Das Geheimnis der Medica
Ein Mittelalter-Roman. Originalausgabe
Eine Heilerin in dunkler Zeit
Deutschland zur Stauferzeit: Die junge Anna hat eine ganz besondere Gabe. Sie kann Menschen heilen. Der jüdische Medicus Aaron erkennt ihr Talent und wird ihr Lehrmeister. Die Heilverfahren sind ihrer Zeit weit voraus und...
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Produktinformationen zu „Das Geheimnis der Medica “
Klappentext zu „Das Geheimnis der Medica “
Eine Heilerin in dunkler Zeit
Deutschland zur Stauferzeit: Die junge Anna hat eine ganz besondere Gabe. Sie kann Menschen heilen. Der jüdische Medicus Aaron erkennt ihr Talent und wird ihr Lehrmeister. Die Heilverfahren sind ihrer Zeit weit voraus und schon bald steht Anna im Ruf, eine Wunderheilerin zu sein. Doch ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten und die Liebe zu einem jungen Grafen, bringen die Medica in höchste Gefahr: Der Erzbischof von Köln brandmarkt sie als Hexe. Anna weigert sich, ihre Kunst aufzugeben und stellt sich dem Kampf mit einem übermächtigen Feind.
Lese-Probe zu „Das Geheimnis der Medica “
Das Geheimnis der Medica von Johanna GeigesI
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Anna wachte noch vor der Prim auf, denn es war, ungewöhnlich für diese Jahreszeit, bitterkalt. An diesem Tag, dem Gründonnerstag vor Ostern, fand die traditionelle Fußwaschung für zwölf Gläubige in der Klosterkirche von Heisterbach statt, und sie war wie stets eingeteilt, dem Prior bei der heiligen Zeremonie als Messdiener zur Seite zu stehen. Doch Anna war Kälte gewöhnt. Ihre winzige Zelle bestand aus nacktem Mauerwerk, das sommers wie winters feucht und klamm war, obwohl sie, weil der Prior und Infirmarius Pater Urban es gut mit ihr meinte, in besonders frostigen Winternächten eine Eisenpfanne mit glühenden Kohlen aus der Küche neben dem Refektorium mitnehmen durfte, um sich warmzuhalten. Ein Privileg, das unter den Novizen des Klosters Heisterbach leicht Neid und Missgunst erwecken würde, wenn es jemand herausbekam. Immer musste sie warten, bis sich die Mönche, Novizen und Laienbrüder in ihr Dormitorium zurückgezogen hatten, damit Prior Urban ihr die eiserne Pfanne ungesehen in die Hand drücken konnte.
Anna wunderte sich manchmal über den fürsorglichen, ja fast väterlichen Umgang, den der Prior mit ihr pflegte. Vermutlich war seine Freundschaft zu ihren Eltern der Grund dafür. Zwischen Prior Urban und ihrem Vater, der seinen christlichen Pflichten stets nachkam, aber kein religiöser Eiferer war, bestand ein geheimnisvolles Band, dessen Ursprung Anna nicht kannte. Ihr Vater war Bauer und hatte ein paar Wiesen und Äcker vom Kloster gepachtet. Damit hatten er und seine Frau ein karges Auskommen, und außer Anna gab es keine Kinder. In mageren Jahren, die es in letzter Zeit immer häufiger gegeben hatte, war es dem Vater nicht leicht gefallen, den Pachtzins zu entrichten. Aber der Prior hatte bei ihm stets beide Augen zugedrückt, obwohl er sonst ein äußerst akribischer Mann war, was die pünktlichen und korrekten Zahlungen an das Kloster anging.
Pater Urban besorgte neben seinen geistlichen Pflichten und den Aufgaben eines Infirmarius auch die Einkünfte des Klosters. Wenn der Erzbischof von Köln einmal im Jahr das Kloster mit seinem hohen Besuch beehrte, war der Prior stets von Stolz erfüllt, eine makellose Bilanz in seinen Büchern vorweisen zu können.
Erzbischof Konrad von Hochstaden war dafür gefürchtet, alles einer genauesten Prüfung zu unterziehen, denn schließlich sollte jedes seiner Klöster so viel Gewinn wie möglich abwerfen. Er war ein reicher Mann und setzte alles daran, seinen Machtbereich zu vergrößern und dem vom fernen Kaiser eingesetzten König Konrad IV. das Leben schwerzumachen. Ehrgeizig, eitel und habgierig, aber auch außergewöhnlich intelligent und zielgerichtet, war er der eigentliche Herrscher in seinem Reich zwischen Köln und Koblenz, gefürchtet für seinen heiligen Zorn, der wie aus heiterem Himmel all jene treffen konnte, die ihm im Weg standen. Aber Prior Urban verstand es, sein Kloster klug zu führen. Bislang hatte sich der Erzbischof nie veranlasst gesehen, öfter als einmal im Jahr anzureisen, um die seinem Bistum und dem Papst zustehenden Abgaben einzufordern.
