Das Think Like a Monk-Prinzip

In „Das Think Like a Monk-Prinzip“ gibt der Digitalstratege, Social-Media-Influencer und ehemalige hinduistische Mönch Jay Shetty Tipps, wie man sein Leben bewusster und sinnvoller gestalten kann.

Ein Vortrag von Mönch Gauranga Das ändert Jay Shettys Leben. „Er war intelligent, wortgewandt und charismatisch. Er sprach vom Prinzip der „selbstlosen Aufopferung“. Und als er meinte, wir sollen Bäume pflanzen, in deren Schatten wir nicht sitzen werden, machte sich in meinem Körper ein ungewohntes Kribbeln breit.“

„Was, wenn man Seelenfrieden, innere Ruhe erreichen und seine Bestimmung finden möchte? Die Spezialisten dafür sind die Mönche.“ Drei Jahre hat Jay Shetty als Mönch verbracht. Er erzählt von seinem Weg, von seinen Erfahrungen und gibt das Wissen aus der Mönchs-Lehre weiter. Der Ratgeber ist in drei Teile aufgeteilt und befasst sich zu Beginn mit dem Loslassen. Die Weisheiten der Mönche helfen in allen Lebenslagen weiter. Es geht um die Heilsamkeit von Meditation und Achtsamkeit, Mönchgeist versus Affengeist, die Begeisterung für das Leben entdecken. Jay Shetty ist ein sympathischer, hilfreicher Erzähler, der Lösungen aufzeigt und anhand von Beispielen verständlich erklärt. „Wir leben in der Wahrnehmung einer Wahrnehmung von uns selbst und haben deshalb unser echtes Selbst verloren. Wie sollen wir erkennen, wer wir sind und was uns glücklich macht, wenn wir dem verzerrten Spiegelbild dessen hinterherjagen, was andere Menschen sich erträumen?“ Tatsächlich bietet das Buch einige Aha-Erlebnisse und animiert den Leser dazu, sich mit sich selbst, seinen Wünschen und Träumen zu beschäftigen und den eigenen Weg viel klarer zu sehen. Die Themen und Ansatzpunkte sind vielfältig. „Das „Think Like a Monk“-Prinzip fordert einen anderen Blickwinkel und eine neue Herangehensweise an das Leben. Eine Art Rebellion, Loslösung, Neuentdeckung, Sinnhaftigkeit, Fokussierung, Disziplin – und Dienst am Nächsten. Ziel dieser Art des Denkens ist ein von Ego, Neid, Begierde, Angst und Sorge, Wut, Verbitterung und Ballast befreites Leben. In meinen Augen ist das Annehmen des Mönchgeists nicht einfach nur möglich – es ist unabdingbar. Wir haben keine Wahl. Wir müssen zu Ruhe, Stille und Frieden finden.“ Aufrüttelnde und zum Nachdenken anregende Zitate finden sich überraschend viele. „Ist das Staub oder bin das ich?“ Die Suche zu sich selbst nimmt Zeit in Anspruch, die man als Leser sehr gerne investiert. Von der magischen Formel über Intention leben, die Kraft des Visualisierens und Dankbarkeit, jedes Thema geht nahe und zeigt ungeahnte Möglichkeiten auf. Beziehungen und Vertrauen, Energiemanagement, Selbstwahrnehmung, die Suche nach der grossen Liebe, ein bisschen lässt sich die Lektüre mit einer langen Wanderung auf dem Jacobsweg beschreiben. Bereicherung, Ansporn, Mut, Dinge zu bewegen.

Das Cover zieht durch Jays Lächeln, Titel und besonders den Untertitel an. Das hoffnungsvolle Hintergrund-Blau ist gut gewählt. Ein Lebensratgeber, der ins Auge fällt. „Das Think Like a Monk-Prinzip – Finde innere Ruhe und Kraft für ein erfülltes und sinnvolles Leben“ übertrifft die Erwartungen mit einer Fülle von interessanten Einblicken, Lösungsmöglichkeiten und Wegen zur Veränderung. Sehr empfehlenswert für alle, die sich und die Welt ein bisschen besser machen möchten, einen hilfreichen Leitfaden und Zuspruch brauchen. Dinge lassen sich im Kleinen wie im Grossen umsetzen.

Ich habe das Buch verschlungen

Tatsächlich ist dies aber kein Buch, das man unbedingt allzu schnell lesen sollte. Natürlich trifft der Autor den Nerv unserer Zeit. Wir verlieren uns zunehmend in all dem Stress und oft wissen wir gar nicht mehr, was wir eigentlich selbst wollen. Dieses Buch hilft dabei, den eigenen Kompass wiederzufinden und sich auf das zu besinnen, was wir selbst wollen, was uns wichtig ist. Mir hat hier besonders auch die lockere Herangehensweise gefallen. Der Autor erzählt leichtfüssig und mit Witz von seinen eigenen Erfahrungen, würzt diese mit durchaus interessanten, wissenschaftlichen Erkenntnissen und zahlreichen, weisen Sprüchen der alten Vordenker. Auf diese Weise ist man sofort im Buch drin und hat nie das Gefühl, irgendwie belehrt zu werden. Der Autor schafft es vielmehr, seine Sicht der Dinge, seine Lebensweise anschaulich darzustellen und gibt Anleitung, wie man sich daraus etwas für das eigene Leben mitnehmen kann. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe ständig genickt und hatte einige Aha-Effekte. Dabei sind die Aufgaben, die man mitunter machen kann, natürlich auf der Strecke geblieben. Auch war das in der kürze der Lesezeit schlicht zu viel Input, um wirklich alles zu verinnerlichen. Aber darum geht es auch gar nicht. Man ändert sich nicht von einen auf den anderen Tag. Dafür bekommt man mit Lektüre des Buchs aber einen durchaus sehr unterhaltsamen und kurzweiligen (obwohl Sachbuch bzw. Ratgeber) Denkanstoss, wo man anpacken könnte, um seine Unzufriedenheit, den Stress und all das, was uns heute belastet, irgendwie zu lösen. Das eine oder andere werde ich auch jetzt schon mitnehmen. Aber ich denke, dass ich dieses Buch sicherlich nicht zum letzten Mal gelesen haben werde. Da steckt viel drin, das einem helfen kann, sein Leben etwas bewusster, etwas ruhiger zu gestalten und vielleicht sogar umzukrempeln. So weit muss es aber gar nicht gehen. Meiner Meinung nach besteht aber durchaus die Gefahr, dass man sich und seine Situation wirklich grundlegend hinterfragt und auf den Prüfstand stellt.

Fazit: Mein erstes Buch dieser Art und ich bin wirklich sehr begeistert.