stehen blieb. Er wollte weder das eine noch das andere, aber vor allem wollte er eines: leben.
Der Wind drehte sich, und die Bö, gegen die er sich gerade noch mit aller Kraft gestemmt hatte, traf ihn nun von der Seite, und das mit solcher Wucht, dass er noch einen ungeschickten Schritt weiterstolperte und dann schwer in den Schnee hinabfiel. Seine Gelenke knackten wie dünne Äste, die unter dem Fuß eines Riesen zerbrachen, und ein dumpfes Stöhnen kam über seine Lippen. Kaltes Feuer wühlte in seinen Händen, aber er zog auch auf seltsame Weise Kraft aus diesem Schmerz.
Er stand auf, hob die Hand ans Gesicht und fühlte langes, zu eisigen Strähnen erstarrtes Haar und glatte Wangen, auf denen noch nie ein Bart gesprossen war. War er noch ein Junge?
Er lauschte in sich hinein, suchte nach einer Antwort auf diese Frage und sah schließlich an sich hinab, als er sie nicht fand.
Was er erblickte, schien eher auf das Gegenteil hinzudeuten. Er spürte nach wie vor, wie jung er noch war, erblickte jedoch den Körper eines Mannes, groß, schlank und dennoch von kräftigem Wuchs. Er trug derbe, aber zweckmäßige Kleider: schwere wollene Hosen, gefütterte Stiefel aus feinem Leder, das weich und anschmiegsam aussah, in der Kälte aber zur Härte von Metall erstarrt war, und ein ebenfalls gefüttertes Wams, das von einem breiten Gürtel zusammengehalten wurde. Eine lederne Scheide war daran befestigt, in die vielleicht ein kleines Schwert gehörte, vielleicht auch ein sehr großer Dolch. Er trug keinen Mantel, und seine tastenden Finger fanden auch keine Kopfbedeckung. Der Sturm musste ihn in dieser unpassenden Kleidung überrascht haben; oder etwas anderes - Schlimmeres - war geschehen.
Angestrengt grub er in seiner Erinnerung, fand aber nichts als Leere und ein Gefühl vager Enttäuschung, das vielleicht zu einem Schmerz geworden wäre, hätte er ihm die Zeit dazu gegeben.
Aber jetzt war nicht der Moment, über seine Vergangenheit nachzudenken. Wenn er das zu Unzeiten tat, dann hatte er vielleicht keine Zukunft mehr. Irgendwo vor ihm lauerte eine Gefahr, unsichtbar und verborgen im Sturm, aber so dräuend, dass er beinahe meinte, sie mit Händen greifen zu können.
War er es gewohnt, zu kämpfen? Er wusste es nicht. Seine rechte Hand war zu der leeren Scheide an seinem Gürtel gekrochen, ohne dass er sich der Bewegung auch nur bewusst gewesen wäre, was möglicherweise darauf hinwies. Aber auch für solcherlei Überlegungen war jetzt keine Zeit.
Er war noch immer fast blind, auf jeden Fall aber orientierungslos, bekam aber dennoch allmählich ein Gefühl für seine Umgebung. Er war in den Bergen. Obwohl die brüllenden Schleier rings um ihn herum nicht für einen Moment aufrissen, spürte er das gewaltige Massiv in seinem Rücken. Manchmal tauchten verschwommene Umrisse aus dem weißen Toben vor ihm auf, Felsen mit harten Flächen, die sich unter schimmernden Eispanzern verbargen und mit Graten scharf wie Axtklingen, aber auch Bäume mit blattlosen dürren Ästen, die sich erfrorenen Fingern gleich in den Sturm zu krallen schienen.
Er wich beidem aus, mochten sie doch wilden Tieren oder auch Feinden als Hinterhalt dienen; ein Gedanke, der ihm inmitten dieses tobenden Höllensturmes fast lächerlich vorkam, den er aber trotzdem sorgsam registrierte, um ihn später in aller Ruhe abzuklopfen, weil er vielleicht einen weiteren Hinweis auf seine Identität enthielt.
Er stolperte weiter, prallte schließlich doch gegen einen Felsen und wäre um ein Haar gestürzt, und als er sein Gleichgewicht wiederfand, sah er die Fährte.
Es war nur ein Stück einer Spur, ein einzelner, aber klar erkennbarer Abdruck in einem schmalen Winkel, den der Sturm nicht erreichte. Nicht die Spur eines Menschen, sondern die eines Tieres. Obwohl er sich nicht daran erinnerte, so etwas jemals gesehen zu haben, wusste er doch, dass sie von einem Wolf stammte. Nur die Größe stimmte nicht: Sie war so groß wie eine Männerhand mit gespreizten Fingern. Wenn es tatsächlich ein Wolf gewesen war, dann musste dieses Tier so groß sein wie ein kleines Pferd; und die Spur war auch viel zu tief, denn der Schnee war verharscht und fast so hart wie Eis.
Zum zweiten Mal glitt seine Hand zum Gürtel und suchte nach einer Waffe, die nicht da war.
Da es nichts gab, was er tun konnte, bewegte er sich weiter und spürte, dass die Neigung des Bodens allmählich abnahm. Unter dem Schnee war jetzt loses Geröll, kein scharfkantiger Fels mehr, und auch die Anzahl hundertfingriger Schatten, denen er nach wie vor auswich, nahm allmählich zu. Es war noch kein Wald, durch den er ging, aber auch keine von allem Leben gemiedene Steinwüste mehr.
Dann hörte er den Schrei.
Der Sturm hielt nicht inne, und auch sein Heulen nahm nicht ab, aber er drehte sich, und für einen kurzen Moment trug er den Schrei eines Menschen mit sich; ein Laut, der von Schmerzen und unvorstellbarer Furcht kündete und noch etwas, das schlimmer war, für das er aber keine Worte fand, obwohl er tief in sich spürte, dass er es kannte.
Für einen Moment blieb er stehen, lauschte mit geschlossenen Augen und versuchte die Richtung herauszufinden, aus der der Schrei gekommen war, konnte es aber nicht, denn der Wind hatte abermals gedreht, und der Sturm schien nun aus allen Richtungen zugleich auf ihn einzuprügeln. Schließlich ging er weiter.
Zeit verstrich, sehr viel Zeit, obwohl es ihm schwerfiel, ihre genaue Spanne einzuschätzen; fast als wäre sie bisher bedeutungslos für ihn gewesen. Eine weitere Information, die vielleicht später wichtig war. Jetzt zählte nur eines: das Jetzt. Er musste am Leben bleiben.
Und denjenigen finden, der geschrien hatte. Hätte das Unwetter weiter mit derselben Wut getobt, mit der es ihn ausgespien hatte, so hätte er den Ursprung des Schreis nie gefunden. Doch die Kraft des Sturms ließ nach, und nach einem letzten, kreischenden Aufbäumen erlosch er so plötzlich, dass die nachfolgende Stille fast in den Ohren dröhnte. Für einen Moment hing der Schnee noch wie schwerelos in der Luft, als wäre er überrascht vom plötzlichen Erlöschen des Windes und bräuchte einen Moment, um sich darauf zu besinnen, was als Nächstes zu tun war.
