Das andere Kind
Roman
Charlotte Link, eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen, mit einem psychologisch raffinierten Spannungsroman.
Das beschauliche Scarborough wird von einem Mord erschüttert: eine junge Studentin wird grausam erschlagen. Die...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Das andere Kind “
Charlotte Link, eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen, mit einem psychologisch raffinierten Spannungsroman.
Das beschauliche Scarborough wird von einem Mord erschüttert: eine junge Studentin wird grausam erschlagen. Die Ermittler haben lange Zeit keine Spur. Bis ein weiterer Mord nach ähnlichem Muster passiert. Die Polizistin Valerie Almond versucht, den Fall aufzuklären. Die Ermittlungen führen sie tief in die Vergangenheit der Familie des Opfers: zu einer grausamen Entdeckung vor dreißig Jahren. Und bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs, als ein Kind auf mysteriöse Weise verschwand. Fast zu spät erkennt Valerie, dass der Täter auf Rache sinnt.
"Man fürchtet sich die ganze Zeit und genießt es ungemein."
FÜR SIE
Klappentext zu „Das andere Kind “
Eine alte Farm, eine einsame Landschaft, ein düsteres Geheimnis aus vergangener Zeit. Mit tödlichen Folgen für die Gegenwart ...In der nordenglischen Küstenstadt Scarborough wird eine Studentin erschlagen aufgefunden. Monatelang tappen die Ermittler im Dunkeln - dann geschieht ein ähnlicher Mord. Ein Zusammenhang zwischen den beiden Opfern ist nicht erkennbar. Und so klammert sich die ehrgeizige Polizistin Valerie Almond an das allzu Offensichtliche: an ein Zerwürfnis in der Familie des zweiten Opfers. Lange ist ihr der Blick jedoch verstellt für das Gift, das in dieser Familie wirkt, und dessen Ursprung sie bis weit in die Vergangenheit hinein zurückverfolgen müsste. Und fast zu lange dauert es, bis Valerie Almond begreift, dass ein kranker Täter seinen Rachedurst noch nicht gestillt hat ...
Charlotte Link ist die erfolgreichste deutsche Autorin der Gegenwart.
Lese-Probe zu „Das andere Kind “
Das andere Kind von Charlotte Link Samstag, 19. Dezember
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Sie wusste, dass sie so schnell wie möglich verschwinden musste. Dass sie in Gefahr schwebte und dass sie verloren war, wenn die Leute, die auf dem einsamen Hof lebten, auf sie aufmerksam wurden. Der Mann stand plötzlich wie aus dem Boden gewachsen vor ihr, gerade als sie am Hoftor ankam und sich eilig auf den Weg hinunter zu ihrem Auto machen wollte. Er war groß und nicht so ungepflegt, wie man es von dem Bewohner eines so heruntergekommenen Gehöfts erwartet hätte.
Er trug Jeans und einen Pullover. Seine grauen Haare waren sehr kurz geschnitten. Er hatte helle Augen, in denen nicht die Spur eines Gefühls zu erkennen war.
Semira konnte nur hoffen, dass er sie nicht hinter den Stallgebäuden gesehen hatte. Vielleicht hatte er ihr Auto entdeckt und kam nun, um nachzuschauen, wer sich hier herumtrieb. Ihre einzige Chance bestand darin, ihm Harmlosigkeit und Unbefangenheit überzeugend vorzuspielen, und das, obwohl ihr Herz jagte und ihre Knie zitterten. Ihr Gesicht war feucht von Schweiß, trotz der beißenden Kälte des bereits dämmrigen Dezembernachmittags.
Seine Stimme war so kalt wie seine Augen. »Was tun Sie hier?«
Sie probierte ein Lächeln und hatte den Eindruck, dass es zittrig ausfiel. »Gott sei Dank. Ich dachte schon, hier ist niemand ...«
Er musterte sie von oben bis unten. Semira versuchte sich vorzustellen, was er sah. Eine kleine, dünne Frau, keine dreißig Jahre alt, warm verpackt in lange Hosen, gefütterte Stiefel, einen dicken Anorak. Schwarze Haare, schwarze Augen. Dunkelbraune Haut. Hoffentlich hatte er nichts gegen Pakistanis. Hoffentlich bemerkte er nicht, dass er eine Pakistani vor sich hatte, die meinte sich vor Angst jeden Moment übergeben zu müssen. Hoffentlich nahm er ihre Furcht nicht wahr. Semira hatte den beklemmenden Eindruck, dass man sie riechen konnte.