Anna stand auf und warf einen Blick in das Kohlebecken. Doch dort war nur noch Asche. Schaudernd tastete sie nach dem einzigen Gegenstand in der Zelle, der ein Tribut an ihre weibliche Eitelkeit war: ein spielkartengroßes Stück dünnes Metallblech, das sie unter der Matratze ihres Rollbetts versteckt hatte. Sie zog es hervor, hauchte es an und putzte es mit dem Ärmel ihrer Tunika blank. Undeutlich sah sie ihr Konterfei in dem kleinen Spiegel: das hübsche, aufgeweckte Gesicht eines seit kurzem sechzehnjährigen Mädchens niederen Stands, zu seinem ständigen Leidwesen jünger wirkend, umrahmt von bubenhaft geschnittenen kurzen Haaren mit der üblichen Tonsur. Und mit verschiedenfarbigen Augen. Eine Iris war braun, die andere grün. Eine seltsame Anomalie, die sie noch bei keinem anderen Menschen gesehen hatte. Abergläubische Leute - und davon gab es mehr als genug - bekreuzigten sich, wenn sie ihr nah genug kamen, um die verschiedenfarbigen Augen zu bemerken. Es galt als Teufelszeichen, und ein Blick von ihr als böser Blick, der einen verzaubern konnte.
In einer kindischen Anwandlung streckte Anna ihrem Spiegelbild die Zunge heraus und begann, ihre Kleidung anzulegen.
Der kleine, aber deutlich sichtbare Busen musste mit einer Brustbinde eingewickelt und f lachgedrückt werden, bevor sie Habit und Skapulier über den Kopf ziehen konnte, die Tracht eines Novizen, die sie trug, obwohl sie als Laienbruder im Kloster war und nicht das Gelübde anstreben durfte. Bis zum heutigen Tag war es Pater Urban und ihr gelungen, das Geheimnis ihres Geschlechts zu bewahren. Das war nur möglich, weil Anna eine Sonderstellung im Kloster innehatte. Als Famulus des Infirmarius hatte sie die Zelle neben der Krankenabteilung nur für sich; sie musste die Nacht nicht im großen Schlafsaal, dem Dormitorium, verbringen wie die anderen Novizen. Außerdem hatte sie eine vom Abt persönlich ausgestellte Dispens, was die regelmäßigen Gebetsstunden anging. Schließlich war es ihre Aufgabe, Tag und Nacht da zu sein, falls einer der Kranken ihrer bedurfte.
Ihre Pflichten nahm sie sehr ernst. Sie hatte viel vom Infirmarius, dem Krankenpfleger, gelernt, und Pater Urban war stolz auf sie. Er hatte sie, seit er sie als siebenjähriges Mädchen unter dem Namen Marian im Kloster aufgenommen hatte, in allem unterrichtet, was er von der Kunst des Heilens wusste. Darin war er ein wahrer Meister. Auch war er stets bestrebt, sich weiterzubilden - natürlich innerhalb der Grenzen, die ihm der kirchenrechtliche Kanon setzte, der seit Jahrhunderten die Kunst der Medizin durch Glaube und Lehre bestimmte. Aber hin und wieder wagte er sich auch mit seinem Famulus an persönliche Forschungen, was allerdings nicht an das Ohr eines der vielen Mönche gelangen durfte, die neugierig und neidisch auf alles waren, was neu und damit ketzerisch war, und jedweden Verdacht sofort dem Abt gemeldet hätten. In der Heilpflege, in der Chirurgie, im Aderlass, im Laxieren und vor allem in der Arzneimittelkunde konnte niemand dem erfahrenen Pater Urban das Wasser reichen. Im Klostergarten war er zuständig für die Bestellung des Hortusbotanicus, des botanischen Gartens, und des daran angegliederten Heilgärtleins, in dem alle Arten von Kräutern wuchsen, denen eine medizinische Wirkung zugesprochen wurde. Das Heilgärtlein war mit der Zeit Annas Revier geworden, und sie widmete sich ihm mit besonderer Sorgfalt und Hingabe.
Sie seufzte, als sie die dünne Eisschicht in der Waschschüssel sah, drückte sie vorsichtig ein und wusch sich das Gesicht ab. Als sie sich abtrocknete, klopfte es plötzlich.
Auf ihren Ruf hin öffnete sich die Zellentür, und Pater Urban trat herein.
»Ich komme schon, Pater«, sagte Anna und lächelte ihn an. Pater Urban war ein fröhlicher Mann von mehr als fünfzig Jahren, dessen weißer Bart ihm das Aussehen eines Gelehrten verlieh. Doch heute zeigte sich ungewohnter Ernst auf seinen Zügen, und Anna las ihm an den Augen ab, dass etwas nicht stimmte. Er zog die Tür der Zelle sanft hinter sich ins Schloss.
»Ich habe mit dir zu reden, Anna«, sagte er mit leiser Stimme.
