Dauerkämpfe
Feministische Zeitdiagnosen und Strategien
In Zeiten, die sich durch eine "postfeministische" Konstellation und zunehmenden Antifeminismus auszeichnen, verweist der Band auf vielfältige Räume und Praxen feministischer (Dauer-)Kämpfe. Die Autor innen diskutieren geschlechterpolitische Kontinuitäten,...
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Produktinformationen zu „Dauerkämpfe “
In Zeiten, die sich durch eine "postfeministische" Konstellation und zunehmenden Antifeminismus auszeichnen, verweist der Band auf vielfältige Räume und Praxen feministischer (Dauer-)Kämpfe. Die Autor innen diskutieren geschlechterpolitische Kontinuitäten, Brüche und Widersprüchlichkeiten im Kontext der multiplen Krise und der Autoritarisierung von Staat und Gesellschaft. Ebenso werden feministische Strategien gegen Unterdrückung, Ungleichheit und Gewalt sowie Suchbewegungen für eine andere gesellschaftliche Ordnung aufgezeigt. So zeichnet der Band ein facettenreiches Bild feministischer Gegenwartsdiagnosen.
Klappentext zu „Dauerkämpfe “
In Zeiten, die sich durch eine »postfeministische« Konstellation und zunehmenden Antifeminismus auszeichnen, verweist der Band auf vielfältige Räume und Praxen feministischer (Dauer-)Kämpfe. Die Autor*innen diskutieren geschlechterpolitische Kontinuitäten, Brüche und Widersprüchlichkeiten im Kontext der multiplen Krise und der Autoritarisierung von Staat und Gesellschaft. Ebenso werden feministische Strategien gegen Unterdrückung, Ungleichheit und Gewalt sowie Suchbewegungen für eine andere gesellschaftliche Ordnung aufgezeigt. So zeichnet der Band ein facettenreiches Bild feministischer Gegenwartsdiagnosen.
Lese-Probe zu „Dauerkämpfe “
Ich habe das Gefühl, ich befinde mich in einem Dauerkampf - Feministische Zeitdiagnosen und Strategien Brigitte Bargetz/Eva Kreisky/Gundula Ludwig Zu Beginn des Jahres 2017 eine Einleitung zu einem Band über feministische Zeitdiagnosen, Strategien und Kämpfe zu schreiben und diese nicht mit der Wahl von Donald Trump beginnen zu lassen, fällt angesichts der Unfassbarkeit, dass jemand mit derartig unverhohlenem Sexismus und Rassismus zum Präsidenten der USA gewählt wurde, schwer. Ebenso schwer fällt es allerdings, nicht genauso schnell die zahlreichen und eindrucksvollen Bilder, Statements und Reden des Women's March zu erinnern, zu dem sich Anfang Januar 2017 global mehr als drei Millionen Menschen versammelten, um gegen Unterdrückung, Ungleichheit, Gewalt und für eine andere gesellschaftliche Ordnung einzutreten - und daher trotz (hetero-)sexistischen und rassistischen Gegenwindes feministisch-kämpferisch zu bleiben. So betonte auch Angela Davis (2017) in ihrer Rede in Washington DC: "[L]et us remind ourselves that we the hundreds of thousands, the millions of women, trans people, men and youth who are here at the Women's March, we represent the powerful forces of change that are determined to prevent the dying cultures of racism, hetero-patriarchy from rising again." Diese Gleichzeitigkeit von sexistischem, rassistischem Backlash und feministischem, antirassistischem Aufbruch findet globalen Widerhall: Einerseits lassen sich gegenwärtig im Kontext der Autoritarisierung des Neoliberalismus weltweit Tendenzen der Remaskulinisierung des Politischen und des Staates, die Zunahme (hetero-)sexistischer Politiken und Diskurse sowie das Um-Sich-Greifen von Anti-Genderismus wahrnehmen: In Polen legte die Partei Prawo i Sprawiedliwo?? (PiS) im Herbst 2016 einen Gesetzesentwurf vor, der Abtreibung beinahe komplett und selbst im Falle der Schwangerschaft nach einer Vergewaltigung verbieten sollte; in Russland gilt häusliche Gewalt seit Februar 2017 nicht mehr als
