Der Klügere gibt Nachhilfe
Philipp Scharri ist Kabarettist, Poetry Slammer und Performance Poet, weil das so schön schick klingt. Seine Neigung zu unkontrollierten Wortspielereien brachte ihm als Kind regelmässig blaue Flecken ein, doch seit er sie in aufwändige Gedichtepen verpackt,...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Der Klügere gibt Nachhilfe “
Klappentext zu „Der Klügere gibt Nachhilfe “
Philipp Scharri ist Kabarettist, Poetry Slammer und Performance Poet, weil das so schön schick klingt. Seine Neigung zu unkontrollierten Wortspielereien brachte ihm als Kind regelmässig blaue Flecken ein, doch seit er sie in aufwändige Gedichtepen verpackt, ernten dieselben Wortspiele erstaunlich viel Applaus. Und inzwischen geben ihm Leute sogar Geld dafür. "Der Klügere gibt Nachhilfe" ist ein grosser Spass für Wortklauber, Silbenjongleure, Buchstabenverdreher und Sprachrevoluzzer - und alle, die es werden wollen!"Philipp Scharri geniesst Vorschusslorbeeren als ein Nachfahr Robert Gernhardts und profiliert sich als moderner Meister des komischen Gedichts."
Pforzheimer Zeitung
Lese-Probe zu „Der Klügere gibt Nachhilfe “
Der Klügere gibt Nachhilfe von Philipp ScharriWas dieses Buch ist
Keine Sorge, dies ist kein Lehrbuch. Es will keine Nachhilfe geben, es möchte bloß ein wenig nachhelfen. Verglichen mit einer Schulstunde, entspricht es der Freiarbeit. Es ist kein Notenheft, sondern die Jamsession, der Freigang im Hof für alle, die in ihrem Sprachgebrauch gefangen sind. Es soll als Anregung dienen, als tägliche Inspi-Ration. Ein Buch, mit dem man zwar nicht lernt, das perfekte Dinner zuzubereiten, aber aus dem, was im Kühlschrank ist, etwas Schmackhaftes zu kochen. Es soll nicht anleiten - nur verleiten!
In erster Linie ist es ein Buch über Sprache. Die deutsche Sprache hat ein immenses schöpferisches Potential, doch wir schöpfen viel zu selten daraus. Wir spielen mit Holzbauklötzen, obwohl im Regal ein Zauberkasten steht. Dieses Buch soll dazu anstiften, es anders zu machen. Es soll Lust auf Sprache wecken und zum spielerischen Umgang mit ihr anregen, zum Mitmachen, zum Ausprobieren, zum Herumexperimentieren. Es ist ein Buch für Wortklauber, Silbenjongleure und Vokabelschelme, für Buchstabenverdreher und Sprachrevoluzzer. Ein Buch für den Poeten, der in jedem von uns schlummert. Ein Buch für Sprachliebhaber und solche, die es beim Lesen hoffentlich werden. Damit wir nicht nur mit Bauklötzen spielen, sondern auch welche staunen. Babys entdecken die Sprache, indem sie brabbeln. Auch wir können unsere Sprache neu entdecken, indem wir mit ihr spielen. Betrachtet dieses Buch als Gebrabbel 2.0!
Kleine Liebeserklärung an die Sprache
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Ständig ist vom Untergang der Sprachkultur die Rede. In diesem Zusammenhang hört man immer wieder den Satz: »Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod!« Um das zu überprüfen, war ich in einer Fußgängerzone unterwegs und habe Passanten befragt, was sie davon hielten, dass der Genitiv verschwinde. Es war wie so oft, wenn eine Art ausstirbt: Neunzig Prozent wussten nicht, dass es diese Art überhaupt gibt. Also half ich nach: »Weshalb gehen Sie nicht aus dem Haus - wegen des schlechten Wetters (Genitiv) oder wegen dem schlechten Wetter (Dativ)?« Da schaute mich ein Mann resigniert an und sagte: »Ach wissen Sie, das Problem hab ich gar nicht - ich geh ja auch raus bei schlechtem Wetter!« Der prägnanteste Kommentar aber, den ich bekam, war: »Genitiv? Weiß nicht. Ich kenn' nur den Genitivbereich ... «
Das zeigt ziemlich deutlich, welchen Stellenwert die Sprache für manche Menschen hat. Viel zu viele betrachten Sprache als das, was vorne rauskommt, wenn man den Mund aufmacht - als eine Art akustischen Auswurf. Die Worte stürzen sich wie lebensmüde Lemminge aus ihrem Rachen und sehen entsprechend aus, wenn sie landen. Aber dafür ist Sprache zu schade! Sie ist mehr als ein bloßes Werkzeug zur Herstellung von Missverständnissen. Sprache macht Spaß! Man kann mit ihr spielen, mit ihr experimentieren. Man kann ständig stilechte Stabreime stottern, Satz und Wort zu Jamben timen und per Reim zusammenleimen, Anagramme bilden aus »Anagramme bilden« und damit »Lamm bandagieren« - und noch so vieles mehr...
