Delete
Thriller
Vier Studenten werden vermisst. Sie alle haben dasselbe Online-Computerspiel gespielt - und offenbar die reale Welt, in der sie leben, für eine Simulation gehalten. Während Hauptkommissar Eisenberg noch rätselt, ob überhaupt ein Verbrechen vorliegt,...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Delete “
Klappentext zu „Delete “
Vier Studenten werden vermisst. Sie alle haben dasselbe Online-Computerspiel gespielt - und offenbar die reale Welt, in der sie leben, für eine Simulation gehalten. Während Hauptkommissar Eisenberg noch rätselt, ob überhaupt ein Verbrechen vorliegt, verschwindet eine weitere junge Frau spurlos. Gemeinsam mit seiner »Sonderermittlungsgruppe Internet« beginnt Eisenberg zu recherchieren. Was ist geschehen? Hat ein Serienkiller fünf Menschen auf dem Gewissen? Oder ist das ganze bloss ein perfider Scherz? Doch bald gerät Eisenberg selbst in ein grausames Spiel mit der Realität ...
Lese-Probe zu „Delete “
PROLOGDu spürst ihre Blicke. Du kannst sie nicht sehen, aber du
weisst, sie sind da. Es ist, als kitzele ihr Atem dein Ohr.
Menschen liegen auf der Wiese, lesend, liebend, gelangweilt.
Kinder kreischen, Hunde streiten. Pollen jucken
in der Nase. Es ist viel zu hell. Die Alte auf der Parkbank
füttert Tauben. Sie weiss nicht, dass es keine Tauben gibt.
Du willst schreien, aber das ist sinnlos. Sie kennen dein
Flehen, doch sie erhören es nicht. Ihr Experiment würde
nicht funktionieren, wenn alle die Wahrheit wüssten.
Deine Hand tastet nach den Schläuchen in deinem Hals,
den Drähten in deinem Hinterkopf. Doch natürlich spürst
du nichts ausser dem Schorf der Stellen, die du letzte Nacht
blutig gekratzt hast.
Tief durchatmen.
Ein Ball rollt auf dich zu. Er trägt das verblichene Emblem
der vorletzten Fussballweltmeisterschaft. Ein kleiner
Junge rennt ihm hinterher. Du hebst den Ball auf, spürst
sein Gewicht. Deine Finger ertasten seine aufgeplatzte
Oberfläche. Du führst ihn zum Gesicht, riechst Leder,
Gras, das bittere Aroma von Hundekot.
Dies ist kein Ball.
Der Junge bleibt ein paar Schritte vor dir stehen. Er ist
höchstens acht. Er wirkt ängstlich. Wahrscheinlich sieht
er den gehetzten Blick in deinen Augen. Du versuchst zu
lächeln. Wirfst ihm den Ball zu. Er hebt ihn auf und rennt
davon, als wärst du ein zähnefletschendes Monster.
Die Wahrheit isoliert dich. Die Wahrheit tut weh. Aber
die Ungewissheit ist noch weitaus schlimmer. Was, wenn
die Träumer doch recht haben? Was, wenn du dein ganzes
Leben einer fixen Idee nachgejagt bist wie ein paranoider
Irrer?
Es sind ihre Zweifel, nicht deine. Sie säen sie in deine
Gedanken. Sie wollen nicht, dass du die Wahrheit siehst.
Manchmal wünschst du dir, die Zweifel wären so stark,
dass du vergisst, was du weisst. Dass du an Tauben und
Fussbälle glaubst. Dass du einfach nur durch den Park
gehst, die Sonne auf der Stirn spürst, den Sommer riechst,
lebst.
Doch Vergessen ist unmöglich. Die Wahrheit
... mehr
lässt sich
nicht unterdrücken. Du spürst sie einfach, ihre Blicke, ob
interessiert, ob mitleidig oder voll perverser Lust an deinem
Leid, was ändert das? Wut keimt in dir auf, ziellose
Wut. Ein Laut entfährt dir. Die Leute drehen sich um. Du
fixierst den Blick auf den Kiesweg.
Sie werden dich nicht befreien. Du bist Teil des Experiments.
Dein Leid ist kalkuliert. Dein Geist bäumt sich auf.
Doch wie könntest du dich je dem Willen der Allmächtigen
widersetzen?
1.
Hauptkommissar Adam Eisenberg justierte die Optik seines
Fernglases. Die Sattelzugmaschine hatte etwa zweihundert
Meter entfernt auf einem abgelegenen Freigelände
südlich des Hamburger Hafens gehalten, an der erwarteten
Stelle. Zwei Männer stiegen aus. Einer von ihnen öffnete
den Container. Der zweite sicherte die Szene aus ein
paar Schritten Entfernung, die Pistole im Anschlag.
"Lotsen, bereit?", fragte Eisenberg in sein Headset. Er
sprach gedämpft, obwohl die Straftäter viel zu weit entfernt
waren, um ihn zu hören, noch dazu windwärts.