Anna sah ihn besorgt an. Er wandte den Blick ab, und schob mit dem Fuß die Kohlenpfanne zur Seite. Wenn er sie mit »Anna« anredete und nicht mit »Bruder Marian«, wie sie sonst genannt wurde, musste etwas Ernsthaftes vorgefallen sein. Der Prior packte die Kohlenpfanne am Stiel, fasste mit der Hand hinein und rieb ihr etwas Asche ins Gesicht. Anna rührte sich nicht.
»So. Jetzt siehst du eher wieder wie Bruder Marian aus. Und nicht wie ein Mädchen.« Er strich ihr nachdenklich eine Haarsträhne aus der Stirn.
»Ist etwas passiert, Pater Urban?«, fragte sie.
»Gott will uns prüfen, fürchte ich«, seufzte er aus tiefster Seele und drückte sanft seinen Zeigefinger auf ihre Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen. »Nicht hier.«
Der Prior öffnete die Tür, blickte forschend in den Gang hinaus und nickte dann.
»Folge mir, Bruder Marian«, befahl er laut.
Er ging hinaus. Anna zögerte kurz, versteckte das Stück Metallblech, das den aufmerksamen Blicken des Paters nicht entgangen war, wieder unter der Matratze und folgte dem Prior und Infirmarius.
Sie eilten durch den Krankenbereich in den zugigen Kreuzgang, wo sie zwei Novizen begegneten, die sich offensichtlich verspätet hatten und mit wehendem Habit zur Prim eilten. Als sie den Prior sahen, verlangsamten sie ihren unangemessenen Laufschritt und verneigten sich respektvoll. Zu anderer Zeit hätte Pater Urban sie streng zurechtgewiesen, aber heute nickte er nur geistesabwesend und schlug den Weg zur großen Halle des Abtes ein, die er während dessen Abwesenheit als Arbeits- und Empfangsraum für Besucher benutzte. Der Abt des Klosters Heisterbach war schon vor Wochen zum Erzbischof nach Köln beordert worden, unter dessen Vorsitz ein Generalkapitel abgehalten wurde, das kein Ende nehmen wollte, denn bei den Versammlungen des Ordens fanden
zahlreiche Ketzerprozesse statt.
Prior Urban öffnete die Tür zur Empfangshalle, wartete, bis Anna eingetreten war, und schloss sie dann überaus sorgfältig hinter ihr. Anna hatte die Empfangshalle des Abtes bisher
erst zwei- oder dreimal betreten und staunte auch heute wieder über die Pracht des gewaltigen Raumes. Die Halle war fast so groß wie das Seitenschiff der Klosterkirche, mit prächtigen Wandwirkereien, die die Passion Christi zeigten, und einem offenen Kamin, in den ihre ganze Zelle gepasst hätte.
Neben dem prasselnden Kaminfeuer, um das halbkreisförmig ein paar Stühle gruppiert waren, stand ein mächtiger Eichenschreibtisch. Dort, im hinteren Drittel des Raumes, wartete ein ärmlich gekleidetes Paar. Der Mann, hager, grauhaarig und barhäuptig, knetete an seiner Kopfbedeckung herum. Seine zierliche Frau blickte den Ankömmlingen bang und erwartungsvoll entgegen. Bei Annas Anblick fingen der alte Mann und seine Frau an zu strahlen.
Anna zögerte kurz, so überrascht war sie, ihre Eltern wiederzusehen. Dann schossen ihr Tränen der Freude in die Augen.
»Mutter! Vater!«
Sie rannte auf die beiden zu und umarmte zuerst ihre Mutter fest und innig und küsste sie auf beide Wangen. Die Mutter wollte sie gar nicht mehr loslassen, aber Anna wandte sich ihrem Vater zu und fiel auch ihm um den Hals. Der Vater kämpfte ebenfalls mit den Tränen. Dann schob er Anna auf Armeslänge von sich weg und musterte liebevoll ihr aschebeschmutztes Gesicht. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, legte der Prior warnend den Zeigefinger auf seine Lippen.
»Kein lautes Wort!«, sagte er in gedämpftem Ton, »die Wände haben Ohren! Nehmt Platz.«
Er wartete, bis Anna und ihre Eltern sich gesetzt hatten und ihn erwartungsvoll ansahen, wobei die Mutter Annas Hand fest drückte und ihren Blick nicht mehr von der Tochter wenden wollte.
Prior Urban blieb stehen und räusperte sich.
»Wie lange ist es jetzt her, dass Ihr Anna in meine Obhut gegeben habt?«
»Es werden gut zehn Jahre sein, Euer Gnaden«, antwortete der Vater mit belegter Stimme.
»Eine lange Zeit. Doch alles hat eine bestimmte Stunde, und jedes Ding unter dem Himmel seine Zeit.«
Er sah Anna an. »Und deine Zeit ist nun gekommen, Anna.«
Die Eltern nickten schweigend und ergeben. Anna hingegen sah den Prior stumm an, mit leichtem Misstrauen, und wartete auf eine Erklärung.