Anstelle von tobenden Sturmböen zog sich nun ringsum ein Vorhang aus glitzerndem weißen Staub entlang, der sich schließlich zu senken begann und einen Blick auf ein wahrhaft grandioses Panorama eröffnete: In seinem Rücken und über ihm erhoben sich die Berge, ganz wie er es erwartet hatte, aber zehnmal höher, eine zerklüftete schwarze und weiße und silberfarbene Wand, die sich bis zum Himmel und noch darüber hinaus reckte, und vor und unter ihm lag eine nicht minder gewaltige Ebene, nur unterbrochen von wenigen Tupfern gefrorener Unregelmäßigkeit, die verschneite Wälder sein mochten, zugefrorene Flüsse oder Seen oder im Griff eines ewigen Winters erstarrte menschliche Ansiedlungen, vielleicht auch nur vom Zufall gebildete Formen ohne irgendwelche Bedeutung.
Vielleicht war da etwas am Horizont, ein dünner, wie mit einem scharfen Messer gezogener Strich, der Himmel und Erde voneinander trennte. Ein Meer?
Obwohl seine Augen jung und sehr scharf waren, konnte er diese Frage nicht wirklich beantworten, und im Grunde spielte es auch keine Rolle. Dieses Bild war falsch.
Dieses Land dürfte es gar nicht geben. Vielleicht war er tot, und dies hier war Utgard, die Welt des Feuers und der Riesen, in die diejenigen verbannt wurden, die sich nicht als würdig erwiesen hatten, einen Platz an den Tafeln von Walhall zu finden.
Aber wenn er tot war, wieso fror er dann so, und woher kam dann dieses Gefühl des Verlustes?
Dann wiederholte sich der Schrei, heiser diesmal, aber auch ungleich verzweifelter.
Mit einem Geschick, das ihn selbst überraschte, stürmte er weiter, erspähte einen direkteren Weg in die Tiefe und schlug ihn ohne das geringste Zögern ein. Rasch kletterte er über messerscharfe Grate und vereiste Klippen und überwand die letzten zwei oder auch drei Mannslängen mit einem gewagten Sprung.
Er fiel, kam mit einer fließenden Rolle und ohne sich zu verletzen wieder auf die Beine und verspürte trotzdem eine leise Empörung über seine eigene Ungeschicklichkeit. Ein Sprung wie dieser hätte ihm keine Schwierigkeiten bereiten dürfen. Wahrscheinlich lag es an seiner Erschöpfung und der Kälte, die seinen Muskeln den Großteil ihrer Geschmeidigkeit genommen hatte.
All das hinderte ihn nicht daran, seinen Weg mit schnellen Schritten fortzusetzen.
Wieder hörte er etwas, keinen Schrei diesmal, sondern einen anderen, viel unangenehmeren Laut. Als er den Waldrand auf der anderen Seite erreichte, wurde es schlimmer. Der Eindruck, den er von der Höhe der Felsen aus gehabt hatte, war richtig gewesen: So dürr und blattlos dieser Wald auch war, hatte er dem Sturm doch genug Widerstand entgegengesetzt, um den Schnee zu einer mehr als mannshohen Düne aufzutürmen, die zu überwinden sich als unerwartet schwierig erwies. Der Schnee war viel kälter als vermutet und so locker, dass er bis über die Hüften darin verschwand. Und als es ihm endlich gelang, das Hindernis irgendwie zu übersteigen, stolperte er über eine Leiche und fiel der Länge nach in den Schnee.
Wütend auf sich selbst, richtete er sich auf, spuckte einen Mundvoll Schnee aus und sah sich nach dem um, was ihn zu Fall gebracht hatte. Es war der Körper einer Frau von vielleicht vierzig Jahren. In zerfetzte und mit gefrorenem Blut besudelte Kleidung gehüllt, war sie ausgemergelt, hatte langes, ungepflegtes Haar und vernarbte Hände, die von vielen Jahren harter Arbeit kündeten, und war über und über mit schrecklichen Wunden bedeckt, von denen er nicht genau sagen konnte, was sie verursacht hatte. Manche sahen aus wie tiefe Messerstiche, an anderen Stellen wiederum schienen faustgroße Fleischstücke einfach aus ihrem Körper herausgerissen worden zu sein.
Sie war noch nicht lange tot. Ihre Haut dampfte noch in der Kälte, und die tiefsten ihrer grässlichen Wunden bluteten noch, auch wenn das blasse Rot in der grausamen Kälte fast augenblicklich zu Eis erstarrte. Er fragte sich, welche Kreatur wohl in der Lage sein mochte, einen Menschen so zuzurichten.
Mühsam stemmte er sich hoch, entfernte sich um einen einzigen stolpernden Schritt von dem zerfetzten Leichnam und machte dann noch einmal kehrt, um sich zu der Toten hinabzubeugen und ihr das Messer aus dem Gürtel zu ziehen. Eine erbärmliche Waffe, nicht einmal so lang wie seine Hand, aber besser als gar nichts. Erst danach setzte er seinen Weg fort.
Er musste nur noch wenige Schritte tun, bis er endlich die Quelle der Schreie entdeckte, auch wenn diese mittlerweile endgültig verstummt waren. Nur einen Steinwurf entfernt lag ein auf die Seite gestürzter Wagen im Schnee. Bis zu diesem Punkt, an dem sich das Schicksal seiner Insassen erfüllt hatte, war er von zwei kräftigen Ochsen gezogen worden, von denen einer noch mit gebrochenem Genick an der verdrehten Deichsel hing. Rings um den Kadaver hatte sich der Schnee rot gefärbt. Von dem zweiten Tier fehlte jede Spur.
Der Wagen selbst war vollkommen zerstört, so sehr, dass es ihm schwerfiel, zu glauben, dass diese Verwüstung allein auf den Sturm zurückzuführen war, obgleich er dessen Gewalt ja gerade am eigenen Leib gespürt hatte. Beide Räder auf der nach oben liegenden Seite waren zersplittert, die ehemals stabile Plane hoffnungslos zerfetzt. Was immer der Wagen einst transportiert hatte, war im weitem Umkreis im Schnee verstreut; Werkzeuge, Kleidung, Dinge des täglichen Bedarfs und sogar kleinere Möbelstücke. Beiläufig registrierte er, dass derjenige, der mit diesem Wagen unterwegs gewesen war, anscheinend seinen ganzen Besitz mitgenommen hatte und offensichtlich Handwerker war. Er entdeckte zahlreiche Werkzeuge, die im Schnee lagen: Zangen, Hämmer und Eisenstangen mit sonderbar gebogenen Enden, und unmittelbar hinter dem zertrümmerten Wagen lag sogar ein kleiner Amboss, der einen gewaltigen Krater in den Schnee gestanzt hatte.
