Ausgeliebt
Roman
Nach 10 Jahren Ehe wird Christine von ihrem Mann verlassen. Doch zum Glück hat sie eine Schwester und jede Menge Freundinnen. Für den Neuanfang verordnen sie ihr als Erstes den Umzug nach Hamburg. Dort angkommen, stellt sie fest: Das Singleleben ist gar nicht so schlecht!
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Ausgeliebt “
Nach 10 Jahren Ehe wird Christine von ihrem Mann verlassen. Doch zum Glück hat sie eine Schwester und jede Menge Freundinnen. Für den Neuanfang verordnen sie ihr als Erstes den Umzug nach Hamburg. Dort angkommen, stellt sie fest: Das Singleleben ist gar nicht so schlecht!
Klappentext zu „Ausgeliebt “
"Schätzchen, in einem halben Jahr lachst du darüber."Wenn man nach zehn Jahren Ehe von seinem Mann per Telefon verlassen wird, während man gerade Hugh Grant dabei zusieht, wie er seiner grossen Liebe hinterherhechtet, dann ist das ein grosser Schock. Genau das passiert Christine eines Abends auf dem schwesterlichen Sofa in Hamburg.
Wie gut, dass sie eine Schwester und jede Menge Freundinnen hat. Für den Neuanfang verordnen sie ihr als Erstes den Umzug nach Hamburg. Dort angekommen, geht's jedoch erst richtig los - und allmählich begreift Christine, dass das Leben als 40-jährige Singlefrau gar nicht so schlecht ist!
Lese-Probe zu „Ausgeliebt “
Ausgeliebt von Dora Heldt Der Anruf
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Als Hugh Grant in den Wagen sprang, um im letzten Moment die Liebe seines Lebens am Flughafen abzufangen, klingelte das Telefon.
Meine Schwester und ich zuckten zusammen.
»Ach, nee, zehn Minuten vor dem Happyend.«
Ines drückte auf die Stopptaste der Fernbedienung, stand auf und nahm den Hörer ab. Ich beobachtete das Standbild, den verzweifelt verliebten Hugh Grant.
»Für dich. Dein Mann hat wohl Sehnsucht.«
»Blödsinn, ich bin erst heute Morgen losgefahren.«
Wir lebten auf dem Land, ungefähr 150 Kilometer von Hamburg entfernt. Nordseeküste, dicht am Meer, aber auch am Ende der Welt. Es war schön dort. Bernd stammte aus dem Dorf, für meinen Job war es allerdings ein schlechter Standort. Ich besuchte im Außendienst Kunden in Hamburg und Niedersachsen, musste häufig auswärts übernachten. Wenn ich Termine in Hamburg hatte, wohnte ich bei meiner Schwester. Heute war der erste Tag, wir hatten einen faulen Mädchenabend geplant, ›Notting Hill‹ und kalter Weißwein.
Mein Mann war kein Mensch der Sehnsüchte, auch wenn ich oft hoffte, das könnte sich noch ändern.
Ich nahm Ines den Hörer aus der Hand.
»Na, Bernd, was habe ich vergessen? Oder kann ich dich in zehn Minuten zurückrufen? Dann ist nämlich der Film zu Ende.«
»Ich muß mit dir reden.«
Es war etwas in seiner Stimme, das mich dazu brachte, den Platz neben meiner Schwester zu verlassen und mit dem Telefon in ihr Büro zu gehen.
»Worüber?«
Bernd räusperte sich und schwieg. Ich auch.
Wir waren fast zehn Jahre verheiratet. In den letzten vier Jahren hatte sich etwas zwischen uns verändert. Ich verdrängte meistens die Gedanken daran, hoffte, es würde auch wieder besser. Bernd war kein Mann, der gern über Gefühle sprach, eigentlich lehnte er dieses Thema sogar ab. Also hatte ich mich damit abgefunden, Teil eines guten Teams zu sein, nach zehn Jahren konnte man auch keine großen Gefühle oder leidenschaftlichen Sex mehr erwarten.
Das Schweigen wurde von einem weiteren Räuspern unterbrochen.
Ich hielt es nicht mehr aus.
»Ist etwas passiert?«
»Ja, nein, ich meine, ich habe nachgedacht.«
Mir kam es so vor, als wäre er angetrunken.
»Und worüber?«
»Ich, ähm, also, Christine, ich will mich von dir trennen.«
Der Blitz schlug ein. Mir wurde schlecht, ich spürte meinen rasenden Herzschlag und ich begann zu zittern.
Ich hatte das Gefühl, mir blieb keine Zeit.
»Hast du was getrunken? Was ist denn passiert? Ist was mit dir? Heute morgen war doch noch alles in Ordnung. Was soll das denn alles heißen? Bernd, sag doch was!«
Meine Stimme wurde schrill.
Bernd räusperte sich und schwieg.