Der Prior fuhr fort: »Anna, du bist jetzt sechzehn Jahre alt und kein Kind mehr. Schon lange nicht mehr. Und ich fürchte, dass du deine ... deine Weiblichkeit nicht länger verbergen kannst.«
Anna wollte widersprechen und setzte schon zu einer Verteidigungsrede an, aber der Prior gebot ihr mit einer Handbewegung zu schweigen.
»Das ist eine unleugbare Tatsache. Deshalb habe ich deine Eltern um dieses Treffen gebeten. Wir müssen gemeinsam beschließen, was zu tun ist. Hoher Besuch hat sich angekündigt, und ich kann nicht ausschließen, dass bei dieser Gelegenheit das Unterste zuoberst gekehrt wird.«
»Etwa Seine Eminenz, der Erzbischof ?«, platzte Anna heraus.
Pater Urban nickte. »Erzbischof Konrad von Hochstaden höchstpersönlich. Ich fürchte, dieses Mal wird es nicht dabei bleiben, dass er meine Bücher und Bilanzen überprüft. Gerüchten zufolge plant er einige grundsätzliche Änderungen.«
Pater Urban fasste Anna sanft an den Schultern und sah ihr eindringlich in die Augen.
»Du warst mir immer wie eine Tochter, Anna. Ich habe dich alles gelehrt, was ich über die Heilkunde weiß. Eine bessere und eifrigere Famula wie dich hätte ich mir niemals wünschen können. Aber niemand im Kloster darf dahinterkommen, was es mit der Abmachung, die deine Eltern und ich damals vor über zehn Jahren getroffen haben, auf sich hat. Dein Vater und deine Mutter haben dich vertrauensvoll in meine Obhut gegeben, weil sie in dir etwas Besonderes sahen. Und damit haben sie recht getan. Auch wenn es manchmal nicht ganz einfach war, dich als Jungen auszugeben. Wenn deine wahre Natur jemals ans Licht des Tages kommen sollte - dann gnade uns allen Gott!«
Er seufzte und bekreuzigte sich mit einem scheuen Blick auf das große Kruzifix, das hinter dem Schreibtisch an der Wand hing.
»Aber unter diesen besonderen Umständen verzeiht der Herr auch einmal eine Notlüge.«
Er wandte sich wieder an Anna.
»Wir haben dich damals im Kloster aufgenommen, um dich zu schützen.«
»Mich zu schützen? Aber wovor, Pater Urban?«
Die Mutter beugte sich nach vorne. Es war das erste Mal, dass sie etwas sagte. Eindringlich flüsterte sie: »Anna, es ist besser, wenn du das nicht weißt. Glaub mir, für jeden von uns ist es besser.«
Sie bekreuzigte sich hastig.
Pater Urban legte beruhigend seine Hand auf die von Annas Mutter.
»Eines Tages wird sie es erfahren müssen.«
Wut brandete in Anna hoch. Eine der sieben Todsünden, das wusste sie. Pater Urban hatte alles getan, ihr das abzugewöhnen und sie jedes Mal dafür bestraft, wenn sie sich nicht beherrschen konnte. So hatte sie schmerzhaft gelernt, dass unbedingte Selbstbeherrschung eine notwendige Tugend war. Doch der Verlauf dieses Gesprächs ging sie schließlich etwas an. Sie war kein Kind mehr, und sie wollte sich auch nicht mehr wie eines behandeln lassen. Ihr Respekt vor der Autorität des Priors gebot ihr zu schweigen, aber sie konnte ihr aufbrausendes Temperament beim besten Willen nicht unterdrücken.
»Was werde ich eines Tages erfahren müssen? Dass es keine Möglichkeit gab, mich als Mädchen zu unterrichten, das weiß ich. Und dafür bin ich Euch auch zutiefst dankbar. Aber bitte, warum sagt Ihr mir nicht die ganze Wahrheit?«
Pater Urban tätschelte sie beruhigend.
»Dazu ist später auch noch Gelegenheit, Anna. Wir müssen jetzt eine Entscheidung treffen, was mit dir zu geschehen hat. Deine Eltern und ich sind der Ansicht, es wäre das Beste, du gingest in das Nonnenkloster Mariental zu Frauenzimmern und wirst eine Braut Christi. Oder ...«
Er zögerte.
Anna biss sich auf die Lippen. »Oder?«
»Oder du heiratest.«
Anna schoss das Blut in die Wangen. Sie wandte sich an ihren Vater.
»Vater - bitte, du hast mir geschworen, dass ich einmal den Mann heiraten darf, den ich will. Weißt du das nicht mehr?«
Annas Vater war sichtlich unwohl zumute.
