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Der Reisende

Roman
 
 
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Deutschland im November 1938. Otto Silbermanns Verwandte und Freunde sind verhaftet oder verschwunden. Er selbst versucht, unsichtbar zu bleiben, nimmt Zug um Zug, reist quer durchs Land. Inmitten des Ausnahmezustands. Er beobachtet die Gleichgültigkeit der...
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Kommentare zu "Der Reisende"
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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    14 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jonas1704, 09.02.2018

    Als Buch bewertet

    Ulrich Alexander Boschwitz ist mit diesem Zeitdokument ein Werk gelungen, das einen in seiner Schlichtheit fesselt und von jedem von uns gelesen werden muss. Das Buch gibt die Geschichte vom judischen Kaufmann Otto Silbermann wieder und enthält zugleich viele autobiographische Aspekte. Kurz nach den Pogromen im Jahre 1938 ändert sich für die Juden in Deutschland plötzlich alles und von geachteten Geschäftsleuten und Unternehmern werden sie zu Menschen zweiter Klasse. So ergeht es auch Otto, der sich gezwungen sieht sein Hab und Gut zu verkaufen und zu versuchen mittels finanzieller Möglichkeiten aus Deutschland rauszukommen. Doch vergebens, das Reich ist ein brödelnder Kessel für den armen Otto. Auf seiner Reise trifft er auf die verschiedensten Menschen und Geschichten und macht positive jedoch meist negative Erfahrungen. Seine aussichtslose Lage nutzen viele Menschen aus und wir sehen auch hier einmal mehr, was Macht aus einem Menschen machen kann.
    Für mich was und ist dieses Buch ein Muss, denn wir dürfen einfach nicht vergessen was Menschen wie Otto damals wiederfahren wurde um die Geschichte aufrechtzuerhalten und daraus zu lernen, besonders in unserer heutigen, sensitiven Zeit.

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  • 5 Sterne

    14 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 10.03.2018

    Als Buch bewertet

    Eine Woche im Leben des Otto Silbermann. Zu Beginn ist er erfolgreicher Geschäftsmann, hat Familie und ein geregeltes Leben. Am Ende ist ihm nichts geblieben davon. Aber wen wundert‘s, es ist 1938 in Deutschland und Silbermann ist Jude. Nachdem ihn sein Geschäftspartner betrogen hat und seine Wohnung verwüstet wurde, versucht Silbermann mit dem Geld, das ihm noch geblieben ist, zu seinem Sohn nach Paris zu fliehen. Doch da dieser kein Visum beschaffen kann, reist Silbermann quer durch Deutschland. Von Berlin nach Aachen. Von Aachen nach Dortmund. Wieder nach Berlin. Nach München. Immer vor der Angst als Jude erkannt und verhaftet zu werden. Nach Tagen fast ohne Schlaf, gezeichnet voller Panik und Sorge, kommt es schliesslich wie es kommen musste: das Ende ist nah und gar nicht mehr schlimm, sondern fast eine Erlösung.

    Ulrich Alexander Boschwitz hat in seinem Roman „Der Reisende“ viel autobiografisches Material untergebracht. Auch er floh vor der immer schlimmer werdenden nationalsozialistischen Verfolgung quer durch Europa, hat Internierung und Camps miterlebt und hielt dennoch an seinem Wunsch, seinen Erlebnissen literarischen Ausdruck zu verleihen, fest.

    Der Roman nimmt einem unmittelbar gefangen. Die Ereignisse, die der unheilvollen Woche im November 1938 zugrunde liegt, sind historisch gut belegt und bekannt – aber was man mehr als Abfolge von Ereignissen im Geschichtsunterricht erlernt, bekommt durch die Erlebnisse von Boschwitz‘ Protagonisten eine ganz andere Note. Es sind vor allem die grotesken Alltagserlebnisse und die unsäglichen Ausflüchte der Menschen, die einem beim Lesen fast verzweifeln lassen ob der unglaublichen Absurdität. Zunächst die Beschwichtigungen, Silbermann ist Jude, ja, aber er sieht ja nicht so aus und er solle doch dankbar sein, dass man sich nicht gleich ganz gegen ihn wende. Man habe ihn immer gemocht, aber er müsse doch verstehen, die Zeiten und man könne ja nicht anders. Immer haben die Juden profitiert, jetzt müssten doch endlich mal die anderen dran sein. Die ganze Palette an Ausflüchten, lächerlichen Gründen und vorgeschobenen Argumenten bietet Boschwitz auf, um seinen Protagonisten langsam verzweifeln zu lassen. Die immer schnellere Abfolge von Zügen, mit denen er flüchtet, spiegeln seine steigende Verzweiflung wieder, da wundert sein Gedankengang am Bahnsteig nicht:

    „Eigentlich brauche ich nur nach vorne zu springen, mich einfach fallen zu lassen, vor den Zug, dachte er. Alles ist dann vorbei und gänzlich unwichtig.“

    Viele der Figuren verkörpern das typische Verhalten der damaligen Zeit. Silbermanns Schwager, der sich von ihm nicht ruinieren lassen will, obwohl Silbermann ihm stets geholfen hatte, und der eine Beherbergung auch nur für wenige Tage kategorisch ablehnt. Sein Ex-Geschäftspartner, der die Propaganda der Partei glaubt und die Ermordung des Botschaftssekretärs als legitimen Grund für die Vernichtung der Juden ansieht. Der Kommissar, bei dem er einen Diebstahl anzeigen will und der ihn schon vorab der Lüge bezichtigt, rein auf Basis seines Glaubens.

    Boschwitz muss es so gegangen sein wie Silbermann, als dieser gegen Ende des Romans feststellt:

    „Ich habe jetzt oft das Gefühl...die Welt ist verrückt...das heisst, ich weiss nichts mehr mit ihr anzufangen...“

    Mehr kann man zu den realen Geschehnissen nicht sagen. Und viel besser lassen sie sich auch kaum einfangen als es Boschwitz mit seinem Roman getan hat. Ein Zeitzeugnis, das vermutlich, obwohl rein literarisch, mehr Realität beinhaltet, als man sich vorstellen konnte.

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