Natürlich muss nicht jeder Mensch ein Sprachkünstler sein - um Gottes willen, dann wäre ich ja arbeitslos! Und was wäre das für eine Welt, in der jeder unaufhörlich reimend und Sprüche klopfend durch die Gegend liefe? Als Jugendlicher habe ich mich nachdrücklich für den kreativen Sprachgebrauch im Alltag eingesetzt und den Menschen die Worte im Mund herumgedreht - so vehement, dass mein bester Freund einen ganzen Tag lang nicht mehr mit mir geredet hat. Für ihn war das reine Notwehr - wo kein Wort gesprochen wird, kann auch nichts verdreht werden. Für mich war das ein kalter Entzug, der mich eins gelehrt hat: Witzischkeit hat ihre Grenzen.1
Den wenigsten ist klar, dass Sprache ein Werkstoff ist. Manche Leute gestalten Ton, Holz, Stein oder Rost - in absonderlichen Fällen sogar Tierkadaver. Genauso lässt sich auch Sprache formen. Im Unterschied zu anderen Werkstoffen wird die Sprache ständig benutzt. Und zwar von jedem. Kein Wunder also, dass sie Verschleißerscheinungen zeigt. Stellt Euch eine Parallelwelt vor, in der sich die Menschen durchs Töpfern verständigen, indem sie das Gemeinte kneten. Mit der Zeit werden sie nachlässiger, die Formen immer ungenauer, bis man irgendwann nur noch grobschlächtige Klumpen austauscht und die Keramiker entsetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen: »Was soll das denn sein?!«
So geht es mir auch oft. Bei mancher sprachlichen Äußerung möchte ich einfach nur rufen: »Was soll das denn sein?!« Sonst nehmen wir doch auch nicht alles einfach in den Mund - warum also die Worte? (Wenn doch: Bitte Buch zuklappen, zum Mund führen und an einer Ecke nuckeln. Das beruhigt, und Ihr versteht den Inhalt auch nicht besser, wenn Ihr ihn lest.)
Wir haben eine Verpflichtung gegenüber der Sprache. Für jede Generation der Mundfaulen, deren Sprachgefühl verkümmert ist, braucht es eine Gegenbewegung: Menschen, die den Wortschatz auch wie einen Schatz behandeln. Unsere Sprache ist immer nur so wohlklingend, so elegant und vielfältig, wie wir sie verwenden. Man könnte auch sagen:
Wenn wir die Sprache nicht lebendig halten - wer dann?
UAWG: Um Amüsement wird gebeten
Wir neigen dazu, im Angesicht der Klugheit - oder dem, was wir dafür halten - in Ehrfurcht zu erstarren. Vermutlich ist es eine Form der Schreckstarre, von der vor allem das Zwerchfell betroffen ist. Sobald ein gewisses Niveau erreicht ist, scheint es unter demselben zu liegen, befreit drauflos zu lachen. Merkwürdigerweise ist Anspruch nicht immer ansprechend.
Es gibt Menschen, die ihr ganzes Leben in dieser Form von vergeistigter Paralyse verbringen. Ihr Schutzpatron taucht in keinem Heiligenkalender auf, obwohl seine Anwesenheit in jeder Kirche zu spüren ist: der Heilige Ernst.
Man huldigt ihm in Bibliotheken, Museen, paradoxerweise sogar in manchen Kabaretthäusern. Die oberste Doktrin des Heiligen Ernst lautet »Du sollst nicht lachen.« Erlaubt ist allenfalls ein leichtes Lüpfen der Mundwinkel oder das Hochziehen einer Augenbraue. Wenn einer seiner Anhänger einmal kurz Luft durch seine Nasenlöcher ausstößt, kommt das schon einem hysterischen Lachanfall gleich.