»Kind - da warst du sechs oder sieben Jahre alt!«
»Gilt dein Versprechen jetzt nicht mehr?«
Pater Urban warf Annas Vater einen eindringlichen Blick zu und gebot ihm mit einer Geste Einhalt.
»Anna - hier geht es nicht darum, was du willst oder was du nicht willst. Hier geht es um deine Zukunft! Du bist jung und musst noch viel lernen. Glaub mir, deine Eltern und ich wissen, was das Beste für dich ist«, sagte er.
© Ullstein TB Verlag
Anna wachte noch vor der Prim auf, denn es war, ungewöhnlich für diese Jahreszeit, bitterkalt. An diesem Tag, dem Gründonnerstag vor Ostern, fand die traditionelle Fußwaschung für zwölf Gläubige in der Klosterkirche von Heisterbach statt, und sie war wie stets eingeteilt, dem Prior bei der heiligen Zeremonie als Messdiener zur Seite zu stehen. Doch Anna war Kälte gewöhnt. Ihre winzige Zelle bestand aus nacktem Mauerwerk, das sommers wie winters feucht und klamm war, obwohl sie, weil der Prior und Infirmarius Pater Urban es gut mit ihr meinte, in besonders frostigen Winternächten eine Eisenpfanne mit glühenden Kohlen aus der Küche neben dem Refektorium mitnehmen durfte, um sich warmzuhalten. Ein Privileg, das unter den Novizen des Klosters Heisterbach leicht Neid und Missgunst erwecken würde, wenn es jemand herausbekam. Immer musste sie warten, bis sich die Mönche, Novizen und Laienbrüder in ihr Dormitorium zurückgezogen hatten, damit Prior Urban ihr die eiserne Pfanne ungesehen in die Hand drücken konnte.
Anna wunderte sich manchmal über den fürsorglichen, ja fast väterlichen Umgang, den der Prior mit ihr pflegte. Vermutlich war seine Freundschaft zu ihren Eltern der Grund dafür. Zwischen Prior Urban und ihrem Vater, der seinen christlichen Pflichten stets nachkam, aber kein religiöser Eiferer war, bestand ein geheimnisvolles Band, dessen Ursprung Anna nicht kannte. Ihr Vater war Bauer und hatte ein paar Wiesen und Äcker vom Kloster gepachtet. Damit hatten er und seine Frau ein karges Auskommen, und außer Anna gab es keine Kinder. In mageren Jahren, die es in letzter Zeit immer häufiger gegeben hatte, war es dem Vater nicht leicht gefallen, den Pachtzins zu entrichten. Aber der Prior hatte bei ihm stets beide Augen zugedrückt, obwohl er sonst ein äußerst akribischer Mann war, was die pünktlichen und korrekten Zahlungen an das Kloster anging.
Pater Urban besorgte neben seinen geistlichen Pflichten und den Aufgaben eines Infirmarius auch die Einkünfte des Klosters. Wenn der Erzbischof von Köln einmal im Jahr das Kloster mit seinem hohen Besuch beehrte, war der Prior stets von Stolz erfüllt, eine makellose Bilanz in seinen Büchern vorweisen zu können.
Erzbischof Konrad von Hochstaden war dafür gefürchtet, alles einer genauesten Prüfung zu unterziehen, denn schließlich sollte jedes seiner Klöster so viel Gewinn wie möglich abwerfen. Er war ein reicher Mann und setzte alles daran, seinen Machtbereich zu vergrößern und dem vom fernen Kaiser eingesetzten König Konrad IV. das Leben schwerzumachen. Ehrgeizig, eitel und habgierig, aber auch außergewöhnlich intelligent und zielgerichtet, war er der eigentliche Herrscher in seinem Reich zwischen Köln und Koblenz, gefürchtet für seinen heiligen Zorn, der wie aus heiterem Himmel all jene treffen konnte, die ihm im Weg standen. Aber Prior Urban verstand es, sein Kloster klug zu führen. Bislang hatte sich der Erzbischof nie veranlasst gesehen, öfter als einmal im Jahr anzureisen, um die seinem Bistum und dem Papst zustehenden Abgaben einzufordern.
Anna stand auf und warf einen Blick in das Kohlebecken. Doch dort war nur noch Asche. Schaudernd tastete sie nach dem einzigen Gegenstand in der Zelle, der ein Tribut an ihre weibliche Eitelkeit war: ein spielkartengroßes Stück dünnes Metallblech, das sie unter der Matratze ihres Rollbetts versteckt hatte. Sie zog es hervor, hauchte es an und putzte es mit dem Ärmel ihrer Tunika blank. Undeutlich sah sie ihr Konterfei in dem kleinen Spiegel: das hübsche, aufgeweckte Gesicht eines seit kurzem sechzehnjährigen Mädchens niederen Stands, zu seinem ständigen Leidwesen jünger wirkend, umrahmt von bubenhaft geschnittenen kurzen Haaren mit der üblichen Tonsur. Und mit verschiedenfarbigen Augen. Eine Iris war braun, die andere grün. Eine seltsame Anomalie, die sie noch bei keinem anderen Menschen gesehen hatte. Abergläubische Leute - und davon gab es mehr als genug - bekreuzigten sich, wenn sie ihr nah genug kamen, um die verschiedenfarbigen Augen zu bemerken. Es galt als Teufelszeichen, und ein Blick von ihr als böser Blick, der einen verzaubern konnte.
