Das Gute im Sozialen
Eine perfektionistische Grundlegung des Sozialstaats. Dissertationsschrift
Der Sozialstaat ist eine der am stärksten umkämpften Institutionen unserer Zeit. Umso dringlicher erscheint deshalb die Frage nach seinen normativen Grundlagen. Oliver Krüger entwickelt in diesem Buch eine Theorie des Sozialstaats, die sich dem politischen...
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei
Buch (Kartoniert)
Fr. 59.90
inkl. MwSt.
- Kreditkarte, Paypal, Rechnungskauf
- 30 Tage Widerrufsrecht
Produktdetails
Produktinformationen zu „Das Gute im Sozialen “
Der Sozialstaat ist eine der am stärksten umkämpften Institutionen unserer Zeit. Umso dringlicher erscheint deshalb die Frage nach seinen normativen Grundlagen. Oliver Krüger entwickelt in diesem Buch eine Theorie des Sozialstaats, die sich dem politischen Perfektionismus verschreibt. Ohne einen Bezug zum guten Leben lässt sich der Sozialstaat nicht überzeugend begründen. Das zeigt er unter anderem am Beispiel aktueller sozialstaatlicher Diskurse zu Arbeit, Behinderung und Bildung. So wird eine Grundlegung des Sozialstaats konzipiert, die sich von abstrakten Gerechtigkeitstheorien abgrenzt und die Praxis im Blick hat.
Klappentext zu „Das Gute im Sozialen “
Der Sozialstaat ist eine der am stärksten umkämpften Institutionen unserer Zeit. Umso dringlicher erscheint deshalb die Frage nach seinen normativen Grundlagen. Oliver Krüger entwickelt in diesem Buch eine Theorie des Sozialstaats, die sich dem politischen Perfektionismus verschreibt. Ohne einen Bezug zum guten Leben lässt sich der Sozialstaat nicht überzeugend begründen. Das zeigt er unter anderem am Beispiel aktueller sozialstaatlicher Diskurse zu Arbeit, Behinderung und Bildung. So wird eine Grundlegung des Sozialstaats konzipiert, die sich von abstrakten Gerechtigkeitstheorien abgrenzt und die Praxis im Blick hat.
Grossformatiges Paperback. Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Das Gute im Sozialen “
VorwortDass der Sozialstaat bislang moralphilosophisch auf schwachen Füssen steht, zeigt sich spätestens immer dann, wenn seine Kritiker die Stimme erheben, um ihm die Verletzung elementarer Freiheiten oder angeblich wohlverdienter Privilegien vorzuwerfen; regelmässig stossen in solchen Augenblicken die kritischen Einwände schnell auf neugieriges Interesse oder sogar Zustimmung, weil, so hat man den Eindruck, jedes durchsichtige, allgemein nachvollziehbare Argument für sozialstaatliche Massnahmen zu fehlen scheint - man denke nur zurück an die geistige Verwirrung, die vor einigen Jahren der Angriff Peter Sloterdijks auf eine Steuerpolitik zugunsten der Schlechtergestellten in den bundesrepublikanischen Feuilletons ausgelöst hat (Sloterdijk 2009). Gewiss, es gibt da und dort ernstzunehmende Versuche, den Sozialstaat politisch-philosophisch zu begründen, indem etwa auf die Verpflichtung demokratischer Staaten zum Schutz des Wohlergehens oder der Partizipationschancen aller seiner Bürger und Bürgerinnen verwiesen wird; im bundesrepublikanischen Kontext hat einen solchen Vorschlag vor zwanzig Jahren Frank Nullmeier mit der interessanten These unterbreitet, dass nur mit Hilfe sozialstaatlicher Massnahmen allen Gesellschaftsmitgliedern gegenüber jenes Mindestmass an sozialer Wertschätzung öffentlich zum Ausdruck gebracht werden kann, welches auf Dauer das Aufkommen giftiger, gesellschaftszersetzender Konflikte um Rang und Status zu verhindern vermag (Nullmeier 2000). Aber im Grossen und Ganzen sind Begründungen dieser Art gering an der Zahl und arm an gedanklicher Substanz; die herrschende Doktrin des Liberalismus scheint sich schwer damit zu tun, aus sich heraus Argumente dafür zu entwickeln, warum wir uns als demokratische Bürger und Bürgerinnen zur beherzten Unterstützung sozialstaatlicher Umverteilungen und Sicherungen verpflichtet fühlen sollten.Diesem theoretischen Defizit abzuhelfen, ist das erklärte Ziel des Buches, das es hier kurz vorzustellen gilt. Sein Autor, Oliver
... mehr
