Der Passfälscher
Die unglaubliche Geschichte eines jungen Grafikers, der im Untergrund gegen die Nazis kämpfte | Die Vorlage zum Film. Bearb., mit e. Nachw. vers. u. hrsg. v. Marion Neiss
In seinen engmaschig komponierten, fast unglaublich klingenden, anekdotenreichen Erinnerungen berichtet der Zeitzeuge Cioma Schönhaus mit Sinn für Selbstironie und Spannung aus seinem wechselvollen Leben im nationalsozialistischen Berlin. 1942 entscheidet...
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Produktinformationen zu „Der Passfälscher “
Klappentext zu „Der Passfälscher “
In seinen engmaschig komponierten, fast unglaublich klingenden, anekdotenreichen Erinnerungen berichtet der Zeitzeuge Cioma Schönhaus mit Sinn für Selbstironie und Spannung aus seinem wechselvollen Leben im nationalsozialistischen Berlin. 1942 entscheidet er sich, in den Untergrund zu gehen, um einer weiteren Verfolgung und der drohenden Deportation zu entgehen. Seinen Unterhalt bestritt er mit dem Erlös aus dem Verkauf der bereits zur Beschlagnahmung vorgesehenen Wertsachen seiner Familie. Finanziell unabhängig, fälschte er Ausweispapiere, die Hunderte von Todgeweihten retteten. Fesselnd und zuverlässig berichtet er, wie er sich als 20-Jähriger täglich durchschlagen musste und dabei sogar die Stirn besass, sich von dem verdienten Geld, mit dem er als Verfolgter ansonsten nicht viel anfangen konnte, eine kleine Segeljacht auf dem Wannsee zu kaufen. Sein Bericht zeugt von Intelligenz und Einfallsreichtum, von Lebenslust und auch von Leichtsinn. Er begegnete vielen ebenfalls in Not geratenen Menschen, u.a. Renate, der Tochter des Theologen Jochen Klepper, die sich der Deportation zusammen mit ihren Eltern durch Selbstmord entziehen sollte, und der berüchtigten Stella Goldschlag, die als sog. U-Boot Juden in ihren Verstecken an die Gestapo verraten musste. Ihm selbst gelang es immer wieder, durch das Netz der Verfolger hindurchzuschlüpfen. Schliesslich kam ihm die Gestapo doch auf die Spur und suchte ihn steckbrieflich mit Foto im Deutschen Kriminalpolizeiblatt des Reichskriminalamtes Berlin. Mit seinem Fahrrad gelang ihm die Flucht in die Schweiz - selbstverständlich mit eigens gefälschten Dokumenten. Ein Beispiel für einen jungen Menschen, der den Kopf oben hielt und den NS-Schergen trotzte.
Autoren-Porträt von Cioma Schönhaus
Cioma Schönhaus, geb. 1922 in Berlin als Samson Schönhaus (Rufname: Cioma). Bis 1942 übte er folgende angelernte Berufe aus: Schneider, Bügler, Knopflochmacher, Nähmaschinenmechaniker, Erdarbeiter, Gärtner und Metalldreher. 1942-1943 illegaler Aufenthalt in Berlin. Steckbrieflich von der Gestapo gesucht, flieht er 1943 in die Schweiz - mit selbst gefälschten Papieren.
Bibliographische Angaben
- Autor: Cioma Schönhaus
- 2006, Nachauflage, 240 Seiten, 13 Abbildungen, Masse: 12,6 x 18,9 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 359616446X
- ISBN-13: 9783596164462
- Erscheinungsdatum: 01.07.2006
Rezension zu „Der Passfälscher “
»Autobiografien von Opfern und Mitläufern der Nationalsozialisten sind sichere Werte für Verlage. Aktuelles Beispiel der Erinnerungsliteratur: Die verblüffende Überlebensgeschichte des deutschen Juden Cioma Schönhaus. [...] Mit Gelassenheit und Humor breitet Cioma Schönhaus seine Erinnerungen aus, unterhaltsam gar für den Leser.« (DanielArnet, Facts, 19.8.2004)»Schönhaus erzählt von einigen Deutschen, die Charakter und Herzensstärke bewahrten. Den widerständigen Kräften setzt er ein Denkmal. Er lässt, trotz all der willfährigen Mitläufer, Karrieristen und Beutemacher Berliner in hellem Licht aufscheinen, die anständig blieben - und dafür mit ihrem Leben zahlten.« (Marc Gusewski, Basellandschaftliche Zeitung, 2.9.2004)
»Wie er sich am Ende selbst mit einem falschen Pass in die Schweiz gerettet hat und manch anderes dramatisches Geschehnis sollte am am besten in seinem überaus spannenden Buch selbst nachlesen.« (Hans Riebsamen, Frankfurter Allgemeien Zeitung, 11.9.2004)
»In jederPassage seines Buches schildert Schönhaus einen an Spannung kaum zu überbietenden Überlebenskampf und damit zugleich die sadistischen Mechanisnmen eines auf totale Vernichtung ausgerichteten Regimes. [...] Auch heikelste Situationen berschreibt er selbstironisch, distanziert und aus der Sicht eines lebenslustigen 20-jährigen, wobei die Leidensgeschichte seines Volkes zu keiner Zeit vergessen wird.« (Robert Luchs, Das Parlament, 8.11.2004)
»Schönhaus erzählt seine Geschichte, sechzig Jahre nach den Ereignissen, auf eine sehr direkte, anschauliche Art, ohne Pathos, ohne leidenschaftlichanklägerischen Gestus. Der Leser wird einfach mitgenommen auf eine sehr persönliche Erinnerungsreise.« (Andrea Bollinger, Tages-Anzeiger, 14. 12. 2004)
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