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Blues in New Iberia

Ein Dave-Robicheaux-Krimi
 
 
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Als kleiner Junge träumte Desmond Cormier immer davon, es allen zu beweisen. 25 Jahre später ist er ein erfolgreicher Filmproduzent. Durch einen Zufall entdeckt Detective Dave Robicheaux in der Nähe von Desmonds Strandhaus eine Leiche. Die junge Frau wurde...
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Kommentar zu "Blues in New Iberia"
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    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manfred Fürst, 04.01.2021

    James Lee Burkes Robicheaux-Saga geht in die 22. Runde.

    Tommy Lee Jones und Alec Baldwin haben ihn bereits in Filmen verkörpert, aber auch darüber hinaus hat der Cop aus New Orleans die Krimi-Welt und seine Fangemeinde seit seinem ersten Erscheinen 1987 fest im Griff. Robicheaux ist ein Vietnam-Veteran und On-und-Off-Polizist aktuell bei der Mordkommission des Sheriff Department in New Iberia, Louisiana. Er ist der Archetyp des einsamen Ermittlers, ein typischer Vertreter des Noir-Krimis: Dave Robicheaux pfeift auf die Regeln, er trinkt zu viel, und er nimmt – wenn es sein muss – das Gesetz in seine eigene Hand.

    Desmond Cormier kehrt nach 25 Jahren als erfolgreicher Filmproduzent aus Kalifornien nach New Iberia zurück. Als armes Kind von den Grosseltern im Chitimacha Indianerreservat aufgezogen. Eine junge Frau auf ein Holzkreuz genagelt wird an die Küste Louisianas angeschwemmt. Eine Mordserie nimmt ihren Anfang und die Drapierung eines jeden Toten entspricht einer Tarotkarte.

    James Lee Burke entwickelt auf dieser fast 600 Seiten starken Krimischwarte einen unglaublichen Plot, unheimlich und mysteriös zugleich. Die Hauptrollen des Polizeiapparats spielen Helen, die Chefin von Dave, abhängig von ihrer psychischen Verfassung mal mehr und mal weniger in Dave verliebt, Clete, Ex-Polizist, Detektiv und bester und loyaler Freund von Dave und Sean, junger Polizist, der noch in der Lernphase steckt. Besonders angetan und emotional überwältigt ist Dave jedoch von einer neuen, viel zu attraktiven und viel zu jungen Kollegin Bailey Ribbons, deren Namen er für „sehr schön“ hält und nicht nur das… Es ist nervtötend wie Burke dieses „Soll er es tun oder sein lassen“ in die Länge zieht: Dave tut es und lässt es. Zwei ungustiöse Polizisten: Axel und Frankie.

    Alle schillernden Mitglieder der Filmcrew sind verdächtig: Desmond Cormier selbst, sein bester Freund Antoine Butterworth und Lou Wexler, der mit Daves Tochter Alafair anbandelt und damit den Beschützerinstinkt von Dave aktiviert.

    Noch zwei nicht gänzlich unsympathische Typen treten auf: Tillinger, entflohener Sträfling, der sein Haus samt Familie (natürlich) NICHT abgefackelt hat Und Smiley, Feuerteufel und Auftragskiller der Mafia, dem man wegen seiner ausgefeilten Tötungstechniken besser nicht blöd kommen sollte.

    Die Handlung ist ähnlich unübersichtlich wie das Bayou Louisianas, die schwer zugängliche Sumpflandschaft des Mississippi-Mündungsdeltas. So zauberhaft das Bayou ist, so zauberhaft kann Burkes Blues in New Iberia sein, wenn sich der Leser denn verzaubern lässt. Mögen manche Dialoge wie Sprechblasen eines Comics wirken, ist der Schreibstil mit der deutschen Übersetzung hochklassig: „Sein Gesicht erinnerte mich an ein leeres Blatt Papier, das sich auf glühenden Kohlen zusammenzog. Grausamkeit hat viele Erscheinungsbilder. Am wenigsten attraktiv sind sie, wenn man sie in sich selbst entdeckt“ (S. 33). „Das Böse hat einen Geruch. Es ist eine Präsenz. Die ihren Träger verzehrt. Wir leugnen es, weil wir dafür keine plausible Erklärung haben. Es riecht nach Verwesung innerhalb von lebendem Gewebe“ (S 70). Burke lässt Robicheaux auf den Punkt kommen: „Normalerweise beinhaltet die Motivation eines jeden Mordes Sex oder Geld oder Macht oder eine beliebige Kombination aus diesen dreien“ (S. 107). Eine philosophische Anwandlung Robicheauxs am Ende eines Gesprächs mit Bailey: „Ich wollte nicht gehen. Ich wollte Jahrzehnte jünger ein. Ich wollte alles sein, nur nicht was ich war. Leider kann es in einem gewissen Alter zum festen Bestandteil des Lebens werde, etwas sein zu wollen, was man nicht sein kann, oder etwas haben zu wollen, was man nicht haben kann“ (S. 113). Das Alter von Robicheaux gibt Rätsel auf. Belegt ist sein Alter von 49 Jahren im dritten Band (1989), dann wäre er 2020 etwa 80 und würde sich dem Alter seines Schöpfers annähern. Auf jeden Fall ist Dave noch immer voller Saft und Kraft.

    Blues in New Iberia ist ein Kriminalroman mit viel Raum für Abschweifungen, vor allem Dave hängt seiner Vergangenheit in Vietnam nach und schwelgt zwischen Wahn und Wirklichkeit hin und her. Zeitweise bewegt er sich in surrealen Sphären bis Realität auf Magisches trifft.

    Eines ist noch hinzuzufügen: Nach etwa 550 Seiten ist der Leser am Rande des W*, hat mehrfach die Entscheidungen über den Täter über den Haufen geschmissen, glaubt, in einem Geistesblitz dem richtigen Täter auf der Spur zu sein, was sich am Ende als völlig abstrus herausstellt.

    James Lee Burke hat den Blues, und er beherrscht ihn!

    Cover
    Es ist der Ausschnitt einer Aufnahme von Christophe Papke mit dem Titel „Miami Storm“. Miami ist nur ein paar Flugstunden von New Iberia entfernt.

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