Denn sie tragen das Leder vor dem Arsch
Geschichten rund um den Bergbau im Ruhrgebiet. Auf der Gezähkiste erzählt
Im Jahre 2019 endet vermutlich zwischen Ruhr und Lippe eine Jahrhunderte alte Tradition. Dann wird letztmalig im Pütt vor und nach der Seilfahrt der Bergmannsgruss "Glückauf!" erklingen. Was bleibt, sind Geschichten und Anekdoten eines aussergewöhnlichen...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Denn sie tragen das Leder vor dem Arsch “
Im Jahre 2019 endet vermutlich zwischen Ruhr und Lippe eine Jahrhunderte alte Tradition. Dann wird letztmalig im Pütt vor und nach der Seilfahrt der Bergmannsgruss "Glückauf!" erklingen. Was bleibt, sind Geschichten und Anekdoten eines aussergewöhnlichen Berufsstandes. Wer im Ruhrgebiet aufgewachsen ist und sich noch den intensiven Geruch von Kohle und Erz erinnern kann, wer einmal auf staubigen Ascheplätzen der "Pille" hinterhergejagt ist, auf den wenigen Freiflächen Futter für Kaninchen gesucht und am Rhein-Herne-Kanal seine ersten Schwimmversuche unternommen hat, der kann die Geschichten sehr gut nachempfinden. Für alle anderen sind es Geschichten aus unserer Geschichte.
Klappentext zu „Denn sie tragen das Leder vor dem Arsch “
Zwischen Ruhr, Emscher und Lippe gruben einst rund 500.000 Bergleute nach dem schwarzen Gold. Immer neue Schächte wurden ab 1860 in den ehemals landwirtschaftlich genutzten Boden getrieben, um an die begehrten Lagerstätten zu kommen, denn der Hunger der aufkommenden Montanindustrie musste gestillt werden. Die Anwerber der Zechengesellschaften waren in Schlesien, in Ost- und Westpreussen unterwegs, versprachen guten Lohn und Wohnungen. Im Umfeld der neuen Pütts entstanden grosse und kleine Kolonien, in denen die Zugezogenen mit ihren Familien eine neue Heimat fanden. Gemeinsam mit den Söhnen und Enkeln einstiger westfälischer und rheinischer Kötter, Handwerker und Handelsleute schufteten sie in ewiger Nacht, um Kohle abzubauen. Aus Bauerndörfern und Städtchen wurden im Laufe weniger Jahre grosse Städte, die sich um Zechen, Kokereien, Giessereien und Hochöfen scharten.In diesem Buch erzählen Menschen, die mit und für den Bergbau im Revier gelebt haben. Sie schildern ihre Erfahrungen auf verschiedenen Pütts des Reviers als Bergleute oder Handwerker, als Kohlenhauer, Rutschenmeister, Grubenschlosser, Lokfahrer oder Steiger. Dieses Buch soll eine Zeit erinnern, als jeder im Ruhrgebiet das Steigerlied kannte und besonders gern die Strophe anstimmte, in der es heisst: "Die Bergleut sein kreuzbrave Leut, denn sie tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht, denn sie tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht, und saufen Schnaps und saufen Schnaps."
Autoren-Porträt von Friedhelm Wessel
Friedhelm Wessel, Jahrgang 1944, verbrachte seine Kindheit und Jugend zwischen der Jacobi-Siedlung in Oberhausen - wo Oma ihr klein Häuschen und Opas geliebter Karnickelstall waren - und dem Dichterviertel in Herne - dort sind alle Strassen nach grossen deutschen Dichern benannt. Eigentlich sollte er Ingenieur werden, entschied sich aber schliesslich 1970 für den Journalismus. Zunächst als "Freier" zwischen Mülheim und Dortmund, dann ab 1973 als Redakteur in Gelsenkirchen und Bottrop. 2007 ging er in den Ruhestand und erkundet seitdem als Autor die Geschichte und Geschichten des Ruhrgebiets. Seine erste grosse Erkundungstour startete Klein-Friedhelm bereits 1955. Er schnappte sich den roten Tretroller seines damals siebenjährigen Bruders Walter und sauste - immer am Kanal entlang Richtung Rhein - von der Herner Schleuse 6 bis zur Burg Vondern in Osterfeld und von dort aus bergauf in die Jacobi-Siedlung. Gegen Abend wurde der Junge im Herner Dichterviertel vermisst und nach einigem Suchen versteckt auf Opas Karnickelstall gefunden. Er hatte Angst vor der eigenen Courage bekommen. Wohl nicht ganz unbegründet, denn die Eltern waren, als sie ihn am nächsten Tag in Osterfeld abholten, - wie man hier so schön sagt - "voll in Brass". Und es hätte schlimm kommen können für Klein-Friedhelm, wenn seine Oma sich nicht vor ihn gestellt und gesagt hätte: "Unser Junge, wat macht der für Geschichten. Der wird später bestimmt ma Geschichten machen."
Bibliographische Angaben
- Autor: Friedhelm Wessel
- 2015, 4. Aufl., 78 Seiten, 50 Abbildungen, Masse: 17,3 x 24,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Henselowsky + Boschmann
- ISBN-10: 3922750982
- ISBN-13: 9783922750987
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