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Körperverletzung, sondern als 'Fehlverhalten', das lediglich als Ordnungswidrigkeit geahndet werden kann; in der Türkei geht mit der gegenwärtigen Repressions- und Verhaftungswelle im Rahmen des von Präsident Recep Tayyip Erdo?an nach dem Putschversuch im Sommer 2016 verhängten 'Ausnahmezustands' auch ein Anstieg sexualisierter Gewalt von Frauen* in (Untersuchungs-)Haft einher; weltweit sind Frauen* und LGBTIQ in 'Flüchtlingslagern' der Gefahr sexualisierter Gewalt ausgesetzt; in Deutschland wettert die Alternative für Deutschland (AfD) beständig gegen den 'Gender-Wahnsinn', der angeblich Gegenstand der Gender Studies sei; und in Österreich wäre beinahe ein Mann Bundespräsident geworden, der noch 2016 versucht hatte, das Recht von Frauen* auf Abtreibungen zu beschneiden, um zu verhindern - wie im Handbuch freiheitlicher Politik der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) nachzulesen ist -, dass der Uterus jener Ort Österreichs mit der 'höchsten Sterbewahrscheinlichkeit' bleibe. Und die Liste der Beispiele liesse sich fortsetzen. Andererseits gelang es polnischen Feminist*innen durch eindrucksvolle Proteste, das geplante Abtreibungsverbot zu verhindern; in der Türkei reagierten Feminist*innen auf die im Rahmen des 'Ausnahmezustands' verhängte Schliessung der kurdisch-türkischen Nachrichtenagentur JINHA, die ausschliesslich von Frauen* betrieben wurde, mit der Neugründung des Nachrichtenportals SUJIN; um gegen Gewalt an Frauen zu protestieren und einen 'Krisenstab gegen geschlechtsspezifische Gewalt' zu fordern, hielten Frauen* im März 2017 auf der Puerta del Sol in Madrid einen Hungerstreik ab; generell wurde zum diesjährigen internationalen Frauentag zu einem weltweiten Frauen*streik aufgerufen, der nicht zuletzt von der südamerikanischen Bewegung gegen Gewalt an Frauen* Ni Una Menos inspiriert war; in Wien versammelten sich im Februar 2017 Frauen*, um gegen das von der Regierung vorgeschlagene Burka-Verbot im öffentlichen Raum einzutreten; und gegen rechte Politiken geht in Österre
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Inhaltsverzeichnis zu „Dauerkämpfe “
Inhalt "Ich habe das Gefühl, ich befinde mich in einem Dauerkampf" - Feministische Zeitdiagnosen und Strategien11 Brigitte Bargetz/Eva Kreisky/Gundula Ludwig Staat Politik mit der Geschlechterkarte: Historische Ambivalenzen in Frauenfreund-Konjunkturen27 Gabriella Hauch Challenges and Strategies for State Feminism in the 21st Century: A Pragmatic Perspective37 Amy G. Mazur/Dorothy E. McBride Europäische und österreichische Geschlechterpolitik aus geschlechterdemokratischer Perspektive: Wirkungen einer paradoxen Politik45 Nora Gresch/Stefanie Wöhl Mühen der Ebene: Rechtsfragen der Gleichstellung am Beispiel des Programms "Für Österreich"55 Elisabeth Holzleithner Demokratie Mehr als gleiche Rechte! Zu einem neuen Verhältnis von Freiheit und Gleichheit67 Andrea Maihofer Wider die Norm: In Verteidigung eines Kampfes um Gleichheit79 Gabriele Wilde Sorge im Präsens: Von der Repräsentationskritik zur präsentischen Demokratie89 Isabell Lorey Körperpolitiken Stalins Tod. "Ignoble Care" oder: Die Sorge um Leben und Sterben in einer postpatriarchalen Gesellschaft99 Cornelia Klinger Auf Leben und Tod: Politische