Erst nach einem Moment ging ihm die wahre Bedeutung dieser Beobachtung auf. Weder der Amboss noch der Großteil des Werkzeugs waren von Schnee bedeckt, was nichts anderes bedeutete, als dass der Wagen umgestürzt war, nachdem der Sturm bereits zu Ende gewesen war. Was wiederum bedeutete, dass nicht der Sturm den Wagen umgeworfen hatte.
Warum überraschte ihn das eigentlich? Auch die Tote, die er gefunden hatte, war kein Opfer des Unwetters geworden, sondern -
Ein plötzliches Gefühl von Gefahr ließ ihn herumfahren und sich in derselben Bewegung zur Seite werfen und das Messer in die Höhe reißen.
Eines davon rettete ihm vielleicht das Leben, und es war vermutlich nicht das winzige Messerchen, dessen Klinge kaum scharf genug war, das struppige Fell des riesigen Wolfs zu durchdringen, der ihn ansprang.
Immerhin schien das Tier die Gefahr zu spüren, die von der schartigen Waffe ausging, denn es warf sich mitten im Sprung herum. Seine zuschnappenden Kiefer verfehlten die Hand, die das Messer führte, und die gewaltigen Tatzen, die ihr Opfer umwerfen und niederdrücken sollten, fuhren harmlos durch die Luft. Aber die kräftigen Hinterläufe und der peitschende Schwanz trafen ihn mitten im Sprung und machten aus seinem verzweifelten Satz auch einen haltlosen Sturz. Schwer fiel er in den Schnee, rollte zwei- oder dreimal herum und stieß schmerzhaft gegen etwas sehr Schweres und Hartes, das sich darunter verbarg.
Etwas Seltsames geschah, auch wenn es ihm in diesem Moment nicht einmal selbst bewusst war: Seit seinem Erwachen in dieser ebenso seltsamen wie bedrohlichen Welt waren die Furcht und das Gefühl einer ständigen Bedrohung seine allgegenwärtigen Begleiter gewesen. Jetzt war beides verschwunden. Er wurde angegriffen und musste um sein Leben kämpfen; das war alles, was zählte.
Blitzschnell war er wieder auf den Füßen, spuckte Schnee und Blut aus - er musste sich auf die Zunge gebissen haben - und versuchte einen sicheren Stand einzunehmen. Auf dem rutschigen Grund wollte es ihm nicht recht gelingen, doch zu seinem Glück hatte der Wolf mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen. Seine Pfoten schienen keinen Halt unter dem Schnee zu finden, und als er zu einem zweiten Sprung auf sein vermeintlich wehrloses Opfer ansetzte, rutschten seine Hinterläufe weg, und er fiel in den Schnee.
Er widerstand der Versuchung, die vermeintliche Schwäche des Tieres für einen eigenen Angriff auszunutzen, sondern nutzte die winzige Verschnaufpause, um in eine günstige Position zu gelangen ... oder es wenigstens zu versuchen.
Wie es aussah, hatte er sich selbst in eine Falle manövriert. Hinter und neben ihm ragten die Überreste des zerstörten Wagens auf, und auf der anderen Seite erhob sich eine fast brusthohe Verwehung aus pulverfeinem Schnee, die ihn vielleicht nicht aufhalten, auf jeden Fall aber langsam genug machen würde, um dem Wolf Gelegenheit zu einem zweiten Sprung zu geben, und vor ihm der Wolf selbst, der sich irgendwie sonderbar benahm, ohne dass er genau sagen konnte, was an ihm sonderbar war.
Es war ein außergewöhnlich großes Tier - nicht der Riese, dessen Spur er weiter oben gefunden hatte, aber immer noch ein wahres Ungeheuer - mit tückisch funkelnden Augen, in denen eine Intelligenz zu lesen war, die weder diesem noch irgendeinem anderen Tier zustehen sollte. Speichel tropfte in zähen Fäden von seinen Lefzen, hinter denen fast fingerlange, nadelspitze Zähne bleckten. Ein tiefes Grollen drang aus der Brust des Tieres, und er konnte sehen, wie seine Pfoten unter dem Schnee nach festem Halt für einen weiteren Sprung suchten. Einem Angriff, dem er nichts entgegenzusetzen hatte, wie ihm schmerzlich klar war. Der Wolf musste nahezu so schwer sein wie er selbst und verfügte über ein ganzes Arsenal natürlicher Waffen, gegen die sein albernes Messerchen nicht mehr als ein Witz war.
Konsequenterweise ließ er es fallen und wich ins Innere des umgestürzten Wagens zurück, um wenigstens den Rücken frei zu haben. Der Wolf, der diese Bewegung als Flucht missdeutete, stieß sich vollkommen ansatzlos mit den Hinterläufen ab und sprang.
Er ließ sich zur Seite fallen, wusste, dass der Wolf schlau genug war, kein zweites Mal auf dieselbe Finte hereinzufallen, und warf sich mitten in der Bewegung herum und in die entgegengesetzte Richtung. Raues Fell strich so hart und schmerzhaft wie Draht über seinen gekrümmten Rücken und riss die Haut in seinem ungeschützten Nacken auf, sodass er vor Schmerz stöhnte. Dennoch richtete er sich mit einem Ruck auf, in den er seine gesamte Kraft legte, und der Wolf wurde in hohem Bogen nicht nur über seinen Rücken, sondern auch über die Seitenwand des Wagens geschleudert, wo er mit einem eher überraschten als schmerzerfüllten Heulen im Schnee landete. Er war nicht verletzt, sondern jetzt wahrscheinlich erst richtig wütend...
Aber mehr als diese eine Chance brauchte er vielleicht auch nicht.
Noch bevor der sonderbar weiche Laut verklungen war, mit dem das Tier in den Schnee stürzte, sprintete er los und schlug den Weg zum nahen Waldrand ein. Wölfe waren furchteinflößende Gegner, gegen die selbst ein gut ausgebildeter Mann mit einer Waffe kaum eine Chance hatte, aber erbärmliche Kletterer. Wenn er es zu einem der Bäume und hinauf schaffte, dann war er gerettet. Es waren nur wenige Schritte.
Schon nach dem allerersten brach er durch irgendetwas, das unter dem Schnee verborgen war und unter seinem Gewicht nachgab. Fluchend glitt er tiefer, trat auf irgendetwas Weiches und glaubte einen gedämpften Schrei zu hören, war sich aber weder sicher, noch verschwendete er auch nur einen Gedanken darauf, sondern befreite sich mit einer wütenden Bewegung aus seiner misslichen Lage und stürmte weiter.
Dieses Mal kam er immerhin zwei oder drei Schritte weit, bevor der Wolf wieder vor ihm auftauchte.
