Das Rote U

Schon als 10jähriger habe ich dieses Buch gelesen. Ich bin jetzt 57 Jahre alt und bestelle dieses spannende Buch, um es noch einmal zu lesen. Es ist einer echter Krimi für Kinder, ohne Brutalität, aber sehr spannend geschrieben. Man kann sich richtig in die Zeit hineinfühlen. Das Buch erzählt die Geschichte in der Vorkriegszeit in Düsseldorf. Richtige Gaslichtatmosphäre.

Dieses Buch habe ich in meiner Schulzeit (Mitte fünfziger-bis Mitte sechziger er Jahre) regelrecht verschlungen.
Es war in unserer Schulbücherei der Renner und stets ausgeliehen.
Meinen eigenen Kindern habe ich später davon erzählt und bedauert, dass es zu dieser
Zeit nicht mehr zu bekommen war. Bei einem Flohmarktbesuch wiesen mich meine beidenTöchter plötzlich auf ein Gebrauchtexemplar hin, welches in Top-Zustand für DM 2.- zu erhalten war.
Beide Mädels waren genau wie ich begeistert von dieser Düsseldorfer Geschichte.
Ich habe später versucht, heutigen Grundschülern daraus vorzulesen, es stellte sich je-
doch als schwierig heraus, da die Kinder nur noch über einen sehr engen Wortschatz
verfügen und man ihnen sogar noch erklären muss, was ein Kellergewölbe ist.
Trotzdem: Solche Bücher müssten heute wieder geschrieben werden, den Harry Potter
ist nicht alles!!!

Ich bin Baujahr 1959 und entdeckte das Buch auf einem Flohmatkt als 12 jähriger für 20 Pfennig. Ich nahm es mit, denn ich hatte 2 DM zur Verfügung um mir was zu kaufen und das waren die besten 20 Pfennig, die ich je in meinem Leben investiert habe.
Beim Lesen zu Hause kam ich gar nicht mehr raus, sprich ich konnte das Buch gar nicht mehr weglegen, so spannend war es.
Das Buch spielt in Düsseldorf und ich wohnte damals in Düsseldorf - Gerresheim, kannte mich aber im gesamten Raum Düsseldorf schon ganz gut aus Dank Bus und Bahn und vieler verstreuter Freunde die im Raum Düsseldorf wohnten und erkannte alles wieder, was in dem Buch beschrieben wurde, ich kam mir vor, als ob ich selber ein Teil des Buches war, das Buch spielt hauptsächlich in der Altstadt, aber auch in Bilk/ Oberbilk und Derendorf, soweit ich mich erinnere ca. 49 Jahre nachdem ich es das erstenmal gelesen habe.
Nach dem Lesen, las ich es direkt nochmal und dann nochmal, so spannend war es.
Beim Umzug ging es dann irgendwie verloren, aber heute als alter Mann freue ich mich, dass das Buch immer noch zu bekommen ist und werde es mir wieder bestellen, denn dieses Buch ist eines der spannendsten Bücher, obwohl eigentlich ein Kinderbuch, was ich in meinem ganzen Leben und ich habe sehr viel gelesen, je gelesen habe.
Auf den Inhalt brauche ich nicht mehr einzugehen, dass ist bei anderen Kommentaren zu Hauf gemacht worden, aber ich kann es nur jedem empfehlen der spannende Bücher zu schätzen weiss.
Harry Potter ist nicht "der Nabel der Welt ", dieses Buch finde ich bei weitem viel spannender und interessanter. Für Düsseldorfer müsste es Pflichtlektüre in der Schule werden.

Ich habe schon mal einen Kommentar geschrieben, indem ich sagte, dass ich das Buch aus meiner Kindheit kenne und es mir nochmal bestelle, weil mein Kindheitsbuch leider verloren gegangen ist.
Das habe ich inzwischen getan und mir sind einige Ungereimtheiten aufgefallen.
In dem Buch sind mehrere Zeichnungen abgebildet
Ein Fehler scheint mir bei den ersten beiden Zeichnungen vorzuliegen. Auf der ersten müsste Boddas und Mala abgebildet sein, und beide sollten auch mit auf der zweiten sein. Auf der zweiten Zeichnung ist aber nur ein Junge mit kurzen Hosen, auf der ersten haben beide welche an, und es ist nirgends die Rede davon, dass sich jemand umzieht.
Das ist der erste technische Fehler in dem Buch.
In der alten Ausgabe die ich als Junge gelesen habe vor ca. 50 Jahren ist von einem Flobertgewehr die Rede mit der die Jungs Karnickel schiessen, in der jetzigen Ausgabe ist aus dem Flobertgewehr ein Luftgewehr geworden. Warum?
Eine Erklärung wäre, dass hier der Autor eine Anpassung an das strengere Waffengesetz Folge leisten will, als es noch zu der Zeit war, als die Handlung des Buches spielte.
Da aber hier die Rede davon ist, das Karnickel geschossen werden, was nur mit einem mindestens 16 Joule Luftgewehr auf weite Entfernungen möglich ist, hat man sich hier auch wieder vertan, weil ein 16 Joule Luftgewehr ein Weitschussluftgewehr ist, was auch wieder unter das Waffengesetz fällt.
Mit einem erlaubten bis 7,5 Joule Luftgewehr wäre es nicht möglich Karnickel zu schiessen, es sei denn man schiesst aus 2 Meter Entfernung und das dürfte nicht möglich sein, kein Karnickel lässt einen so nahe ran.
Ansonsten ist das Buch genauso geschrieben wie in der alten Ausgabe vor 50 Jahren. Es ist ein spannendes Buch und sollte für Düsseldorfer Schüler Pflichtlektüre werden, denn es spielt in Düsseldorf.
Ich hätte mir vielleicht gewünscht, dass es ein bisschen länger geschrieben ist und noch mehr Streiche der Bande drin vorkommen.
Aber alles in allem ein hervorragendes spannendes Buch, was ich jetzt zum zweiten Mal schon lese. Es ist mittlerweile mein Lieblingsbuch geworden, deswegen selbstverständlich 5 Sterne.
Ich habe übrigens in dem Buch das Luftgewehr gestrichen und selber Flobertgewehr hingeschrieben, das erschien mir besser und entspricht der alten Ausgabe die ich als Kind hatte