Der Kater, meine Nachbarn und ich
Roman
Sara und Björn erfüllen sich einen Traum und ziehen aufs Land. Und auch ihre Katze Mischka liebt den verwilderten Garten des Hauses in Südschweden. Doch das Ehepaar von nebenan mit dem eigensinnigen Kater entpuppt sich schon bald als ziemlich sonderlich.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Der Kater, meine Nachbarn und ich “
Sara und Björn erfüllen sich einen Traum und ziehen aufs Land. Und auch ihre Katze Mischka liebt den verwilderten Garten des Hauses in Südschweden. Doch das Ehepaar von nebenan mit dem eigensinnigen Kater entpuppt sich schon bald als ziemlich sonderlich.
Klappentext zu „Der Kater, meine Nachbarn und ich “
Mit dem Umzug aufs Land haben sich Sara und Björn einen Traum erfüllt. Endlich weg aus dem engen Mietshaus in der Stadt, endlich weg von den spiessigen Nachbarn, die jeden ihrer Schritte beobachteten. Mit dabei: Ihre Katze Mischka, die bereits vorsichtig den märchenhaft verwilderten Garten ihres neuen Hauses in Südschweden auskundschaftet. Doch schnell legt sich ein Schatten über das anfängliche Idyll. Denn das so freundliche Ehepaar von nebenan mit dem akkurat gestutzten Rasen und dem eigensinnigen Kater, der Mischka partout nicht zu dulden scheint, entpuppt sich schon bald als ziemlich sonderlich ...Lese-Probe zu „Der Kater, meine Nachbarn und ich “
Der Kater, meine Nachbarn und ich von Maria Ernestam1. Kapitel
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Der Kater wusste es zuerst. Mit zusammengekniffenen Augen musterte er das renovierte Haus und den überwucherten Garten. Die Luft war feucht, und das erste Morgenlicht streifte Schornstein und Gartenwege. Verfaultes Laub lag in Haufen neben einem zerbrochenen Zaun.
Der Apfelbaum reckte seine Zweige in die Wolken. Der Kater wetzte seine Krallen am Stamm, ehe er zu den Rhododendronbüschen weiterlief. Überall waren schon die Vorboten eines zeitigen Frühlings sichtbar. Noch keine Knospen, aber zum Bersten gefüllte Spannung.
Die Pfoten bohrten sich in den Boden. Die Erde gab jetzt nach. Der Winter hatte sie aus dem Griff verloren, und die Scholle mit ihren süßen Geheimnissen würde bald offen und zugänglich daliegen. Die Atemzüge im Schnee waren fast vergessen.
Nicht, dass der Winter gestört hätte. Der Kater war an wechselndes Wetter gewöhnt, wusste das sogar zu schätzen. Die ersten Schritte auf dem Eis, der Schnee, der das Fell puderte. Die ins Kalte gepinselten Bäume. Die kristallklaren Oberflächen.
Der Kater sprang auf die Mauer und inspizierte sein Revier mit allen Sinnen. Mehrere benachbarte Grundstücke. Einen nach dem anderen hatte er verjagt von den Konkurrenten, die sich hinaus in die Gärten ihrer Besitzer gewagt hatten. Nichts hatte er sich nehmen lassen. Mit List und innigem Hass hatte er sie alle besiegt.
Er war nicht größer als seine Feinde, aber erfahrener und ans Kämpfen gewohnt.
In seinen Genen lagen Generationen von wilden Katzen, die sich nicht verdrängen ließen und für sich und um ihre Nahrung kämpften. Er konnte den Artgenossen, die bei aufziehen dem Sturm oder Regen Schutz und die Hand eines Herrchens suchten, nur Verachtung entgegenbringen. Die hatten es nur verdient, ins Haus zurückgescheucht zu werden, hatten es verdient, still und verzagt im Fenster zu sitzen.
Hinter der Fensterscheibe konnten sie verärgert aussehen, mit gesträubtem Fell und drohenden Blicken ihren Abscheu und ihren Neid zum Ausdruck bringen. In der Sicherheit konnten sie Mut zeigen, zwischen Blumentöpfen und Leuchtern. Sie waren eine Schande für ihre ganze Art.
Der Kater lief hinaus auf den Steg und betrachtete den grauen Wasserspiegel. Keine Fische, nur ein paar Enten ein Stück weiter. Die Schwäne ließen sich noch nicht blicken, und wenn sie erst kämen, würden sie nicht lange bleiben.
Die Zinkwanne war fast bis an den Rand mit Regenwasser gefüllt. Der Kater reckte sich, senkte den Kopf und leckte das kühle Nass. Er kannte keine Furcht. Das war noch nie der Fall gewesen.
2. Kapitel
Der Boden war noch immer feucht, und in der Ecke funkelten einzelne Wassertropfen. Die Handwerker hatten das Haus offenbar in dem Moment verlassen, in dem sie das Auto um die Ecke kommen sahen. Sara stand in der Tür, nahm den Duft des Kiefernholzes wahr, die frischgestrichene Oberfläche der Wände.
Ein leeres Haus. Nur ein paar Taschen in der Diele. Der Rest ihres gesamten Hausrates war in einem Möbelwagen verstaut, der sich irgendwo auf den Landstraßen Schonens befand. Er würde erst am nächsten Morgen eintreffen.