Natürlich war es nicht derselbe Wolf. Dieses Tier war kleiner und hagerer - kaum größer als ein Hund -, und sein räudiges Fell war von schwärenden Wunden übersät. Eine Bestie zwar, aber eine, mit der er sich selbst mit bloßen Händen fertigzuwerden zutraute. Oder zugetraut hätte, wäre sie allein gewesen.
Unglückseligerweise war sie es nicht. Rechts und links und ein Stück hinter dem Wolf waren zwei weitere, deutlich größere Tiere aufgetaucht, und er hätte weder das Tappen schwerer Pfoten noch das Hecheln hören müssen, um zu wissen, dass auch der erste Wolf wieder auf die Beine gekommen und hinter ihm erschienen war.
Er versuchte abzuschätzen, welches der Tiere als Erstes oder ob vielleicht alle gleichzeitig angreifen würden, wusste aber auch, dass er nicht die geringste Chance hatte. Er würde sterben, ein Gedanke, der ihn mit Furcht, aber auch mit einer vagen Trauer erfüllte. Sein neues Leben währte gerade einmal wenige Augenblicke, und er hatte das Gefühl, dass es vielleicht noch mehr für ihn bereit gehabt hätte als Schmerzen und Kälte und Angst.
Trotzig verzog er die Lippen. Wahrscheinlich würde er sterben, aber mindestens eine dieser Bestien würde er noch mitnehmen. Dieses Versprechen gab er sich selbst.
In diesem Moment wichen die Wölfe vor ihm zurück, und auch das schleichende Tappen hinter ihm hielt inne.
Dann tauchte ein fünfter Wolf aus dem Wald auf.
Er wusste sofort, dass es der Anführer des Rudels war. Es musste das Tier sein, dessen Spuren er oben im Gebirge gesehen hatte, ein wahrer Gigant, beinahe doppelt so groß wie ein normaler Wolf und von strahlend weißer Farbe. Aber es war nicht allein seine Größe, die ihn als Anführer der Meute kenntlich machte. Da war etwas in seinen Augen, ein Blick, der weit über den eines Tieres hinausging und der etwas tief in ihm zum Schwingen brachte: ein Gefühl wie eine Erinnerung, die sich regen wollte, ohne dass es ihr gelang.
Er schüttelte auch diesen Gedanken ab und sah sich hastig nach einer Waffe um, aber alles, was sich in seiner Reichweite befand, war der halb im Schnee vergrabene Amboss. Ohne auch nur darüber nachzudenken, was er tat, hob er ihn auf und schleuderte ihn in Richtung des weißen Riesen.
Er war stark, sehr stark sogar, aber der Amboss war schwer genug, dass ein normaler Mann ihn nur mit Mühe hätte anheben können, und so beschrieb das Wurfgeschoss nur einen kurzen Bogen und schlug weit vor dem ersten Tier in den Schnee.
Trotzdem wichen die Wölfe weiter vor ihm zurück. Ihre Haltung blieb angespannt und drohend, ihre Ohren waren zurückgelegt, die Lefzen weit nach oben gezogen, sodass die Ehrfurcht gebietenden Fänge sichtbar wurden ... aber irgendetwas sagte ihm, dass sie ihn nicht angreifen würden.
Der weiße Riesenwolf stieß ein sonderbares tiefes Knurren aus, das mehr war als ein einfacher Drohlaut; so unendlich viel mehr.
Die drei anderen Tiere wichen weiter vor ihm zurück, noch immer drohend, das aber auf eine Art, als gelte diese Drohung nicht wirklich ihm, sondern etwas anderem - oder jemandem.
»Fenrir?«, murmelte er.
Es war das erste Wort, das über seine Lippen kam, und er war fast erstaunt über den Klang seiner eigenen Stimme. Er war auch erstaunt über dieses Wort, spürte zugleich aber schon wieder etwas wie eine verschüttete Erinnerung in sich aufsteigen; aber auch jetzt wieder, ohne endgültig zu erwachen.
»Fenrir«, sagte er noch einmal. Diesmal war das Echo in ihm stärker, wenn auch immer noch nicht stark genug, um die Erinnerung ganz zu wecken. Aber auch die Reaktion des weißen Riesenwolfs war stärker. Aus seinem Knurren wurde etwas anderes, das er nicht deuten konnte, und die Stelle von Furcht und trotziger Kampfbereitschaft in seinem Inneren nahm nun ... etwas Vertrautes ein.
Angesichts seiner Lage erschien ihm der Gedanke selbst absurd, aber er spürte nicht einmal die Spur von Angst. Er kannte dieses Tier, und er wusste auch, dass es eben kein Tier war.
Da war plötzlich ein Gefühl von großer Stärke und noch größerer Klugheit, die zwar nicht unbedingt auf seiner Seite standen, die er aber zugleich auch nicht zu fürchten brauchte.
Das war absurd.
Aber es war so.
Der weiße Wolf - Fenrir - knurrte ein letztes Mal, und die drei anderen Tiere wandten sich um und gingen.
Eine einzelne Windböe kam auf, wider jegliche Ordnung der Natur und so eisig, dass ihm sein eigener Atem auf den Lippen gefror. Als sich der hochgewirbelte Schnee wieder senkte, waren nicht nur die Wölfe verschwunden, sondern auch ihre Spuren, so als hätte es sie nie wirklich gegeben.
Dennoch war er nicht allein.
Eine schmale, schrecklich bleiche Hand war über dem Schnee erschienen, genau an der Stelle, an der er gerade in das trügerische Weiß eingebrochen war. Rasch ging er hin, umschloss sie mit einem kräftigen Griff und zog den dazugehörigen Körper mit solchem Schwung aus dem Schnee, dass ein erstaunter Ausruf erklang - vielleicht auch ein kleiner Schrei, dem die letzte Kraft fehlte, um wirklich zu einem solchen zu werden - und sie beide nach hinten fielen.
...
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Wenn er jemals einen Namen gehabt hatte, so hatte er ihn vergessen. Wenn er jemals Eltern gehabt hatte, so erinnerte er sich nicht an sie.
Wenn er jemals geboren worden war, so wusste er nicht mehr, wann.
Weiß.
Seine Welt war weiß und kalt, von einem grausamen, alles verzehrenden Weiß, das seine Augen blendete und alles auslöschte, was seine Hände nicht ergreifen konnten, und einer noch grausameren Kälte, die wie mit gläsernen Fängen in seine Glieder biss, jeden Schritt zu einer Qual machte und seine Lungen mit Messerklingen füllte.
Da waren Sturm und Lärm und eine vage, tanzende Bewegung überall und das vollkommen sichere Wissen, dass er sterben würde, wenn er seinen geschundenen Körper auch nur noch zu einigen wenigen weiteren Schritten zwang. Aber auch das noch viel sicherere Wissen, zu sterben, wenn er stehen blieb. Er wollte weder das eine noch das andere, aber vor allem wollte er eines: leben.