Epistemologie und Körperpolitik im Grenzland Europas111 Teresa Kulawik Grenzenlose Reproduktionsfreiheit? Grenzüberschreitende Mobilisierung weiblicher reproduktiver Ressourcen und die Frage feministischer Gesellschaftskritik123 Kathrin Braun Bewegte Kämpfe NGOisierung revisited: Versachlichte Männlichkeit im zivilgesellschaftlichen Sektor135 Sabine Lang Das Bessere im Transnationalen? Über den Südwind in der Geschlechterpolitik145 Uta Ruppert Feminismus in Pakistan. Postkoloniale Diagnosen und Strategien155 Ina Kerner Lotta continua: Quantifizierte Steuerung und metrisierte Leistungsbeurteilung - neue Anlässe für einen alten Dauerkampf in Wissenschaft und Hochschule163 Sabine Hark/Johanna Hofbauer Rechte Politiken Mit Gefühl von Rechts zur Verteidigung der 'Lufthoheit über Kinderbetten'175 Katja Chmilewski/Katharina Hajek Maskulinismus: Der ganz normale
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'Gender-Wahnsinn'185 Marion Löffler Mann, oh Mann ... Wenn der Schutz 'unserer Frauen' die Antwort ist, was war noch mal die Frage?195 Edma Ajanovic/Stefanie Mayer Sprechen können: Gouvernementalität zu 'Köln'205 Sigrid Schmitz Zur symbolischen Bevölkerung 'identitärer' Landschaften217 Karin Liebhart Zwischen Ethnomasochismus und Androsadismus - Bausteine zu einer geschlechtersensiblen Affekttheorie von Rassismus229 Gabriele Dietze Wie weiter? Still Loving Feminism241 Gudrun-Axeli Knapp Konflikthafte Komplexität - Konflikt als Impuls und Praxis politischer Veränderung251 Antke Engel Vom Ringen mit der Utopie: Gewalt(freiheit), Feminismus und Wissenspolitik263 Claudia Brunner Die Herrschaft der weissen Männer: Feministische Überlebenskämpfe im Kapitalismus der Gegenwart273 Gabriele Michalitsch Feministische Kämpfe an der Schnittstelle von Neoliberalismus, religiösem Konservatismus und Krieg in der Türkei283 Ays?e Dursun im Interview mit dem I?stanbul Feminist Kolektif (Feministisches Kollektiv Istanbul) Vulva Riot! Wider die charakterlose Mainstream-Porno-Muschi. Eine Widerstandsschrift293 Anna Gius/Verena Kettner/Julia Sachseder Autor*innen303
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Autoren-Porträt
Brigitte Bargetz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich »Politische Theorie, Ideengeschichte und Politische Kultur« am Institut für Sozialwissenschaften der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Eva Kreisky, Prof. Dr., lehrte Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Politik der Geschlechterverhältnisse unter anderem an der Universität Wien. Gundula Ludwig ist Professorin für Sozialwissenschaftliche Theorien der Geschlechterverhältnisse und Leiterin des Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck an der Universität Innsbruck. Ihre Forschungsschwerpunkte sind queer-feministische Staats- und Demokratietheorie, Theorien der Subjektivierung, Körper- und Biopolitik, Gewalt und Geschlecht. Sie ist Redakteurin der Zeitschrift »Femina Politica« und Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung.
Bibliographische Angaben
- 2017, 310 Seiten, Masse: 14,1 x 21,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Brigitte Bargetz, Eva Kreisky, Gundula Ludwig
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593508044
- ISBN-13: 9783593508047
- Erscheinungsdatum: 02.10.2017
Pressezitat
"Dieser anspruchsvolle Band ist zu empfehlen, um mehr feministische Strategien und Historien kennenzulernen.", WeiberDiwan, 30.07.2018
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