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Das bretonische Mädchen

 
 
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Kaum zwanzig Jahre nach der normannischen Eroberung sind die Gräben zwischen der alteingesessenen Bevölkerung und den neuen Herren immer noch tief. Sire Geoffrey hat als Vertreter des normannischen Adels eine Angelsächsin geheiratet und führt ein grausames...
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Kommentare zu "Das bretonische Mädchen"
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    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    EmiliAna, 27.06.2019

    Zwanzig Jahre nach der blutigen Eroberung Englands im Jahre 1066 durch die von den Wikingern abstammenden Normannen und der Schlacht von Hastings ist die Kluft zwischen den Angelsachsen und den neuen Herren, die sich nach der Vertreibung und Ermordung der angelsächsischen Grundherren deren Besitztümer, oft mitsamt den Ehefrauen, angeeignet hatten, noch immer unüberwindlich.
    Der Normanne William the Conqueror steht kurz vor seinem Tod in Frankreich und die Nachfolgeregelung ist längst nicht jedem genehm.

    Vor diesem Hintergrund lässt die Autorin ihren historischen Roman spielen, der mehr ist als nur das. Er ist vielmehr eine eigenwillige Mischung aus geschichtlichem Lehrbuch, einer durch die politischen und familiären Gegebenheiten bedingten Reife- und Entwicklungsgeschichte des jungen Protagonisten Roger und einer sich anbahnenden Liebesgeschichte, die erschwert wird durch seltsame Vorfälle auf dem Gut Wilburgfos, das den Haupthandlungsort darstellt, und deren Aufdeckung noch so manch andere üble Taten ans Licht bringen. Ein Kriminalroman ist "Das bretonische Mädchen" also irgendwie auch noch, mit einem gar verzwickten Fall, den aufzulösen sich der gefesselte Leser bis zum Ende hin schwertut!

    Sie ist gewiss nicht leicht zu lesen, diese Geschichte aus einer fernen, für England so entscheidenden Epoche, die sich die Autorin mit umfassendem Sachverstand und einer gehörigen Portion Phantasie ausgedacht hat; und sie erfordert Konzentration und Mitdenken von Seiten des Lesers, der für seine Mühen aber entlohnt wird mit einem recht tiefen Einblick in eine Zeit und ihre Gebräuche, die fremdartig erscheinen, die sicher auch auf Verständnislosigkeit stossen. Dies erachte ich als einen der Vorzüge des Romans, denn natürlich muss das Leben vor gut tausend Jahren fremd erscheinen und ebenso natürlich müssen die Charaktere auf eine Art und Weise agieren, die man nicht immer nachvollziehen kann. Alles andere wäre der Authentizität nachträglich.

    Das hindert den Leser aber nicht daran Anteil zu nehmen an dem Schicksal des Protagonisten Roger und den Erschwernissen, denen er sich gegenübersieht, denen er mutig begegnet und an denen er reift in den zwei Jahren, die wir ihn begleiten! Er ist ein rechter Held seiner Zeit, mehr noch aus heutiger Sicht, für den man unwillkürlich Partei ergreift.

    Wir lernen Roger als etwa 17jährigen kennen, ein Junge noch, der um die Anerkennung seines Vaters kämpft, eines Normannen, der die angelsächsische Witwe des Mannes zur Frau genommen hat, den er zuvor umgebracht hatte - und seinen Gutshof gleich mit.
    Sire Geoffrey, der neue Gutsherr und Rogers Vater, ist ein Mann, dem niemand Sympathie entgegenbringen kann, grausam, brutal und verschlagen, wie er ist, und der nach dem Unfalltod seines ältesten Sohnes gegen dessen jüngeren Bruder, Roger eben, geradezu Hass empfindet.
    Warum, das weiss nur er, denn der Leser begegnet einem zwar ungestümen, aber vielversprechenden jungen Mann, der das Herz auf dem rechten Fleck zu haben scheint. Und der so ganz anders ist als der Normanne Geoffrey.
    Und so ist es wohl kein Zufall, dass der junge Roger, seines Vaters legaler Erbe, sich alsbald nicht nur mit Gerüchten herumschlagen muss, die suggerieren, dass er nicht der wahre Sohn seines Vaters ist, sondern auch mit Todesfällen in seiner Umgebung konfrontiert sieht, derer er verdächtigt wird und die ihn dazu zwingen, den Hof Wilburgfos so schnell wie möglich zu verlassen.
    Spätestens hier nun kommt die Titelfigur des Romans ins Spiel, Gwennaol, das bretonische Mädchen, das im zum Gut gehörenden Kloster aufgewachsen ist und das Rogers Interesse weckt, das schon bald in eine wachsende Verliebtheit mündet.
    Doch versucht Sire Geoffrey, dem Rogers Aufmerksamkeit dem Mädchen gegenüber nicht verborgen geblieben ist, wie in dieser Geschichte überhaupt jeder genauestens über den jeweils anderen und über sämtliche Vorgänge Bescheid zu wissen scheint, den Kontakt zwischen den beiden jungen Leuten, Kinder noch nach unserem heutigen Verständnis, mit Gewalt zu unterbinden. Das lässt Roger mutmassen, dass es da ein Geheimnis um seinen Vater geben muss, von dem Gwennaol Kenntnis hat und das sein Vater auf keinen Fall ans Licht gebracht haben möchte.
    Gefördert wird diese Vermutung, die sich allmählich zur Sicherheit auswächst, von einer weiteren Hauptperson des Romans, dem allseits beliebten und Roger offensichtlich zugetanen angelsächsischen Fechtmeister Oswulf. Eine Art Vaterfigur ist er für den jungen Mann, ein Ratgeber, ein Erzieher und ein strenger Lehrmeister gleichzeitig, der Rogers Entwicklung zu einem mutigen und eigenständigen Ritter, mit all dessen vorzüglichen Attributen, entscheidend geprägt hat. Und der doch auch seinen Anteil hat an dem Geheimnis, das Roger sich zu lüften in den Kopf gesetzt hat.
    Ein gefährliches Unterfangen freilich, bei dem er, wie immer es auch ausgehen mag, nur zu verlieren meint, zumal er immer tieferen Einblick in die politischen Geschehnisse erhält, die nicht nur von erheblicher Brisanz sind, sondern auch direkt in seine eigene Familie hineinzuführen scheinen...

    Am Ende einer so komplexen Geschichte, deren Lektüre noch gewinnen würde durch mehr als nur rudimentäre Kenntnisse von Seiten des Lesers eines Englands nach der Eroberung durch die Normannen und wichtiger geschichtlicher Zusammenhänge, bliebe sicherlich noch einmal zu unterstreichen, dass wir es hier mit einem ungewöhnlichen, teilweise durchaus, im positiven Sinne, sperrigen historischen Roman zu tun haben, der sich zum einen auszeichnet durch eine sehr anschauliche Schilderung des Alltags im fernen 1086-88 und zum anderen durch einprägsame Figuren, die in einer spannenden Geschichte agieren und deren Handlungen genau in diese Zeit gehören, ohne sie dem Leser von heute gefällig zu machen, indem ihnen etwa Verhaltensweisen mitgegeben worden wären, wie sie die Leute von heute, ob jung oder alt, an den Tag legen, gewiss aber nicht die der damaligen Zeit. Die bereits erwähnte Fremdartigkeit ist es schliesslich, die dem Roman nach meinem persönlichen Dafürhalten seine Qualität verleiht!

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