Brick Lane, English edition
Nazeen aus Bangladesch ist 19, als sie in London einen ihr unbekannten, älteren Mann heiraten soll.
Sie begreift rasch, dass die grossen Träume dieses Mannes von sozialem Aufstieg nie Wirklichkeit werden. Doch ihre kleinen Träume werden wahr.
''Ein...
- Kreditkarte, Paypal, Rechnungskauf
- 30 Tage Widerrufsrecht
Nazeen aus Bangladesch ist 19, als sie in London einen ihr unbekannten, älteren Mann heiraten soll.
Sie begreift rasch, dass die grossen Träume dieses Mannes von sozialem Aufstieg nie Wirklichkeit werden. Doch ihre kleinen Träume werden wahr.
''Ein bemerkenswertes literarisches Debüt.''
DPA
Autoren-Porträt vonMonica Ali
Monica Ali wurde 1968 in Bangladesch geboren. Mit drei Jahren kamsie nach England, in die Heimat ihrer Mutter. Sie lebt heute mit ihrem Mann,Simon, und ihren zwei Kindern in London. Nach einem Abschluss in Oxfordarbeitete sie als PR- und Marketingfrau zunächst für kleinere Verlage, späterin verschiedenen Agenturen. Im Januar 2003 nahm die Literaturzeitschrift "Granta" Monica Ali in die Riege der 20 besten jungenAutoren aufnahm. Der Roman wurde auch für den Booker Prize nominiert.
Interview mit Monica Ali
Sie wurden gleich mit Ihrem erstenBuch berühmt. Hatten Sie damit gerechnet?
Als ich mitdem Schreiben anfing, dachte ich nicht, damit Geld verdienen zu können. Und alsdie ersten fünf Kapitel des Buches rund um die Welt verkauft wurden, musste icherstmal einen Monat Pause machen. Ich hatte auf einmal Angst. All dieseHerausgeber und ihre Erwartungen waren plötzlich mit mir in meinemArbeitszimmer. Das hätte eine Katastrophe werden können. Aber schliesslich habeich mich wieder vor meinen leeren Bildschirm gesetzt, und die Angst warverschwunden. Ich hatte auch einen grossen Vorteil: Ich konnte mir einenBabysitter leisten und musste nicht mehr mitten in der Nacht schreiben.
Manchmal heisst es ja, Mutter zu sein, hemmt die Kreativität. Aber beiIhnen scheint es sich genau andersherum zu verhalten. Wie kam das?
Das hat mitVertrauen zu tun und dem Wunsch, meinen eigenen mentalen Raum zu finden. Ichwollte einfach unbedingt die Geschichten bewahren, die mein Vater mir für meineeigenen Kinder erzählt hat. Also habe ich die wenige Zeit, die mir zurVerfügung stand, produktiv genutzt. Mit kleinen Kindern zusammen zu sein,bedeutet sich auf dem Moment einzulassen, ganz im Hier und Jetzt zu sein. Dasist ihr Geschenk an die Erwachsenen. Wir sind ja ständig damit beschäftigt, nachhinten zu schauen oder vorwärts zu hasten. Wenn ich schreibe, erfinde ichVergangenheit und Zukunft für meine Charaktere. Wenn ich mit meinen Kindernzusammen bin, finde ich die Gegenwart wieder. Das ist eine gute Balance imLeben.
Wer war die interessanteste Person,die Sie kennen gelernt haben, während Sie für "BrickLane" recherchierten?
Ich habemich immer wieder und meist sehr gerne mit einem Mann unterhalten, der in einemRestaurant arbeitete. Er war geboren und aufgewachsen in London, baute sichaber eine Art Palast in Bangladesch. Den wollte er für Urlaubszwecke benutzenund vielleicht auch, um sich dort zur Ruhe zu setzen. Was mich so fasziniertean seinen Geschichten, waren die verschiedenen Ebenen und die Komplexität derBeziehungen zu den Menschen dort. Wie er sie sah und wie sie ihn sahen, undnatürlich die unvermeidlichen Konflikte, die diese Situation hervorbrachte.
Als in Ihrem Buch "Brick Lane" der zentraleCharakter Nazneen geboren wird, entscheidet sich die Familie, das Kind seinem "eigenenSchicksal" zu überlassen. Haben Sie jemals das Gefühl gehabt, dassSchicksal eine grosse Rolle in Ihrem Leben gespielt hat?
Das Buch isteigentlich eine Gratwanderung zwischen Schicksal und freiem Willen. Das ist einThema, das mich sehr interessiert. Die zentrale Frage für Nazneenist: "Was kann ich in meinem Leben selber kontrollieren, und was muss ichakzeptieren?" Für sie ist alles vorbestimmt, ihr ganzer sozialer,kultureller, religiöser und familiärer Hintergrund. Sie hat natürlich einenanderen Blickwinkel als der durchschnittliche Westeuropäer, aber dieProblematik ist eigentlich universell. Nazneen siehtdie Chancen zur Autonomie meistens gar nicht. Das trifft auf mich nicht zu. ImGegenteil, ich übersehe eher die Grenzen der Autonomie.
"BrickLane" wurde bezeichnet als "eine Beleidigungfür die Bengalen sowohl zu Hause als auch im Ausland". Das hängt vielleichtmit dem Protagonisten Chanu zusammen, der sichabfällig über die Gemeinschaft der Bengalen in England äussert. Bis zu welchemGrad stimmen Sie seiner Auffassung zu?
Die Kritik,die Sie ansprechen, kam von einem Mann, dem es gelungen war, Aufmerksamkeit fürsich zu erreichen - und damit natürlich auch für "BrickLane". Sie spiegelt nicht die grosse und positiveResonanz wider, die ich von vielen Lesern bengalischer Herkunft bekommen habe. Obich mit der Auffassung Chanus einverstanden bin? Dastellt sich die Frage, mit welcher? Über Weisse, die alle ignorante Typen sind? ÜberÄrzte, die nichts weiter als Papageien sind - ohne wirkliche Ausbildung? ÜberFrauen, die weitestgehend im Haus eingesperrt werden? Oder über die Königin,die virtuell jeden Ihrer Bürger getroffen hat?
Wie geht es voran mit Ihrem zweitenRoman?
Ich habebeschlossen, den schwierigen zweiten Roman zu überspringen und direkt mit demdritten zu beginnen, der mir wesentlich leichter erscheint.
© The Independent, London
- Autor: Monica Ali
- 2004, 496 Seiten, Masse: 10,6 x 17,8 cm, Kartoniert (TB), Englisch
- Verlag: Black Swan
- ISBN-10: 0552151599
- ISBN-13: 9780552151597
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Brick Lane, English edition".
Kommentar verfassen