Er machte eine Kopfbewegung hin zu dem Wäldchen am Fuß des Hügels. »Ihr Auto?«
Es war ein Fehler gewesen, es dort unten zu parken. Die Bäume standen zu weit auseinander und trugen kein Laub, sie verbargen nichts. Er hatte es von einem der oberen Fens ter seines Hauses gesehen und sich seine Gedanken gemacht.
Sie war ein Idiot. Hierherzukommen und niemandem Bescheid zu sagen. Und dann noch ihr Auto in Sichtweite der gottverlassenen Farm zu parken.
»Ich ... habe mich völlig verfahren«, stotterte sie. »Keine Ahnung, wie ich hier gelandet bin. Dann habe ich Ihr Haus gesehen und dachte, ich könnte fragen, ob ...«
»Ja?«
»Ich bin neu in der Gegend.« Sie fand, dass ihre Stimme völlig unnatürlich klang, viel zu hoch und etwas schrill, aber er konnte ja nicht wissen, wie sie für gewöhnlich sprach.
»Ich wollte eigentlich, ich wollte ...«
»Wohin wollten Sie denn?«
Ihr Kopf war leer. »Nach ... nach ... wie hieß der Ort ...?«
Sie leckte sich über die trockenen Lippen. Sie stand einem Psychopathen gegenüber. Der Mann gehörte nicht nur in ein Gefängnis, er gehörte in die Sicherheitsverwahrung, davon war sie überzeugt. Sie hätte niemals allein hierherkommen dürfen. Niemand war da, der ihr helfen konnte. Sie war sich der vollkommenen Einsamkeit, der Weltabgeschiedenheit des Ortes, an dem sie sich befand, nur zu bewusst. Kein anderer Hof weit und breit, keine Menschenseele.
Sie durfte keinen Fehler machen. »Nach ...«, endlich kam ihr ein Name in den Sinn, »Whitby. Ich wollte nach Whitby.«
»Da sind Sie ganz schön weit von der Hauptstraße abgekommen. «
»Ja. Das schien mir allmählich auch so.« Wieder lächelte sie verkrampft. Der Mann erwiderte ihr Lächeln nicht. Er betrachtete sie aus diesen starren Augen. Aber trotz der Gefühllosigkeit, die von ihm ausging, konnte Semira sein Misstrauen spüren. Seinen Argwohn, der mit jeder Sekunde, da er mit ihr sprach, zu wachsen schien. Sie musste weg!
Sie zwang sich, ruhig stehen zu bleiben, obwohl sie am liebsten losgestürzt wäre. »Vielleicht können Sie mir sagen, wie ich zur Hauptstraße zurückkomme?«
Er antwortete nicht. Seine gletscherblauen Augen schienen sie zu durchdringen. Sie hatte tatsächlich nie kältere Augen gesehen. So kalt, als sei kein Leben mehr in ihnen. Sie war froh, dass sie einen Schal um den Hals trug. Sie konnte spüren, dass ein Nerv rechts unterhalb ihres Kiefers heftig zuckte. Das Schweigen dauerte zu lange. Er versuchte etwas herauszufinden. Er traute ihr nicht. Er wog das Risiko ab, das von dieser kleinen Person für ihn ausging. Er taxierte sie, als wollte er in die Tiefen ihres Gehirns vorstoßen.
Dann plötzlich glitt ein Ausdruck der Verachtung über sein Gesicht. Er spuckte vor ihr auf den Boden. »Schwarzes Pack«, sagte er. »Müsst ihr jetzt auch Yorkshire bevölkern?«
Sie zuckte zurück. Sie fragte sich, ob er ein Rassist war oder ob er nur provozierte, um sie aus der Reserve zu locken. Er wollte, dass sie sich verriet.