Krüger, hat sich nicht nur vorgenommen, die Gründe zu erkunden, die der unzulänglichen Beschäftigung des politischen Liberalismus mit dem Sozialstaat zugrunde liegen könnten; er will darüber hinaus auch eine moraltheoretische Perspektive umreissen, die es erlauben soll, die vielfältigen Leistungen von sozialstaatlichen Einrichtungen besser, überzeugender und konsistenter zu begründen. Beide Aufgaben werden in der Studie in einer Weise angegangen, die durchaus als mustergültig angesehen werden kann: Kritische Erörterungen der wichtigsten Literatur zum Thema wechseln sich mit anschaulichen Darstellungen der zentralen Herausforderungen der Sozialpolitik ab, häufig noch verlebendigt durch Beispiele aus Romanen oder Filmen, so dass insgesamt ein gut lesbarer, systematisch aufgebauter Text entstanden ist, der zugleich historische Rückschau, soziologische Aufklärung und philosophische Begründungsarbeit liefert.Den Auftakt der Studie, die auf eine Dissertation am Fachbereich Philosophie der Universität Hamburg zurückgeht, bildet mit guten Gründen der Versuch, zunächst erst einmal zu bestimmen, warum der moderne Rechtsstaat überhaupt Aufgaben zu lösen haben soll, die sich als »sozial« verstehen lassen. Die Antwort, die Oliver Krüger auf diese Ausgangsfrage gibt, lässt sich wohl am besten als »rekonstruktiv« bezeichnen, werden doch in Form eines Nachvollzugs der mutmasslichen Gerechtigkeitsvorstellungen der in einem Sozialstaat lebenden Bürger die Argumente freigelegt, die aus deren Sicht staatliche Hilfeleistungen für durch bestimmte Risiken betroffene Personengruppen begründen können: Das »sozialstaatliche Institutionengefüge«, welches sich in den letzten beinah einhundertfünfzig Jahren in vielen Staaten Europas in verschiedenen Gestalten und mit jeweils unterschiedlichen Begründungen herausgebildet hat, erfüllt die intuitiv vollkommen einleuchtende Funktion, denen zu helfen, die unverschuldet von Armutslagen bedroht sind, die sie entweder der Entwürdigung ausliefern oder
... weniger
Inhaltsverzeichnis zu „Das Gute im Sozialen “
InhaltVorwort von Axel Honneth 9Einleitung 15I. Die normativen Grundlagen des Sozialstaats 211. Der Sozialstaat als soziales Institutionengefüge 23Die historische Genese 25Ziele des Sozialstaats 33Sozialstaatliche Grundmodelle 532. Die Diagnose einer Krise des Sozialstaats 61Die Krisenrhetorik und ihre Kritik 63Der widersprüchliche Handlungsrahmen des Sozialstaats 72Selbstinduzierte Krisen 763. Die Normativität sozialer Probleme 82Über Armut 84Entwürdigung 90Exklusion 1034. Begründungen des Sozialstaats 109Assoziative Pflichten 112Soziale Rechte 121Bedürftigkeit 127II. Die Flucht in die abstrakte Theorie 1361. Die Gerechtigkeitstheorie von John Rawls 137Die theoretischen Grundlagen 140Sozialpolitische Implikationen 151Eine Theorie des Sozialstaats? 1612. Das Gebot der staatlichen Neutralität 176Spielarten der staatlichen Neutralität 178Doppelte Zurückhaltung 192Der Vorrang des Rechten 202III. Der politische Perfektionismus 2161. Der Begriff des Perfektionismus 218Der Perfektionismus als ethischer Ordnungsbegriff 220Die Kritik an der staatlichen Neutralität 234Die Gefahr des Perfektionismus 2472. Der liberale Perfektionismus - ein Oxymoron? 264Liberalismus und Perfektionismus 266Lob der Autonomie 283Das perfektionistische Selbst 2983. Grenzen und Möglichkeiten des liberalen Perfektionismus 316Praktische Inkompetenzen 318Das kritische Potenzial 328Praktischer Perfektionismus 341IV. Der Perfektionismus in sozialstaatlichen Kontexten 3581. Die Organisation der Arbeit 360Das Gute in der Arbeit 362Workfare 369Forderungen an Arbeitsverhältnisse 3752. Der sozialstaatliche Umgang mit Behinderungen 382Behinderung und Wohlergehen 383Chancengleichheit? 389Selbstbestimmung und Sorge 3953. Erziehung und Bildung 403Staatliche Erziehung ohne Perfektionismus? 404Bildung und Autonomie 411Der demokratische Bürger 416Fazit: Der Perfektionismus des Sozialstaats 423Literatur 429Danksagung 462
Autoren-Porträt von Oliver Krüger
Oliver Krüger ist Philosoph und arbeitet als wiss. Mitarbeiter für Ethik und Sozialwissenschaften an der Medical School Hamburg.
Bibliographische Angaben
- Autor: Oliver Krüger
- 2019, 463 Seiten, Masse: 14,1 x 21,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593509768
- ISBN-13: 9783593509761
- Erscheinungsdatum: 03.07.2019
Kommentar zu "Das Gute im Sozialen"
0 Gebrauchte Artikel zu „Das Gute im Sozialen“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Das Gute im Sozialen".
Kommentar verfassen