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Das Lemming-Projekt

 
 
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Frigiliana, ein idyllisches Dorf in Andalusien. Hier lebt Alejandro. Der junge Kunsthistoriker säubert im Auftrag der Firma CleanContent das Internet vom digitalen Giftmüll, von Pornographie, Hass und Gewalt. Als sich seine Kollegin Maria von einer Brücke...
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Kommentare zu "Das Lemming-Projekt"
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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 22.08.2021

    Die andalusische Provinz hat sich von der grossen Immobilienkrise 2008 nie wirklich erholt. Die jungen Menschen ziehen entweder weg oder müssen sich mit gering bezahlten Jobs unter ihrer Qualifikation begnügen. So auch der Historiker Alejandro, der in einem IT Unternehmen online Content durchsucht und alles löscht, was unter Hass, Gewalt oder Pornografie fällt. Sie alle arbeiten dort im Akkord, doch eine seiner Kolleginnen scheint zunehmend unter der Arbeit zu leiden; sie erhält, genauso auch Alejandro, immer wieder verstörende Bilder, die sich persönlich betreffen. Bei Alejandro ist es ein Foto, das er als Kind zu Hause gesehen hat. Als Maria sich das Leben nimmt, beginnt er nachzuforschen und stösst dabei nicht nur auf ein gut gehütetes Familiengeheimnis, sondern auf die Verwicklung von staatlichen Institutionen, Kirche und einer nebulösen Untergrundorganisation, die als Reconquista 2.0 das vermeintlich von Ausländern übersäte und unter einer jüdischen Weltelite leidende Land zurückerobern möchte.

    Der Journalist Wolfgang Kaes ist für seine intensiven Recherchen bekannt, mit denen er bereits mehrere ungelöste Fälle aufklären konnte. Immer wieder legt er auch mit seinen Büchern den Finger in Wunden und verbindet so spannende Unterhaltung mit journalistischer Arbeit und Aufklärung. Auch sein aktueller Thriller fügt sich in dieses Schema und greift gleich mehrere heisse Eisen an: die zweifelhafte Rolle der katholischen Kirche unter Franco, die scheinbar bis heute lieber unter den Teppich gekehrt als aufgeklärt wird; im politischen Spektrum eher rechts angesiedelte Bewegungen, die mit gezielter Propaganda nach schlichten Gemütern suchen, die auf ihre simplen Erklärungsmuster hereinfallen und sich leicht instrumentalisieren lassen; die Macht der Internet-Konzerne, die mit ihren Algorithmen steuern, was die Massen zu sehen bekommen und so nicht unwesentlich die öffentliche Stimmung beeinflussen und eine neue Macht darstellen – all dies vor dem Hintergrund der prekären Situation junger Spanier, die gerade in den provinziellen Gebieten kaum mehr Zukunftschancen haben.

    „Das Geheimnis des Facebook-Erfolgs ist die Sehnsucht der Menschen nach Aufmerksamkeit und Anerkennung. Auch Sehnsucht kann eine Sucht sein. Weltweit erliegen ihr rund 2,7 Milliarden Nutzer, die wie die Lemminge ein paar Meinungsführern und Heilsbringern hinterherhecheln.“

    Alejandro weiss wenig über die Firma, für die er arbeitet, auch seine Kollegen kennt er kaum, die Vorgaben sind strikt und der Druck ist gross. Er ist ein moderner Sklave, der sich ob mangelnder Alternativen fügen muss. Seine Arbeit wird eigentlich in dritte Welt-Ländern erledigt, wo Arbeitskräfte willig und billig sind, so weit ist es inzwischen mit Spanien auch gekommen. An wen er bei CleanContent bzw. dem Mutterkonzern ThinkContent geraten ist, ahnt er noch nicht.

    Doch mindestens genauso zweifelhaft ist die „Fromme Bruderschaft der Heiligen Agatha“, die als Wohltäter in der Öffentlichkeit auftritt und sich verlorener Kinderseelen annimmt, nur um diese in ihren Erziehungsanstalten gefügig zu machen, zu quälen und zu missbrauchen. Doch wer würde die bescheidenen Kirchenmänner hinterfragen, die sich ganz in den Dienste Gottes gestellt haben?

    Viel spanische Geschichte findet Eingang in den Thriller, belegt aber auch, dass sich manches strukturell immer wieder wiederholt, lediglich die Medien sind andere. Und dass es einzelne mutige Menschen braucht, die sich dem Treiben entgegenstellen, für Werte wie Gerechtigkeit einstehen und bereit sind, ihr eigenes Leben für die Wahrheit und das Ende des Schweigens zu riskieren. Einmal mehr eine perfekt orchestrierte anspruchsvolle Lektüre, die thematisch komplex und dennoch spannungsreich gestaltet ist.

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  • 3 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Der Krimi und mehr Blog, 20.08.2021

    Dies ist ein Roman, bei dem es um die Auswüchse der neuen Medienkonzerne genauso geht wie um die verbrecherischen Machenschaften des Katholizismus. Ausserdem gibt es viel Wissen um die Geschichte der iberischen Halbinsel in der älteren und jüngeren Vergangenheit jüngeren Vergangenheit.

    Alejandro ist Historiker, konnte aber nur einen Job als Content Analyst bei einem der ortsansässigen High-Tech-Unternehmen namens CleanContent finden. In diesem Job säubert er das Internet von unerwünschten Bildern und Videos, um die Datenschutzrichtlinien der EU einhalten zu können. Die Kollegen kennt er nicht, darf er nicht kennen. Kontakte der Mitarbeiter untereinander sind verboten. Dennoch trifft er sich nach dem mitternächtlichen Schichtende mit Maria.

    Ausserdem erfährt Alejandro durch Zufall von einem älteren Bruder, den seine Mutter ihm und seiner Schwester verschwiegen hat. Er macht sich auf die Suche. Dabei stösst er auf erschreckende Vorkommnisse in seiner eigenen Familie und den abgrundtiefen Machenschaften der katholischen Kirche und ihrer Vertreter.

    Wolfgang es hat in diesem Roman sehr viele Informationen gelegt. Es kommt mir so vor, als würde er alles präsentieren wollen, was er recherchiert hat. Das ist meines Erachtens etwas zuviel. Denn dabei hat er die Story aus dem Blick verloren. Es baut sich zwar etwas nach etlichen Seiten irgendwann auf, ist aber so zerfasert, dass man immer noch nicht das Hauptthema erkennen kann.

    Es gibt mehrere Stränge, aus denen heraus sich eine spannende Geschichte entwickeln könnte. Doch mir waren diese Parallelen zu weit auseinander. Aber, das muss man sagen, es reicht, um insgesamt an dem Roman dranzubleiben. Auch, wenn alles versträut bleibt, war ich auf die Auflösungen gespannt. Ich habe diesen Roman als einen interessanten Abriss der spanischen Geschichte, des europäischen Katholizismus und der aufkeimenden Übermacht der Internetkonzerne gelesen und kann ihn als solchen empfehlen.

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