Verhalte dich, als ob das hier eine ganz normale Situation wäre. Sie merkte, dass ein Schluchzen in ihrer Kehle aufstieg, und sie konnte nicht verhindern, dass ihr ein heiserer Laut entfuhr. Das hier war eben keine ganz normale Situation. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie ihre Panik noch
würde kontrollieren können.
»Mein ... Mann ist Engländer«, sagte sie. Für gewöhnlich tat sie das nie. Sie versteckte sich niemals hinter John, wenn sie auf Vorurteile stieß, die mit ihrer Hautfarbe zu tun hatten. Aber ein Instinkt hatte ihr diesmal zu dieser Antwort geraten. Ihr Gegenüber wusste nun, dass sie verheiratet war und dass es jemanden gab, der sie vermissen würde, wenn ihr etwas zustieß. Jemanden, der kein Fremder in diesem Land war, der sofort wissen würde, was im Fall des Verschwindens einer Person zu tun war. Jemanden, den man bei der Polizei ernst nehmen würde.
Sie konnte nicht erkennen, ob ihre Aussage ihn in irgendeiner Weise beeindruckte.
»Verschwinde«, sagte er.
Es war nicht der Moment, sich über seine Unhöflichkeit aufzuregen. Oder mit ihm über die Frage der Gleichberechtigung weißer und dunkelhäutiger Menschen zu streiten. Es galt nur zu entkommen und die Polizei aufzusuchen. Sie wandte sich zum Gehen. Zwang sich, in gleichmäßigen Schritten zu laufen und nicht zu rennen, wie sie es am liebsten getan hätte. Er sollte denken, dass sie gekränkt war, aber er durfte nicht wissen, dass sie vor Angst beinahe durchdrehte.
Sie war vier oder fünf Schritte weit gekommen, als seine Stimme sie anhielt. »He! Warte mal!«
Sie blieb stehen. »Ja?«
Er trat an sie heran. Sie konnte seinen Atem riechen.
Zigarette und saure Milch.
»Du warst bei den Schuppen hinten, richtig?«
Sie musste schlucken. Am ganzen Körper brach ihr der Schweiß aus. »Welche ... welche Schuppen?«
Er starrte sie an. In seinen gefühllosen Augen konnte sie lesen, was er in ihren Augen sah: dass sie es wusste. Dass sie sein Geheimnis kannte.
Er hatte jetzt keinen Zweifel mehr.
Sie rannte los.
Copyright © 2009 by Blanvalet Verlag, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München.
Sie wusste, dass sie so schnell wie möglich verschwinden musste. Dass sie in Gefahr schwebte und dass sie verloren war, wenn die Leute, die auf dem einsamen Hof lebten, auf sie aufmerksam wurden. Der Mann stand plötzlich wie aus dem Boden gewachsen vor ihr, gerade als sie am Hoftor ankam und sich eilig auf den Weg hinunter zu ihrem Auto machen wollte. Er war groß und nicht so ungepflegt, wie man es von dem Bewohner eines so heruntergekommenen Gehöfts erwartet hätte.
Er trug Jeans und einen Pullover. Seine grauen Haare waren sehr kurz geschnitten. Er hatte helle Augen, in denen nicht die Spur eines Gefühls zu erkennen war.
Semira konnte nur hoffen, dass er sie nicht hinter den Stallgebäuden gesehen hatte. Vielleicht hatte er ihr Auto entdeckt und kam nun, um nachzuschauen, wer sich hier herumtrieb. Ihre einzige Chance bestand darin, ihm Harmlosigkeit und Unbefangenheit überzeugend vorzuspielen, und das, obwohl ihr Herz jagte und ihre Knie zitterten. Ihr Gesicht war feucht von Schweiß, trotz der beißenden Kälte des bereits dämmrigen Dezembernachmittags.
Seine Stimme war so kalt wie seine Augen. »Was tun Sie hier?«
Sie probierte ein Lächeln und hatte den Eindruck, dass es zittrig ausfiel. »Gott sei Dank. Ich dachte schon, hier ist niemand ...«
Er musterte sie von oben bis unten. Semira versuchte sich vorzustellen, was er sah. Eine kleine, dünne Frau, keine dreißig Jahre alt, warm verpackt in lange Hosen, gefütterte Stiefel, einen dicken Anorak. Schwarze Haare, schwarze Augen. Dunkelbraune Haut. Hoffentlich hatte er nichts gegen Pakistanis. Hoffentlich bemerkte er nicht, dass er eine Pakistani vor sich hatte, die meinte sich vor Angst jeden Moment übergeben zu müssen. Hoffentlich nahm er ihre Furcht nicht wahr. Semira hatte den beklemmenden Eindruck, dass man sie riechen konnte.