Der Wind drehte sich, und die Bö, gegen die er sich gerade noch mit aller Kraft gestemmt hatte, traf ihn nun von der Seite, und das mit solcher Wucht, dass er noch einen ungeschickten Schritt weiterstolperte und dann schwer in den Schnee hinabfiel. Seine Gelenke knackten wie dünne Äste, die unter dem Fuß eines Riesen zerbrachen, und ein dumpfes Stöhnen kam über seine Lippen. Kaltes Feuer wühlte in seinen Händen, aber er zog auch auf seltsame Weise Kraft aus diesem Schmerz.
Er stand auf, hob die Hand ans Gesicht und fühlte langes, zu eisigen Strähnen erstarrtes Haar und glatte Wangen, auf denen noch nie ein Bart gesprossen war. War er noch ein Junge?
Er lauschte in sich hinein, suchte nach einer Antwort auf diese Frage und sah schließlich an sich hinab, als er sie nicht fand.
Was er erblickte, schien eher auf das Gegenteil hinzudeuten. Er spürte nach wie vor, wie jung er noch war, erblickte jedoch den Körper eines Mannes, groß, schlank und dennoch von kräftigem Wuchs. Er trug derbe, aber zweckmäßige Kleider: schwere wollene Hosen, gefütterte Stiefel aus feinem Leder, das weich und anschmiegsam aussah, in der Kälte aber zur Härte von Metall erstarrt war, und ein ebenfalls gefüttertes Wams, das von einem breiten Gürtel zusammengehalten wurde. Eine lederne Scheide war daran befestigt, in die vielleicht ein kleines Schwert gehörte, vielleicht auch ein sehr großer Dolch. Er trug keinen Mantel, und seine tastenden Finger fanden auch keine Kopfbedeckung. Der Sturm musste ihn in dieser unpassenden Kleidung überrascht haben; oder etwas anderes - Schlimmeres - war geschehen.
Angestrengt grub er in seiner Erinnerung, fand aber nichts als Leere und ein Gefühl vager Enttäuschung, das vielleicht zu einem Schmerz geworden wäre, hätte er ihm die Zeit dazu gegeben.
Aber jetzt war nicht der Moment, über seine Vergangenheit nachzudenken. Wenn er das zu Unzeiten tat, dann hatte er vielleicht keine Zukunft mehr. Irgendwo vor ihm lauerte eine Gefahr, unsichtbar und verborgen im Sturm, aber so dräuend, dass er beinahe meinte, sie mit Händen greifen zu können.
War er es gewohnt, zu kämpfen? Er wusste es nicht. Seine rechte Hand war zu der leeren Scheide an seinem Gürtel gekrochen, ohne dass er sich der Bewegung auch nur bewusst gewesen wäre, was möglicherweise darauf hinwies. Aber auch für solcherlei Überlegungen war jetzt keine Zeit.
Er war noch immer fast blind, auf jeden Fall aber orientierungslos, bekam aber dennoch allmählich ein Gefühl für seine Umgebung. Er war in den Bergen. Obwohl die brüllenden Schleier rings um ihn herum nicht für einen Moment aufrissen, spürte er das gewaltige Massiv in seinem Rücken. Manchmal tauchten verschwommene Umrisse aus dem weißen Toben vor ihm auf, Felsen mit harten Flächen, die sich unter schimmernden Eispanzern verbargen und mit Graten scharf wie Axtklingen, aber auch Bäume mit blattlosen dürren Ästen, die sich erfrorenen Fingern gleich in den Sturm zu krallen schienen.
Er wich beidem aus, mochten sie doch wilden Tieren oder auch Feinden als Hinterhalt dienen; ein Gedanke, der ihm inmitten dieses tobenden Höllensturmes fast lächerlich vorkam, den er aber trotzdem sorgsam registrierte, um ihn später in aller Ruhe abzuklopfen, weil er vielleicht einen weiteren Hinweis auf seine Identität enthielt.
Er stolperte weiter, prallte schließlich doch gegen einen Felsen und wäre um ein Haar gestürzt, und als er sein Gleichgewicht wiederfand, sah er die Fährte.
Es war nur ein Stück einer Spur, ein einzelner, aber klar erkennbarer Abdruck in einem schmalen Winkel, den der Sturm nicht erreichte. Nicht die Spur eines Menschen, sondern die eines Tieres. Obwohl er sich nicht daran erinnerte, so etwas jemals gesehen zu haben, wusste er doch, dass sie von einem Wolf stammte. Nur die Größe stimmte nicht: Sie war so groß wie eine Männerhand mit gespreizten Fingern. Wenn es tatsächlich ein Wolf gewesen war, dann musste dieses Tier so groß sein wie ein kleines Pferd; und die Spur war auch viel zu tief, denn der Schnee war verharscht und fast so hart wie Eis.
Zum zweiten Mal glitt seine Hand zum Gürtel und suchte nach einer Waffe, die nicht da war.
Da es nichts gab, was er tun konnte, bewegte er sich weiter und spürte, dass die Neigung des Bodens allmählich abnahm. Unter dem Schnee war jetzt loses Geröll, kein scharfkantiger Fels mehr, und auch die Anzahl hundertfingriger Schatten, denen er nach wie vor auswich, nahm allmählich zu. Es war noch kein Wald, durch den er ging, aber auch keine von allem Leben gemiedene Steinwüste mehr.
Dann hörte er den Schrei.
Der Sturm hielt nicht inne, und auch sein Heulen nahm nicht ab, aber er drehte sich, und für einen kurzen Moment trug er den Schrei eines Menschen mit sich; ein Laut, der von Schmerzen und unvorstellbarer Furcht kündete und noch etwas, das schlimmer war, für das er aber keine Worte fand, obwohl er tief in sich spürte, dass er es kannte.
Für einen Moment blieb er stehen, lauschte mit geschlossenen Augen und versuchte die Richtung herauszufinden, aus der der Schrei gekommen war, konnte es aber nicht, denn der Wind hatte abermals gedreht, und der Sturm schien nun aus allen Richtungen zugleich auf ihn einzuprügeln. Schließlich ging er weiter.
Zeit verstrich, sehr viel Zeit, obwohl es ihm schwerfiel, ihre genaue Spanne einzuschätzen; fast als wäre sie bisher bedeutungslos für ihn gewesen. Eine weitere Information, die vielleicht später wichtig war. Jetzt zählte nur eines: das Jetzt. Er musste am Leben bleiben.
Und denjenigen finden, der geschrien hatte. Hätte das Unwetter weiter mit derselben Wut getobt, mit der es ihn ausgespien hatte, so hätte er den Ursprung des Schreis nie gefunden. Doch die Kraft des Sturms ließ nach, und nach einem letzten, kreischenden Aufbäumen erlosch er so plötzlich, dass die nachfolgende Stille fast in den Ohren dröhnte. Für einen Moment hing der Schnee noch wie schwerelos in der Luft, als wäre er überrascht vom plötzlichen Erlöschen des Windes und bräuchte einen Moment, um sich darauf zu besinnen, was als Nächstes zu tun war.
