Auf Spurensuche am Río de la Plata
Aufzeichnungen einer jüdischen Emigration nach Uruguay
Die sterbenskranke Noemi bittet ihre Tochter Mirjam, ihre Asche in Uruguay zu verstreuen, dem Land, in dem sie als Tochter deutsch-jüdischer Emigranten zur Welt gekommen ist. Mirjam begibt sich mit der Urne ihrer Mutter und deren Tagebuch nach Montevideo....
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Produktinformationen zu „Auf Spurensuche am Río de la Plata “
Klappentext zu „Auf Spurensuche am Río de la Plata “
Die sterbenskranke Noemi bittet ihre Tochter Mirjam, ihre Asche in Uruguay zu verstreuen, dem Land, in dem sie als Tochter deutsch-jüdischer Emigranten zur Welt gekommen ist. Mirjam begibt sich mit der Urne ihrer Mutter und deren Tagebuch nach Montevideo. Es wird eine Reise in die Vergangenheit. Wer war ihre Mutter wirklich, und warum ist Mirjam nie aufgefallen, wie sehr Noemi an Uruguay hing? Durch die Begegnungen mit Freunden und Bekannten ihrer Grosseltern und ihrer Mutter verändert sich Mirjams Blick auf die Geschichte ihrer Vorfahren und auf die eigene Herkunft. Um sich in dem Sehnsuchtsland ihrer Mutter besser zurechtzufinden, besucht sie einen Spanischkurs. Ihr attraktiver Spanischlehrer Diego bringt Mirjam jedoch völlig aus dem Konzept. Trotzdem versucht sie, seinem exotischen Charme zu widerstehen, wartet doch in Frankfurt ihr Verlobter Matthias auf sie. Wird Uruguay auch zu ihrem Sehnsuchtsland?Mit stark autobiografischen Zügen ist "Auf Spurensuche am Río de la Plata" ein sehr persönliches Porträt, ein Stück Zeitgeschichte und nicht zuletzt ein Reiseführer.
Lese-Probe zu „Auf Spurensuche am Río de la Plata “
Aus Kapitel 1:Flughafen: Madrid-Barajas, Anfang September 2010.Mirjam hielt die Urne mit der Asche ihrer Mutter auf ihrem Schoss, ein Gedanke jagte den anderen. Wie sollte sie es nur anstellen? Würde sie die geeignete Stelle finden um die Asche ihrer Mutter im Winde zu verstreuen, so wie es sich ihre Mutter gewünscht hatte?Beklommen sass sie auf einem viel zu harten Stuhl in der Wartehalle. Noch vier Stunden musste sie ausharren bis zum Weiterflug. Ihre Reise nach Montevideo war bisher problemlos verlaufen. Die kleine Urne, die sie jetzt in ihren Händen hielt, hatte sie vorsorglich in einem Pappkarton verpackt und diesen wiederum im Handgepäck verstaut, einem kleinen blauen Koffer. Es war derselbe, den ihre Mutter auf ihren Reisen nach Uruguay immer mitgenommen hatte. Mirjam, mit ihren fünfundzwanzig Jahren, war hübsch anzuschauen. Ihre dunkelbraunen mandelförmigen Augen leuchteten im kargen Licht der Flughafenhalle. Ein zaghaftes Lächeln umrandete ihre Lippen, ihre Unsicherheit kaschierend. Sie trug Jeans, ein dunkelblaues T-Shirt und eine braune Lederjacke. Kleine, mit bunten Glassteinen gefasste Ohrringe und ein feines Goldkettchen betonten ihre feinen Gesichtszüge. Obgleich sie äusserlich ruhig wirkte, war sie innerlich angespannt, sie kam sich vor wie ein Saiteninstrument, kurz bevor der Musiker zum ersten Takt ansetzt.Uruguay. Zweimal hatte Mirjam ihre Mutter begleitet. Sie hatte schöne Erinnerungen an das Land und die Menschen mit denen sie zusammengekommen war. Das erste Mal als Zehnjährige, die Eltern hatten sich gerade getrennt, sie war furchtbar traurig gewesen und zu ihrem grossen Erstaunen war diese Traurigkeit, einmal in Montevideo angekommen, rasch verflogen. Tagsüber verbrachten Mutter und Tochter viele Stunden am Strand von Pocitos. Es war März, das Meer war noch warm, die Sonne schien angenehm, sie machten lange Spaziergänge am Ufer entlang und kein Tag verging, an dem Mirjam nicht mit einem Plastiksack in der Hand Strandgut, Muscheln, Hölzer oder vom