In einer kindischen Anwandlung streckte Anna ihrem Spiegelbild die Zunge heraus und begann, ihre Kleidung anzulegen.
Der kleine, aber deutlich sichtbare Busen musste mit einer Brustbinde eingewickelt und f lachgedrückt werden, bevor sie Habit und Skapulier über den Kopf ziehen konnte, die Tracht eines Novizen, die sie trug, obwohl sie als Laienbruder im Kloster war und nicht das Gelübde anstreben durfte. Bis zum heutigen Tag war es Pater Urban und ihr gelungen, das Geheimnis ihres Geschlechts zu bewahren. Das war nur möglich, weil Anna eine Sonderstellung im Kloster innehatte. Als Famulus des Infirmarius hatte sie die Zelle neben der Krankenabteilung nur für sich; sie musste die Nacht nicht im großen Schlafsaal, dem Dormitorium, verbringen wie die anderen Novizen. Außerdem hatte sie eine vom Abt persönlich ausgestellte Dispens, was die regelmäßigen Gebetsstunden anging. Schließlich war es ihre Aufgabe, Tag und Nacht da zu sein, falls einer der Kranken ihrer bedurfte.
Ihre Pflichten nahm sie sehr ernst. Sie hatte viel vom Infirmarius, dem Krankenpfleger, gelernt, und Pater Urban war stolz auf sie. Er hatte sie, seit er sie als siebenjähriges Mädchen unter dem Namen Marian im Kloster aufgenommen hatte, in allem unterrichtet, was er von der Kunst des Heilens wusste. Darin war er ein wahrer Meister. Auch war er stets bestrebt, sich weiterzubilden - natürlich innerhalb der Grenzen, die ihm der kirchenrechtliche Kanon setzte, der seit Jahrhunderten die Kunst der Medizin durch Glaube und Lehre bestimmte. Aber hin und wieder wagte er sich auch mit seinem Famulus an persönliche Forschungen, was allerdings nicht an das Ohr eines der vielen Mönche gelangen durfte, die neugierig und neidisch auf alles waren, was neu und damit ketzerisch war, und jedweden Verdacht sofort dem Abt gemeldet hätten. In der Heilpflege, in der Chirurgie, im Aderlass, im Laxieren und vor allem in der Arzneimittelkunde konnte niemand dem erfahrenen Pater Urban das Wasser reichen. Im Klostergarten war er zuständig für die Bestellung des Hortusbotanicus, des botanischen Gartens, und des daran angegliederten Heilgärtleins, in dem alle Arten von Kräutern wuchsen, denen eine medizinische Wirkung zugesprochen wurde. Das Heilgärtlein war mit der Zeit Annas Revier geworden, und sie widmete sich ihm mit besonderer Sorgfalt und Hingabe.
Sie seufzte, als sie die dünne Eisschicht in der Waschschüssel sah, drückte sie vorsichtig ein und wusch sich das Gesicht ab. Als sie sich abtrocknete, klopfte es plötzlich.
Auf ihren Ruf hin öffnete sich die Zellentür, und Pater Urban trat herein.
»Ich komme schon, Pater«, sagte Anna und lächelte ihn an. Pater Urban war ein fröhlicher Mann von mehr als fünfzig Jahren, dessen weißer Bart ihm das Aussehen eines Gelehrten verlieh. Doch heute zeigte sich ungewohnter Ernst auf seinen Zügen, und Anna las ihm an den Augen ab, dass etwas nicht stimmte. Er zog die Tür der Zelle sanft hinter sich ins Schloss.
»Ich habe mit dir zu reden, Anna«, sagte er mit leiser Stimme.
Anna sah ihn besorgt an. Er wandte den Blick ab, und schob mit dem Fuß die Kohlenpfanne zur Seite. Wenn er sie mit »Anna« anredete und nicht mit »Bruder Marian«, wie sie sonst genannt wurde, musste etwas Ernsthaftes vorgefallen sein. Der Prior packte die Kohlenpfanne am Stiel, fasste mit der Hand hinein und rieb ihr etwas Asche ins Gesicht. Anna rührte sich nicht.
»So. Jetzt siehst du eher wieder wie Bruder Marian aus. Und nicht wie ein Mädchen.« Er strich ihr nachdenklich eine Haarsträhne aus der Stirn.
»Ist etwas passiert, Pater Urban?«, fragte sie.
»Gott will uns prüfen, fürchte ich«, seufzte er aus tiefster Seele und drückte sanft seinen Zeigefinger auf ihre Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen. »Nicht hier.«
Der Prior öffnete die Tür, blickte forschend in den Gang hinaus und nickte dann.
