Das Amulett von Samarkand / Bartimäus Bd.1
Bartimäus Band 1 jetzt als Taschenbuch!
Der Dschinn bekommt den Auftrag, dem Zauberschüler Nathanael zur Seite zu stehen. Bald stecken die beiden in einem Abenteuer, das sie wie Pech und Schwefel zusammenschweisst. Sie versuchen, Simon Love das Amulett von Samarkand zu stehlen.
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Bartimäus Band 1 jetzt als Taschenbuch!
Der Dschinn bekommt den Auftrag, dem Zauberschüler Nathanael zur Seite zu stehen. Bald stecken die beiden in einem Abenteuer, das sie wie Pech und Schwefel zusammenschweisst. Sie versuchen, Simon Love das Amulett von Samarkand zu stehlen.
Dass Dämonen überaus heimtückische Wesen sind, ist dem Zauberlehrling Nathanael durchaus bewusst, als er den 5000 Jahre alten Dschinn Bartimäus beschwört. Aber Nathanael braucht einen mächtigen Gehilfen an seiner Seite. Denn er verfolgt einen äusserst gefährlichen Plan: Mit Bartimäus Hilfe will er das berühmte Amulett von Samarkand stehlen, das sich im Besitz des berüchtigten Zauberers Simon Lovelace befindet. Dieses Vorhaben bringt die beiden bald in tödliche Gefahr ...
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2005
"Mit Witz, Ironie und Tempo erzählt." -- DIE ZEIT
"Noch ein Zauberbuch? Ja! Eines, das zeigt, wie viel Saft und Kraft in diesem Genre steckt ..." -- Die Welt
Bartimäus - Das Amulett von Samarkand von Jonathan Stroud
LESEPROBE
Die Temperatur im Zimmer sank rasch. Eis bildete sich auf denVorhängen und überzog die Deckenlampen mit einer dicken Kruste. Die Glühfäden sämtlicherBirnen schnurrten zusammen und verglommen, und die Kerzen, die wie eine KolonieGiftpilze aus jeder freien Fläche sprossen, erloschen. Das abgedunkelte Zimmerfüllte sich mit einer stickigen gelben Schwefelwolke, in der verschwommeneschwarze Schatten wühlten und waberten, und von weit her erklang einvielstimmiger Schrei. Plötzlich drückte etwas gegen die Tür, die hinaus zurTreppe führte. Das ächzende Gebälk wölbte sich. Unsichtbare Füsse patschten überdie Dielen und unsichtbare Lippen zischelten Niederträchtigkeiten hinter demBett und unter dem Schreibtisch hervor.
Der Schwefeldampf verdichtete sich zu einer dicken Rauchsäule undwürgte kleine Tentakel aus, die wie Zungen in die Luft leckten und sich wieder zurückzogen.Die Säule stand direkt über dem Pentagramm und brodelte unablässig zur Deckeempor wie die Rauchwolke über einem Vulkan. Dann, nach einer kaum merklichenUnterbrechung, tauchten mitten im Rauch zwei gelbe, stechende Augen auf.
Also bitte - es war sein erstes Mal. Ich wollte ihm einenSchrecken einjagen!
Was mir auch gelang. Der dunkelhaarige Junge stand in einemzweiten, kleineren, mit verschiedenen Runen ausgemalten Drudenfuss, etwa einen Meterneben dem eigentlichen Pentagramm. Er war leichenblass und zitterte wieEspenlaub. Er klapperte mit den Zähnen. Schweissperlen tropften ihm von derStirn, erstarrten im Fallen zu Eis und klirrten wie Hagelkörner auf denFussboden.
Alles schön und gut, aber - was soll's? Ich meine, er sah aus wiegerade mal zwölf. Aufgerissene Augen, eingefalleneWangen. So erhebend ist es nun auch wieder nicht, ein mickriges Bürschlein zu Tode zu erschrecken.1 Daher schwebte ichabwartend auf der Stelle und hoffte, es würde nicht allzu lange dauern, bis erdie Entlassungsformel sprach. Um mir die Zeit zu vertreiben, liess ich blaueFlammen so am Innenrand des Pentagramms emporzüngeln, als versuchten sieauszubrechen und nach ihm zu schnappen. Natürlich reiner Hokuspokus. Ich hattebereits alles überprüft. Das Siegel war recht ordentlich gezogen und er hattesich nirgendwo verschrieben. Schade.