Doch nach innen zu lachen ist wie Tanzen im Sitzen. Anspruch und Amüsement schließen sich nicht aus - im Gegenteil. Lachen hilft, die Spannung im Körper zu lösen, in den ihn der Anspruch versetzt. Laut über etwas zu lachen heißt ja nicht, dass man es nicht ernst nimmt oder respektiert. Mein Deutschlehrer, ein unglaublich belesener Mann mit einem latenten Talent fürs Komödiantische, sagte einmal im Unterricht, als er sich über den Bundeskanzler lustig machte: »Ich ziehe zwar über Helmut Kohl her, aber dafür wähle ich ihn auch.«
Wenn damals viele so gedacht haben, ist es kein Wunder, dass Kohl so lange an der Macht geblieben ist. Ich habe den Satz allerdings andersrum verstanden: Wenn ich etwas schon ertragen muss, was ich - zugegebenermaßen - selbst verschuldet habe, dann darf ich auch Witze darüber machen.
Das Gleiche gilt für dieses Buch: Wenn ich an den Sockeln einiger großer Geister kratze, die durch die Geistesgeschichte geistern, dann vor allem deshalb, weil sie mir während des Studiums jahrelang im Kopf herumgespukt sind. Denn auch was einen begeistert, kann einem mächtig auf den Geist gehen. Dieses Buch ist sozusagen meine Rache. Und wenn es mir gelingt, Euch damit ein wenig zum Lachen zu bringen, dann haben sich die Jahre des Studierens schon gelohnt. Der Heilige Ernst kann gehen, hier kommt St. Albern!
Bedienungshinweise
In diesem Buch findet Ihr Gedichte, Geschichten und sonstige Texte aus meinem Bühnenprogramm Der Klügere gibt Nachhilfe. Hinzu kommt einiges, das dort keinen Platz hatte - sozusagen die entfallenen Szenen -, gespickt mit einer winzigen Prise Sprachgeschichte und ein paar Fakten rund um die Sprache. Diese sind aber nicht streng wissenschaftlich dargestellt, sondern so, dass auch Normalsterbliche sie verstehen können. Und allen Sprachwissenschaftlern, die jetzt protestierend ausrufen: »Was ist das denn bitte für eine Haltung?«, sei gesagt, »Ganz einfach: Unterhaltung!« Zu riesigen Nebensätzen fragen Sie Ihren Linguisten oder Sprachforscher.
Sollte sich der rote Faden ab und zu verknoten, grün werden oder sich aufdrillen, bis er selbst am seidenen Faden hängt, dann ist das so gewollt. Dieses Buch ist als Sammelsurium zu verstehen und muss nicht von vorne nach hinten durchgelesen werden. Hüpft ruhig hin und her. Schmökert. Springt ans Ende des Buches und lest den Schluss zuerst, wenn Ihr zu der Sorte Leute gehört - da wird auch nicht verraten, wer der Mörder ist.
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Ständig ist vom Untergang der Sprachkultur die Rede. In diesem Zusammenhang hört man immer wieder den Satz: »Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod!« Um das zu überprüfen, war ich in einer Fußgängerzone unterwegs und habe Passanten befragt, was sie davon hielten, dass der Genitiv verschwinde. Es war wie so oft, wenn eine Art ausstirbt: Neunzig Prozent wussten nicht, dass es diese Art überhaupt gibt. Also half ich nach: »Weshalb gehen Sie nicht aus dem Haus - wegen des schlechten Wetters (Genitiv) oder wegen dem schlechten Wetter (Dativ)?« Da schaute mich ein Mann resigniert an und sagte: »Ach wissen Sie, das Problem hab ich gar nicht - ich geh ja auch raus bei schlechtem Wetter!« Der prägnanteste Kommentar aber, den ich bekam, war: »Genitiv? Weiß nicht. Ich kenn' nur den Genitivbereich ... «
Das zeigt ziemlich deutlich, welchen Stellenwert die Sprache für manche Menschen hat. Viel zu viele betrachten Sprache als das, was vorne rauskommt, wenn man den Mund aufmacht - als eine Art akustischen Auswurf. Die Worte stürzen sich wie lebensmüde Lemminge aus ihrem Rachen und sehen entsprechend aus, wenn sie landen. Aber dafür ist Sprache zu schade! Sie ist mehr als ein bloßes Werkzeug zur Herstellung von Missverständnissen. Sprache macht Spaß! Man kann mit ihr spielen, mit ihr experimentieren. Man kann ständig stilechte Stabreime stottern, Satz und Wort zu Jamben timen und per Reim zusammenleimen, Anagramme bilden aus »Anagramme bilden« und damit »Lamm bandagieren« - und noch so vieles mehr...