Anstelle von tobenden Sturmböen zog sich nun ringsum ein Vorhang aus glitzerndem weißen Staub entlang, der sich schließlich zu senken begann und einen Blick auf ein wahrhaft grandioses Panorama eröffnete: In seinem Rücken und über ihm erhoben sich die Berge, ganz wie er es erwartet hatte, aber zehnmal höher, eine zerklüftete schwarze und weiße und silberfarbene Wand, die sich bis zum Himmel und noch darüber hinaus reckte, und vor und unter ihm lag eine nicht minder gewaltige Ebene, nur unterbrochen von wenigen Tupfern gefrorener Unregelmäßigkeit, die verschneite Wälder sein mochten, zugefrorene Flüsse oder Seen oder im Griff eines ewigen Winters erstarrte menschliche Ansiedlungen, vielleicht auch nur vom Zufall gebildete Formen ohne irgendwelche Bedeutung.
Vielleicht war da etwas am Horizont, ein dünner, wie mit einem scharfen Messer gezogener Strich, der Himmel und Erde voneinander trennte. Ein Meer?
Obwohl seine Augen jung und sehr scharf waren, konnte er diese Frage nicht wirklich beantworten, und im Grunde spielte es auch keine Rolle. Dieses Bild war falsch.
Dieses Land dürfte es gar nicht geben. Vielleicht war er tot, und dies hier war Utgard, die Welt des Feuers und der Riesen, in die diejenigen verbannt wurden, die sich nicht als würdig erwiesen hatten, einen Platz an den Tafeln von Walhall zu finden.
Aber wenn er tot war, wieso fror er dann so, und woher kam dann dieses Gefühl des Verlustes?
Dann wiederholte sich der Schrei, heiser diesmal, aber auch ungleich verzweifelter.
Mit einem Geschick, das ihn selbst überraschte, stürmte er weiter, erspähte einen direkteren Weg in die Tiefe und schlug ihn ohne das geringste Zögern ein. Rasch kletterte er über messerscharfe Grate und vereiste Klippen und überwand die letzten zwei oder auch drei Mannslängen mit einem gewagten Sprung.
Er fiel, kam mit einer fließenden Rolle und ohne sich zu verletzen wieder auf die Beine und verspürte trotzdem eine leise Empörung über seine eigene Ungeschicklichkeit. Ein Sprung wie dieser hätte ihm keine Schwierigkeiten bereiten dürfen. Wahrscheinlich lag es an seiner Erschöpfung und der Kälte, die seinen Muskeln den Großteil ihrer Geschmeidigkeit genommen hatte.
All das hinderte ihn nicht daran, seinen Weg mit schnellen Schritten fortzusetzen.
Wieder hörte er etwas, keinen Schrei diesmal, sondern einen anderen, viel unangenehmeren Laut. Als er den Waldrand auf der anderen Seite erreichte, wurde es schlimmer. Der Eindruck, den er von der Höhe der Felsen aus gehabt hatte, war richtig gewesen: So dürr und blattlos dieser Wald auch war, hatte er dem Sturm doch genug Widerstand entgegengesetzt, um den Schnee zu einer mehr als mannshohen Düne aufzutürmen, die zu überwinden sich als unerwartet schwierig erwies. Der Schnee war viel kälter als vermutet und so locker, dass er bis über die Hüften darin verschwand. Und als es ihm endlich gelang, das Hindernis irgendwie zu übersteigen, stolperte er über eine Leiche und fiel der Länge nach in den Schnee.
Wütend auf sich selbst, richtete er sich auf, spuckte einen Mundvoll Schnee aus und sah sich nach dem um, was ihn zu Fall gebracht hatte. Es war der Körper einer Frau von vielleicht vierzig Jahren. In zerfetzte und mit gefrorenem Blut besudelte Kleidung gehüllt, war sie ausgemergelt, hatte langes, ungepflegtes Haar und vernarbte Hände, die von vielen Jahren harter Arbeit kündeten, und war über und über mit schrecklichen Wunden bedeckt, von denen er nicht genau sagen konnte, was sie verursacht hatte. Manche sahen aus wie tiefe Messerstiche, an anderen Stellen wiederum schienen faustgroße Fleischstücke einfach aus ihrem Körper herausgerissen worden zu sein.
Sie war noch nicht lange tot. Ihre Haut dampfte noch in der Kälte, und die tiefsten ihrer grässlichen Wunden bluteten noch, auch wenn das blasse Rot in der grausamen Kälte fast augenblicklich zu Eis erstarrte. Er fragte sich, welche Kreatur wohl in der Lage sein mochte, einen Menschen so zuzurichten.
Mühsam stemmte er sich hoch, entfernte sich um einen einzigen stolpernden Schritt von dem zerfetzten Leichnam und machte dann noch einmal kehrt, um sich zu der Toten hinabzubeugen und ihr das Messer aus dem Gürtel zu ziehen. Eine erbärmliche Waffe, nicht einmal so lang wie seine Hand, aber besser als gar nichts. Erst danach setzte er seinen Weg fort.
Er musste nur noch wenige Schritte tun, bis er endlich die Quelle der Schreie entdeckte, auch wenn diese mittlerweile endgültig verstummt waren. Nur einen Steinwurf entfernt lag ein auf die Seite gestürzter Wagen im Schnee. Bis zu diesem Punkt, an dem sich das Schicksal seiner Insassen erfüllt hatte, war er von zwei kräftigen Ochsen gezogen worden, von denen einer noch mit gebrochenem Genick an der verdrehten Deichsel hing. Rings um den Kadaver hatte sich der Schnee rot gefärbt. Von dem zweiten Tier fehlte jede Spur.
Der Wagen selbst war vollkommen zerstört, so sehr, dass es ihm schwerfiel, zu glauben, dass diese Verwüstung allein auf den Sturm zurückzuführen war, obgleich er dessen Gewalt ja gerade am eigenen Leib gespürt hatte. Beide Räder auf der nach oben liegenden Seite waren zersplittert, die ehemals stabile Plane hoffnungslos zerfetzt. Was immer der Wagen einst transportiert hatte, war im weitem Umkreis im Schnee verstreut; Werkzeuge, Kleidung, Dinge des täglichen Bedarfs und sogar kleinere Möbelstücke. Beiläufig registrierte er, dass derjenige, der mit diesem Wagen unterwegs gewesen war, anscheinend seinen ganzen Besitz mitgenommen hatte und offensichtlich Handwerker war. Er entdeckte zahlreiche Werkzeuge, die im Schnee lagen: Zangen, Hämmer und Eisenstangen mit sonderbar gebogenen Enden, und unmittelbar hinter dem zertrümmerten Wagen lag sogar ein kleiner Amboss, der einen gewaltigen Krater in den Schnee gestanzt hatte.
