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Das Leben eines Anderen

Roman
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Akira Kido lebt in Yokohama, ist Ende dreissig, Vater eines vierjährigen Sohnes, Ehemann und Scheidungsanwalt. Er hadert mit seinem Leben, seiner Ehe, alles erscheint ihm festgefahren und auf unbestimmte Weise falsch. Da wird er von einer ehemaligen Klientin...
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Kommentare zu "Das Leben eines Anderen"
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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Helena H., 10.05.2022 bei bewertet

    „Wenn es stimmte, dass die Menschen erst durch ihre Erinnerungen sie selbst werden, konnte man dann nicht, indem man sich die Erinnerungen eines Anderen einverleibte, zu jemand Anderem werden?“

    Rie ist in tiefer Trauer um ihren kürzlich tödlich verunglückten Ehemann, als plötzlich ein neuer Schock hinzukommt: Ihr Mann war nicht der, für den er sich ausgegeben hat. Nicht nur der Name Taniguchi Daisuke, nein, auch die Vergangenheit gehört(e) einem Anderen. Doch warum hat er eine falsche Identität angenommen? Um Klarheit zu erlangen, sucht Rie Akira Kido auf, den Anwalt, der sie bereits bei dem Scheidungsverfahren gegen ihren ersten Mann unterstützt hat. Zunächst nimmt Kido den Fall mehr ihr zuliebe an, als dass er wirklich interessant und lukrativ für ihn wäre. Je mehr Kido sich jedoch mit dem Fall befasst, desto faszinierter ist er und desto mehr gerät er in die Fänge der Idee eines Identitätstausches. Er liebäugelt mit der Vorstellung das Leben eines Anderen zu führen. Gleichzeitig setzt er sich aufs Tiefste mit existenziellen Fragen auseinander. Wie lebt man, wie liebt man in der Lüge?

    „Das Leben eines Anderen“ ist ein tiefsinniger, vielschichtiger Roman. Im Fordergrund steht der kriminalistische Fall des Identitätstausches. Der Fall wird Stück für Stück aufgedeckt, sodass der Leser der Handlung mit ununterbrochener Spannung folgt. Gleichzeitig handelt es sich bei „Das Leben eines Anderen“ um einen ausgeklügelten Psychologieroman mit vielen philosophischen Fragen. Es werden Fragen nach der Identität und Zugehörigkeit aufgeworfen. Worüber definiert sich der Mensch? Über seine Herkunft? Seine Vergangenheit? Wie wird er zu dem, der er ist? Und, wird er zu einem Anderen, wenn er einen anderen Namen annimmt, die Identität mit einer anderen Person wechselt? Wird er dann ein Stückweit zu dieser anderen Person und nimmt die Vergangenheit des Anderen an, um gleichzeitig seine eigene Vergangenheit abzustreifen wie eine Hülle? Und welche Rolle spielt die Vergangenheit für die Liebe? Kann aus der Lüge eine neue, eine andere Liebe entstehen?

    Keiichirō Hiranokonfrontiert uns in „Das Leben eines Anderen“ mit einer glaubwürdigen Geschichte, authentisch wirkenden Geschehnissen und lebensnahen Figuren. Gleichzeitig spielt er mit uns als Lesern und dem Zusammenspiel von Wirklichkeit und Wahrhaftigkeit, wenn er im Prolog schreibt, er habe Akira Kido persönlich kennengelernt und von ihm die Geschichte erzählt bekommen. „Ein Schriftsteller ist immer“, so schreibt er, „auf der Suche nach Menschen, die ihm als Modell für seine Romane dienen könnten. Er hofft, dass eines Tages ganz plötzlich, wie durch einen glücklichen Zufall, Meursault oder Holly Golightly vor ihm stehen. Als Vorlage eignen sich vor allem aussergewöhnliche Menschen, allerdings müssen sie auch etwas an sich haben, was sie zum Sinnbild für Andere oder einer ganzen Zeit werden lässt, damit sie, durch die Fiktion geläutert, Symbolcharakter erhalten.“

    Auf die Frage hin, warum Kido sich so intensiv mit dem Fall des Mannes auseinandersetzt, der seine Identität mit einem Anderen gewechselt hat, antwortet er: „Durch das Leben des Anderen komme ich an mein eigenes Leben heran. Ich kann über Dinge nachdenken, über die ich nachdenken sollte. Aber einfach so, direkt, kann ich das nicht. Mein Körper stemmt sich dagegen. Es ist so, als würde ich einen Roman lesen und beim Lesen auch meinem eigenen Schmerz begegnen.“ Und ist es nicht auch so bei uns? Lesen wir nicht auch, um uns durch das Leben einer Romanfigur an unser eigenes Leben anzunähern? Um seinem eigenen Schmerz zu begegnen? Und hat nach Beendigung der Lektüre vielleicht auch der ein oder andere mit der Idee eines Identitätstausches geliebäugelt?

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Morten, 05.05.2022

    Ein Mann ist gestorben. Ehemann, Vater, Bruder, Sohn. Doch nur die Hälfte davon ist wahr. Als seine Witwe ein Jahr nach dem Unfalltod die Familie des Verstorbenen kontaktiert, wird schnell klar, dass er nicht Taniguchi Daisuke war. Aber wer war er? Und wie kam er an Taniguchis Identität?

    Keiichiro Hiranos Roman „Das Leben eines Anderen“ lebt von seiner Authentizität. Identitätstausch ist hier keine Science-Fiction, kein Face/Off mit John Travolta und Nicolas Cage, sondern ein reales System, bei dem die in Japan gängigen Familienregister und Lebensgeschichten getauscht werden. Ein System, dem Anwalt Akira Kido auf die Spur kommt, als er von Rie, der Witwe des nun namenlosen Gatten, beauftragt wird, die Herkunft ihres Mannes aufzudecken.

    Der Klappentext führt dabei ein kleines bisschen in die Irre. Dass Kido selbst in die Rolle Taniguchis schlüpft, dessen Lebensgeschichte übernimmt, „um seinem eigenen Schicksal zu entgehen“, ist etwas hochgegriffen. Im Prolog, der streng genommen eher ein vorgegriffener Epilog ist, was im letzten Kapitel mit Kido deutlich wird, sowie auf einer Geschäftsreise in einer Bar, wechselt Kido seine Identität, gibt sich für jemanden aus, der er nicht ist. Dabei spielt seine scheiternde Ehe und der Alltagsrassismus, dem er als Zainichi – als koreanischstämmiger Japaner – ausgesetzt ist, eine Rolle. Aber er möchte auch mehr herausfinden über die Person, die mit seiner Klientin verheiratet war, und seine Beweggründe, die Identität eines Fremden anzunehmen.

    „Das Leben eines Anderen“ ist ein Buch der behutsamen Zwischentöne. Hirano zeichnet wundervolle Figuren, die den Leser:innen mit einer häufig leisen, bewegenden (Vor-)Geschichte begegnen. Der Pfad zur wahren Identität des Verstorbenen ist ein gewundener, der ganz langsam beschritten wird, was dem Roman – neben Einblicken in die japanische Gesellschaft, ihre Bürokratie und den auch hier vorhandenen täglichen Rassismus – eine besondere Tiefe gibt und Hirano zu einem der spannendsten modernen Literaten Japans.

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