Der Junge, der einen Wald pflanzte

„Er machte sich Sorgen. Wenn Tiere ohne Bäume verkümmerten, würde es den Menschen genauso gehen.“

INHALT:
Auf einer grossen Flussinsel in Indien lebt ein Junge, der Bäume liebt.
Die Menschen dort müssen hart arbeiten. Bäume bieten ihnen und vielen Tieren Schatten, Nahrung und Unterschlupf. Doch durch die Regenzeit wird dies durch die Flut zunichte gemacht.
Der Junge macht sich grosse Sorgen und möchte etwas dagegen unternehmen. Er pflanzt Baum um Baum, bis ein Wald entsteht und zum ersten Mal seit vielen Jahren, kehren zahlreiche Wildtiere zurück…
„Nur wenn wir Pflanzen säen, wird die Erde überleben.“ (Jadav Payeng)

MEINUNG:
Der Junge ist traurig, dass mit den gefluteten Bäumen das Zuhause mancher Tiere zerstört wird und möchte etwas dagegen unternehmen. Sein Einsatz wirkt herzzerreissend! Das Buch spricht Kinder dadurch auf emotionaler Ebene an und sie können Mitgefühl entwickeln.
Ausserdem erweitern Kinder mit dem Buch u. U. ihr Sachwissen und Umweltbewusstsein und lernen etwas über Naturschutz und Nachhaltigkeit (z. B. warum Bäume so wichtig sind).
Gleichzeitig erhalten sie durch das Bilderbuch auch Einblicke in ein anderes Land und die dortige Lebensweise, erblicken die Menschen - PoCs (People of Color), die Arbeit dort (man sieht Menschen auf dem Feld), die dortige Wohnweise (es sind Hütten die auf Pfeilern stehen, abgebildet), sowie die Pflanzen- und Tierwelt und erweitern damit ihren Blick für die Vielfalt auf unserer Erde.
Das Buch macht Mut, dass, auch wenn man noch jung ist, Grosses bewirken kann.
Es sind ein paar wenige schwierige Wörter dabei, die zwar möglicherweise von Erwachsenen erklärt werden müssen, aber den Wortschatz erweitern können. Einzig das Wort „Diversität“ hätte ich persönlich für die Kinder der Altersstufe durch „Vielfalt“ ersetzt.

Das Cover ist ein Traum mit der tollen Kulisse, den verschiedenen wilden Tieren, dem goldigen Jungen und der warmen Farbgebung - das macht einfach etwas her und wird im Buchinneren genauso fortgesetzt.
Die Illustrationen sind so wunderschön! Ich mag die zarten, warmen Farben, und dass man an der Gestik und Mimik des Jungen gut, dessen Gefühlslage erkennen und nachempfinden kann.
Schon allein die Bilder wecken dadurch grosses Mitgefühl. Und man schaut sie gerne an.
Es ist definitiv ein Buch, das man immer wieder gerne zur Hand nimmt!

Dass es diesen Jungen tatsächlich gab, der einen ganzen Wald („Molai-Wald“) gepflanzt hat, erfährt man im Anhang des Buches. Jadav „Molai“ Payeng hat sich 1979 dieser Aufgabe gewidmet, um seiner Insel und den Wildtieren zu helfen.
Wie toll, wenn ein solches Bilderbuch auch noch auf wahren Begebenheiten beruht!
Neben Infos zur Autorin gibt es ausserdem noch eine Anleitung, um Samen zu säen. Ich liebe solche kleinen Extras, die Impulse geben, um passend zum Buch, selbst aktiv zu werden!

FAZIT: Ein grossartiges Bilderbuch, das auf wahrer Begebenheit beruht und Kindern ab ca. 3 Jahren u. a. die Themen Naturschutz und Nachhaltigkeit vor Augen führt und das Umweltbewusstsein fördert - wundervoll illustriert! Eine dringende Bilderbuchempfehlung von mir und ganze 5/5 Sterne!

Dieses Buch basiert auf der wahren Geschichte von Jadav Payen, der seit 1979 einen Wald in Indien pflanzt.
Die Bilder dieses Buches sind in warmen Erdtönen und im Grün der Pflanzen gehalten. Sie bilden realistisch die Geschichte eines Jungen ab, der sich nicht damit abfinden wollte, dass die Tiers sterben, weil ihnen ihr Lebensraum genommen wurde. In der Regenzeit schluckt das Wasser immer mehr von der Erde und so sah er auf der Sandbank die ertrunkenen Schlangen. Als er damit ins Dorf kommt, geben ihm die Männer Bambus-Setzlinge, die er in den Boden plant und um die der Junge sich täglich kümmert. Er wächst und mit ihm wachsen die Pflanzen. Er nimmt viel Mühe auf sich, um seinen Wald immer mehr zu vergrössern. Doch er hat einen erstaunlichen Erfolg. Viel Wildtier, wie Elefanten, Nashörner und Affen siedeln sich an. Als sogar ein Tiger dazu kommt, muss der inzwischen zum jungen Mann herangewachsene, sich etwas einfallen lassen, damit diese gefährlichen Raubtiere im Wald bleiben. Aber auch gegen die Menschen muss er seinen Wald verteidigen. Heute leben auf dieser grossen Flussinsel unter riesigen Bäumen viele Tiere. „Nur wenn wir Pflanzen säen, wird die Erde überleben.“ Sagt uns Jadav Payeng und er hat das Wunder vollbracht und seinen eigenen grossen Wald gepflanzt und damit die Erde etwas reicher gemacht.
Im Anhang wird Jadav Payeng noch einmal vorgestellt, der Autor fordert uns auf, es ihm gleich zu tun und bietet gleich die Anleitung „Pflanze deinen eigenen Wald“
Es hat mich immer fasziniert, dass es Menschen gibt, die ihr Leben ganz und gar einer Aufgabe widmen. Dieses Buch zeigt schon Kleinen, dass man seinem Traum leben muss und kann.