Bitteres Geheimnis

Ein fantastisches Buch! Es wird nie langweilig und das Ende ist einmalig! Ich kann es nur empfehlen!

Jedes Buch von Barbara Wood zeugt von einer sehr intensiven Vorbereitung und liest sich immer bestens. Meine Frau und ich - wir sind in der Lage dies zu beurteilen, da wir seit vielen Jahren u.a. Leser der Romane dieser Autorin sind.

Aus diesem Thema hätte man eine wirklich spannende und packende Geschichte schreiben können. Hätte man! Aber das was herauskam ist dünn, sehr dünn und an manchen Stellen so übertrieben, dass es überhaupt nicht mehr glaubwürdig ist. Zum Beispiel der schon fast sektenhafte "Gehorsam" mit dem alle die Meinung und Ansichten des Gemeindepfarrers über die eigenen Überlegungen stellen. Natürlich hatte die Kirche früher einen höheren Stellenwert und Einfluss als das vielleicht heute der Fall ist, trotzdem kann ich mir diese im Buch geschilderte Gläubigkeit und Frömmigkeit nicht mehr bei Menschen im Jahr 1963 vorstellen. Und dass ein junges Mädchen in den 60er Jahren schwanger wurde war bestimmt nicht so eine Seltenheit und Katastrophe wie im Buch geschildert.
Oh Gott, Mary ist schwanger - wir müssen mit Pater Crispin reden, er wird wissen was zu tun ist. Der behandelnde Arzt findet heraus wie es möglich sein könnte, dass Mary schwanger wurde ohne mit einem Jungen geschlafen zu haben und zu dem Gespräch mit den Eltern denen er alles erklären will wir Pater Crispin dazugeholt, er muss unbedingt auch informiert werden. Da muss ein Mann dessen Frau eine schwere Geburt hat sich entscheiden ob die Ärzte das Leben seiner Frau oder das Leben des Kindes retten sollen und was macht er - er fragt Pater Crispin was er machen soll.
Die Romanfiguren haben keinen Tiefgang. Ich konnte mich überhaupt nicht in sie hineinversetzen. Alles ist irgendwie oberflächlich.
Dann gibt es wieder Erzählstränge die ins Leere laufen bzw. einfach nicht zu Ende erzählt werden, sodass man sich am Ende des Buches fragt wozu das eine oder andere überhaupt erwähnt wurde. Ich hab mich überhaupt am Ende gefragt was mir diese Story eigentlich sagen wollte.
Auch der Schluss ist irgendwie abrupt. Mary bekommt ihr Kind und fertig. Hier hätte ein Epilog das Ganze wenigstens noch ein bisschen abgerundet. Vielleicht mit der Überschrift "5 Jahre später". Aber auch das gab es nicht. Noch nicht mal ein Schlusswort der Autorin.
Schade, wirklich schade denn von Barbara Wood bin ich einen anderen Schreibstil gewohnt. Sie hat so wunderbare Bücher geschrieben wie z. B. Die Schicksalsgabe, Seelenfeuer oder Haus der Erinnerungen. Von diesem Buch kann ich nur sagen wer es nicht liest hat nichts verpasst.
In den 2 Punkten die ich vergebe ist der Schriftstellersympathiebonus schon mit eingerechnet.

Zuerst möchte ich mich für die reibungslose Aufspielung meiner Bücher auf meinen Tolino bei ihnen ,dem Weltbildverlag bedanken!
Nun über dieses Buch "Bitteres Geheimnis"die Autorin hat in sehr ansprechender und einfühlsamer Weise die Sorgen und Nöte der Hauptdarstellerin geschildert.Hier wurde vor allem die Glaubwürdigkeit des Mädchens auf eine harte Probe gestellt.Ich als der Leser wollte nicht glauben, dass so etwas im vergangenen Jahrhundert noch möglich war!Selbst die Wissenschaft und der Klerus waren und sind bis heute geteilter Meinung!Ein sehr empfehlenswertes und nachdenklich stimmendes Buch!