Beste Reste

Beste Reste ist in vielerlei Hinsicht ein ansprechendes Kochbuch:
Erstens, der Blick auf’s Cover. Und nicht nur dort ist das Design ein absoluter Augenschmaus. Struktur und Gestaltung lassen auch im Inneren des Buches nichts zu wünschen übrig. Mit Freude blättert man sich durch das Kochbuch und jede neue Seite ist mit ihrer einzigartigen Gestaltung (modern, bunt, schöne Schrift, ansprechende Fotos) ein kleines Highlight.
Zweitens finde ich die Buchidee, das Konzept des Autors sehr toll. Michael Fuchs-Gamböck wollte ein Lochbuch kreieren, dass auf die immense Verschwendung von Essen aufmerksam macht. Und genau das ist ihm auch gelungen. 40 sympathische (nicht nur nationale!) Promis, verraten auf unterhaltsame Weise Tipps, damit Essen nicht in Tonne wandern muss. Dabei ist für jeden Hunger was dabei: ob süss oder herzhaft, Snack oder Hauptmahlzeit.
Dazu sollte man jedoch noch erwähnen, dass dieses Kochbuch keinesfalls gewöhnlich ist. Die Thematik der Nahrungsmittelverschwendung ist mindestens genau so wichtig, wie die Rezepte selbst und das merkt man auch. Die Rezepte sind zwar inspirierend und in der Regel super schnell und einfach zuzubereiten, jedoch sind sie eben auch gewöhnlich und teilweise schon bekannt.

Nichtsdestotrotz lautet mein Fazit ganz klar:
Dieses Kochbuch ist etwas besonderes und empfehlenswert, wenn man Ideen für einfache, schnelle Küche sucht, mit Zutaten, die gerade da sind oder dringend verwendet werden müssen. Und dazu reichen teilweise sogar die kleinsten Reste!
Würde man die Qualität der einzelnen Rezepte bewerten, könnte man zwar nicht ganz so viele Sterne vergeben, doch für mich zählt bei diesem Kochbuch einfach der Hintergedanke.
Von mir gibt es deshalb 4 Sterne.

Aufgerundete 3 Sterne

Viel zu viele Lebensmittel wandern in den Müll. Vierzig Promis aus der Künstlerszene (Musik, Schauspiel), Politik oder Sport kochen gegen Food Waste an und verraten ihre Lieblingsrezepte aus der Resteküche.

Erster Eindruck: Ein hochwertiges Hardcover mit einer auffälligen, aussergewöhnlichen Gestaltung. Mehr dazu weiter unten.

GESTALTUNG: Hm, hier tue ich mich gerade etwas schwer. Wie einleitend erwähnt, sind Cover und Gestaltung sehr auffällig. Ich mag es leider nicht so, wenn der Hintergrund schwarz ist und man Fingerabdrücke darauf sieht. Zudem ist rot auf schwarz (für mich) nicht gut lesbar. Die gewählten Schriftarten sind manchmal ebenfalls schwierig. Viele der Promis sind mir nicht bekannt (aber als Schweizerin bin ich vielleicht entschuldigt). Ich hätte es gut gefunden, wenn die Persönlichkeiten mit ein paar Worten (mehr) vorgestellt worden wären. Stattdessen hätten die zuweilen seitenfüllenden und mich fast erschlagenden Fotos kleiner ausfallen dürfen. Vielleicht bin ich nicht die richtige Zielgruppe? Vielleicht ist es von der Aufmachung her eher für junge Erwachsene? Wobei dann wiederum die Promis zu wenig ihrer Altersgruppe entsprechen würden.

INHALT: Ich hätte mir mehr Abwechslung gewünscht, da sehr viele Rezepte auf die Verwendung von Altbrot fokussieren: Apfel-Brot-Gröstl; Armer Ritter; Brezensuppe; Brotsalat; Brotsuppe und Knusperfladen; Oktober-Eintopf mit Musik; Obstauflauf; Semmelschmarrn; Söllner Knödelteig; Speckknödel. Es hatte sehr viele Rezepte dabei, die ich im Alltag eh schon in eigenen Varianten umsetze. Das von mir ausprobierte Rezept „Bratencocktail mit Ananas“ wurde bei mir zur „Schnitzelcocktail-Variante mit Ananas“; es hat mir sehr gut geschmeckt und es sieht auch optisch hübsch aus – danke, Hansi Kraus!

FAZIT: Offensichtlich hatte ich eine falsche Vorstellung von diesem Buch, denn im Titel heisst es, dass mit den Resten aus dem Kühlschrank gekocht wird, dabei dachte ich, dass effektiv Reste vom Vortag oder so verwendet werden. Zum Teil wurde das ja auch gemacht (z.B. gekochtes Gemüse oder Altbrot), aber eher war es doch so, dass einfach Dinge verwendet wurden, die man zu Hause hat, um z.B. Hackfleisch-Käsenudeln, ein Reis-Pinienkern-Pilaw oder einen Zöllner-Eintopf (Spaghetti mit Thunfisch-Tomaten-Sauce) zu kochen. Die Idee der Resteverwertung finde ich sehr gut, die Umsetzung hat mich jedoch nicht überzeugt. Das Fehlerteufelchen hat zudem einige Male zugeschlagen. Aufgerundete 3 Sterne.

Interesant zu lesen und festzustellen, dass auch andere Menschen noch aus "Resten" schmackhafte Gerichte "zaubern" können.

Dieses Kochbuch unterscheidet sich sehr von den üblichen, Büchern, die man sonst kennt. Es hat einen dunklen Hintergrund und wirkt so etwas edel. Die Schrift ist gross und das empfinde ich als grosse Erleichterung, nicht erst nach meiner Brille suchen zu müssen, um das Rezept, selbst aus etwas Entfernung lesen zu können. Ein Lesebändchen ist auch vorhanden.

Die Rezepte sind alle von Prominenten erfunden worden oder von deren Angehörigen oder ein altes Familienrezept. Auf einer Seite erläutert der Rezeptgeber kurz warum er / sie das Rezept so gern hat und stellt sich auch kurz vor und auf der nächsten Seite gibt es die Zutaten, die Zubereitung und ein tolles grosses Bild des Gerichtes.

Es geht darum, Reste aufzubrauchen und das Ziel ist es möglichst wenig Lebensmittel wegzuwerfen. Die meisten Rezepte sind mit altem Brot, aber auch Nudeln, Reis und Gemüse sowie Knödel und Semmelreste von den Promis aus Bayern. Mein Lieblingsrezepte sind Apfel-Brot-Gröstl und den Braten-Cocktail.

Durch das Lesen der Rezepte kamen mir selbst auch Ideen, wie ich Reste noch verwerten kann. Ich mag das Kochbuch sehr und kann es auf jeden Fall weiterempfehlen.