Erst nach einem Moment ging ihm die wahre Bedeutung dieser Beobachtung auf. Weder der Amboss noch der Großteil des Werkzeugs waren von Schnee bedeckt, was nichts anderes bedeutete, als dass der Wagen umgestürzt war, nachdem der Sturm bereits zu Ende gewesen war. Was wiederum bedeutete, dass nicht der Sturm den Wagen umgeworfen hatte.
Warum überraschte ihn das eigentlich? Auch die Tote, die er gefunden hatte, war kein Opfer des Unwetters geworden, sondern -
Ein plötzliches Gefühl von Gefahr ließ ihn herumfahren und sich in derselben Bewegung zur Seite werfen und das Messer in die Höhe reißen.
Eines davon rettete ihm vielleicht das Leben, und es war vermutlich nicht das winzige Messerchen, dessen Klinge kaum scharf genug war, das struppige Fell des riesigen Wolfs zu durchdringen, der ihn ansprang.
Immerhin schien das Tier die Gefahr zu spüren, die von der schartigen Waffe ausging, denn es warf sich mitten im Sprung herum. Seine zuschnappenden Kiefer verfehlten die Hand, die das Messer führte, und die gewaltigen Tatzen, die ihr Opfer umwerfen und niederdrücken sollten, fuhren harmlos durch die Luft. Aber die kräftigen Hinterläufe und der peitschende Schwanz trafen ihn mitten im Sprung und machten aus seinem verzweifelten Satz auch einen haltlosen Sturz. Schwer fiel er in den Schnee, rollte zwei- oder dreimal herum und stieß schmerzhaft gegen etwas sehr Schweres und Hartes, das sich darunter verbarg.
Etwas Seltsames geschah, auch wenn es ihm in diesem Moment nicht einmal selbst bewusst war: Seit seinem Erwachen in dieser ebenso seltsamen wie bedrohlichen Welt waren die Furcht und das Gefühl einer ständigen Bedrohung seine allgegenwärtigen Begleiter gewesen. Jetzt war beides verschwunden. Er wurde angegriffen und musste um sein Leben kämpfen; das war alles, was zählte.
Blitzschnell war er wieder auf den Füßen, spuckte Schnee und Blut aus - er musste sich auf die Zunge gebissen haben - und versuchte einen sicheren Stand einzunehmen. Auf dem rutschigen Grund wollte es ihm nicht recht gelingen, doch zu seinem Glück hatte der Wolf mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen. Seine Pfoten schienen keinen Halt unter dem Schnee zu finden, und als er zu einem zweiten Sprung auf sein vermeintlich wehrloses Opfer ansetzte, rutschten seine Hinterläufe weg, und er fiel in den Schnee.
Er widerstand der Versuchung, die vermeintliche Schwäche des Tieres für einen eigenen Angriff auszunutzen, sondern nutzte die winzige Verschnaufpause, um in eine günstige Position zu gelangen ... oder es wenigstens zu versuchen.
Wie es aussah, hatte er sich selbst in eine Falle manövriert. Hinter und neben ihm ragten die Überreste des zerstörten Wagens auf, und auf der anderen Seite erhob sich eine fast brusthohe Verwehung aus pulverfeinem Schnee, die ihn vielleicht nicht aufhalten, auf jeden Fall aber langsam genug machen würde, um dem Wolf Gelegenheit zu einem zweiten Sprung zu geben, und vor ihm der Wolf selbst, der sich irgendwie sonderbar benahm, ohne dass er genau sagen konnte, was an ihm sonderbar war.
Es war ein außergewöhnlich großes Tier - nicht der Riese, dessen Spur er weiter oben gefunden hatte, aber immer noch ein wahres Ungeheuer - mit tückisch funkelnden Augen, in denen eine Intelligenz zu lesen war, die weder diesem noch irgendeinem anderen Tier zustehen sollte. Speichel tropfte in zähen Fäden von seinen Lefzen, hinter denen fast fingerlange, nadelspitze Zähne bleckten. Ein tiefes Grollen drang aus der Brust des Tieres, und er konnte sehen, wie seine Pfoten unter dem Schnee nach festem Halt für einen weiteren Sprung suchten. Einem Angriff, dem er nichts entgegenzusetzen hatte, wie ihm schmerzlich klar war. Der Wolf musste nahezu so schwer sein wie er selbst und verfügte über ein ganzes Arsenal natürlicher Waffen, gegen die sein albernes Messerchen nicht mehr als ein Witz war.
Konsequenterweise ließ er es fallen und wich ins Innere des umgestürzten Wagens zurück, um wenigstens den Rücken frei zu haben. Der Wolf, der diese Bewegung als Flucht missdeutete, stieß sich vollkommen ansatzlos mit den Hinterläufen ab und sprang.
Er ließ sich zur Seite fallen, wusste, dass der Wolf schlau genug war, kein zweites Mal auf dieselbe Finte hereinzufallen, und warf sich mitten in der Bewegung herum und in die entgegengesetzte Richtung. Raues Fell strich so hart und schmerzhaft wie Draht über seinen gekrümmten Rücken und riss die Haut in seinem ungeschützten Nacken auf, sodass er vor Schmerz stöhnte. Dennoch richtete er sich mit einem Ruck auf, in den er seine gesamte Kraft legte, und der Wolf wurde in hohem Bogen nicht nur über seinen Rücken, sondern auch über die Seitenwand des Wagens geschleudert, wo er mit einem eher überraschten als schmerzerfüllten Heulen im Schnee landete. Er war nicht verletzt, sondern jetzt wahrscheinlich erst richtig wütend...
Aber mehr als diese eine Chance brauchte er vielleicht auch nicht.
Noch bevor der sonderbar weiche Laut verklungen war, mit dem das Tier in den Schnee stürzte, sprintete er los und schlug den Weg zum nahen Waldrand ein. Wölfe waren furchteinflößende Gegner, gegen die selbst ein gut ausgebildeter Mann mit einer Waffe kaum eine Chance hatte, aber erbärmliche Kletterer. Wenn er es zu einem der Bäume und hinauf schaffte, dann war er gerettet. Es waren nur wenige Schritte.
Schon nach dem allerersten brach er durch irgendetwas, das unter dem Schnee verborgen war und unter seinem Gewicht nachgab. Fluchend glitt er tiefer, trat auf irgendetwas Weiches und glaubte einen gedämpften Schrei zu hören, war sich aber weder sicher, noch verschwendete er auch nur einen Gedanken darauf, sondern befreite sich mit einer wütenden Bewegung aus seiner misslichen Lage und stürmte weiter.
Dieses Mal kam er immerhin zwei oder drei Schritte weit, bevor der Wolf wieder vor ihm auftauchte.
Natürlich war es nicht derselbe Wolf. Dieses Tier war kleiner und hagerer - kaum größer als ein Hund -, und sein räudiges Fell war von schwärenden Wunden übersät. Eine Bestie zwar, aber eine, mit der er sich selbst mit bloßen Händen fertigzuwerden zutraute. Oder zugetraut hätte, wäre sie allein gewesen.