Ich verstand nichts von dem, was hier gerade passierte. Das Wochenende war wie immer gewesen. Samstags hatten wir bei unseren Nachbarn eine Party gefeiert, es war nett, alle hatten gute Laune. Bernd ging schon relativ früh nach Hause, sagte mir, ich solle ruhig noch bleiben, er hätte nur schon zu viel Wein getrunken und wäre müde.
Als ich später zurückkam, lag er im Bett und schlief. Der Sonntag war wie unzählige Sonntage zuvor. Frühstück, danach arbeitete ich am Schreibtisch, Bernd reparierte irgendetwas in der Garage, mittags kurz zu seinen Eltern, der Nachmittag verging mit Lesen, Kaffee, Fernsehen, Bügeln. Abends packte ich meine Tasche für die kommende Woche, alles ganz normal.
Und jetzt, vierundzwanzig Stunden später, das.
»Bernd, bitte, du kannst mich doch nicht einfach bei Ines anrufen und mir so was um die Ohren hauen.«
»Es ist nur so, dass mir alles zu viel wird, das Haus, mein Job, unsere Ehe. Das Leben ist so kurz.«
Ich begriff nicht.
»Wieso das Haus? Dann müssen wir sehen, ob wir was ändern können. Das kriegen wir doch zusammen hin.«
»Darum geht es doch nicht. Ich will einfach nicht mehr mit dir leben.«
Mir war unglaublich schlecht.
»Aber da müssen wir doch drüber reden, das geht doch nicht am Telefon.«
»Wann bist du denn wieder hier?«
Mein Reiseplan, auf dem alle meine Außendiensttermine standen, hing seit Jahren in der Küche. Bernd wusste trotzdem nie, wo ich wann war.
»Ich verschiebe meine Termine irgendwie. Ich komme morgen Abend nach Hause.«
»Gut, dann reden wir. Das ändert aber nichts an meinem Entschluss.«
In diesem Moment begriff ich, dass er es wirklich alles so meinte und was hier passierte. Mein ganzer Körper fühlte sich fremd an.
»Bis morgen.«
Er hatte schon aufgelegt.
Ich drückte den roten Knopf und legte das Telefon vorsichtig auf den Schreibtisch. Dann ging ich langsam ins Wohnzimmer.
»Na endlich. Das hätte ja auch bis nach dem Happyend warten können.« Ines legte ihr Buch weg, griff zur Fernbedienung, dann sah sie mich an.
»Um Gottes willen, Christine, was ist denn passiert?«
Ich starrte auf den verzweifelt verliebten Hugh Grant, dann in Ines' besorgtes Gesicht.
»Bernd will sich von mir trennen. Das Leben sei zu kurz.«
Und dann kamen die Tränen. Und dieser brutale Schmerz.
dtv
Als Hugh Grant in den Wagen sprang, um im letzten Moment die Liebe seines Lebens am Flughafen abzufangen, klingelte das Telefon.
Meine Schwester und ich zuckten zusammen.
»Ach, nee, zehn Minuten vor dem Happyend.«
Ines drückte auf die Stopptaste der Fernbedienung, stand auf und nahm den Hörer ab. Ich beobachtete das Standbild, den verzweifelt verliebten Hugh Grant.
»Für dich. Dein Mann hat wohl Sehnsucht.«
»Blödsinn, ich bin erst heute Morgen losgefahren.«
Wir lebten auf dem Land, ungefähr 150 Kilometer von Hamburg entfernt. Nordseeküste, dicht am Meer, aber auch am Ende der Welt. Es war schön dort. Bernd stammte aus dem Dorf, für meinen Job war es allerdings ein schlechter Standort. Ich besuchte im Außendienst Kunden in Hamburg und Niedersachsen, musste häufig auswärts übernachten. Wenn ich Termine in Hamburg hatte, wohnte ich bei meiner Schwester. Heute war der erste Tag, wir hatten einen faulen Mädchenabend geplant, ›Notting Hill‹ und kalter Weißwein.
Mein Mann war kein Mensch der Sehnsüchte, auch wenn ich oft hoffte, das könnte sich noch ändern.
Ich nahm Ines den Hörer aus der Hand.
»Na, Bernd, was habe ich vergessen? Oder kann ich dich in zehn Minuten zurückrufen? Dann ist nämlich der Film zu Ende.«
»Ich muß mit dir reden.«
Es war etwas in seiner Stimme, das mich dazu brachte, den Platz neben meiner Schwester zu verlassen und mit dem Telefon in ihr Büro zu gehen.
»Worüber?«
Bernd räusperte sich und schwieg. Ich auch.