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Meer weichgeschliffene, kleine buntfarbige Scherben einsammelte. An den Abenden wurden sie und Noemi dann reihum eingeladen. All die Freunde und Bekannten ihrer Mutter aus deren Kinder- und Jugendzeit verwöhnten Mirjam nach Strich und Faden. Sie bekam grosse und kleine Geschenke, ein geblümtes Kleidchen, einen Sonnenhut, eine kleine uruguayische Fahne, ein Puppenpaar mit der traditionellen Tracht der 'gauchos' und der 'chinita'. Am meisten genoss es Mirjam, wenn sie auf dem kleinen Landgut eines Schulkameraden von Noemi eingeladen waren und ein 'asado' zubereitet wurde. Es war eine wahre Freude zu beobachten, wie Uwe fachmännisch mit der Holzkohle umging, die 'chorizos' und das Fleisch langsam gar wurden.Die zweite Reise war ein Geschenk ihrer Mutter zu ihrem achtzehnten Geburtstag.Als Mirjam wieder auf die Uhr schaute, waren bereits zwei Stunden der Wartzeit vergangen, so sehr war sie in ihren Gedanken versunken. Langsam machte sich bei ihr Hunger bemerkbar, in den letzten Tagen und Wochen seit dem Tod ihrer Mutter hatte sie kaum etwas essen können. Ihr fehlte der Appetit und es hatte noch so vieles erledigt und in Ordnung gebracht werden müssen.Mirjam gab sich einen Ruck und beschloss, die Reise in die Vergangenheit auf die Zukunft zu verschieben. Sie ging in die umliegende Bar, holte sich ein Käse-Schinken-Sandwich und trank dazu eine Cola. Kaum hatte sie den letzten Bissen heruntergeschluckt, spürte sie, wie sie wacher wurde und, obwohl sie eigentlich traurig war, freute sie sich auf die bevorstehende Reise und lächelte vor sich hin. Ein junger Mann beobachtete sie belustigt und es war eine Frage von Sekunden, bis sich ihre Blicke trafen. Mirjam spürte ein Kribbeln im Herzen und musste sofort an Matthias, ihren Freund, denken, den sie in Deutschland zurückgelassen hatte mit dem Versprechen, sich ernsthaft Gedanken über seinen zweiten, oder war es schon der dritte Heiratsantrag?, zu machen. Aber das hatte Zeit, jetzt ging es darum, die Reise anzutreten
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Autoren-Porträt von Doris Ryffel-Rawak
Doris Ryffel-Rawak wurde als Tochter deutsch-jüdischer Emigranten in Uruguay geboren und ist dort aufgewachsen.Nach dem Abitur siedelt sie zusammen mit ihren Eltern nach Deutschland um, wo sie Medizin studiert. Nach Abschluss des Studiums heiratet sie und zieht in die Schweiz. Nach einer Unterbrechung von 10 Jahren nimmt sie ihre medizinische Laufbahn wieder auf und wird Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. In ihrer eigenen Praxis widmet sie sich vor allem der Thematik der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung bei Erwachsenen. Durch ihre Bücher 'ADHS bei Erwachsenen', 'Wir fühlen uns anders', 'ADHS bei Frauen - den Gefühlen ausgeliefert' sowie 'ADHS und Partnerschaft - eine Herausforderung' wird sie weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Doris Ryffel-Rawak ist seit ihrer frühesten Jugend auch künstlerisch tätig. Ihre Werke sind vorerst in der Schweiz und seit 2005 vor allem in ihrem Heimatland Uruguay ausgestellt worden. In Montevideo sind zudem zwei Gedichtbände erschienen: 'Sutilezas' und 'Imprudencias'.Die Autorin ist Mutter von drei erwachsenen Söhnen und stolze Grossmutter. Sie lebt sowohl in Uruguay als auch in der Schweiz. Der vorliegende Roman ist der erste der Autorin.
Bibliographische Angaben
- Autor: Doris Ryffel-Rawak
- 2013, 260 Seiten, 19 Abbildungen, Masse: 13,7 x 20 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: ACABUS
- ISBN-10: 3862821897
- ISBN-13: 9783862821891
- Erscheinungsdatum: 04.03.2013
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