Schliesslich sah es so aus, als hätte der Bengel genug Mut gefasst,um zu sprechen. Jedenfalls schloss ich das aus dem Beben um seine Lippen, dasnicht nur von nackter Angst herzurühren schien. Ich liess das blaue Feuererlöschen und ersetzte es durch einen widerlichen Gestank.
Der Junge sagte etwas. Ziemlich piepsig.
»Ich befehle dir... mir... mir...« Nun mach schon! »...d-d-deinen N-Namen zu nennen.«
So fangen sie immer an, die Jungen. Sinnloses Gestammel. Er wusstegenauso gut wie ich, dass er meinen Namen schon kannte - wie hätte er michsonst beschwören können? Dazu bedarf es der richtigen Worte, der richtigenGesten und vor allem des richtigen Namens. Ich meine, es ist ja nicht so, alsbestellte man ein Taxi - bei einer Beschwörung kommt nicht einfach irgendwer!
Ich wählte eine volle, tiefe, samtig dunkle Stimme, so eine, dievon überall und nirgends ertönt und Anfängern die Haare zu Berge stehen lässt.
»BARTIMÄUS.«
Der Kleine schluckte schwer, als er das hörte. Immerhin - er waralso nicht ganz dumm: Er wusste, wer und was ich war. Er kannte meinen Ruf.
Als er seine Spucke runtergewürgt hatte, stotterte er weiter:»I-Ich befehle dir nochmals zu antworten. Bist du jener B-Bartimäus,der in alten Zeiten von den Magiern beschworen wurde, die Mauern von Prag wiederaufzurichten?«
Was für ein elender Umstandskrämer. Welcher Bartimäussollte ich wohl sonst sein? Diesmal drehte ich die Lautstärke ein bisschen auf.Das Eis auf den Glühbirnen knisterte wie karamellisierter Zucker. Die Fensterscheibenhinter den schmutzigen Vorhängen summten und vibrierten. Der Junge schwankte.
»Ich bin Bartimäus! Ich bin Sakhr al-Dschinni, N'gorso der Mächtige und die Silbergefiederte Schlange. Ichrichtete die Mauern von Uruk, Karnakund Prag wieder auf. Ich sprach mit König Salomo. Ich galoppierte mit denBüffelvätern über die Prärie. Ich wachte über das Alte Simbabwe, bis seineWälle zerfielen und die Schakale seine Bewohner frassen. Ich bin Bartimäus! Ich kenne weder Herrn noch Meister. Deshalbfrage ich dich, mein Junge: Wer bist du, dass du mich rufst?«
© Random Hause
Übersetzung: Katharina Orgass und GeraldJung
Berühmt wurde er durch seine weltweite Bestseller-Tetralogie um den scharfzüngigen Dschinn Bartimäus, dessen Abenteuer in Das Amulett von Samarkand, Das Auge des Golem, Die Pforte des Magiers und Der Ring des Salomo erzählt werden. Katharina Orgass, Jahrgang 1963, lebt in Berlin und übersetzt seit 1997 Kinder- und Jugendbücher. Als Kind ist sie selbst gern in Bücherwelten eingetaucht. Heute macht es ihr Freude, bei der Arbeit an Formulierungen zu tüfteln, um Texte für ihre jungen Leserinnen und Leser in eine sowohl klare als auch fantasievolle Sprache zu übertragen. Gerald Jung studierte Germanistik, Amerikanistik und Anglistik, und übersetzt seit vielen Jahren Literatur für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Zum seinem Übersetzungswerk gehören u.a. AutorInnen wie Joyce Carol Oates, Jeffery Deaver, Ray Bradbury, Terry Pratchett, Mary E. Pearson und Jonathan Stroud. Seit einigen Jahren übernimmt er auch Übersetzungen im Bereich Kino- und TV-Filme. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit Literatur, Kino, Musik, Geschichte und Motorradfahren.
- Autor: Jonathan Stroud
- Altersempfehlung: Ab 10 Jahre
- 2007, 539 Seiten, Masse: 12,4 x 18,2 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Katharina Orgass, Gerald Jung
- Verlag: Omnibus TB bei Bertelsmann
- ISBN-10: 3570216950
- ISBN-13: 9783570216958
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