Wir waren fast zehn Jahre verheiratet. In den letzten vier Jahren hatte sich etwas zwischen uns verändert. Ich verdrängte meistens die Gedanken daran, hoffte, es würde auch wieder besser. Bernd war kein Mann, der gern über Gefühle sprach, eigentlich lehnte er dieses Thema sogar ab. Also hatte ich mich damit abgefunden, Teil eines guten Teams zu sein, nach zehn Jahren konnte man auch keine großen Gefühle oder leidenschaftlichen Sex mehr erwarten.
Das Schweigen wurde von einem weiteren Räuspern unterbrochen.
Ich hielt es nicht mehr aus.
»Ist etwas passiert?«
»Ja, nein, ich meine, ich habe nachgedacht.«
Mir kam es so vor, als wäre er angetrunken.
»Und worüber?«
»Ich, ähm, also, Christine, ich will mich von dir trennen.«
Der Blitz schlug ein. Mir wurde schlecht, ich spürte meinen rasenden Herzschlag und ich begann zu zittern.
Ich hatte das Gefühl, mir blieb keine Zeit.
»Hast du was getrunken? Was ist denn passiert? Ist was mit dir? Heute morgen war doch noch alles in Ordnung. Was soll das denn alles heißen? Bernd, sag doch was!«
Meine Stimme wurde schrill.
Bernd räusperte sich und schwieg.
Ich verstand nichts von dem, was hier gerade passierte. Das Wochenende war wie immer gewesen. Samstags hatten wir bei unseren Nachbarn eine Party gefeiert, es war nett, alle hatten gute Laune. Bernd ging schon relativ früh nach Hause, sagte mir, ich solle ruhig noch bleiben, er hätte nur schon zu viel Wein getrunken und wäre müde.
Als ich später zurückkam, lag er im Bett und schlief. Der Sonntag war wie unzählige Sonntage zuvor. Frühstück, danach arbeitete ich am Schreibtisch, Bernd reparierte irgendetwas in der Garage, mittags kurz zu seinen Eltern, der Nachmittag verging mit Lesen, Kaffee, Fernsehen, Bügeln. Abends packte ich meine Tasche für die kommende Woche, alles ganz normal.
Und jetzt, vierundzwanzig Stunden später, das.
»Bernd, bitte, du kannst mich doch nicht einfach bei Ines anrufen und mir so was um die Ohren hauen.«
»Es ist nur so, dass mir alles zu viel wird, das Haus, mein Job, unsere Ehe. Das Leben ist so kurz.«
Ich begriff nicht.
»Wieso das Haus? Dann müssen wir sehen, ob wir was ändern können. Das kriegen wir doch zusammen hin.«
»Darum geht es doch nicht. Ich will einfach nicht mehr mit dir leben.«
Mir war unglaublich schlecht.
»Aber da müssen wir doch drüber reden, das geht doch nicht am Telefon.«
»Wann bist du denn wieder hier?«
Mein Reiseplan, auf dem alle meine Außendiensttermine standen, hing seit Jahren in der Küche. Bernd wusste trotzdem nie, wo ich wann war.
»Ich verschiebe meine Termine irgendwie. Ich komme morgen Abend nach Hause.«
»Gut, dann reden wir. Das ändert aber nichts an meinem Entschluss.«
In diesem Moment begriff ich, dass er es wirklich alles so meinte und was hier passierte. Mein ganzer Körper fühlte sich fremd an.
»Bis morgen.«
Er hatte schon aufgelegt.
Ich drückte den roten Knopf und legte das Telefon vorsichtig auf den Schreibtisch. Dann ging ich langsam ins Wohnzimmer.
»Na endlich. Das hätte ja auch bis nach dem Happyend warten können.« Ines legte ihr Buch weg, griff zur Fernbedienung, dann sah sie mich an.
»Um Gottes willen, Christine, was ist denn passiert?«
Ich starrte auf den verzweifelt verliebten Hugh Grant, dann in Ines' besorgtes Gesicht.
»Bernd will sich von mir trennen. Das Leben sei zu kurz.«
Und dann kamen die Tränen. Und dieser brutale Schmerz.
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Autoren-Porträt von Dora Heldt
Dora Heldt, 1961 auf Sylt geboren, ist gelernte Buchhändlerin, seit 1992 als Verlagsvertreterin unterwegs und lebt heute in Hamburg. Ihre spritzig-unterhaltenden Romane haben sämtliche Bestsellerlisten erobert und wurden fürs ZDF verfilmt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Dora Heldt
- 2012, 224 Seiten, Masse: 12 x 19,1 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: DTV
- ISBN-10: 3423214104
- ISBN-13: 9783423214100
- Erscheinungsdatum: 01.12.2012
Rezension zu „Ausgeliebt “
"Wer grosse Gefühle, Schmetterlinge im Bauch, ein wenig Herz-Schmerz und ein Happy End mag, ist bei diesem Roman jedenfalls an der richtigen Adresse."hm.-ZweiLänder-Magazin Juni 2017
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