Theodor W. Adorno, Briefe und Briefwechsel / 4/1 / Briefwechsel 1927-1969.Bd.1
1927-1937. Hrsg. v. Christoph Gödde u. Henri Lonitz
Unter den Briefwechseln Adornos ist der sich von 1927-1968 erstreckende mit Max Horkheimer nicht nur der umfänglichste, sondern auch der aufschlussreichste für Adornos Biographie und für die interne Arbeit wie die externen Wirkungen des Instituts für...
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Unter den Briefwechseln Adornos ist der sich von 1927-1968 erstreckende mit Max Horkheimer nicht nur der umfänglichste, sondern auch der aufschlussreichste für Adornos Biographie und für die interne Arbeit wie die externen Wirkungen des Instituts für Sozialforschung. Die vollständige Edition dieses in weiten Teilen unveröffentlichten Briefwechsels, die auch hier erstmalig edierte Memoranden, Gutachten, Berichte und Briefe Adornos an Dritte einschliesst, ist nicht weniger als eine Dokumentation der Geschichte der Kritischen Theorie und eines der zentralen Dokumente der Philosophiegeschichte des 20. Jahrhunderts. Im ersten Band, der 1937 endet - als Adornos Übersiedlung nach New York beschlossen ist - stehen Horkheimers Bemühen um die finanzielle Sicherung der theoretischen Arbeit in New York im Mittelpunkt und Adornos Entschlossenheit, seine eigene Arbeit für Horkheimers Intentionen fruchtbar zu machen. Sosehr sich Adorno bereit zeigt, die grossen theoretischen Linien zu übernehmen, wie sie von Horkheimer, Löwenthal, Marcuse und Fromm geprägt sind, so sehr setzt er von Anfang an eigene Akzente. Sie kreisen vor allem um die Frage einer immanenten Kritik geistiger Produktionen, wie sie sich im Zuge seiner in Oxford unternommenen Arbeit über die »phänomenologischen Antinomien« bei Husserl ergeben hat. Die Überwindung des Idealismus, der Entwurf einer »materialistischen Logik«, die diesen nicht sozialhistorisch oder politisch von aussen kritisiert, ist danach das grosse Projekt, das beide Briefschreiber als ihr eigentliches Werk betrachten.
Inhaltsverzeichnis zu „Theodor W. Adorno, Briefe und Briefwechsel / 4/1 / Briefwechsel 1927-1969.Bd.1 “
Aus dem Inhalt:Briefwechsel 1927-1937
Anhang
1. Briefe Adornos an Dritte
Gabrielle Oppenheim
Leo Löwenthal
Ernst Krenek
Slatan Dudow
Ernst Bloch
Erich Fromm
2. Gutachten
Über die Dissertation von Sternberger
Über die Arbeit Franz Borkenaus: Der Übergang
vom feudalen zum bürgerlichen Weltbild
Über die Arbeit von Ernst Engelberg
3. Berichte
Kongress für Einheit der Wissenschaft
Congrès Descartes und Ästhetikerkongress
Editorische Nachbemerkung
Register
Autoren-Porträt von Theodor W. Adorno, Max Horkheimer
Theodor W. Adorno wurde am 11. September 1903 in Frankfurt am Main geboren und starb am 06. August 1969 während eines Ferienaufenthalts in Visp/Wallis an den Folgen eines Herzinfarkts. Von 1921 bis 1923 studierte er in Frankfurt Philosophie, Soziologie, Psychologie und Musikwissenschaft und promovierte 1924 über Die Transzendenz des Dinglichen und Noematischen in Husserls Phänomenologie. Bereits während seiner Schulzeit schloss er Freundschaft mit Siegfried Kracauer und während seines Studiums mit Max Horkheimer und Walter Benjamin. Mit ihnen zählt Adorno zu den wichtigsten Vertretern der »Frankfurter Schule«, die aus dem Institut für Sozialforschung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt hervorging. Sämtliche Werke Adornos sind im Suhrkamp Verlag erschienen. Christoph Gödde ist Mitarbeiter am Theodor W. Adorno Archiv in Frankfurt am Main und gibt im Suhrkamp Verlag die Nachgelassenen Schriften sowie den Briefwechsel zwischen Theodor W. Adorno und Max Horkheimer heraus (zusammen mit Henri Lonitz). Im August erscheinen im Suhrkamp Verlag: Theodor W. Adorno, Briefe an die Eltern 1939-1951, herausgegeben von Christoph Gödde und Henri Lonitz, sowie Adorno. Eine Bildmonographie, herausgegeben vom Theodor W. Adorno Archiv.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Theodor W. Adorno , Max Horkheimer
- 2003, 607 Seiten, Masse: 13,1 x 20,6 cm, Leinen, Deutsch
- Herausgegeben: Christoph Gödde, Henri Lonitz
- Verlag: Suhrkamp
- ISBN-10: 351858362X
- ISBN-13: 9783518583623
- Erscheinungsdatum: 22.04.2003
Rezension zu „Theodor W. Adorno, Briefe und Briefwechsel / 4/1 / Briefwechsel 1927-1969.Bd.1 “
"Das Niveau dieser beiden Intellektuellen war überwältigend hoch. Was sie,, nebenbei, ... auszutauschen wissen: Es wirkt derart hell und heiter geprägt von Lust am formulierenden Denken, lebendigem Wissenshintergrund, noblem Herzenstakt, dass man als Späterer beklommen erkennt, wie aberwitzig sich die Standards deutscher Geistigkeit seither zum Stupiden hin veränderten. ... Der erste Band des Horkheimer/Adorno-Briefwechsels macht lesesüchtig und erkenntnisselig. Zwei deutsch-jüdische Geister, eingeschlossen in finsterste Zwänge, blieben trotz allem offen, frei und stolz. Dafür fand Adorno die anmutig verzweifelte Formel: "Wir verdüsterten Hedonisten"." Joachim Kaiser Süddeutsche Zeitung
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