Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat

Da der persönliche Kontakt zu meinem siebenjährigen Enkel während der Coronazeit weitestgehend unmöglich war und immer noch ist, hatte ich ihm hintereinander und abschnittsweise alle 15 Jugendbücher von Erich Kästner am Telefon vorgelesen. Nachdem dieser Fundus schliesslich erschöpft war, suchte ich im Internet nach einem aktuellen Buch und stiess auf den lustig klingenden und vielversprechenden Titel „Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat“ von Marc-Uwe Kling.
Doch leider enttäuschte das Buch in mehrfacher Hinsicht:
- Zunächst ist es ganz einfach ein zu geringer Text in Relation zum Preis. Nach zwei halben Stunden Vorlesen war es zu Ende. Doch ist die Quantität natürlich noch kein Grund allein, ein Buch negativ zu beurteilen.
- Der Titel verspricht viel mehr als die Geschichte dann bringt. Es ist ein ziemlich blöder Ansatz, dass eine Oma – nebenbei soll sie wohl das Symbol schlechthin für dämliches Verhalten am PC sein – einfach mal so das gesamte Internet zum Zusammenbrechen bringt. Man erwartet von einem Kinderbuch sicher keine komplexen Erklärungen, aber „Klick, Klick“ ist doch wohl zu naiv. Gleiches gilt für das „glückliche Ende“, bei dem mit „Klick, Klick“ wieder alles heil sein soll. Das ist ein wirklich dummes Konzept. Auch Kinder erwarten Erklärungen. Und hier bleibt ein grosses Fragezeichen.
- Die Sprache des Buches ist weitgehend in primitivem Telegrammstil gehalten. Da werden so genannte Sätze aus jeweils zwei Worten mehrfach hintereinander gesetzt. Auch das dumpfe Wiederholen des Wortes „sagte“ erzeugt eine spürbare Öde. Auf einer Seite z.B., die aus 21 Zeilen besteht , kommt dieses Wort, für das es übrigens etliche Synonyme gibt, achtmal vor! Besonders deutlich wird das beim Vorlesen am Telefon; für den Vorlesenden entwickelt sich dabei selbst das Gefühl, einfältig und stumpfsinnig zu sein. Man schämt sich vor dem Achtjährigen, der ja eigentlich gute Sprache lernen soll.
- Da gelangen wir nun beim wichtigsten Grund meiner Kritik an. Bücher sind der Weg schlechthin, auf dem Kinder und Jugendliche zu einer guten Sprache finden können. Über den Zusammenhang von Sprache und Denken muss ich mich hier nicht weiter auslassen. Wenn also dieses Buch weder inhaltlich noch sprachlich irgendeinen Sinn bietet, ist es unnütz. Es hat ja nicht einmal auch nur annähernd so etwas wie einen Spannungsbogen.

Sehr tolles Buch nicht nur für alte Menschen

Witzig geschrieben.

Sehr witziges Buch und sehr passend in dieser Corona-Zeit.

Das könnte wohl meine SchwieMu sein
Was ein Tag, an dem die in der auf die Grosseltern aufpassen, oder doch umgekehrt? Dazu sind Ferien und alle zuhause. Das Chaos ist vorprogrammiert, denn wie soll man denn ohne Internet überleben?
Die Konversationen zwischen den einzelnen Familienmitgliedern sind einfach grandios. Ich habe sehr gelacht und bin überzeugt, dass viele diese Situationen aus dem Alltag kennen werden.
Wunderbar selbstironisch und grandios durch den Kakao gezogen. Eine absolute Bereicherung für die Familienzusammenkunft am Tisch.