»Folge mir, Bruder Marian«, befahl er laut.
Er ging hinaus. Anna zögerte kurz, versteckte das Stück Metallblech, das den aufmerksamen Blicken des Paters nicht entgangen war, wieder unter der Matratze und folgte dem Prior und Infirmarius.
Sie eilten durch den Krankenbereich in den zugigen Kreuzgang, wo sie zwei Novizen begegneten, die sich offensichtlich verspätet hatten und mit wehendem Habit zur Prim eilten. Als sie den Prior sahen, verlangsamten sie ihren unangemessenen Laufschritt und verneigten sich respektvoll. Zu anderer Zeit hätte Pater Urban sie streng zurechtgewiesen, aber heute nickte er nur geistesabwesend und schlug den Weg zur großen Halle des Abtes ein, die er während dessen Abwesenheit als Arbeits- und Empfangsraum für Besucher benutzte. Der Abt des Klosters Heisterbach war schon vor Wochen zum Erzbischof nach Köln beordert worden, unter dessen Vorsitz ein Generalkapitel abgehalten wurde, das kein Ende nehmen wollte, denn bei den Versammlungen des Ordens fanden
zahlreiche Ketzerprozesse statt.
Prior Urban öffnete die Tür zur Empfangshalle, wartete, bis Anna eingetreten war, und schloss sie dann überaus sorgfältig hinter ihr. Anna hatte die Empfangshalle des Abtes bisher
erst zwei- oder dreimal betreten und staunte auch heute wieder über die Pracht des gewaltigen Raumes. Die Halle war fast so groß wie das Seitenschiff der Klosterkirche, mit prächtigen Wandwirkereien, die die Passion Christi zeigten, und einem offenen Kamin, in den ihre ganze Zelle gepasst hätte.
Neben dem prasselnden Kaminfeuer, um das halbkreisförmig ein paar Stühle gruppiert waren, stand ein mächtiger Eichenschreibtisch. Dort, im hinteren Drittel des Raumes, wartete ein ärmlich gekleidetes Paar. Der Mann, hager, grauhaarig und barhäuptig, knetete an seiner Kopfbedeckung herum. Seine zierliche Frau blickte den Ankömmlingen bang und erwartungsvoll entgegen. Bei Annas Anblick fingen der alte Mann und seine Frau an zu strahlen.
Anna zögerte kurz, so überrascht war sie, ihre Eltern wiederzusehen. Dann schossen ihr Tränen der Freude in die Augen.
»Mutter! Vater!«
Sie rannte auf die beiden zu und umarmte zuerst ihre Mutter fest und innig und küsste sie auf beide Wangen. Die Mutter wollte sie gar nicht mehr loslassen, aber Anna wandte sich ihrem Vater zu und fiel auch ihm um den Hals. Der Vater kämpfte ebenfalls mit den Tränen. Dann schob er Anna auf Armeslänge von sich weg und musterte liebevoll ihr aschebeschmutztes Gesicht. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, legte der Prior warnend den Zeigefinger auf seine Lippen.
»Kein lautes Wort!«, sagte er in gedämpftem Ton, »die Wände haben Ohren! Nehmt Platz.«
Er wartete, bis Anna und ihre Eltern sich gesetzt hatten und ihn erwartungsvoll ansahen, wobei die Mutter Annas Hand fest drückte und ihren Blick nicht mehr von der Tochter wenden wollte.
Prior Urban blieb stehen und räusperte sich.
»Wie lange ist es jetzt her, dass Ihr Anna in meine Obhut gegeben habt?«
»Es werden gut zehn Jahre sein, Euer Gnaden«, antwortete der Vater mit belegter Stimme.
»Eine lange Zeit. Doch alles hat eine bestimmte Stunde, und jedes Ding unter dem Himmel seine Zeit.«
Er sah Anna an. »Und deine Zeit ist nun gekommen, Anna.«
Die Eltern nickten schweigend und ergeben. Anna hingegen sah den Prior stumm an, mit leichtem Misstrauen, und wartete auf eine Erklärung.
Der Prior fuhr fort: »Anna, du bist jetzt sechzehn Jahre alt und kein Kind mehr. Schon lange nicht mehr. Und ich fürchte, dass du deine ... deine Weiblichkeit nicht länger verbergen kannst.«
Anna wollte widersprechen und setzte schon zu einer Verteidigungsrede an, aber der Prior gebot ihr mit einer Handbewegung zu schweigen.
»Das ist eine unleugbare Tatsache. Deshalb habe ich deine Eltern um dieses Treffen gebeten. Wir müssen gemeinsam beschließen, was zu tun ist. Hoher Besuch hat sich angekündigt, und ich kann nicht ausschließen, dass bei dieser Gelegenheit das Unterste zuoberst gekehrt wird.«
»Etwa Seine Eminenz, der Erzbischof ?«, platzte Anna heraus.
