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Bastianino - Das lebende Kreuz von Ferrara

Die Restaurierung eines vergessenen Altarbildes aus dem 16. Jahrhundert. Katalog zur Ausstellung in der Berliner Gemäldegalerie
 
 
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Das knapp drei Meter hohe Altarbild mit der Allegorie des neuen und alten Glaubens wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts von dem Spätmanieristen Sebastiano Filippi, gen. Bastianino (ca. 1528/32-1602) für die Konventskirche Santa Caterina Martire...
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Kommentar zu "Bastianino - Das lebende Kreuz von Ferrara"
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    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ryszard K., 28.02.2021

    Prof. Dr. Ryszard Knapinski
    Katholische Universität Johannis Pauli II in Lublin, Polen

    Katalog zur Ausstellung als Krimiroman
    Bastianino. Das lebende Kreuz von Ferrara. Die Restaurierung eines vergessenen Altarbildes aus dem 16. Jahrhundert in der Gemäldegalerie – Staatliche Museen zu Berlin.
    Michael Imhof Verlag, Petersberg 2021

    Der bekannte Vers aus der „Carmen heroicorum“ des Terentius Maurus (um die Hälfte 2 Jh.) – „Habent sua fata libelli“ – „Bücher ihre Geschichte haben“ - bezieht sich nicht nur auf die Bücher, sondern auch auf die Bilder. Ein gutes Beispiel dafür ist das Bild des Malers aus Ferrara Sebastiano Filippi (gen. Bastianino), Lebendes Kreuz aus Ferrara (ca. 1570), das sich heutzutage sich, in der Gemäldegalerie als Leihgabe der Humboldt-Universität zu Berlin befindet. Der Katalog zur Ausstellung schildert die dramatischen Schicksale des Bildes.
    Als ein knapp 30-jähriger Maler Sebastiano Filippi auf Grund des Auftrags der Dominikanerinnen aus Ferrara gefertigte (1565/1570) ein über 3 Meter hohes, auf den Holzbretter gemalte Altarbild für die Klosterkapelle des Konventes, der hl. Katharina Märtyrerin (Santa Caterina Martire) in Ferrara. Das Bild ist als Lebendes Kreuz betitelt und zugleich hat auch einen anderen Namen als Allegorie des Alten und Neuen Testaments bekommen. Das Thema nebst der Idee der Darstellung wurde von einem anderen, auch in Ferrara tätigen Maler - Benvenuto Tisi, genannt Garofalo (1481-1559), übernommen. Dieser hat zu gleichem Thema zunächst (1523) ein Fresko für das Refektorium im Sankt Andrea Kloster gemacht und einige Jahre später (ca. 1531) das Bild fürs Refektorium im Sankt Bernardin Kloster der Klarissen in Ferrara gemalt (heute befindet sich dieses Bild im Ermitage, Sankt Petersburg).
    Reinhard Flogaus (Von Ferrara nach Berlin. Zur Provenienz und Geschichte des Lebendes Kreuzes aus dem Besitz der Humboldt-Universität, S. 10 – 45) zeigt spannend im Katalog der Ausstellung das Itinerarium des Bastianinos Bildes. Sein Schicksal ist aber mit dem des Klosters verbunden. „Im Gefolge der französischen Besetzung Ferraras – so Flogaus – wurde am 8. Juni 1798 die Schliessung des Klosters angeordnet, das nun französischen Truppen als Quartier dienen sollte […] Im Jahre 1810 wurde das Kloster von der Domänenverwaltung des Departments Basso Po für 24.630 Lire an die Stadt Ferrara verkauft. Seit Oktober 1815 benutzte die österreichische Infanterie den Klosterkomplex als Kaserne. 1848 wurde die Klosterkirche in ein österreichisches Militärhospital umgewandelt, aber bereits im folgenden Jahr wieder an die Stadt Ferrara zurückgegeben. Diese nutzte das Gebäude dann zunächst bis 1867 weiterhin als Krankenhaus sowie für Verwaltungszwecke. Danach zogen verschiedene Kultureinrichtungen in das Gebäude ein, seit dem Jahr 1900 auch das städtische Museum für Naturgeschichte. In den Jahren 1935/36 wurden die Klostergebäude für die Nutzung durch eine Berufsschule umgebaut und die ehemalige Kirche zu einer Turnhalle umfunktioniert. Nach Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg wurde der Gebäudekomplex wieder aufgebaut und seit 1954 durch das „Istituto Professionale per l´Industria e Artigianato (IPSIA)“ genutzt. Durch die Erdbeben vom Mai 2012 wurde die Statik des Gebäude von Santa Caterina Martire in Mitleidenschaft gezogen, so dass die Schule ausziehen musste. Seit einigen Jahren stehen die noch erhaltenen Teile der Klosteranlage zum Verkauf, jedoch hat sich bislang kein Investor gefunden. 2019/20 wurden auf Kosten der Stadt Sicherungsmassnahmen an den beschädigten Gebäuden durchgeführt“.
    Flogaus (S. 27-36) schildert detailliert weiteren Verlauf der Odyssee des über 3 m grossen Tafelgemälde. Vieles bleibt ungeklärt, z. B. wie und wo das Bild an der Theologischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität aufbewahrt wurde; ebenso ist es unbekannt wie und wo Tafelgemälde hat die Wirren des Zweiten Weltkrieges überstanden hat. Auf ungeklärter Art und Weise tauchte das Bild in der teilzerstörten Ruine des Berliner Domes, in den Räumen, welche die Theologische Sektion der Humboldt-Universität benutzen durfte und dort geblieben ist bis die Sektion aus dem Dom ausgezogen war. In den 70-jahren haben die Sanierungsarbeiten im Dom angefangen und da geschah etwas Blamierendes, nämlich die Bauarbeiter haben auf der Rückseite der Tafel die Nägel angeschlagen und so wurde das Bild als Garderobe benutzt. Dieser armselige Zustand dauerte bis 1982 wonach der Absprache zwischen damaligen Chefrestaurator des Märkischen Museums und der Bauleitung des Berliner Domes wurde das Bild ins Museums Depot transportiert, wo es bis 2001 stand, jedoch ab 15. Dezember 2015 als Dauerleihgabe in der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin. Wiederum sind einige Jahren gegangen bis auf Grund des Vertrags zwischen dem Dechant der Theologischen Fakultät und der Ernst von Siemens Kunststiftung und Förderung einer umfassenden Restaurierung das Lebende Kreuz von Ferrara in den Jahren 2019/20 der fachkundigen Restauro Arbeiten unterstellt wurde. Somit wurde das Bild nach über 100 Jahren dem Publikum zugänglich gemacht.
    Sehr interessant und wertvoll sind im Katalog der Ausstellung die ikonographischen Kommentare und nicht weniger selbst die Beschreibung aller restauratorischen Analysen und ausgeführten Behandlungen. Insgesamt finde ich die Lektüre des reichlich illustrierten Katalogs als empfehlenswert und spannend. Man liest es als ob er ein Krimiroman wäre. Habent sua fata libelli.

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