"Lotse 1, bereit."
"Lotse 2, bereit."
"Lotse 3, bereit. Verdächtige Fahrzeuge nähern sich von
Westen. Geschätzte Ankunftszeit in etwa sieben Minuten."
"Verstanden. Zugriff auf mein Kommando", gab Eisenberg
zurück, während er seine Augen an die Okulare
presste. Das Innere des Containers war dunkel, sein Inhalt
nicht erkennbar.
Einen Moment lang geschah nichts.
Obwohl die angespannte Haltung der beiden Männer
das Gegenteil anzeigte, befürchtete Eisenberg, dass der
Container leer war. Doch dann trat die erste bleiche Gestalt
ins Licht. Es war ein Mädchen, dunkelhaarig, mit
olivfarbener Haut, fünfzehn oder sechzehn Jahre alt. Sie
trug ein schmutziges T-Shirt und eine Jogginghose, die an
einer Stelle eingerissen war. Schützend hielt sie einen Arm
über die Augen, als blende sie das Licht.
Eisenbergs Kehle schnürte sich zu. Er hörte seinen Puls
in den Ohren. Seine Hand glitt unwillkürl
nicht unterdrücken. Du spürst sie einfach, ihre Blicke, ob
interessiert, ob mitleidig oder voll perverser Lust an deinem
Leid, was ändert das? Wut keimt in dir auf, ziellose
Wut. Ein Laut entfährt dir. Die Leute drehen sich um. Du
fixierst den Blick auf den Kiesweg.
Sie werden dich nicht befreien. Du bist Teil des Experiments.
Dein Leid ist kalkuliert. Dein Geist bäumt sich auf.
Doch wie könntest du dich je dem Willen der Allmächtigen
widersetzen?
1.
Hauptkommissar Adam Eisenberg justierte die Optik seines
Fernglases. Die Sattelzugmaschine hatte etwa zweihundert
Meter entfernt auf einem abgelegenen Freigelände
südlich des Hamburger Hafens gehalten, an der erwarteten
Stelle. Zwei Männer stiegen aus. Einer von ihnen öffnete
den Container. Der zweite sicherte die Szene aus ein
paar Schritten Entfernung, die Pistole im Anschlag.
"Lotsen, bereit?", fragte Eisenberg in sein Headset. Er
sprach gedämpft, obwohl die Straftäter viel zu weit entfernt
waren, um ihn zu hören, noch dazu windwärts.
"Lotse 1, bereit."
"Lotse 2, bereit."
"Lotse 3, bereit. Verdächtige Fahrzeuge nähern sich von
Westen. Geschätzte Ankunftszeit in etwa sieben Minuten."
"Verstanden. Zugriff auf mein Kommando", gab Eisenberg
zurück, während er seine Augen an die Okulare
presste. Das Innere des Containers war dunkel, sein Inhalt
nicht erkennbar.
Einen Moment lang geschah nichts.
Obwohl die angespannte Haltung der beiden Männer
das Gegenteil anzeigte, befürchtete Eisenberg, dass der
Container leer war. Doch dann trat die erste bleiche Gestalt
ins Licht. Es war ein Mädchen, dunkelhaarig, mit
olivfarbener Haut, fünfzehn oder sechzehn Jahre alt. Sie
trug ein schmutziges T-Shirt und eine Jogginghose, die an
einer Stelle eingerissen war. Schützend hielt sie einen Arm
über die Augen, als blende sie das Licht.
Eisenbergs Kehle schnürte sich zu. Er hörte seinen Puls
in den Ohren. Seine Hand glitt unwillkürl
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Autoren-Porträt von Karl Olsberg
Karl Olsberg, geboren 1960, promovierte über Anwendungen Künstlicher Intelligenz, war Marketingdirektor eines TV-Senders, Geschäftsführer und erfolgreicher Gründer zweier Unternehmen in der »New Economy«. Er wurde unter anderem mit dem »eConomy Award« der Wirtschaftswoche für das beste Start Up 2000 ausgezeichnet. Heute arbeitet er als Unternehmensberater und lebt mit seiner Familie in Hamburg. Er veröffentlichte bereits zahlreiche Bücher, darunter seine Thriller »Enter« und »Delete«.
Bibliographische Angaben
- Autor: Karl Olsberg
- 2013, 4. Aufl., 464 Seiten, Masse: 11,7 x 18,9 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Berlin Verlag Taschenbuch
- ISBN-10: 3833309393
- ISBN-13: 9783833309397
- Erscheinungsdatum: 15.10.2013
Pressezitat
»Eine spannende Mischung aus klassischem Kriminalroman und modernem Computerthriller bietet Karl Olsberg mit seinem Roman "Delete". [...]. Olsberg entwickelt eine von Anfang bis Ende spannende Handlung, setzt geschickt Klischees über Computerfreaks ein und unterhält bestens.« Aachener Zeitung (dpa) 20131207
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