Pater Urban nickte. »Erzbischof Konrad von Hochstaden höchstpersönlich. Ich fürchte, dieses Mal wird es nicht dabei bleiben, dass er meine Bücher und Bilanzen überprüft. Gerüchten zufolge plant er einige grundsätzliche Änderungen.«
Pater Urban fasste Anna sanft an den Schultern und sah ihr eindringlich in die Augen.
»Du warst mir immer wie eine Tochter, Anna. Ich habe dich alles gelehrt, was ich über die Heilkunde weiß. Eine bessere und eifrigere Famula wie dich hätte ich mir niemals wünschen können. Aber niemand im Kloster darf dahinterkommen, was es mit der Abmachung, die deine Eltern und ich damals vor über zehn Jahren getroffen haben, auf sich hat. Dein Vater und deine Mutter haben dich vertrauensvoll in meine Obhut gegeben, weil sie in dir etwas Besonderes sahen. Und damit haben sie recht getan. Auch wenn es manchmal nicht ganz einfach war, dich als Jungen auszugeben. Wenn deine wahre Natur jemals ans Licht des Tages kommen sollte - dann gnade uns allen Gott!«
Er seufzte und bekreuzigte sich mit einem scheuen Blick auf das große Kruzifix, das hinter dem Schreibtisch an der Wand hing.
»Aber unter diesen besonderen Umständen verzeiht der Herr auch einmal eine Notlüge.«
Er wandte sich wieder an Anna.
»Wir haben dich damals im Kloster aufgenommen, um dich zu schützen.«
»Mich zu schützen? Aber wovor, Pater Urban?«
Die Mutter beugte sich nach vorne. Es war das erste Mal, dass sie etwas sagte. Eindringlich flüsterte sie: »Anna, es ist besser, wenn du das nicht weißt. Glaub mir, für jeden von uns ist es besser.«
Sie bekreuzigte sich hastig.
Pater Urban legte beruhigend seine Hand auf die von Annas Mutter.
»Eines Tages wird sie es erfahren müssen.«
Wut brandete in Anna hoch. Eine der sieben Todsünden, das wusste sie. Pater Urban hatte alles getan, ihr das abzugewöhnen und sie jedes Mal dafür bestraft, wenn sie sich nicht beherrschen konnte. So hatte sie schmerzhaft gelernt, dass unbedingte Selbstbeherrschung eine notwendige Tugend war. Doch der Verlauf dieses Gesprächs ging sie schließlich etwas an. Sie war kein Kind mehr, und sie wollte sich auch nicht mehr wie eines behandeln lassen. Ihr Respekt vor der Autorität des Priors gebot ihr zu schweigen, aber sie konnte ihr aufbrausendes Temperament beim besten Willen nicht unterdrücken.
»Was werde ich eines Tages erfahren müssen? Dass es keine Möglichkeit gab, mich als Mädchen zu unterrichten, das weiß ich. Und dafür bin ich Euch auch zutiefst dankbar. Aber bitte, warum sagt Ihr mir nicht die ganze Wahrheit?«
Pater Urban tätschelte sie beruhigend.
»Dazu ist später auch noch Gelegenheit, Anna. Wir müssen jetzt eine Entscheidung treffen, was mit dir zu geschehen hat. Deine Eltern und ich sind der Ansicht, es wäre das Beste, du gingest in das Nonnenkloster Mariental zu Frauenzimmern und wirst eine Braut Christi. Oder ...«
Er zögerte.
Anna biss sich auf die Lippen. »Oder?«
»Oder du heiratest.«
Anna schoss das Blut in die Wangen. Sie wandte sich an ihren Vater.
»Vater - bitte, du hast mir geschworen, dass ich einmal den Mann heiraten darf, den ich will. Weißt du das nicht mehr?«
Annas Vater war sichtlich unwohl zumute.
»Kind - da warst du sechs oder sieben Jahre alt!«
»Gilt dein Versprechen jetzt nicht mehr?«
Pater Urban warf Annas Vater einen eindringlichen Blick zu und gebot ihm mit einer Geste Einhalt.
»Anna - hier geht es nicht darum, was du willst oder was du nicht willst. Hier geht es um deine Zukunft! Du bist jung und musst noch viel lernen. Glaub mir, deine Eltern und ich wissen, was das Beste für dich ist«, sagte er.
© Ullstein TB Verlag
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Autoren-Porträt von Johanna Geiges
Geiges, JohannaJohanna Geiges hat jahrelang als Drehbuchautorin für grosse Fernsehproduktionen gearbeitet, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt mit ihrer Familie in Memmingen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Johanna Geiges
- 2012, 7. Aufl., 512 Seiten, Masse: 12,5 x 18,7 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Ullstein TB
- ISBN-10: 3548284329
- ISBN-13: 9783548284323
- Erscheinungsdatum: 10.08.2012
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