Natürlich muss nicht jeder Mensch ein Sprachkünstler sein - um Gottes willen, dann wäre ich ja arbeitslos! Und was wäre das für eine Welt, in der jeder unaufhörlich reimend und Sprüche klopfend durch die Gegend liefe? Als Jugendlicher habe ich mich nachdrücklich für den kreativen Sprachgebrauch im Alltag eingesetzt und den Menschen die Worte im Mund herumgedreht - so vehement, dass mein bester Freund einen ganzen Tag lang nicht mehr mit mir geredet hat. Für ihn war das reine Notwehr - wo kein Wort gesprochen wird, kann auch nichts verdreht werden. Für mich war das ein kalter Entzug, der mich eins gelehrt hat: Witzischkeit hat ihre Grenzen.1
Den wenigsten ist klar, dass Sprache ein Werkstoff ist. Manche Leute gestalten Ton, Holz, Stein oder Rost - in absonderlichen Fällen sogar Tierkadaver. Genauso lässt sich auch Sprache formen. Im Unterschied zu anderen Werkstoffen wird die Sprache ständig benutzt. Und zwar von jedem. Kein Wunder also, dass sie Verschleißerscheinungen zeigt. Stellt Euch eine Parallelwelt vor, in der sich die Menschen durchs Töpfern verständigen, indem sie das Gemeinte kneten. Mit der Zeit werden sie nachlässiger, die Formen immer ungenauer, bis man irgendwann nur noch grobschlächtige Klumpen austauscht und die Keramiker entsetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen: »Was soll das denn sein?!«
So geht es mir auch oft. Bei mancher sprachlichen Äußerung möchte ich einfach nur rufen: »Was soll das denn sein?!« Sonst nehmen wir doch auch nicht alles einfach in den Mund - warum also die Worte? (Wenn doch: Bitte Buch zuklappen, zum Mund führen und an einer Ecke nuckeln. Das beruhigt, und Ihr versteht den Inhalt auch nicht besser, wenn Ihr ihn lest.)
Wir haben eine Verpflichtung gegenüber der Sprache. Für jede Generation der Mundfaulen, deren Sprachgefühl verkümmert ist, braucht es eine Gegenbewegung: Menschen, die den Wortschatz auch wie einen Schatz behandeln. Unsere Sprache ist immer nur so wohlklingend, so elegant und vielfältig, wie wir sie verwenden. Man könnte auch sagen:
Wenn wir die Sprache nicht lebendig halten - wer dann?
UAWG: Um Amüsement wird gebeten
Wir neigen dazu, im Angesicht der Klugheit - oder dem, was wir dafür halten - in Ehrfurcht zu erstarren. Vermutlich ist es eine Form der Schreckstarre, von der vor allem das Zwerchfell betroffen ist. Sobald ein gewisses Niveau erreicht ist, scheint es unter demselben zu liegen, befreit drauflos zu lachen. Merkwürdigerweise ist Anspruch nicht immer ansprechend.
Es gibt Menschen, die ihr ganzes Leben in dieser Form von vergeistigter Paralyse verbringen. Ihr Schutzpatron taucht in keinem Heiligenkalender auf, obwohl seine Anwesenheit in jeder Kirche zu spüren ist: der Heilige Ernst.
Man huldigt ihm in Bibliotheken, Museen, paradoxerweise sogar in manchen Kabaretthäusern. Die oberste Doktrin des Heiligen Ernst lautet »Du sollst nicht lachen.« Erlaubt ist allenfalls ein leichtes Lüpfen der Mundwinkel oder das Hochziehen einer Augenbraue. Wenn einer seiner Anhänger einmal kurz Luft durch seine Nasenlöcher ausstößt, kommt das schon einem hysterischen Lachanfall gleich.
Doch nach innen zu lachen ist wie Tanzen im Sitzen. Anspruch und Amüsement schließen sich nicht aus - im Gegenteil. Lachen hilft, die Spannung im Körper zu lösen, in den ihn der Anspruch versetzt. Laut über etwas zu lachen heißt ja nicht, dass man es nicht ernst nimmt oder respektiert. Mein Deutschlehrer, ein unglaublich belesener Mann mit einem latenten Talent fürs Komödiantische, sagte einmal im Unterricht, als er sich über den Bundeskanzler lustig machte: »Ich ziehe zwar über Helmut Kohl her, aber dafür wähle ich ihn auch.«
Wenn damals viele so gedacht haben, ist es kein Wunder, dass Kohl so lange an der Macht geblieben ist. Ich habe den Satz allerdings andersrum verstanden: Wenn ich etwas schon ertragen muss, was ich - zugegebenermaßen - selbst verschuldet habe, dann darf ich auch Witze darüber machen.