Unglückseligerweise war sie es nicht. Rechts und links und ein Stück hinter dem Wolf waren zwei weitere, deutlich größere Tiere aufgetaucht, und er hätte weder das Tappen schwerer Pfoten noch das Hecheln hören müssen, um zu wissen, dass auch der erste Wolf wieder auf die Beine gekommen und hinter ihm erschienen war.
Er versuchte abzuschätzen, welches der Tiere als Erstes oder ob vielleicht alle gleichzeitig angreifen würden, wusste aber auch, dass er nicht die geringste Chance hatte. Er würde sterben, ein Gedanke, der ihn mit Furcht, aber auch mit einer vagen Trauer erfüllte. Sein neues Leben währte gerade einmal wenige Augenblicke, und er hatte das Gefühl, dass es vielleicht noch mehr für ihn bereit gehabt hätte als Schmerzen und Kälte und Angst.
Trotzig verzog er die Lippen. Wahrscheinlich würde er sterben, aber mindestens eine dieser Bestien würde er noch mitnehmen. Dieses Versprechen gab er sich selbst.
In diesem Moment wichen die Wölfe vor ihm zurück, und auch das schleichende Tappen hinter ihm hielt inne.
Dann tauchte ein fünfter Wolf aus dem Wald auf.
Er wusste sofort, dass es der Anführer des Rudels war. Es musste das Tier sein, dessen Spuren er oben im Gebirge gesehen hatte, ein wahrer Gigant, beinahe doppelt so groß wie ein normaler Wolf und von strahlend weißer Farbe. Aber es war nicht allein seine Größe, die ihn als Anführer der Meute kenntlich machte. Da war etwas in seinen Augen, ein Blick, der weit über den eines Tieres hinausging und der etwas tief in ihm zum Schwingen brachte: ein Gefühl wie eine Erinnerung, die sich regen wollte, ohne dass es ihr gelang.
Er schüttelte auch diesen Gedanken ab und sah sich hastig nach einer Waffe um, aber alles, was sich in seiner Reichweite befand, war der halb im Schnee vergrabene Amboss. Ohne auch nur darüber nachzudenken, was er tat, hob er ihn auf und schleuderte ihn in Richtung des weißen Riesen.
Er war stark, sehr stark sogar, aber der Amboss war schwer genug, dass ein normaler Mann ihn nur mit Mühe hätte anheben können, und so beschrieb das Wurfgeschoss nur einen kurzen Bogen und schlug weit vor dem ersten Tier in den Schnee.
Trotzdem wichen die Wölfe weiter vor ihm zurück. Ihre Haltung blieb angespannt und drohend, ihre Ohren waren zurückgelegt, die Lefzen weit nach oben gezogen, sodass die Ehrfurcht gebietenden Fänge sichtbar wurden ... aber irgendetwas sagte ihm, dass sie ihn nicht angreifen würden.
Der weiße Riesenwolf stieß ein sonderbares tiefes Knurren aus, das mehr war als ein einfacher Drohlaut; so unendlich viel mehr.
Die drei anderen Tiere wichen weiter vor ihm zurück, noch immer drohend, das aber auf eine Art, als gelte diese Drohung nicht wirklich ihm, sondern etwas anderem - oder jemandem.
»Fenrir?«, murmelte er.
Es war das erste Wort, das über seine Lippen kam, und er war fast erstaunt über den Klang seiner eigenen Stimme. Er war auch erstaunt über dieses Wort, spürte zugleich aber schon wieder etwas wie eine verschüttete Erinnerung in sich aufsteigen; aber auch jetzt wieder, ohne endgültig zu erwachen.
»Fenrir«, sagte er noch einmal. Diesmal war das Echo in ihm stärker, wenn auch immer noch nicht stark genug, um die Erinnerung ganz zu wecken. Aber auch die Reaktion des weißen Riesenwolfs war stärker. Aus seinem Knurren wurde etwas anderes, das er nicht deuten konnte, und die Stelle von Furcht und trotziger Kampfbereitschaft in seinem Inneren nahm nun ... etwas Vertrautes ein.
Angesichts seiner Lage erschien ihm der Gedanke selbst absurd, aber er spürte nicht einmal die Spur von Angst. Er kannte dieses Tier, und er wusste auch, dass es eben kein Tier war.
Da war plötzlich ein Gefühl von großer Stärke und noch größerer Klugheit, die zwar nicht unbedingt auf seiner Seite standen, die er aber zugleich auch nicht zu fürchten brauchte.
Das war absurd.
Aber es war so.
Der weiße Wolf - Fenrir - knurrte ein letztes Mal, und die drei anderen Tiere wandten sich um und gingen.
Eine einzelne Windböe kam auf, wider jegliche Ordnung der Natur und so eisig, dass ihm sein eigener Atem auf den Lippen gefror. Als sich der hochgewirbelte Schnee wieder senkte, waren nicht nur die Wölfe verschwunden, sondern auch ihre Spuren, so als hätte es sie nie wirklich gegeben.
Dennoch war er nicht allein.
Eine schmale, schrecklich bleiche Hand war über dem Schnee erschienen, genau an der Stelle, an der er gerade in das trügerische Weiß eingebrochen war. Rasch ging er hin, umschloss sie mit einem kräftigen Griff und zog den dazugehörigen Körper mit solchem Schwung aus dem Schnee, dass ein erstaunter Ausruf erklang - vielleicht auch ein kleiner Schrei, dem die letzte Kraft fehlte, um wirklich zu einem solchen zu werden - und sie beide nach hinten fielen.
...
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Autoren-Porträt von Wolfgang Hohlbein
Wolfgang Hohlbein, geb. 1953 in Weimar geboren, ist der meistgelesene und erfolgreichste deutschsprachige Fantasy-Autor. Seine Bücher decken die ganze Palette der Unterhaltungsliteratur ab von Kinder- und Jugendbüchern über Romane und Drehbücher zu Filmen, von Fantasy über Sciencefiction bis hin zum Horror. Der Durchbruch gelang ihm 1982 mit dem Jugendbuch 'Märchenmond', für das er mit dem Fantastik-Preis der Stadt Wetzlar ausgezeichnet wurde. 1993 schaffte er mit seinem phantastischen Thriller 'Das Druidentor' im Hardcover für Erwachsene den Sprung auf die Spiegel-Bestsellerliste. Die Auflagen seiner Bücher gehen in die Millionen und immer noch wird seine Fangemeinde Tag für Tag grösser. Der passionierte Motorradfahrer und Zinnfigurensammler lebt zusammen mit seiner Frau und Co-Autorin Heike, seinen Kindern und zahlreichen Hunden und Katzen am Niederrhein.
Bibliographische Angaben
- Autor: Wolfgang Hohlbein
- 2015, 3. Aufl. 2011., 910 Seiten, Masse: 12,5 x 18,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 3404206398
- ISBN-13: 9783404206391
- Erscheinungsdatum: 14.10.2011
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