Bilderlexikon der christlichen Symbole

Schwierig zu beurteilen ist so ein Lexikon. Man kann es doch nur punktuell testen.
Von vornherein überzeugt die Aufmachung, insbesondere die Abbildungen.
Vom Inhalt her mag sein, dass manche fehlenden Wörter nicht als Symbole gewertet wurden, wie z.B. die Oblate (ungeweihte Hostie); allerdings fehlt auch die Hostie selbst, die wahrscheinlich auch nur von den evangelischen Kirchen als Symbol gilt, wird sie von der katholischen Kirche doch als der (pneumatische, Auferstehungs-) Leib Christi angesehen.
Klarzustellen ist, dass ein Kaplan heute nicht ein Priester ist, der eine Kapelle betreut (Seite 89), sondern er ist einem Pfarrer beigestellt, der seinerseits eine Pfarre leitet. (Nicht jeder Priester ist ein Pfarrer!) Ein ständiger Priester an einer Kirche, die keine Pfarrkirche ist, heisst – oder besser gesagt: hiess – Benefiziat; den gibt es bei dem heutigen Priestermangel wohl kaum mehr; und so wird es bald auch nahezu keine Kapläne mehr geben, sodass tatsächlich fast jeder Priester ein Pfarrer sein wird.
Nichtsdestotrotz findet sich in diesem Buch viel Interessantes; wer weiss schon, dass der sog. Deckel einer Kanzel den Schall reflektiert, vor allem aber die Kanzel selbst, so sie aus Holz ist, wie ein Cello den Resonanzkasten für die Stimme des Predigers bildet(e) (88).
Alles in allem ein sehr empfehlenswertes Buch.