Das Gleiche gilt für dieses Buch: Wenn ich an den Sockeln einiger großer Geister kratze, die durch die Geistesgeschichte geistern, dann vor allem deshalb, weil sie mir während des Studiums jahrelang im Kopf herumgespukt sind. Denn auch was einen begeistert, kann einem mächtig auf den Geist gehen. Dieses Buch ist sozusagen meine Rache. Und wenn es mir gelingt, Euch damit ein wenig zum Lachen zu bringen, dann haben sich die Jahre des Studierens schon gelohnt. Der Heilige Ernst kann gehen, hier kommt St. Albern!
Bedienungshinweise
In diesem Buch findet Ihr Gedichte, Geschichten und sonstige Texte aus meinem Bühnenprogramm Der Klügere gibt Nachhilfe. Hinzu kommt einiges, das dort keinen Platz hatte - sozusagen die entfallenen Szenen -, gespickt mit einer winzigen Prise Sprachgeschichte und ein paar Fakten rund um die Sprache. Diese sind aber nicht streng wissenschaftlich dargestellt, sondern so, dass auch Normalsterbliche sie verstehen können. Und allen Sprachwissenschaftlern, die jetzt protestierend ausrufen: »Was ist das denn bitte für eine Haltung?«, sei gesagt, »Ganz einfach: Unterhaltung!« Zu riesigen Nebensätzen fragen Sie Ihren Linguisten oder Sprachforscher.
Sollte sich der rote Faden ab und zu verknoten, grün werden oder sich aufdrillen, bis er selbst am seidenen Faden hängt, dann ist das so gewollt. Dieses Buch ist als Sammelsurium zu verstehen und muss nicht von vorne nach hinten durchgelesen werden. Hüpft ruhig hin und her. Schmökert. Springt ans Ende des Buches und lest den Schluss zuerst, wenn Ihr zu der Sorte Leute gehört - da wird auch nicht verraten, wer der Mörder ist.
...
... weniger
Autoren-Porträt von Philipp Scharri
Philipp Scharri ist Poetry Slammer, Kabarettist und Performance Poet, weil das so schön schick klingt. Seine Neigung zu unkontrollierten Wortspielereien brachte ihm als Kind regelmässig blaue Flecken ein, doch seit der sie in aufwändige Gedichtepen verpackt, ernten dieselben Wortspiele erstaunlich viel Applaus und manchmal geben ihm Leute sogar Geld dafür. 2009 gewann er die Deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften mit seinem Team Paul Poesie aus Leidenschaft. Und weil er schon mal dabei war, holte er sich auch gleich den Titel des Deutschen Meisters im Einzelwettbewerb. Seit 2006 ist er regelmässig bei Poetry Slams und Lesebühnen im ganzen Deutschsprachigen Raum zu sehen, auch in Serbien und Weissrussland stand er bereits für das Goethe-Institut auf der Bühne. Er war Rundensieger beim WDR Poetry Slam und stand im Finale der Slam-Tour mit Kuttner (Sat1 Comedy). Im Jahr 2008 entstand sein erstes abendfüllendes Bühnenprogramm Der Klügere gibt Nachhilfe ein bunter Mix aus komischen Gedichten, kabarettistischen Liedern und Stand-Up. Er lebt und arbeitet in Zügen. Gleich nach seiner Geburt 1976 lebte er seine Kreativität offen aus. Als Fünfjähriger wurde er Mitglied einer Improvisationstheatergruppe, ein Jahr später begann er seinen Roman, kam jedoch über die erste Seite nie hinaus. Nachdem er sich als Comiczeichner, Drehbuchautor, Rapper und Regisseur versucht hatte, studierte er was mit Medien und landete beim ältesten Medium überhaupt: der Bühne. Und eigentlich findet er es befremdlich, über sich selbst in der 3. Person zu schreiben.
Bibliographische Angaben
- Autor: Philipp Scharri
- 2012, 269 Seiten, Masse: 12,5 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 3596190770
- ISBN-13: 9783596190775
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"Philipp Scharri geniesst Vorschusslorbeeren als ein Nachfahr Robert Gernhardts und profiliert sich als moderner Meister des komischen Gedichts." (Pforzheimer Zeitung)
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