Er machte eine Kopfbewegung hin zu dem Wäldchen am Fuß des Hügels. »Ihr Auto?«
Es war ein Fehler gewesen, es dort unten zu parken. Die Bäume standen zu weit auseinander und trugen kein Laub, sie verbargen nichts. Er hatte es von einem der oberen Fens ter seines Hauses gesehen und sich seine Gedanken gemacht.
Sie war ein Idiot. Hierherzukommen und niemandem Bescheid zu sagen. Und dann noch ihr Auto in Sichtweite der gottverlassenen Farm zu parken.
»Ich ... habe mich völlig verfahren«, stotterte sie. »Keine Ahnung, wie ich hier gelandet bin. Dann habe ich Ihr Haus gesehen und dachte, ich könnte fragen, ob ...«
»Ja?«
»Ich bin neu in der Gegend.« Sie fand, dass ihre Stimme völlig unnatürlich klang, viel zu hoch und etwas schrill, aber er konnte ja nicht wissen, wie sie für gewöhnlich sprach.
»Ich wollte eigentlich, ich wollte ...«
»Wohin wollten Sie denn?«
Ihr Kopf war leer. »Nach ... nach ... wie hieß der Ort ...?«
Sie leckte sich über die trockenen Lippen. Sie stand einem Psychopathen gegenüber. Der Mann gehörte nicht nur in ein Gefängnis, er gehörte in die Sicherheitsverwahrung, davon war sie überzeugt. Sie hätte niemals allein hierherkommen dürfen. Niemand war da, der ihr helfen konnte. Sie war sich der vollkommenen Einsamkeit, der Weltabgeschiedenheit des Ortes, an dem sie sich befand, nur zu bewusst. Kein anderer Hof weit und breit, keine Menschenseele.
Sie durfte keinen Fehler machen. »Nach ...«, endlich kam ihr ein Name in den Sinn, »Whitby. Ich wollte nach Whitby.«
»Da sind Sie ganz schön weit von der Hauptstraße abgekommen. «
»Ja. Das schien mir allmählich auch so.« Wieder lächelte sie verkrampft. Der Mann erwiderte ihr Lächeln nicht. Er betrachtete sie aus diesen starren Augen. Aber trotz der Gefühllosigkeit, die von ihm ausging, konnte Semira sein Misstrauen spüren. Seinen Argwohn, der mit jeder Sekunde, da er mit ihr sprach, zu wachsen schien. Sie musste weg!
Sie zwang sich, ruhig stehen zu bleiben, obwohl sie am liebsten losgestürzt wäre. »Vielleicht können Sie mir sagen, wie ich zur Hauptstraße zurückkomme?«
Er antwortete nicht. Seine gletscherblauen Augen schienen sie zu durchdringen. Sie hatte tatsächlich nie kältere Augen gesehen. So kalt, als sei kein Leben mehr in ihnen. Sie war froh, dass sie einen Schal um den Hals trug. Sie konnte spüren, dass ein Nerv rechts unterhalb ihres Kiefers heftig zuckte. Das Schweigen dauerte zu lange. Er versuchte etwas herauszufinden. Er traute ihr nicht. Er wog das Risiko ab, das von dieser kleinen Person für ihn ausging. Er taxierte sie, als wollte er in die Tiefen ihres Gehirns vorstoßen.
Dann plötzlich glitt ein Ausdruck der Verachtung über sein Gesicht. Er spuckte vor ihr auf den Boden. »Schwarzes Pack«, sagte er. »Müsst ihr jetzt auch Yorkshire bevölkern?«
Sie zuckte zurück. Sie fragte sich, ob er ein Rassist war oder ob er nur provozierte, um sie aus der Reserve zu locken. Er wollte, dass sie sich verriet.