Übersetzung: Gabriele Haefs
© btb Verlag
Der Kater wusste es zuerst. Mit zusammengekniffenen Augen musterte er das renovierte Haus und den überwucherten Garten. Die Luft war feucht, und das erste Morgenlicht streifte Schornstein und Gartenwege. Verfaultes Laub lag in Haufen neben einem zerbrochenen Zaun.
Der Apfelbaum reckte seine Zweige in die Wolken. Der Kater wetzte seine Krallen am Stamm, ehe er zu den Rhododendronbüschen weiterlief. Überall waren schon die Vorboten eines zeitigen Frühlings sichtbar. Noch keine Knospen, aber zum Bersten gefüllte Spannung.
Die Pfoten bohrten sich in den Boden. Die Erde gab jetzt nach. Der Winter hatte sie aus dem Griff verloren, und die Scholle mit ihren süßen Geheimnissen würde bald offen und zugänglich daliegen. Die Atemzüge im Schnee waren fast vergessen.
Nicht, dass der Winter gestört hätte. Der Kater war an wechselndes Wetter gewöhnt, wusste das sogar zu schätzen. Die ersten Schritte auf dem Eis, der Schnee, der das Fell puderte. Die ins Kalte gepinselten Bäume. Die kristallklaren Oberflächen.
Der Kater sprang auf die Mauer und inspizierte sein Revier mit allen Sinnen. Mehrere benachbarte Grundstücke. Einen nach dem anderen hatte er verjagt von den Konkurrenten, die sich hinaus in die Gärten ihrer Besitzer gewagt hatten. Nichts hatte er sich nehmen lassen. Mit List und innigem Hass hatte er sie alle besiegt.
Er war nicht größer als seine Feinde, aber erfahrener und ans Kämpfen gewohnt.
In seinen Genen lagen Generationen von wilden Katzen, die sich nicht verdrängen ließen und für sich und um ihre Nahrung kämpften. Er konnte den Artgenossen, die bei aufziehen dem Sturm oder Regen Schutz und die Hand eines Herrchens suchten, nur Verachtung entgegenbringen. Die hatten es nur verdient, ins Haus zurückgescheucht zu werden, hatten es verdient, still und verzagt im Fenster zu sitzen.
Hinter der Fensterscheibe konnten sie verärgert aussehen, mit gesträubtem Fell und drohenden Blicken ihren Abscheu und ihren Neid zum Ausdruck bringen. In der Sicherheit konnten sie Mut zeigen, zwischen Blumentöpfen und Leuchtern. Sie waren eine Schande für ihre ganze Art.
Der Kater lief hinaus auf den Steg und betrachtete den grauen Wasserspiegel. Keine Fische, nur ein paar Enten ein Stück weiter. Die Schwäne ließen sich noch nicht blicken, und wenn sie erst kämen, würden sie nicht lange bleiben.
Die Zinkwanne war fast bis an den Rand mit Regenwasser gefüllt. Der Kater reckte sich, senkte den Kopf und leckte das kühle Nass. Er kannte keine Furcht. Das war noch nie der Fall gewesen.
2. Kapitel
Der Boden war noch immer feucht, und in der Ecke funkelten einzelne Wassertropfen. Die Handwerker hatten das Haus offenbar in dem Moment verlassen, in dem sie das Auto um die Ecke kommen sahen. Sara stand in der Tür, nahm den Duft des Kiefernholzes wahr, die frischgestrichene Oberfläche der Wände.
Ein leeres Haus. Nur ein paar Taschen in der Diele. Der Rest ihres gesamten Hausrates war in einem Möbelwagen verstaut, der sich irgendwo auf den Landstraßen Schonens befand. Er würde erst am nächsten Morgen eintreffen.
Übersetzung: Gabriele Haefs
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Autoren-Porträt von Maria Ernestam
Maria Ernestam, geb. 1959, begann ihre Laufbahn als Journalistin. Sie hat lange Jahre als Auslandskorrespondentin für schwedische Zeitungen in Deutschland gelebt, daneben eine Ausbildung als Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin absolviert. In Schweden sind mittlerweile drei hoch gelobte Romane von ihr erschienen. Maria Ernestam lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Stockholm.Dr. Gabriele Haefs studierte in Bonn und Hamburg Sprachwissenschaft. Seit 25 Jahren übersetzt sie u.a. aus dem Dänischen, Englischen, Niederländischen und Walisischen. Sie wurde dafür u.a. mit dem Gustav- Heinemann-Friedenspreis und dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet, 2008 mit dem Sonderpreis für ihr übersetzerisches Gesamtwerk. 2011 wurde Gabriele Haefs als Königlich Norwegische Ritterin des St.Olavs Ordens in der Norwegischen Botschaft in Berlin ausgezeichnet u.a. für ihre Übersetzungen, für die Vermittlung von norwegischen Büchern nach Deutschland sowie für das Knüpfen von Kontakten im Kulturbereich ganz allgemein.
Bibliographische Angaben
- Autor: Maria Ernestam
- 2012, 128 Seiten, Masse: 13 x 20,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Haefs, Gabriele
- Übersetzer: Gabriele Haefs
- Verlag: BTB
- ISBN-10: 3442753856
- ISBN-13: 9783442753857
- Erscheinungsdatum: 29.10.2012
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