Verhalte dich, als ob das hier eine ganz normale Situation wäre. Sie merkte, dass ein Schluchzen in ihrer Kehle aufstieg, und sie konnte nicht verhindern, dass ihr ein heiserer Laut entfuhr. Das hier war eben keine ganz normale Situation. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie ihre Panik noch
würde kontrollieren können.
»Mein ... Mann ist Engländer«, sagte sie. Für gewöhnlich tat sie das nie. Sie versteckte sich niemals hinter John, wenn sie auf Vorurteile stieß, die mit ihrer Hautfarbe zu tun hatten. Aber ein Instinkt hatte ihr diesmal zu dieser Antwort geraten. Ihr Gegenüber wusste nun, dass sie verheiratet war und dass es jemanden gab, der sie vermissen würde, wenn ihr etwas zustieß. Jemanden, der kein Fremder in diesem Land war, der sofort wissen würde, was im Fall des Verschwindens einer Person zu tun war. Jemanden, den man bei der Polizei ernst nehmen würde.
Sie konnte nicht erkennen, ob ihre Aussage ihn in irgendeiner Weise beeindruckte.
»Verschwinde«, sagte er.
Es war nicht der Moment, sich über seine Unhöflichkeit aufzuregen. Oder mit ihm über die Frage der Gleichberechtigung weißer und dunkelhäutiger Menschen zu streiten. Es galt nur zu entkommen und die Polizei aufzusuchen. Sie wandte sich zum Gehen. Zwang sich, in gleichmäßigen Schritten zu laufen und nicht zu rennen, wie sie es am liebsten getan hätte. Er sollte denken, dass sie gekränkt war, aber er durfte nicht wissen, dass sie vor Angst beinahe durchdrehte.
Sie war vier oder fünf Schritte weit gekommen, als seine Stimme sie anhielt. »He! Warte mal!«
Sie blieb stehen. »Ja?«
Er trat an sie heran. Sie konnte seinen Atem riechen.
Zigarette und saure Milch.
»Du warst bei den Schuppen hinten, richtig?«
Sie musste schlucken. Am ganzen Körper brach ihr der Schweiß aus. »Welche ... welche Schuppen?«
Er starrte sie an. In seinen gefühllosen Augen konnte sie lesen, was er in ihren Augen sah: dass sie es wusste. Dass sie sein Geheimnis kannte.
Er hatte jetzt keinen Zweifel mehr.
Sie rannte los.
Copyright © 2009 by Blanvalet Verlag, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München.
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Autoren-Porträt von Charlotte Link
Link, CharlotteCharlotte Link, geboren in Frankfurt/Main, ist die erfolgreichste deutsche Autorin der Gegenwart. Ihre Kriminalromane sind internationale Bestseller, auch »Die Entscheidung« und zuletzt »Die Suche« eroberten wieder auf Anhieb die SPIEGEL-Bestsellerliste. Allein in Deutschland wurden bislang 29,5 Millionen Bücher von Charlotte Link verkauft; ihre Romane sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. Charlotte Link lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt/Main.
Bibliographische Angaben
- Autor: Charlotte Link
- 2010, 666 Seiten, Masse: 11,5 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442376327
- ISBN-13: 9783442376322
- Erscheinungsdatum: 08.12.2010
Rezension zu „Das andere Kind “
"Charlotte Link [...] hat die fast unheimliche Menschenkenntnis, die psychologische Spannungsautoren auszeichnet. Während die meisten von uns ihre Nachbarn beobachten und nichts als gewöhnliche Menschen sehen, die ein alltägliches Leben führen, entdecken sie etwas Dunkles und Bedrohliches unter der Oberfläche. [...] Jeder gut aufgebaute psychologische Spannungroman beinhaltet ein gründliches, methodisches Auseinandernehmen gerade der Figuren, die wir glauben, bereits zu kennen. Es ist eine Fähigkeit, die viel Feingefühl voraussetzt, und Autoren wie Ruth Rendell haben dies zu einer Kunstform erhoben. In "Das andere Kind" beweist Link die gleiche Subtilität, indem sie das Auge des Lesers auf Fionas dunkles Geheimnis mit Chad richtet und uns von den unschuldig wirkenden Charakteren ablenkt, die still im Schatten stehen."
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